Hi Tammy!

Großartig, dass Du es gewagt hast! Und? Was hat überwogen? Der Genuss, barfuß zu sein, oder das aufgeregt-nervöse Wissen darum, jetzt den ganzen Tag (noch dazu in der Schule) barfuß sein zu müssen, ob man nun will, oder plötzlich wieder nicht?
Ohne Schuhe zur Schule zu gehen ist auf dem Weg, ein gelassen-genussvoller Barfüßer zu werden, sozusagen die Gesellenprüfung. (Das Meisterstück wäre, finde ich, ein längerer Ausflug oder gar eine Kurzreise ganz ohne Schuhe). Die autoritäre Aura einer Schule schreit ja manchmal richtig danach, durch nackte Füße - im besten Sinne - entweiht zu werden. Ganz besonders aufregend daran, barfuß in die Schule zu gehen, ist meiner Meinung nach der frühe Morgen; die Welt ist noch kühl, aber die Hitze kündigt sich schon überall an.
Ach, Tammy, Dein Erfahrungsbericht lässt mich ganz nostalgisch werden! Bei mir ist das jetzt 11 Jahre her, dass ich erstmals in der Früh um 7 barfuß daheim im Flur stand, unschlüssig meine Schuhe ein und wieder aus packte, dann wieder ein und wieder aus - und so weiter bis 7.20 Uhr, als ich eilen musste, um den Bus zu erwischen, und eben diese Hektik dazu benutzte, mir einen Ruck zu geben, um völlig barfuß in die Schule zu gehen. Noch heute spüre ich das aufregende Kribbeln, wenn ich daran denke.... Genieße es, diese freudige Nervosität! Du wirst sehen: Du wirst immer gelassener, immer selbstbewusster - und das Barfußlaufen, auch und erst recht in der Schule, steigert sich zum puren, unbefangenen Genuss!
Wie bist Du in die Schule gekommen (Bus, Rad?). Hast Du auch ein eher langes Kleidungsstück gewählt, damit Deine Füße nicht jedem sofort auffallen? Bei mir war das so. Mit bodenlangem Rock schlich, besser: schlurfte ich einst ins Klassenzimmer. Spätestens in der Pause realisierten zuerst die Mitschülerinnen: Die Lotsi ist ja barfuß! Tjaja, und an diesen Anblick mussten sich alle ab diesem Tag gewöhnen.

Liebe Grüße
Lotsi