Hi Rilastan

einen netten Text schreibst Du da. War bestimmt witzig die Vertretung.
Jo manche können sich das barfusslaufen einfach nich vorstellen. Naja.

Hab letztes Jahr mal für jemanden so Anzeigeblättchen ausgetragen, da wars dann umgekehrt, da war der Austräger (ich) barfuss *g*.

Also dann cu bis zum nächsten Mal.

73 de DMS290 Jürgen

The BarefeetXanadu

Morgens Früh um, naja gut, eigentlich ja schon mittags,
um kurz nach der 12. Stund herum schellt es an der Türe,
durch das matte Glas schimmert leicht ein gelblicher Ton,
welcher mich, noch schlaftrunken, erahnen läßt, mit einem
kurzen Seitenblick auf dieses laut pochernde etwas, das
sie gemeinhin -Uhr- nennen, das dies wohl Post sein wird.
So weit war der Gedanke nicht gefehlt, doch ists nicht
unsere hiesiger Stammzusteller, der seit Beginn meiner
bewussten Erinnerungen zustellte, ein junger Mann, welcher
sich da als Urlaubsvertretung entpuppte wars, der an der
Türe stand, und freundlich lächelnd ersehnte Karten reichte.
Schon halb wieder abgewendet, die nächste Türe im Blick,
hielt er inne, und drehte sich wiederum zurück, da ich der
Gelegenheit halber, wo die Türe schon geöffnet war, die
Mülltonne von der Strasse, einige Meter weiter, wieder
heranrollte, ein irritierter Blick traf die die Heimat
meiner noch müden unsterblichen Seele.
:Sag mal, du hast vergessen dir Schuhe anzuziehen!
-eine ausgewogene Mischung aus müdem Blicke und freundlichem lächeln
:Komm, zieh Dir mal Schuhe an!
-Warum das?
:Du tust Dir doch noch weh so!
-Nein, gar nicht!
:Aber wenn Du in Scherben trittst!
-Dann haben die Scherben ein Problem, wenn sie nicht rechtzeitig
zur Seite springen!*lächelnd*
:Nee, aber ehrlich, dabei kannst Dir doch bös wehtun.
-In dem Jahr das ich nun Barfuss laufe habe ich mir
keine ernsten Verletzungen zugezogen.
:Aber das ist doch auch kalt, so.
-Das ist eine Sache der Gewöhnung, und Einstellung.
:Aber Du grenzt Dich damit doch auch sozial aus,
wie ist das denn, sag mal, hast Du eine Freundin?
:Also von meinem Verhalten her grenze ich mich nicht aus,
und wenn jemand meint mich ausgrenzen zu müßen, ist das
seine Sache, wenn es die Situation verlangt, dann passe ich
mich an, und trage Schuhe, oder habe welche im GEpäck dabei,
aber nein, ich habe keine Freundin.
:Siehst Du, wie willst Du denn jemanden kennenlernen so,
was machst Du denn, was ist, wenn jemand Interesse an
Dir hat, und Du läufst Barfuss?
-Ich bin ich, ob mit oder ohne Schuhe, wer das nicht akzeptiert,
nun, das tut mir Leid, da kann dann auch kein wirkliches Interesse
an mir als Mensch sein.
:Aber wenn Du irgendwo feiern gehst, Du kommst doch nirgends rein so!
-Es gibt genügend Orte, wo ich gar nicht reinkommen möchte,
und da, wo ich bislang rein wollte, kam ich auch herein.*lächelnd*
:Na ja, aber zieh Dir mal besser Schuhe an, das geht doch nicht so.
Man winkte sich noch einen fahlen Grusse zum Abschied,
und ging seiner Wege, wo mich denn der meinige wieder
zurück ins Haus führte, und der Gerätschaft entgegen,
welche mir da das munter-, vielleicht sogar wachmachende
schwarze Gut erstellen sollte, welches sie da -Kaffee- nennen.
Ein um den anderen Schluck Kaffee schlürfend stellte sich
mir in einem GEdanken die Frage, ob das noch Zufall sein
kann, das mich solche Gespräche meist zu halbwachen Zeiten ereilen.
Ein netter Junger Mann, da kann ich nichts sagen, auch durchaus
symphatisch, nur schien es ihm schwer zufallen zu verstehen,
das man nicht versucht sich anzupassen, oder anderen zu gefallen.
Im Nachhinein traf man sich noch einmals wieder,
und meine Barfüßigkeit kam noch einmals zur Sprache,
es war nur ein kurzes Gespräch, aber es endete
den mit dem Fazit, das er sagte, es sei letztendlich
meine Sache, und es sei zu respektieren,
das ich mein Ding machte.
Nun denn, alles in allem, und im ganzen,
ein positiver Verlauf.
Ich denke mir,
ich tue niemandem weh, ich zwinge niemanden,
es mir gleich zu tun, ich trete niemanden
auf seine Füße, alleine schon weil ich nicht
möcht das man mir auf die Füße tritt,
kann es so schwierig sein...
Aus einer kleinen Stadt
mit fröhlichem Fuße
Rilastan

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