Hi Wolli!

Hallo,
seit einiger Zeit verfolge ich das Forum, und gestern abend war es dann auch für mich soweit, was die Öffentlichkeit angeht. Im Winter bin ich schon mal abends barfuß gejoggt und über die Felder gegangen. Das war schon ein tolles Gefühl.

Wenn Du sogar im Winter schon barfuß gegangen bist, dann gibt es doch für den Sommer erst recht nichts zu befürchten! Und auch in eher einsamen gegenden wie z. B. offenen Feldern sind Begegnungen nicht völlig ausgeschlossen. Ich persönlich gehe sommers und winters gleichermaßen gerne barfuß; der Sommer ist mir als warme, helle, grüne und blumenreiche Jahreszeit freilich lieber als der dunkle, graue Winter. Der letztere ist mir dank der Tatsache, daß Barfußlaufen im Winter wegen des Reizes des Ungewöhnlichen (die Wintertreffen sind mittlerweile für mich "der" Höhepunkt des Barfußjahres) am meisten Spaß macht, lediglich nicht mehr ganz so trübe wie früher. Im Sommer barfuß zu laufen, ist zwar nichts besonderes, hat aber den Vorteil, daß man mit ein bißchen Glück hin und wieder auch andere Menschen barfuß antrifft und jeden Tag immerhin sehr viele sokkenlose Menschen auf den Straßen sieht.

Gestern habe ich mir also einen Stoß gegeben und bin barfuß los. Ich mußte Altpapier wegbringen und in den Supermarkt einkaufen. Zugegeben: Ich bin mit Flip-Flops los, aber im Auto habe ich sofort ausgezogen und bin barfuß gefahren.

In Flip- Flops Auto zu fahren, würde ich mich gar nicht trauen, weil ich mich in den Dingern auf den Pedalen nicht sicher fühle. Ich fahre in der Regel barfuß Auto und ausnahmsweise beschuht, aber wenn ich mit Schuhen fahre, trage ich stets geschlossene Schuhe.

Auch am Altpapier-Container habe ich sie nicht angezogen. Dann der Supermarkt. Ich steige barfuß aus, hole einen Einkaufswagen und ziehe durch den Supermarkt. Ich fühlte schon ein paar Blicke im NAcken, aber irgendwie war es mir auch egal. Und das fand ich gut. Es war klasse, den kühlen Supermarkt-Boden an den blanken Füßen zu spüren. Ich war nachher nur etwas entäuscht, daß meine Füße nur ganz leicht angegraut waren.

Barfuß einkaufen ist wirklich etwas schönes. Besondere Blikke spüre ich dabei schon lange nicht mehr. Vom inneren Empfinden her ist es für mich nicht anders als früher, als ich draußen noch fast immer und überall beschuht war.

Später abends bin ich dann noch spazieren gegangen. Ich hatte zwar Flip-Flops dabei, aber nur in der Hand, obwohl der Weg schon manchmal ganz schön steinig war. Aber da mußte/wollte ich durch. Da es schon kühler war, merkte ich dann auf dem Rückweg, wie schön meine Füße massiert waren und prickelten. Eines ist sicher: Fortsetzung folgt!!!

Um steinige Wege ohne Schwierigkeiten zu meistern, gibt es keinen anderen Weg, als dieselben zunächst auf sich zu nehmen, und das heißt: trainieren! Heutzutage gehe ich lieber auf Feinschotter als auf Sand, da man auf dem wersteren einfach schneller vorankommt, während man in den letzteren einsinkt.

Mein Traum ist ja noch ein Wochenende in Paris mit der Bahn, ganz ohne Schuhe....

Machs einfach. Der schwierigste Abschnitt der Reise wird der Weg zum heimischen Bahnhof sein, weil Du bis dahin die Selbstzweifel niederhalten mußt. Sobald Du es geschafft haben wirst, ganz ohne Schuhe im fahrenden Zuge zu sitzen, wird sich alles weitere von selbst ergeben, denn dann kannst Du es nicht mehr ändern. Ich bin mal ganz ohne Schuhe für ein Wochenende in Berlin gewesen und habe das sehr genossen.

Barfüßige Sommergrüße,
Markus U.