Barefoot watch

Ich weiß ja nicht, wozu es gut sein soll, dass dauernd davon berichtet wird, wieviele oder wie wenige Barfüßer man irgendwo sieht, aber ich denke, vielleicht bringt es etwas, wenn ich das eine oder andere erzähle.

Meine beobachtungen letztes Jahr, mir fallen Barfüßer natürlich auch auf, weil sie noch selten sind, war, dass es viele davon gab. Irgendwann habe ich festgestellt, dass Zählen da doch irgendwie zu anal zwangsfixiert ist und hab mich einfach mal gefreut, wenn ich welche sah. Es waren mehr junge Frauen barfuß unterwegs, einige Kinder, wenige Männer. vielleicht weil Barfüßigkeit ein Hinweis auf friedliebend oder schwäche sein könnte und sich mit Mackertum nicht so verträgt? Nur so ein Gedanke...
In Magdeburg neulich sah ich ein Pärchen, er in Turnschuhen (dessen Füße möchte ich nicht haben) und neben sich eine sehr schlanke, unheimlich hübsche Gruftifrau, barfuß. Sie bewegte sich geschmeidig, anders kann ich es nicht ausdrücken. Das fand ich recht interessant.

Faszinierend fand ich Samstag, dass ich, als ich auf dem Fahrrad vom Schwimmen kam (ja, ich war barfuß) einer sehr alten Dame ( so 70 etwa) begegnete, die mir barfuß auf dem Rad entgegen kam, den Gehstock über den Lenker gelegt. Ich konnte das erst nicht so richtig wechseln, fand das aber recht interessant. In dem Alter ist das ja nicht gerade alltäglich. Auch einige Frauen und Mädchen sah ich dieses Jahr schon barfuß laufen, mehrere Männer, darunter einen mit einem Fahrradhelm auf einem Rad (ich find ja, die Dinger sind nur ein Alibi für rasende Autofahrer und sehen nur scheiße aus, aber das ist ein anderes Thema).
So, wie es aussieht, scheint sich nach Jahren der Tabuisierung der Trend zum natürlichen Gehen, nämlich barfuß, wieder durchzusetzen.
Da einige von Euch auch über Kinder sprachen: Ich war neulich mit meiner Gartenkolonne in einem Kindergarten im Kreis Neustadt bei Garbsen (das ist in der Nähe von Hannover, bzw. Wunstorf) eingesetzt und war da an den Büschen am Schneiden. Die lieben Kleinen waren fast alle, bis auf zwei oder drei, barfuß, einschließlich der Kindergärtnerinnen. Und sie fühlten sich recht wohl dabei, quietschten, krakeelten, lachten und flitzten fröhlich durch den übrigens sehr großen und sehr schönen Spielplatz des Kindergartens.

Ich denke, das ist auch alles gut so, nur, ob jemand barfuß läuft, bleibt ihm oder ihr selbst überlassen, aber es wäre schon gesünder, wenn viele offener dem Thema gegenüber wären. Mir selbst macht es Spaß und fühlt sich für mich gut an.
Andere Kulturkreise scheinen damit größere Probleme zu haben. Die Kinder der türkischen Familie bei mir im Haus sehen mich immer an, als hätte ich einen Pferdekopf, und können es nicht fassen. Auch der Afghane gegenüber kriegt das nicht so richtig gewechselt. Der Afrikaner dagegen findet das völlig normal, auch, wenn ich ihn nur in diesen Badelatschen sehe, die gerade modern sind. Aber jedem, wie er lustig ist, solange man mich und andere, die gern barfuß laufen, tun lässt.

So weit zu dem Thema...

Der Hippie