Barrfuß -- Nicht immer, aber immer ... [Winter, Wandern,] (Hobby? Barfuß! 2)

Rainer_DO, Saturday, 17.05.2003, 22:08 (vor 7805 Tagen)

Hallo,

Bis letzen Sommer war ich ein ein Hobby-Barfüßler: Beschränkt auf warmwe Tage, auf einfache Wege etc.

Meinen Weg in die Kälte habe ich bereits Anfang des Jahres dokumentiert. Während noch letztes Jahr ich auf Fragen wie "Was machst Du im Winter?" geantwortet habe "Da ist es viel zu kalt, da ziehe ich mir warme Socken und Schuhe an.", lache ich jetzt darüber. Anstatt lange Unterhosen ["Thermo Leggins" :-))], extra dicke Socken und Schuhe mit extra dicken Sohlen oder gefütterte Stiefel zu tragen, genieße ich es nun, bis zum Bahnhof --auch im Winter-- barfuß zu sein und erst im letzen Moment --dünne-- Strümpfe und --leichte-- Schuhe anzuziehen. Anschließend ist es zuerst besonders kalt, danach glühen die Füße. Nach Feierabend ist es ein Genuß, sich von diesen "Formalien" gleich wieder befreien zu können. Komme ich barfuß ins warme, ohne Schuhe und Strümpfe anziehen zu müssen, glühen die Füße sofort ohne störenden Kälteeinbruch.

Es ist unglaublich, wie ich mich mich in wenigen Wochen verändert habe: Ich friere viel weniger und fühle mich besser. Ich bin objektiv gesunder und fühle mich mich --subjektiv-- besser: Durch Barfußgehen während des ganzen Jahres plus Sauna und Solarium habe ich aufgehört, den Winter zu fürchten. Statt dessen lächle ich ihn an und nehme ich nicht mehr ernst.

Bis letztes Jahr habe ich auch geglaubt, man könne nur mit Wanderstiefeln im Gebirge wandern. Erster Widerspruch im Fersehen vor Jahren: Eine Fernsehsendung rund um die Zugspitze zeigte einen Mann, der schon mehr als 100 Mal barfuß auf die Zugspitze gestiegen war.

[Meine Reaktion: Uppps, heftig! Wie kommt der mit den vielen Steinen klar? Was macht der, wenn es zu einem Wetterumschwung kommt?]

Dann ein Wanderurlaub auf Teneriffa in einer Gruppe. Ich --auf einer Wanderung im Anaga-Gebirge-- der Gruppe stets vorweg, am Ende der Wanderung den Bus gesehen, nicht wie hin, die Schuhe und Strümpfe aus und -- ahhhh!

Dann kam unsere Wanderleiterin mit der Gruppe und sagte "Wir gehen noch 15 Minuten weiter zu einem Mirador [=Aussichtspunkt] -- das kannst Du barfuß machen. Also ging ich barfuß weiter und fühlte mich wohl.

Anschließend erzählte ich ihr über den den Film von der Zugspitze. Ihre Reaktion: "Ich kenne einen Wanderleiter, der macht die Masca-Schlucht [550 Höhenmeter] immer barfuß.".

Darauf traute ich mich, die nächste Wanderung im Teno-Gebirge barfuß zu beginnen. Die Wanderstiefel hatte ich im Rucksack. Den gesamten Aufstieg war ich vorne, während der Pause auf dem Sattel ging ich mit einigen noch auf den Gipfel, erst auf dem Rückweg rebellierten meine Fußsohlen ob der vieln Steine. Den Abstieg machte ich dann immer noch barfuß, bis ich dann nach vier von fünf Stunden dann doch die Wanderstiefel anzog, um nicht zur Gruppenbrembremse zu werden.

Im März war ich wieder da. Diesmal fiel ich schon am Flughafen DUS aufgrund meiner Barfüßigkeit auf. Die Wanderstiefel waren im Koffer. Ansonsten hatte ich noch Sandalen im Handgepäck, weil ich wußte, daß das Restaurant des Hotels ohne Schuhe nicht betreten werden durfte.

Das wahr auch so ziemlich der einzige Ort, an dem ich Straßenschuhe trug. In den einfachen, aber guten Fischerkneipen im Ort war meine Barfüßigkeit kein Problem. Die einzigen Orte, an denen Barfüßigkeit sonst noch unerwünscht war, waren die Kirchen, die wir aus kunst- und kulturhistorischen Anlaß besuchten.

Beide Gründe [Restaurants & Kirchen] verstehe ich zwar nicht, aber im Zweifel gelten die folgenden Lebensregeln:
- Versuche nicht, alles zu verstehen!
- When in Rome, do as the Romans do!

Die Tour im Anaga-Gebirge machte ich komplett barfuß [Die Wanderstiefel waren zur Sicherheit im Rucksack.] 90 % der Zeit war ich trotzdem vorne, erst zum Schluß überholten mich einige --beschuhte-- Gruppenmitglieder auf dem abschüssigen und steinigen letzten Teil des Wegs. Die Tour im Teno-Gebirge macht ich wiederum barfuß, diesmal jedoch nur den Aufstieg , danach lief ich auf "meinen Sieben-Meilen-Stiefeln" der Gruppe davon.

Bei der Tour im Anaga-Gebirge war die Barfüßigkeit wieder Thema in der Gruppe. Diesmal unsere Wanderleiterin: "Ich kenne eine Wanderleiter von Grauland, der grundsätzlich barfuß wandert."

Kurz darauf machten wir die Wanderung durch die Masca-Schlucht. Die Anfahrt per Boot ist --insbesondere im Winter-Halbjahr spannnend, weil es häufig widrige Wellenverhältnisse gibt. So auch dieses Mal. Aber wir kamen heil an Land. Dort traf ich --per Zufall-- die beiden barfüßigen Wanderleiter -- er ist ein und derselbe.

Frage an Euch:
Dieser Wanderleiter fiel nicht nur aufgrund seiner Barfüßigkeit auf, sondern auch, weil Grauland die Durchführung der Wanderreisen bis herab zu vier Teilnehmern garantiert. In diesem Fall war er auch mit ganau vier Touristen unterwegs.

Leider ist es mir nicht gelungen, herauszufinden, wo man Reisen dieses Veranstalters buchen kann.

Wer dazu Inforamtionen hat, möge Sie in diesem Forum bite mitteilen!
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Danach bin ich ihm noch einmal in 2700 Meter Höhe auf dem Guadalajara mit seiner Minigruppe begegnet. Er natürlich wieder barfuß -- diesmal mit leichten Bergschuhen anstatt Sandalen am Rucksack baumelnd. Dies mag erklären, wie er die drei Kilometer Schotterpiste vom Parkplatz bis zum Aufstiegspunkt bewältigt haben könnte. Die restlichen sechshundert Höhenmeter auf einem ziemlich steilen Aschenkegel sind allerdings auch nicht ohne.

Von weiterten Erfahrungen [Madrid etc.] werde ich ein anderes Mal berichten ...


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