Barfüßige Festgäste

Hallo zusammen,

vor zwei Wochen war ich auf die Erstkommunion meines Patenkindes eingeladen. So schön Anlass und Fest sind: Oje, dachte ich, ein ganzer Tag in den Schraubstöcken.

Es war ein traumhaft schöner Tag, und nach dem Mittagessen begab sich die Festgesellschaft zur Siesta auf die Terrasse, während die Kinderschar im Garten spielte. Meine Mädels hatten sich wie immer schnell der Schuhe entledigt und hüpften barfuß auf Schaukel und Rutsche herum.

Ich wurde schnell ganz schön neidisch und fasste mir dann ein Herz - mit der bewährten "Zwei-Etappen-Technik": Erst mal die Schick-Schuhe aus und die geschlossenen Birkenstock angezogen, und dann auf der Terrasse im Sonnenstuhl die nackten Füße auf die Schuhe gestellt. Und wie es dann so kommt, man muss schließlich auch mal aufstehen ;-) , und plötzlich war ich barfuß.

Damit hatte ich allerdings die anderen Gäste ebenfalls schwer neidisch gemacht. Als dann noch die Kinder alle ihre Schuhe auszogen, um barfuß Fußball zu spielen, war es um die Kleiderordnung der Feier geschehen: Sogar meine Paten-Kollegin, die in bestimmt sehr schicken, aber ebenso bestimmt tierisch unbequemen hochschaftigen Lackstiefeln gekommen war, stand plötzlich barfuß da.

Das Ende vom Lied: Beim Abendessen war nur noch eine Handvoll Gäste beschuht (die Muffel halt), der Rest genoss die Freiheit für die Füße.
Logisch, dass ich dann auch barfuß die Sachen gepackt und unseren Bus dann noch die 200 Kilometer nach Hause kutschiert habe (wie ich es immer tue).

Ergo: Barfuß wirkt ansteckend. Ich sehne den Tag herbei (wenn ich ihn jemals erlebe), an dem Barfuß salonfähig wird. Dann werfe ich meine Schuhe auf den Müll und laufe nur noch barfuß... träum!

Euer Tom

... bitte mehr davon!

;-) ))

... ebenfalls bei einer Konfirmationsfeier.
Als sich diese auch in den Garten verlegte, war meine erste Handlung, die chiquen Halbschuhe in die Verbannung zu schicken.
Der Mann meiner Cousine hat keinen Augenblick verstreichen lassen und sich mir angeschlossen. ... da waren es schon zwei.

Kurz darauf war ich etwas positiv überrascht
Dir Frau eines weitläufigen Verwandten fing an mit einigen der anwesenden Kinder zu spielen, zunächst vollständig bekleidet, wie es sich anscheinend für eine gute Mutter wohl gehört ;). Die Kinder ergriffen sehr schnell die Initiative und schmissen die Schuhe. Dann konnte die Mutter nicht mehr widerstehen und spielte barfuss weiter.
Es war toll zu sehen, wie riesig sich die Kinder darüber freuten, vermutlich, weil sie sich nun auf gleicher Stufe mit den Erwachsenen fühlten. Auch der Mutter machte es unheimlich Spass und Freude, mit den Kindern barfuss "Kriegen" zu spielen.
überrascht war ich eigentlich nur, weil man der Mutter immer nachsagte, sie sei extrem affektiert und eine "Spassbremse". Nein, mich hat sie vom Gegenteil überzeugt...ich fand ihr Verhalten eher vorbildlich.
Gern hätte ich mich mit ihr noch unterhalten, aber die Feier löste sich dann auch ziemlich flott auf. That's it.

Trotzdem habe ich diese Konfirmation in guter Erinnerung behalten.

Viele Grüsse aus dem WeserBergland
Dirk

Hallo Tom,

genau dasgleiche erlebte ich gestern

Während des üppigen Festessen zog ich die spitz zulaufenden Lackschuhe von Kenzo (quäl) diskret unter dem Tisch aus, beim KAffee auf der Terrasse die Strümpfe, und die eingeladenen Damen folgten fast ausnahmslos meinem Beispiel.

Danach spielte ich mit den Jungs 2 Stunden barfuss Fussball, was meinen Füssen genauso gut tat wie meiner Verdauung, aber die 8-12 jährigen kriegt keiner aus ihren Van's , Fischbones usw usw.

Zum Abschluss schlug die Gastgeberin dann noch einen Spaziergang vor dem Abendessen vor, und da hab ich meine Barfüssigkeit bereut und meine KEnzo-Design-Fussquäler vermisst, denn nach 200 Metern Asphalt, barfuss im schwarzen Sakko, gab's nur noch kleinformatigen, spitzen Kiesel für 2 Kilometer.

Hier war Zähigkeit und Ausdauer gefragt, aber etwas Abaherrtung am anfang der Saison schadet auch nichts.

Schönen Gruss

Aquajeans

Ich hab auch noch einen: Auf unserem Segelfluggelände war es bislang eher unüblich, wenngleich nicht völlig ausgeschlossen, barfuß zu laufen/arbeiten. An einem der warmen Wochenenden Ende April zog dann der erste die Schuhe aus, ich (feigerweise) sofort als Zweiter, fünf Minuten später waren von einem Dutzend Piepel der Groundcrew noch zwei beschuht.

Letztes Wochenende wollte ich dann ganz tapfer den Eintänzer machen, aber da hat keiner mitgezogen. Schade eigentlich. Wahrscheinlich steigen die Chancen auf den Domino-Effekt exponentiell mit der Lufttemperatur und reziprok zur Bedeckung durch Wolken. Da müßte man doch glatt mal ein mathematisches Modell entwickeln ....

Mercator

Ich hab auch noch einen: Auf unserem Segelfluggelände war es bislang eher unüblich, wenngleich nicht völlig ausgeschlossen, barfuß zu laufen/arbeiten. An einem der warmen Wochenenden Ende April zog dann der erste die Schuhe aus, ich (feigerweise) sofort als Zweiter, fünf Minuten später waren von einem Dutzend Piepel der Groundcrew noch zwei beschuht.

Beim Fallschirmspringen ist es gar nicht so unüblich dass die Bodencrew bzw. die Fallschirmspringer am Boden barfuss laufen bzw arbeiten, besonders beim Zusammenfalten der Fallschirme.

Unbeschuht zu arbeiten hat den Vorteil dass man den ausgebreiteten Schirm nicht beschädigt wenn man mal aus Unachtsamkeit darauf tritt.

Dann weißt Du ja wahrscheinlich auch, wie angenehm es ist, auf diesen riesigen Graspisten den ganzen Tag barfuß herumzulaufen. Erzähl das bloß nicht weiter, sonst wollen's die Anderen auch. Zum Glück sind wir hier ja ganz entre-nous ... ;-)

HI Tom: Du schreibst

Ergo: Barfuß wirkt ansteckend. Ich sehne den Tag herbei (wenn ich ihn jemals erlebe), an dem Barfuß salonfähig wird. Dann werfe ich meine Schuhe auf den Müll und laufe nur noch barfuß... träum!

Die folgende Einleitung zu einem Artikel in der New York Times lässt einen denken dass es vielleicht bald in Mode kommt.

GOOD COMPANY; A Crunchy Menu For a Youthful Crowd

By DEIRDRE DOLAN (NYT) 918 words

LEAD PARAGRAPH - THE invitation was explicit: ''Barefoot formal -- evening gowns, jewelry and no shoes!'' And so, on a recent rainy Friday night, 12 girls from St. Ann's, a private school in Brooklyn, pulled on their raincoats and headed over to the home of their friend Lena Dunham on College Place in Brooklyn Heights, where they left shoes and socks in puddles in the foyer.

''I just thought it was sort of Bohemian-seeming,'' said Ms. Dunham, a 16-year-old junior whose parents, both artists. were hanging out in another room. As a devout vegan, Ms. Dunham also had other motives: ''I also knew that everyone's shoes would be leather, so I figured if I banned shoes that was kind of making everyone vegan as they walked in the door.''
Freundliche Grüße Otto

RSS-Feed dieser Diskussion

Hobby? Barfuß! auf Parsimony

Barfüßige Festgäste (Hobby? Barfuß! 2)

Ein wunderschönes Posting...

ein ähnliches Erlebnis hatte ich auch mal

Barfüßige Kommunion

Barfuß-Domino

Barfuß-Domino - Bodencrew

Barfuß-Domino - Bodencrew