Ich stelle nur fest, daß immer häufiger Vandalen Scheiben von Buswartehallen und Telefonsäulen bzw. -zellen einschlagen.

Warum aber sollte man seine Glasflaschen zertrümmern? "Dosenpfand" ist ja ein unpassender Ausdruck - auch auf viele Glasflaschen fällt die Pfandpflicht! Ausnahme sind Spiritousen, Wein, Sekt, kohlensäurefreie Getränke. Vielleicht sind es diese pfandfreien Flaschen, deren Scherben da überall herumliegen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich viele Leute das leisten können, ihre Flaschen auf der Straße als Scherben zu entsorgen.

Hallo,
ich habe nun schon lange nichts mehr geschrieben, aber aus aktuellem Anlass möchte ich mal was fragen:
Ist Euch auch aufgefallen, dass seit der EInführung des Dosenpfands die Zahl der Glasscherben ziemlich zugenommen hat?
Also, während der letzen Tage war ich bei dem schönen Wetter ziemlich viel unterwegs (klar, barfuss natürlich), und
da hat's mich dann gestern auch erwischt: Glasscherbe eingetreten, ca. 2cm langer Schnitt.
Wenn ich mir das so überlege, war das bisher nicht so schlimm mit den Scherben.
Vielleicht liegt das daran, dass viele bisherigen "Dosentrinker" jetzt auf Glas umgestiegen sind,
weil's beim Preis egal ist.
Ich befürchte nur, dass jetzt die öffentlichen Plätze und Parks mit zerbrochenen Flaschen übersäht werden,
wo früher nur viele Dosen (die wohl nicht so gefährlich waren) rumlagen.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Hallo Marc,
auch ich habe schon die Erfahrung gemacht, daß vermehrt Glasflaschen in der Gegend umherfliegen.
Bei den letzten Rosenmontagsumtzügen, hatte die Stadtreinigung mit erheblich mehr Glasflaschen zu kämpfen als vorher. Auch die Zahl der Schnittwunden hat deutlich zugenommen.
Mir ist auch schon zu Ohren gekommen, daß viele wieder auf Pfandflaschen umgestiegen sind und sie auf Ausflügen in die nächste Ecke entsorgen. Bierdosen waren doch früher ideal als Ausflugsverpflegung. Wer hat schon Lust, die Flaschen wieder mit nach Hause zu schleppen. Und stinkende Bierflaschen im Rucksack sind auch nicht das Wahre. Bierdosen konnte man immer schön zusammendrücken und im nächsten Mülleimer entsorgen.
Im algemeinen halte ich das jetzige Dosenpfand für den größten Schwachsinn der Menschheitsgeschichte.

Gruß und Fuß,

Andreas S.

Hi Marc, hallo Forum,

meine Beobachtungen aus Hamburg gehen in die gleiche Richtung. Der Anteil an zersplitterten Glas hat erheblich zugenommen. In der Hamburger City habe ichs auf die Zunahme an Demonstrationen in den letzten Monaten geschoben. Aber auch abseits der Demonstrationsrouten liegt ungewöhlich viel zersplittertes Glas. So ganz erschließt sich mir allerdings nicht der Zusammenhang mit dem Dosenpfand. In den Supermärkten hat m.E. der Anteil an Glasflaschen nicht zu- eher abgenommen. Frustig ist es allerdings.

Ist Euch auch aufgefallen, dass seit der EInführung des Dosenpfands die Zahl der Glasscherben ziemlich zugenommen hat?

Wie einige andere hier schon geschrieben haben, müssten die Glasscherben eigentlich abnehmen, denn das "Dosen"pfand muß auch für viele Einwegglasflaschen bezahlt werden, womit deren Rückgabe attraktiver wird (wenn es denn unbedingt Einweg sein muß...)

Wenn die Glasscherben trotzdem zunehmen (ich kann zumindest keine Abnahme feststellen) liegt das wohl eher an der prekären Haushaltssituation vieler Gemeinden, da wird die Straße eben nur noch halb so oft gekehrt...

Serfuß,
Jörg

Ist Euch auch aufgefallen, dass seit der EInführung des Dosenpfands die Zahl der Glasscherben ziemlich zugenommen hat?

Das wäre paradox.
Denn Dosenpfand und Glasflaschenpfand bedeuten doch dass die Leute die leeren Gefässe zurückbringen sollen, statt leere Flaschen auf den Boden zu schmeissen,

Damit sollten der Glasscherben doch eigentlich weniger werden.

Übrigens denke ich dass man sich an einer plattgewalzten Coladose die in einem ungünstigen Winkel auf dem Boden liegt oder im Erdreich steckt, auch ganz schön in die Fusssohle schneiden kann.

Ich habe bislang Glück gehabt und bin noch nie in Glas oder scharfkantiges Metall getreten.

Hi,
ein kleiner Nachtrag zur Erklärung des Phänomens: Konsequenterweise werden alkoholische "Softdrinks" in Flaschen (Wodka-Brause, Rum-Brause etc), nicht mit Pfand belegt. Überwiegend jugendliche Konsumenten werden so -nebenbei- an den Geschmack von Sprit herangeführt. Dauerarbeitslosigkeit läßt sich ja im Dauersuff vielleicht besser ertragen. Da die ca. 275ml Flaschen nicht mit Pfand belegt sind werden sie praktischerweise gleich auf der Straße entsorgt. Warum also noch Bier aus Dosen trinken? Wieder ein gutes Beispiel für brilliante und durchdachte gesetzliche Regelungen. Danke Herr Trittin ( - oder Tritt-rein?).

Mir ist zwar in letzter Zeit auch eine Häufung von Glasscherben aufgefallen, allerdings dürften hier andere Ursachen zu vermuten sein.
Zum einen werden immer mehr Wege nicht asphaltiert, sondern gepflastert (sowohl Kopfsteinpflaster als auch Verbundpflaster). Hier sammeln sich die Scherben in den Ritzen, so dass sie von Kehrmaschinen nicht aufgenommen werden.
Zum anderen haben die Kommunen immer weniger Geld und sparen so an der Straßenreinigung. Dazu kommt noch, dass in Wohngebieten in der Regel die Anwohner für die Straßenreinigung zuständig sind. Und da haben die meisten weder Zeit noch Lust...
Ein besonderer Spaß sind natürlich die Scherben auf geschotterten Wegen und Flächen. Die können nämlich gar nicht aufgekehrt werden. Und da Glas bekanntlich nicht verrottet, sammelt sich auf den geschotterten Wald- und Feldwegen im Laufe der Jahre einiges an!

Detlev

Hallo Marc,

[... 2cm langer Schnitt ...Einführung Dosenpfand ... mehr Scherben ... "Dosentrinker" auf Glas umgestigen ...]

Dir erst mal gute Besserung wegen des Schnitts. Mir fällt dieses Jahr das Mehr an zerbrochenen Glasflaschen auf den Radwegen auf. Hier kommt es m.E. wohl zu einer momentanen unglücklichen Verkettung von Ursachen:

1) Kein einheitliches Pfand auf alle Flaschen
Deswegen noch genug Flaschen die kaputtgeschmissen werden ohne Kosten für diejenigen die die Flaschen kaputtschmeissen

2) Umstellung des Komsumverhaltens
Verbraucher kaufen mehr Flaschen und weniger Dosen

3) Kein einheitliches Rücknahmesystem d.h. eine Flasche die ich in München in einem bestimmten Geschäft kaufe kann ich nur dort mit Kassenbon zurückgeben.

4) Kommunen sparen was zu geringerer Reinigungshäufigkeit der Rad- und Gehwege führt.

5) Arbeitslosigkeit steigt und damit vermutlich die Anzahl Verbraucher die alkoholische Getränke auf der Straße konsumiert und anschließend die Flasche im Suff auf die Straße/den Weg schmeißt.

Wenn ich mal eine (größere) Scherbe auf einem Weg sehe räume ich sie auf den Wegesrand und tue damit nicht nur mir einen Gefallen damit ich oder ein Anderer das nächste Mal nicht (barfuß) reintrete sondern auch Radfahrern die sich dann dort nicht einen Platten fahren (und eventuell Hunden die sich die Scherbe in die Pfote eintreten). Aber die Zunahme der Scherbenanzahl ist schon frustrierend. In der Stadt (s. mein Bericht oben) habe ich allerdings nur wenig Scherben gesehen. Man scheint also in der City da besser drauf zu achten.

BarfußGruß
Rainer L.

Hallo Marc,

da kann ich mich nur anschliessen, dass Glasscherben wohl die unangenehmste Folge des Dosenpfands ist. Aber ich möchte dies nicht der Industrie anlasten, wenn es den Verbrauchern zuviel Mühen bereitet, eine Dose zurückzugeben. Ein solches Verhalten werte ich persönlich als ausgesprochen unsozial. Abgesehen von den barfusslaufenden Menschen sind doch auch unzählige unschuldige Hunde und andere Tiere von der Ignoranz der ehemaligen Dosen-Verwender betroffen.
Einfach UNMÖGLICH ... dieses Verhalten nach dem, Motto "ICH habe das Dosenpfand doch nicht eingeführt ... soll doch jeder aufpassen, wohin er läuft..."
Klar, wenn man dicke "NIKES" an den Füssen hat, braucht man ja auch keine Angst vor Scherben zu haben, die man vielleicht selbst verursacht hat. "macht doch nix, wenn man da mal reintritt. Und wenn mal so'n Köter reintritt ... na und ... .
Echt, solche Typen sollten sich an jeder Flasche, welche sie zerdeppern wollen, beim Öffnen versehentlich in die Finger schneiden müssen, damit sie lernen und begreifen, was sie verursachen.

Warscheinlich werde ich für meine harten Worte gescholten, aber das ist nun mal meine Meinung

Eine gute und schnittfreie Zeit wünsche ich
Dirk vom Lande ... ääähhh hier herrscht noch Ordnung. Die Gehwege sind immer im Topzustand.