Hallo harrixx,
Bin kein Diabetologe,aber immerhin Mediziner vom Fach.
Ich sehe Dein Problem so:
Würdest Du tatsächlich eine diabetische (Poly)neuropathie, d.h. eine Gefühls-/Sensibilitätsstörung im Fuß bekommen, wäre es sicher anzuraten, nicht barfuß in Dir unbekanntem Gelände zu laufen. Sei es, da Du Verletzungen weniger wahrnimmst, sei es, weil natürliche Reaktionen, wie z.B. den Fuß schnell umzusetzen und nicht voll aufzusetzen, statt auf den spitzen Gegenstand zu treten, weniger stattfinden werden.
Auf der anderen Seite, Lancet hin oder her, ich habe den Artikel nicht gelesen (hast Du zufälligerweise Namen und Erscheinungsdatum?), ein Mensch, der barfuß läuft, beachtet seine Füße wesentlich mehr, als einer, der sie in Strümpfe und Schuhe verpackt.
Mir wurden auf einem kleinen Kongreß vor wenigen Tagen schauerliche Bilder zum diabetischen Fuß präsentiert. Bei einem zeigte der Referent auf dem ersten Bild den in dickem Strumpf verpackten Fuß. Das Blut und der Eiter suppte schon durch den Strumpf... Dies kann auch nicht der Weisheit letzter Schluß sein.
Das Barfußlaufen vermeidet zumindest Druckstellen durch unpassendes Schuhwerk. Allein dies könnte bereits in den meisten Fällen das Problem Ulcus minimieren. Eine gründliche TÄGLICHE Fußinspektion muß selbstverständlich sein; ich nehme mal an, daß ein Barfüssiger sie öfter durchführt.
Somit rate ich zu einem Kompromiß: Barfuß in allen Räumen. Barfuß draußen unter besonderer Vorsicht. Strapaziöse Dinge (Joggen) eher nicht barfuß. Ebenfalls nicht barfuß bei sehr spitzem Untergrund wie Granulat. Nicht barfuß bei Temperaturen unter dem Nullpunkt.
Liegt bereits ein Ulcus vor (auch ein kleines): Sofort zum Arzt (aber nicht barfuß).
Falls noch zusätzlicher Informationsbedarf besteht, kann ich mich gerne bei erfahrenen Diabetologen erkundigen. Dann bitte Nachricht über das Forum oder direkt an mich.
Gruß Robert