Ich möchte der grünen Partei meiner Heimatstadt Vorschläge machen zur Gestaltung von (bar-)fuß-freundlichen Gehwegen.

Wo ist das denn?

Hat jemand Erfahrung mit geeigneten Oberflächenmaterialien, die auch in einer Stadt ausführbar sind. Reinigung ist natürlich ebenso zu berücksichtigen sie der Umstand, daß die Weg natürlich hauptsächlich mit Schuhen begangen werden.

Wassergebundene Wegedecken sind wohl brauchbar überall da, wo nicht gefahren wird, benötigen aber eine gewisse pflege. Sie haben den vorteil der nachgiebigkeit und versiegeln den untergrund nicht. Die oberste schicht besteht aus ausreichend feinem sand, um angenehm begangen werden zu können.

Wenn gepflastert wird, ist darauf zu achten, dass die oberfläche einerseits nicht zu rutschig wird (auch bei nässe), andererseits nicht so grob ist, dass sich ungeübte schürfwunden holen. Ich habe hier etwas gefunden: Anforderungen an Flächen im Freien. Allerdings geht es da um häusliche Terrassen, nicht um Verkehrsflächen, wo die Anforderungen etwas anders sein mögen.

Allgemein kommt es nicht nur auf das Baumaterial an, sondern auch auf den Pflegezustand. Frostaufbrüche usw. müssen zeitnah repariert werden; Pflastersteine dürfen nicht so schief stehen, dass man sich daran die Zehen anschlagen kann; die Wege sollten regelmäßig gereinigt werden (auch der Wintersplitt sollte rechtzeitig entfernt werden).

Hallo Hannes,

Von meinen Barfußpfaderfahrungen kann man im Städtebau wohl nur bedingt profitieren (trotzdem gebe ich unten mal einen Link dazu an). Beläge aus Holzschnitzeln, die ich gerne verwende, sind auf jeden Fall für Parkwege gut geeignet, aber kaum für den Gehweg neben der Straße.

In der Fußgängerzone könnte ich mit ein Holzpflaster wie z.B. oben auf dem Bild vorstellen. Ansonsten halte ich unregelmäßig geformte Porphyrplatten ("Polygonalware") für geeignet. Dieses Material hat eine leicht unregelmäßig geformte Oberfläche, die sich gut anfühlt, aber nicht rutschig wird. Und die rötliche Farbe ist auch sehr dekorativ.

Schöne Füße, Lorenz

Meine Erfahrungen mit Weggestaltung

Hallo Hannes,

soweit ich es mitbekommen habe, sind die Ansprüche an barfußfreundliche Wege bei Barfußläufer/innen sehr unterschiedlich. Die einen wollen möglichst glatten Plattenuntergrund, andere zum Sohlentraining eher groben Asphalt, wie man ihn von Gefällstrecken her kennt.
Ich persönlich finde es aus Erfahrung sinnvoll, dass der Belag sich gut mit gängigen Kehrmaschinen reinigen lässt. Zum Beispiel haben wir hier in Waiblingen im Innenstadtbereich am Markt ein kleinteiliges Kopfsteinpflaster, in dessen Ritzen sich alle Hinterlassenschaften der Stadtfeste ansammeln. Insbesondere natürlich Scherben, die offenbar dauerhaft drin bleiben. Grobes Kopfsteinpflaster mit mehr Abstand zwischen Ritzenboden und Pflasteroberseite hingegen ist da schon deutlich fußschmeichelnder und schützt vor den glitzernden scharfen Teilen.

Wichtiger wäre mir persönlich beim Gehwegbelag, dass er nicht entgegen jeglicher ökologischer Vernunft z.B. aus China importiert wird. So geschehen bei uns mit Granit-Pflastersteinen - als ob es nicht genug Granit-Steinbrüche in Europa gäbe. Und hier zum Thema zurück: Solche relativ kleinen Pflaster sind sehr sehr fußangenehm.

Weiteres Kriterium: Der Belag sollte sich in der Sonne nicht zu sehr aufheizen, damit das Barfußgehen im Sommer auch für ungeübtere erträglich bleibt. Zwischen Pflastersteinen und Asphalt liegen hier schon Welten.

Soweit, vermutlich wenig hilfreich bzgl. konkreter Beläge,
Kai

Fußschmeichelnde Sandsteinfelsen in Böhmen