Januar - Presse (2) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Monday, 03.02.2003, 20:06 (vor 7908 Tagen)

Hallo zusammen,
nachdem es zunächst so aussah, als würde der zweite Teil des Januar - Pressespiegels dünn wie nie, kamen gegen Monatsende doch noch einige Artikel zusammen:

--
SZenario
Tanze mit mir bis zum Weißwurstfrühstück
Kaviar, Champagner und rückenfreie Roben ? beim 30.Deutschen Filmball zeigt der Glamour-Standort München, was er drauf hat [...]
Während alle erstmal dinieren, können wir uns in Ruhe der Kleiderfrage widmen. [...] Untrügliches Gespür für Textilien mit Signalcharakter beweist einmal mehr auch Suzanne von Borsody: Knallpink vom Rena-Lange-Mantel bis runter zu den piekspitzen Ferragamo-Pumps ? "und das, nachdem ich auf den Malediven jetzt zwei Wochen lang barfuß gelaufen bin". Die 21-jährige Nina Eichinger (jawohl, die Tochter) fasst zusammen: "Was tut man nicht alles, um sich ein Mal im Jahr Prinzessin-mäßig aufzubrezeln." [...]
[Süddeutsche Zeitung, 20. 01. 2003]
Was lernt uns das? Ferragamo-Pumps machen aus einer barfüßigen Schauspielerin eine Prinzessin? Da bleibe ich gern bürgerlich!
--
Voxtours macht reif für die Insel
Einst als Autoren- und Informationssender gegründet, gehört VOX heute zu RTL. Die einzige Sendung, die seit dem Start vor zehn Jahren dabei ist, ist "Voxtours" [...]
"Voxtours" gilt als das beliebteste Reisemagazin des deutschen Fernsehens, auf jeden Fall ist es aber das einzige mit einer eigenen Insel als TV-Studio.
Auf der unberührten Malediven-Insel Miriandhoo moderierten zunächst Judith Adlhoch (35) und seit 2000 Daniela Worel (31) das Fernweh-Magazin. In der Jubiläumssendung am Sonntag (18.15 Uhr) lassen die beiden gemeinsam zehn Jahre "Voxtours" Revue passieren. Sabine Weiß sprach mit den TV-Reiseleiterinnen.
WAZ: "Voxtours" ist nur zwei Tage jünger als VOX und die einzige Sendung, die seit Beginn dabei ist. Worin liegt der Erfolg?
Worel: Im Gegensatz zu anderen Reisemagazinen erzählen wir über Länder anhand der Bewohner, und dabei gehen wir sehr in die Tiefe. Außerdem zeigen wir Länder abseits der üblichen touristischen Pfade.
Adlhoch: Bei "Voxtours" haben wir gedacht: So muss eine Reisesendung sein! - und diese Lust-Entscheidung war ein gesunder Geburtshelfer. Das Konzept hat sich bewährt. Zudem gilt im TV wie in der Wirtschaft: wer zuerst da ist, bleibt.
WAZ: Frau Adlhoch, die Insel Miriandhoo war viele Jahre lang Ihre "Heimat" in der Sendung. Wie ist es für Sie, die Jubiläumssendung jetzt wieder dort zu drehen?
Adlhoch: Wir haben ein nettes Team, mein Ehemann Markus Strobel macht wieder die Kamera - es ist phantastisch. Am ersten Tag habe ich gedacht, was hast du da bloß aufgegeben?! Aber letztlich ist es schön, die Insel nochmal zu sehen und gleichzeitig ist es ein Kapitel, das abgeschlossen ist.
WAZ: Und jetzt wohnen Sie, Frau Worel, auf der Insel . . .
Worel: Für mich ist es der schönste Arbeitsplatz der Welt! Wo kann man sonst schon barfuß zur Arbeit gehen? [...]
[Westdeutsche Allgemeine, 25. 01. 2003]

--
Tanz auf dem Stacheldraht
Ricardo Piglias argentinischer Epochenroman «Künstliche Atmung» [...]
In seiner Heimat Argentinien ist Ricardo Piglia (geb. 1941) eine Legende, doch sein Ruhm dringt nur zögerlich nach Europa. [...] Im Sog dieses Erfolgs wagt es der Wagenbach-Verlag nun, Piglias Hauptwerk, «Künstliche Atmung» (1980), in der vorzüglichen Übersetzung von Sabine Giersberg vorzulegen, einen Roman, der während der Militärdiktatur in den späten siebziger Jahren entstand und den ambitionierten Versuch darstellt, die Grenzen des Sagbaren unter den Bedingungen der Repression auszuloten. Man darf das Risiko eines solchen Unternehmens nicht unterschätzen: Wer in jenen Tagen das Wort wider die Generäle erhob, lief Gefahr zu «verschwinden» [...] Im Wissen um die Zensur hat Piglia seinen Roman als eine (Endlos-)Verschlingung angelegt, was dem Leser die nicht gelinde Mühe auferlegt, die dicht komprimierten und virtuos ineinander gefügten Textebenen auseinander zu falten. [...]
«Künstliche Atmung» ist ein Erzählspiel von faszinierender Rätselhaftigkeit und zugleich von existenzieller Dringlichkeit. [...] An den urban geprägten argentinischen «Ufern des Unglücks» lebend, an der europäischen Aufklärung partizipierend, weiss der Autor, dass es keine andere «Klarsicht zu gewinnen» gibt, «als von Geschichte aus zu denken». Gleichzeitig hat er die Ambition, für politische Gehalte neue Formen zu finden. In einem Gedicht, das im Text Erwähnung findet, wird dieser Zusammenhang auf den Punkt gebracht: «Ich bin / der Seiltänzer, der / durch die Lüfte wandelt, / barfuss / über Stacheldraht.»
Es ist eine Lust und ein Leid um dieses Buch - seine Schönheit ist nur um den Preis des Schreckens zu haben.
[Neue Zürcher Zeitung, 25. 01. 2003]
--
Die Welt: ein zu großes Schiff
BAD WALDSEE - Freunde des Ein-Mann-Theaters kamen am vergangenen Freitag in der gut gefüllten Stadtbücherei voll auf ihre Kosten: Markus Stöcklin präsentierte sein neuestes Stück "Novecento", ein poetisch-tragisches Märchen über die Heimatlosigkeit und Einsamkeit unserer Zeit. [...]
Die Sprache der Buchvorlage von Alessandro Baricco hat Markus Stöcklin derart begeistert, dass er die Legende des Ozeanpianisten "Novecento" für die Bühne arrangierte. Der hauptberufliche Lehrer arbeitete dabei ohne Regisseur. Sein Bühnenaufbau ist sparsam, doch variabel. Er möchte mit wenigen Mitteln viel Wirkung erzielen. Ein Leuchtturm in der Ecke, ein Rettungsring an der Wand, ein Schiffsrumpf mit Bullauge, eine Treppe, eine rote Tonne - ein Hafen entsteht vor dem Auge des Zuschauers. Markus Stöcklin gelingt es, die Phantasie anzuregen und seine verschiedenen Figuren lebendig werden zu lassen. Die Zuschauer werden zu Gästen auf seinem Dampfer.
Barfuß, einen Koffer in der Hand, betritt Markus Stöcklin seine kleine Bühne in der Rolle eines Trompeters und erzählt die Geschichte vom kleinen Findelkind, das im Pappkarton auf dem Klavier im Tanzsaal eines Luxusdampfers abgelegt wurde. [...] Ein Matrose findet das Kind und nennt ihn nach dem Aufdruck auf seiner Schachtel und dessen Geburtsjahr Neunzehnhundert T. D. Lemon Novecento. Er wächst auf dem Schiff auf, ohne an Land zu gehen, da er nirgends registriert ist. [...] Nach dem Tod seines Ziehvaters beginnt er mit dem Klavierspiel. Er wird ein sagenhafter Pianist, ein Pionier des Jazz. Selbst beim stärksten Orkan - die Lampe schwankt, die Blitze zucken - führt ihn seine Musik sicher. Flugs schlüpft Markus Stöcklin in die Rolle des genialen Musikers und tanzt mit dem Klavierstuhl wild hin und her.
Mit 32 Jahren beschließt Novecento plötzlich, sein selbst gewähltes schwimmendes Gefängnis zu verlassen und an Land zu gehen, um sich das Meer von einer anderen Perspektive aus anzusehen. Drei Schritte sind es nur vom schwankenden Schiff aufs Festland. Doch ist es für ihn, als sei er davor den Mond zu betreten. Er zögert immer mehr und wagt es schließlich nicht, den letzten Schritt zu tun. Er verschwindet für immer im Schiffsbauch. [...]
Leise endet das gut einstündige Stück mit Klaviermusik, die Zuschauer sitzen ergriffen und zögern selbst von Bord zu gehen.
[Schwäbische Zeitung, 27. 01. 2003]
--
Sprüche
Vom 27.01.2003 [...]
"Das hat mit den weißen Schuhen doch gar nichts zu tun. Von mir aus kann einer barfuß spielen, wenn er Leistung bringt." (Augenthaler zu Dusan Petkovic) [...]
[Main Rheiner, 27. 01. 2003]

--
Caprice geht "on air"
Neuerung zum Herbst - Eine Million Paar Schuhe für 2003 geplant
Von PZ-Redakteur Hansheiner Ritzer
Den Negativ-Meldungen aus der heimischen Schuhindustrie will Caprice-Manager Jürgen Cölsch entgegen treten: Mit der sportiven Kollektion "on air" präsentiert das Unternehmen zum kommenden Herbst einen "revolutionären Damenstraßenschuh mit 'High-tech' aus der Schuhmetropole Pirmasens". [...] Auch gegen die Krisenstimmung in Schuhhandel will Caprice mit der Innovation zu Felde ziehen und stellt den Wiederverkäufern für den neuartigen Luftkissenschuh gleich das komplette Marketing-Paket zur Verfügung - ebenfalls "Made am Horeb".
Zwei Jahre Arbeit und "eine hohe sechstellige Summe" hat der Pirmasenser Ableger der Wortmann-Gruppe in ein offenes Luftkissensystem mit Klima regulierenden Eigenschaften investiert, das - zunächst leider nur für die Dame - nach Ansicht von Cölsch erstmals das Thema Wellness in einem modischen Straßenschuh umsetzt.
Im Mittelpunkt der zum Patent angemeldeten Neuentwicklung steht eine etwa vier Millimeter hohe Einlegesohle, die den Fuß auf etwa 300 halbkugelförmigen, perforierten Noppen laufen lässt. Die sorgen nicht nur für einen dezenten Massageeffekt sowie hervorragende Werte bei Dämpfung und Druckverteilung, sondern zusammen mit den abgestimmten Materialien des Innenschuhs für ein optimales Fußklima. Cölsch erklärt das so: "Beim Gehen 'pumpt' diese Sohle praktisch Luft durch den Schuh. Feuchtigkeit wird vor allem in der darunter liegenden Decksohle und in der textilen Innenausstattung des Schuhs gespeichert." Nach dem Tragen trockne der Schuh dann praktisch über Nacht. "Unser Vorbild war das barfuß Gehen, dem sind wir nach Urteil von rund 300 Testpersonen, die den Schuh vor der jetzt anlaufenden Serienfertigung ausprobiert haben, sehr nahe gekommen", sagt Cölsch. [...]
[Pirmasenser Zeitung, 28 .01. 2003]
--
Dafür plädierte Dr. Zoubek im Rothaarsteigverein [...]
Was die Zukunft des Rothaarsteigs anbelangt, mangelt es auf hessischer Seite nicht an Ideen. Das unterstrich Haigers Bürgermeister Dr. Gerhard Zoubek (SPD), neu gewähltes Vorstandsmitglied des Rothaarsteigvereins, in der Mitgliederversammlung in Haiger.
Trotz der angespannten Finanzlage, so berichtete Dr. Zoubek der Versammlung, hätten die hessischen Kommunen, die dem Verein angehören, eine Halbtagskraft eingestellt, die sich ausschließlich um die Belange des Wanderwegs von Brilon nach Dillenburg kümmere.
Wassertretbecken und Barfuß-Laufstrecke
Dr. Zoubek stellte außerdem Überlegungen vor, die nach Möglichkeit noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden sollen. So plane die Stadt Haiger, entlang der Route naturnahe Wassertretbecken einzurichten. Auch die Anlage einer "Barfuß-Laufstrecke", auf der die Marschierer verschiedene Untergrund-Beläge mit ihren Sinnen erfahren können, ist vorgesehen. [...]
[Zeitungsgruppe Lahn-Dill, 29. 01. 2003]
--
Die Schulmeisterin [...]
Enja Riegel, 62, ist Pädagogin, und sie hat ein Kunststück fertiggebracht. Sie hat eine Gesamtschule gegründet, der die Eltern die Türen einrennen. 400 Anmeldungen gibt es jährlich, für 100 Plätze. Vier Schulen in der Stadt ahmen mittlerweile die Lernprinzipien nach, um die Nachfrage stillen zu können. Und während die Dichter-und-Denker-Nation nach Pisa ein wenig depressiv wurde, machte Riegels Lernwerkstatt gute Laune: Sie erzielte Noten, die sonst nur den Pisa-Champions Finnland, Kanada oder Korea vorbehalten sind. Sie war 19 Jahre Rektorin in dieser Schule. Nun geht sie. Nächste Woche wird Enja Riegel die Helene-Lange-Schule nicht mehr leiten, sie geht in Pension. [...]
Enja Riegel sagt: "Eine gute Schule ist, wenn Schüler und Lehrer sagen: Das ist meine Schule." [...] Riegel hat aus dem ehemaligen Mädchengymnasium eine Gesamtschule geformt. Heute ist sie Pisa-Siegerin.
Dabei mag sie Gesamtschulen gar nicht, jedenfalls keine normalen. Sie hat selbst an einer "integrierten Gesamtschule" gearbeitet. Seitdem spottet sie über die "gesichtslosen Verschiebebahnhöfe" oder den am Ende doch selektiven "Etikettenschwindel". Roland Koch hätte seine Freude daran, wie emphatisch die Rektorin über die Gesamtschule herfällt. Und es triebe ihm die Zornesröte ins Gesicht, was die Frau daraus folgert: einen dritten Weg. "Ich beschloss Schulleiterin zu werden - um nochmal ganz neu Schule zu machen." [...]
Die Lehrer wollen sich auf keine Beschreibung ihrer Rektorin festlegen. Die Personalratschefin Brigitte Reinbacher-Kaulen etwa schwärmt von der Ganzheitlichkeit ihrer Schulleiterin, von dem Ansteckungsgeist, den sie ausströmt. Um dann festzustellen, dass Enja Riegel etwas Monarchisches an sich hat. "Sie übt gerne Macht aus, sie liebt es, schnell und eigenwillig Entscheidungen zu treffen. Da ist demokratisches Handeln eben manchmal lästig."
Die ganze Zwiespältigkeit offenbart das Begrüßungsritual, das die Rektorin seit einigen Jahren bei neuen Lehrern praktiziert, ja zelebriert. "Was für die Seele", nennt Riegel es.
Immer am letzten Tag der Sommerferien findet die erste Sitzung des Kollegiums statt. Es wird gefrühstückt, geredet. Am Boden in der Mitte des Raums liegt ein roter Samtteppich. Darauf ist ein Mandala angeordnet, ein Kreis aus Steinen, der eine Kraftquelle symbolisiert. Der neue Kollege tritt, zusammen mit der Chefin, barfuß in den Kreis. Sie überreicht einen Stein. Der Lehrer soll sich etwas wünschen für seine Zeit in der Schule. Dann sagt sie: "Und jetzt gehören Sie dazu."
In und außerhalb der Schule wird über diese beinahe spiritistische Zeremonie gespottet. Die Neuen, so geht das Gerücht, müssten vor der Rektorin niederknien. So ist es natürlich nicht. Aber auch im Kollegium, wo man eine feierliche und würdige Begrüßung junger Lehrer wichtig findet, sind die Anwandlungen umstritten. Das ist etwas, heißt es, was man nach Enja Riegel anders machen könnte. Kein Samtteppich mehr, kein Mandala, niemand barfuß. [...]
[TAZ, 29. 01. 2003]
--
"Folge Deinen Träumen"
LESUNG / In der Tradition arabischer Märchenerzähler bringt Alexander Finke seinen Zuhörer die Weisheit, dass der Glaube Berge versetzt, nahe.
DINSLAKEN. "Folge deinen Träumen, gebe sie nie auf und achte auf die Zeichen, die dir gesandt werden. Erst die Möglichkeit, einen Traum zu verwirklichen, macht das Leben lebenswert."
Die uralte Weisheit, das der Glaube Berge versetzen kann, von Paulo Coelho in "Der Alchemist" packend beschrieben, von Alexander Finkel in der wieder einmal vollbesetzten Buchhandlung [...] bestrickend poetisch erzählt. Coelhos Roman besitzt alles, was ein orientalisches Märchen braucht: Den geheimnisvollen Orient, die unendliche Wüste, der Wind, der dir ein Lied erzählt, verschleierte Frauen, kriegerische Tuaregs, Händler, Diebe, Alchimisten und Märchenerzähler.
Ein Märchenerzähler ist auch Alexander Finkel. Ganz in einem weißen Burnus, dem typischen arabischen Baumwollkleid, gekleidet, mit einem Fez auf dem Kopfe, sitzt er barfuß auf seinem Schemel. Unter sich sein "fliegender" Teppich, neben sich das arabische Teegeschirr. In dieser Aufmachung, mit dem gestutzten Bart, könnte man ihn für einen waschechten Araber halten. Allein durch die Ausdrucksstärke seiner Stimme, seiner Gesten, entführt er sein Publikum in die Welt einer Scheheresade, der Welt von 1001 Nacht. [...]
Es ist ein Märchen, sicherlich, aber auch ein Wegweiser, eine Aufforderung seine Träume in die Tat umzusetzen, seinen eigenen Lebensweg selbstverantwortlich zu gestalten. Folge Deinen Träumen!
[Neue Ruhr Zeitung, 30. 01. 2003]
--
Wenn der Meyer mit der Schmidt
... dann knistert es im "Blue Room" an der Kudamm-Komödie [...]
Das Mädchen will es. Der Taxifahrer auch. Das Au-pair-Girl erst recht. Der Student tut's nur heimlich, die Ehefrau muss nachhelfen, der Politiker holt es sich nebenher. Das Model träumt dabei, der Dramatiker fühlt sich inspiriert, die Schauspielerin sucht den Höhenflug. Und der Adlige das Abenteuer.
Sex. Um das ewige Spiel von Begehren, Rausch und Loslassen geht es in David Hares "Blue Room", der Neufassung von Arthur Schnitzlers Skandalstück "Der Reigen". In jeweils fünf Rollen gehen die Berliner Schauspieler Hans-Werner Meyer und Antje Schmidt ab heute an der Kudamm-Komödie in den Liebes-Clinch. [...]
Und jetzt machen sie wieder den Kudamm unsicher. Wieder. Denn Meyer hat bis 1997 etwas weiter westlich, an der Schaubühne, gespielt. Und Antje Schmidt hat bei ihrem großen Durchbruch im Film "Beim nächsten Mann wird alles anders" 1990 am Kranzler-Eck einen Autostau verursacht. Schmidt: "Immer wenn ich an dieser Ecke stehe, muss ich daran denken, wie ich im Marilyn-Kleid barfuß über die Straße schwebe. Und die Bremsen quietschten."
[B.Z. (Berlin), 31. 01. 2003]
--
Flottes für Männer und Kleider mit feschen Mustern
Studenten zeigten eigene Kreationen für Fachprüfung
Wismar (OZ) "Männer, zeigt eure Beine" schien das Motto von Studentin Sandra Gabbert zu lauten. Am Mittwochabend präsentierte sie zusammen mit ihren Kommilitonen des Fachbereiches Kommunikationsdesign und Medien der Hochschule ihre eigenen Kreationen, Röcke für Männer. [...]
Höhepunkt waren während der Präsentation die "Junimond"-Kleider von Carsten Kofalk. "Junimond", weil die Kleider zum gleichnamigen Titel auf dem Laufsteg im leer stehenden Ladenlokal der Krämerstraße 13 gezeigt wurden. Barfüßig mit kecken Blicken zeigten die acht Studentinnen die Entwürfe von Carsten Kofalk. Tief dekolletiert führten sie nicht nur viel Haut, sondern auch interessante Muster auf den Stoffen vor. [...]
[Ostsee Zeitung, 31. 01. 2003]
--
Russisch-amerikanische Bühnenfreundschaft
Zum Abendessen in den Fliegenden Bauten werden falscher Kaviar und ein echter Clown gereicht [...]
Wie dünn kann ein Drahtseil sein, an dem ein Mensch sich halten, auf dem ein Mensch noch barfuß laufen, Handstand machen kann? Viel dünner als wir glaubten. Und sogar Fahrrad fahren konnte jener Mensch, der freilich kein Durchschnittsexemplar der Spezies war, auf jener dünnen Schnur. Wo wir gerade dabei sind: Haben Sie je versucht, sich mit einem Fuß an Ihrem größten Bettlaken unter die Sporthallendecke zu hängen? Nicht? Schade, vielleicht hätte es ja genauso schön ausgeschaut wie hier, beim Bingo Circus-Theater aus Kiew. [...]
wo doch gleich darauf zwei fast schon überirdisch schöne Körper, Frau und Mann, an robusten Bändern in den siebenten Akrobatenhimmel segeln und ein Franzose vom Band - ansonsten brilliert hier meist ein tolles Quartett - ausgerechnet "J'ai peur" singt. Und ein reizendes Geschöpf mit fünf Hula-Hoop-Reifen tut das, was sich Peter Kraus und Conny Froboess damals nicht mal mit einem vorstellen konnten. [...]
[Die Welt, 31. 01. 2003]
--
Belesene Füße
Georg


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion