Vor 10 Jahren, als ich zur Schule ging, war das tatsächlich noch so üblich: Wer seine Turnschuhe vergessen hatte, musste beim Schulsport barfuss mitmachen. Auch waren immer 1 oder 2 Leute dabei, die sowieso barfuß mitmachten. Das waren allerdings meistens Mädchen (wir hatten mit den Mädchen zusammen Sportunterricht, wegen der Vertiefungsrichtungen in der Oberstufe). Socken waren natürlich verboten, weil die zu rutschig waren. Wer mit Socken in die Halle kam, musste die sofort ausziehen.

Heute, 10 Jahre später, ist es an meiner ehemaligen Schule ganz anders. Barfuss mitzumachen ist gar nicht mehr erlaubt, wegen des Verletzungsrisikos. Schuhe sind pflicht. Ich habe schon von mehreren Schulen gehört, dass die Entwicklung dahin geht. An manchen Schulen ist es erlaubt, in Socken mitzumachen, wenn man die Schuhe vergessen hat. Oder man darf gar nicht mitmachen, ohne Schuhe. Barfuß gibt es heute kaum noch. Die schöne Barfuß Zeit an den Schulen ist also wohl endgültig vorbei. Schade eigentlich.

Anders ist es wieder beim Hochschulsport an der Uni. Ich habe da beim Turnen mitgemacht. Bin gleich ohne Schuhe hingegangen, in der Hoffnung, dass das OK ist. Und tatsächlich war es sogar so, dass über die Hälfte der Studenten und Studentinnen dort barfuss mitgemacht haben. Vor allem diejenigen, die schon länger dabei waren (z.B. Sportstudenten) und jeden Tag dort in der Halle waren zum üben. Das liegt wohl daran, dass Profis auch meistens barfuß turnen und an der Uni viele Studenten in höheren Semestern schon auf sehr hohem Niveau waren. Die Älteren waren jedenfalls alle barfuß.

Jetzt frage ich mich nur, warum es an den Schulen Verletzungsrisiko ohne Schuhe gibt und an der Uni nicht. Gut, dass die Sportstudenten die zukünftigen Sportlehrer sind. Dadurch bleibt wenigstens etwas Hoffnung.

Matthias.

Hochschulsport (60%barfuss beim Turnen)