Für Lorenz Bericht über Schulaktion Juli 2002 (Hobby? Barfuß! 2)

H, Monday, 03.02.2003, 00:23 (vor 7908 Tagen)

22.07.2002 14:46

Im Reich der Sinne und Klänge

Kitzingen Zwei Jahre hat es gedauert: Schüler aus den 5., 6., 7. und 8. Klassen der Hauptschule Siedlung haben während des Unterrichts, aber vor allem in ihrer Freizeit oft Regen, Schnee, Wind und Sonne getrotzt und einen Sinnes- und Klanggarten errichtet.

Am Samstag wurde der "Fühl-Pfad für Barfuß-Läufer" nun offiziell eingeweiht. Mit Oberbürgermeister Bernd Moser, Landrat Walter Hahn und Schulrat Reinhold Breunig hatte sich dazu die Prominenz angesagt, um aus erster Hand zu erfahren, was hinter der Idee eines solchen Gartens steht. Die kommt ursprünglich aus der Suchtprävention und hat zum Ziel, alle Sinne eines Menschen zu reizen und zu aktivieren, berichtete Schul-Sozialarbeiter Thomas Bauer den Gästen.

Die Idee zu dem Projekt hatte Lehrer Erich Hessenauer, der in der Schulleitung Befürworter, in den Schülern fleißige und in der Stadt Kitzingen, den Firmen Glas Keil, GWF, Rank und Fessler Sponsoren fand.

Auf verschiednen "Bodenbelägen" wie Pflastersteinen, Kies, Schotter, Sand, Stein, Kork, Stroh, Holz und anderen Materialien kann der barfüßige Begeher des Weges Unterschiede erfühlen. Klangskulpturen begleiten den Rundweg.

Wie Hessenauer sagte, sei das Projekt noch lange nicht zu Ende, sondern solle fortgeführt werden. Lebensgroße Pappmaché-Figuren sollen einmal über dem Ganzen schweben. Hessenauer dankte der Schulleitung. Sie haben ihm keine Steine in, sondern welche dazugelegt, sagte der Lehrer.

Stellvertretender Landrat Hahn zeigte sich begeistert und überrascht gleichermaßen. Er sei als ehemalige Lehrer neugierig gewesen, was sich hinter dem Projekt verberge. Der Garten gebe Schülern die Möglichkeit, Frust, Aggression und Spannungen abzubauen, die in Zukunft immer mehr zum Problem zu werden drohen, sagte Hahn. "Die Idee verdient Anerkennung", lobte er die Initiatoren und ihre kleinen Helfer.

Auch Oberbürgermeister Moser nannte das Projekt eine gute Idee, die dazu beitrage, dass Kinder nicht mit Scheuklappen hinter dem Computer aufwüchsen. Die Schüler würden durch ihre Mithilfe lernen, dass es Probleme gebe, die Arbeit erforderten und von der Idee bis zur Fertigstellung Zeit brauchten. Eine Fähigkeit, die vielen heute fehle, was man daran sehe, dass immer mehr Bürger etwas forderten, was möglichst sofort, wenn nicht schon gestern fertig sein sollte.

Im Anschluss an das Lob durften sich die Schüler als "Blindenhund" betätigen und die Promis, die die Augen geschlossen halten mussten, über den Pfad führen.


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