Januarpresse (1) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Thursday, 16.01.2003, 09:40 (vor 7926 Tagen)

Hallo zusammen,
im Januar sprudeln - wen wundert's - nicht direkt die Barfuß - Beiträge. Trotzdem fand sich Interessantes:

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Schwitzen am Eisrand [...]
Lubmin (OZ) "Das Eis stört", sagt Eisbader Klaus-Bernd Müller und blickt auf den frostigen Strand von Lubmin. Ein Neujahrs-Scherz? Mitnichten.
Müller weiß, was es heißt, barfuß über dünne Schollen zu staken. Jeder Schritt kann die gefrorene Schicht durchbrechen. Wie scharfe Klingen schneidet sich der Eisrand dann ins Fleisch. So wird Vergnügen zur blutigen Angelegenheit. "Und das", sagt Müller, "ist gar nicht schön."
Fredy Kraatz, 71, nickt. Der älteste Winterschwimmer Lubmins ist skeptisch. "Ob sie heute reingehen?" Irgendwer hat zwar ein Loch in die hart-spröde Decke gestoßen. Doch das Wasser soll an dieser Stelle nicht einmal kniehoch sein. Das reichte gerade für eine Katzenwäsche.
Schon die wäre Petra Witt zuviel. Einmal hat sie sich überwunden und ist bei Minusgraden Baden gegangen. Davon wurde ihr dann regelrecht schlecht. Kein Wunder, die Lubminerin leidet an zu hohem Blutdruck. Der wird durch die Kälte noch aufgeputscht, was den Kreislauf total belastet. "Leute wie Petra sollten das lieber lassen", rät Fredy Kraatz deshalb. Ansonsten macht er kein Gewese um sein eisiges Hobby. Jeder gesunde Mensch könne es ihm gleichtun.
Wie die Scheu vor dem klirrend kalten Nass zu überwinden ist? "Da gibt es kein Rezept", sagt Kraatz. "Das muss jeder selber ausprobieren." [...]
Der Jüngste, Johannes Züge, 15, soll heute den Ritterschlag bekommen. Einen leichten Säbel-Stups auf die Schulter. So wird Seehund-Nachwuchs zum Seehund. [...]
Für ein, zwei Minuten tauchten sie auch gestern unter. Allen Bedenken zum Trotz wagten Seehund-Chef Klaus-Bernd Müller und Anhang den Gang übers Eis. Hin zum Loch am Fuße der Lubminer Seebrücke, in dem das Wasser nur 40 Zentimeter hoch stand. Liegend wie in einer Wanne genossen die Männer ihr erstes Bad im neuen Jahr. Danach waren sie krebsrot. Bestens durchblutet.
Gefroren wurde nur an Land. Unter Zuschauern. [...]
[NW-news, 02. 01. 2003]
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Mit Willi und Franz nach Löwen laufen
Frühschoppen-Wette: Erster "Peckelsheimer Neujahrslauf" begeisterte Mittwoch Morgen zahlreiche Zaungäste [...]
Grund für diesen ersten "Peckelsheimer Neujahrslauf": Eine seit langem angedachte und nun endlich in die Tat umgesetzte Frühschoppen-Wette von "Schorse-Sprint" und dem "Blitz von Peckelsheim", den viele Peckelsheimer und Löwener am Start, entlang der Strecke und am Ziel begleiteten. Aufgerufen waren zudem weitere freiwillige Läufer: "Wer schlägt Schorse?" Der Metzgermeister hatte jedem, der ihn schlägt, eine Wurst versprochen. [...]
116 Kilogramm Kampfgewicht gegen 72 Kilo
Willi Thomas alias "Schorse-Sprint" gehe mit einem Kampfgewicht von 116 Kilogramm bei 1,80 Metern Größe auf die Strecke, hieß es auf Flugblättern, die die Runde gemacht hatten. Und er laufe eine Spitzengeschwindigkeit von 27 km/h, bei Schnee 24 km/h. Franz Tewes, der "Blitz von Peckelsheim", bringe 72 Kilo und 1,72 Meter auf die für ihn 800 Meter längere Strecke und sei 35 km/h, barfuß sogar 37 km/h schnell.
Schnee lag nicht mehr auf der Straße, und barfuß musste Tewes auch nicht laufen, so dass sie ihr Bestes geben konnten. Die Beiden ließen sich nicht lumpen, lieferten sich ein tolles Rennen. [...]
Nebeneinander liefen Franz Tewes und Willi Thomas am Löwener Ortsschild vorbei, dann legte der "Blitz von Peckelsheim" noch einen drauf und zog dem Metzgermeister davon und sicher als Erster durchs Ziel. [...]
[NW-news, 02. 01. 2003]
Willi muss sich seines erfolges sehr sicher gewesen sein! Wie hätte er sonst Schuhe tragen können, die ihn - eigenen Messungen zufolge - langsam gemacht haben?
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06.01. DER JUGENDZIRKUS "HARLEKIDS" SETZT AUF SINNVOLLE FREIZEITANGEBOTE - FERNAB DER TANKSTELLE
Keulen werfen statt kiffen [...]
Richtig laut wird es an drei Tagen der Woche in der früheren Grundschule in Brieske (Oberspreewald-Lausitz). Popmusik dröhnt dann aus dem schmucken Haus inmitten des Senftenberger Ortsteils, ab und zu schallt Gelächter durch die hohen Flure. Der Lärm dringt aus einem ehemaligen Klassenzimmer. Wo einst Schüler das Einmaleins der Physik paukten, wuseln Dienstag-, Mittwoch- und Donnerstagnachmittag mehr als ein Dutzend kleine Akrobaten durcheinander.
Mädchen balancieren kichernd mit nackten Füßen auf großen Gummibällen, Jungen jonglieren mit Ledersäckchen oder bunten Plastikkeulen. Andere Kinder spielen mit dem Diabolo, einem Doppelkegel, der mit einer gespannten Schnur in Drehung versetzt, hochgeworfen und wieder aufgefangen wird. Auch wenn hin und wieder ein Kegel seine Umlaufbahn verlässt und ein Mädchen auf den Bällen zu Fall bringt - den "Harlekids", so nennen sich die Nachwuchskünstler, macht das Training Spaß. "Es ist toll hier. Man kann viel lernen und die Leute sind wirklich nett", sagt Sabine Schmidt, [...] "In der Stadt gibt's ja sonst nicht viel für Jugendliche."
Das dachte auch Frank von Kneten, als er vor wenigen Jahren nach Senftenberg kam. "Lässt man die gängigen Angebote für Jugendliche wie Sportvereine oder kommerzielle Sachen mal außer Acht, bleiben eigentlich nur noch ein paar Jugendclubs", sagt der 35-Jährige. "Und letzteres bedeutet in der Regel: Billardtisch, Dartscheibe und eine Theke, an der Alkohol verkauft wird."
Andere Freizeitangebote müssen her, dachte sich der damals arbeitslose Westfale und rief im Juni 1998 den "Kinder- und Jugendzirkus Harlekids" ins Leben. Dahinter verbirgt sich ein vielseitiges Gewalt- und Suchtpräventions- Projekt [...] Es ist besser, der Nachwuchs stellt sich beim Einrad fahren neuen Herausforderungen, anstatt an der nächsten Tankstelle die Zeit totzuschlagen, so die Idee. [...]
[Märkische Allgemeine, 06. 01. 2003]
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Die Katholiken lieben's bunt
Amtsärzte diagnostizierten, wie die Mode der Metropolen die Tracht verdrängte [...]
Zwischen 1858 und 1861 schwärmten auf Anweisung von König Maximilian II. in Bayern die Amtsärzte aus, um eine landes- und volkskundliche Bestandsaufnahme der Lebensbedingungen in ihren Bezirken (Physikate) vorzulegen. Diese so genannten "Physikatsberichte" sind ein genaues Spiegelbild der Zustände vor rund 150 Jahren - eine aufschlussreiche Lektüre nicht nur für Historiker. [...]
Bayernkönig Maximilian II. (1848 - 1864) hatte vergeblich gehofft, noch das Ursprüngliche anzutreffen. Selbst auf dem Land war um 1860 bereits die Mode der fernen Städte angekommen. Die Amtsärzte im Landkreis Dillingen vermelden in ihren Physikatsberichten, die alte Landestracht sei "beinahe gänzlich verschwunden" und man passe sich "neuerem französischen Schnitte" an, wenn auch zuweilen "geschmacklos und teilweise zweckwidrig" angewandt.
Die beginnende städtische Massenkultur entfaltete eine Sogwirkung, der sich auch die ländlich-bäuerliche Bevölkerung nicht entziehen mochte. "Obwohl sich kein übertriebener Luxus zu erkennen gibt, so sucht man doch, besonders das weibliche Geschlecht, der herrschenden Mode nachzukommen", schrieb 1861 der Lauinger Amtsarzt Aloys Ott. [...]
In Dillingen richtete sich die Tracht "ganz nach der französischen Mode", berichtete Amtsarzt Friedrich Fleischmann. Im Umland trage man "ein Gemisch veralteter französischer Moden", das durch "die größere Wohlfeilheit", sprich den günstigeren Preis, alle Vorliebe für die ehemalige Tracht "gänzlich erstickt" habe. Der Wertinger Amtsarzt Thomas Götz beobachtete: "Die jüngeren Weibsleute fangen auch bereits an, Überröcke zu tragen nach Art der Städter." Das Haar der Mädchen sei selten mehr zurückgestrichen und zum Zopf gebunden, sondern gescheitelt und in zwei Zöpfe geflochten. Und "fast jede Bauersmagd bedient sich der Haarpomade", während von der Schminke "noch nichts bekannt" sei. Wie die Kinder gingen die Mägde sommers barfuß. Und bei der ärmeren Klasse, so Thomas Götz, sei der Unterschied zwischen Sommer- und Winterkleidung "nicht sehr groß". [...]
Das Buch zur Serie ist im Wißner-Verlag Augsburg erschienen: Gerhard Willi: Volks- und landeskundliche Beschreibungen aus dem Landkreis Dillingen. 448 Seiten, 25 Euro.
[Augsburger Allgemeine, 07. 01. 2003]
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Fernöstliche Stimmung im Taunus
Deutsch-tamilisches Fest in Hahn: Über 200 Teilnehmer aus ganz Hessen und Rheinland-Pfalz [...]
Nicht alltäglich ging es im Hahner "Taunus" zu, wo ein tamilischer Freundeskreis zu seinem nunmehr dritten deutsch-tamilischen Fest eingeladen hatte. Nur einige wenige Deutsche hatten sich unter die über 200 Tamilen gemischt, die aus beinahe ganz Hessen und Rheinland-Pfalz nach Hahn gekommen waren.
Ihre Heimat ist die südöstlich des indischen Subkontinents gelegene Insel Sri Lanka. Gleißend helle Gesänge drangen dem Besucher ins Ohr und sorgten für fernöstliche Stimmung im "Herblay-Saal", die durch die Frauen und Kinder in bunten traditionellen Gewändern noch unterstrichen wurde. Die Männer hingegen waren zumeist westlich gekleidet.
Zur Musik tanzten zunächst zwei kleine Mädchen mit grazilen Bewegungen, barfuß und in langen bunten Kleidern zur Rhythmik der Klänge vom Tonband. Weite Armreifen und schwingende Ohrringe unterstrichen das Bild, das den Laien ein wenig an 1000 und eine Nacht erinnerte.
Weitere Tänze und traditionell-dramatische Theaterszenen einer tamilischen Künstlergruppe aus Heilbronn prägten weiterhin den Abend, an dem kaum ein deutsches Wort zu hören war. Die dargestellten Szenen waren allerdings auch ohne Sprachkenntnisse nachvollziehbar. Kommunikationsbarrieren waren wohl dennoch der Hauptgrund, dass das gut gemeinte Fest von der einheimischen Bevölkerung so schlecht angenommen wurde.
Die meisten der Tamilen sprechen zwar exzellentes Englisch aber nur wenige Silben Deutsch, obwohl sie hier leben. Bei den Kindern sei das anders, erklärte Peries Ignatius: "Die besuchen deutsche Schulen und können das". [...]
Wie der Eintritt, so war auch das Essen an jenem Abend nach Art eines offenen Festes kostenfrei. Verführerische Gerüche wehten dabei durch die Räume. Zu Schweine- und Hähnchenfleisch mit den typisch scharfen Gewürzen und unterschiedlichen Gemüsen reichten die Tamilen eine Reisgrundlage mit grünen Erbsen und einer Gewürzmischung. Dazu gab es kleine frittierte Fischröllchen aus Kartoffelteig. [...] Schön wäre es nur, wenn beim nächsten Treffen, das vermutlich Ende dieses Jahres stattfinden wird, noch mehr Deutsche vorbeischauen würden.
[Main Rheiner, 08. 01. 2003]
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Und die Perlen, sie wandern von einem Hals zum andern
Gestern Fotoshooting im Stadttheater zu "Les Noces"/ Hochzeitsstimmung statt Balletttraining
HILDESHEIM. Wer schon einmal einen Termin beim Fotografen hatte, der weiß, wie anstrengend es ist, immer wieder glücklich und zufrieden in die Kamera zu lachen. Ob das am "schönsten Tag im Leben" anders ist?
Die Ballettkompanie des Stadttheaters wagte gestern die Probe aufs Exempel und heiratete gleich massenweise. Zumindest für besagten Fotografen [...]
Gaëlle Morello und Jean-Christophe Simon haben soviel Spaß, dass Eva Gruner irritiert erklärt: "Ein bisschen mehr Ernst, ich möchte romantische Bilder." Als Steffen Kranzow seine Angetraute Nicole Baumann glückselig auf Händen tragen soll, geraten die Socken doch unangenehm ins Bild. Also runter damit: Hochzeit auf bloßen Füßen. [...]
[Hildesheimer Allgemeine Ztg., 09. 01. 2003]
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Tierische Therapeuten
Hautschuppen - ein Leckerbissen für die Kangal-Fische [...]
NEURODERMITIS / In Rindern sollen Hauterkrankungen künftig auf ungewöhnliche Weise gelindert werden - mit der Hilfe von sogenannten Doktorfischen, für die Hautschuppen eine Delikatesse sind.
KLEVE. Kaum ist die Hand im warmen Wasser, brodelt es. Dutzende kleine Fische drängen sich an die Haut - und fangen an, zu knabbern. Es kribbelt. Unangenehm ist das nicht. Aber gesund. Die rötlich-grauen Tierchen, sogenannte Kangal-Fische, sind eine Wunderwaffe gegen Neurodermitis, Schuppenflechte und andere Hauterkrankungen. Eigentlich stammen sie aus der Türkei. Jetzt kommen sie im Kreis Kleve zum Einsatz: Im Therapiezentrum Sanadome in Rindern.
Die Heilkraft der tierischen Therapeuten ist in ihrer Heimat, dem anatolischen Hochland, schon seit Jahrhunderten bekannt. Dort leben sie in warmen Thermalbächen. Hirten, die barfuß diese Bäche durchquerten, waren die ersten, die erkannten, welche heilsamen Kräfte sie haben: Entzündungen gingen zurück, Ekzeme verschwanden. Deswegen nannten sie die Tiere Doktorfische.
Mediziner haben den Grund für ihre Heilkraft in einem Sekret gefunden, das die Tiere absondern, wenn sie Hautschuppen abknabbern: Es enthält Enzyme und Dithranol, einen Wirkstoff, der in der Schulmedizin zur Bekämpfung der Schuppenflechte eingesetzt wird. [...]
[Neue Ruhr Zeitung, 09. 01. 2003]
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Judo-Kurs in Leisenwald [...]
Der Judoclub Leisenwald bietet einen neuen Schnupperkurs an. Wer den Judosport unverbindlich kennen lernen möchte, ist hierzu herzlich eingeladen. Trainingsort ist die Grundschulturnhalle zwischen der Grundschule und der Friedrich-August-Genth-Schule. [...] Als Trainingskleidung genügt ein Jogging- oder Trainingsanzug. Es wird barfuß auf Judomatten trainiert. Zum Mattenaufbau werden allerdings hallentaugliche Sportschuhe benötigt. [...]
[Gelnhäuser Tageblatt, 09. 01. 2003]
Gelesen? ". Es wird barfuß auf Judomatten trainiert. Zum Mattenaufbau werden allerdings hallentaugliche Sportschuhe benötigt." Wie unangenehm die Bodenbeschaffenheit dieser Turnhalle (oder ihrer Nebenräume) ist, mag ich mir garnicht ausmalen...
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So schön und witzig kann Völlerei sein
Louisiana liegt am Mississippi. Bestimmt ist Bertolt Brechts "Todsünden"-Anna dort in ihren Kindertagen durchs Wasser gewatet. Im leichten Gewand, sorglos und ein wenig verrückt.
Auch Meret Becker kommt barfuß und in überschaubarer Bekleidung auf die Bühne des fast ausverkauften Gewandhauses. Wenn eine Tätowierung nicht ihren Oberarm zierte, könnte sie glatt als eben entschlüpfte Flusstochter aus den 30er Jahren durchgehen. [...]
Für Meret Becker ist es eine Premiere. Erfahrungen mit Brecht kann sie vorweisen, interessante Ausflüge in die Welten der Chanson- und Unterhaltungsmusik außerdem. Doch die Anna I+II gibt sie hier das erste Mal [...]
[Leipziger Volkszeitung, 13. 01. 2003]
Meret Becker scheit auch eine Vorliebe für barfüßige Auftritte zu hegen. Zumindest berichteten auch vergangene Pressespiegel davon.
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«Die Kritik hat wehgetan»
Zé Roberto zieht nach einem halben Jahr beim FC Bayern München eine erste Bilanz [...]
Im neuen Offensiv-System des FC Bayern München, das Trainer Ottmar Hitzfeld im Trainingslager in Marbella einstudieren ließ, spielt Zé Roberto eine Schlüsselrolle. [...] Im Gespräch mit der Berliner Morgenpost erklärt er, im Sommer aus Leverkusen nach München gewechselt, seine Ziele. [...]
Hatten Sie irgendwann Zweifel, dass der Wechsel nach München richtig war?
Nein, ich bin schon während der Hinrunde immer besser in Form gekommen. Zusätzliche Motivation gab mir die Einladung zur brasilianischen Nationalmannschaft im November. Beim Länderspiel in Südkorea war ich einer der besten, danach lief es auch bei Bayern sehr gut.
Hitzfeld ist angetan von Ihrer überragenden Technik. Sie könnten Dinge am Ball, die er nie zuvor gesehen hat. Woher haben Sie diese Fähigkeiten?
Das kann man nicht trainieren. Es ist eine Gabe Gottes - und die muss man ausnutzen. Als Kinder haben wir in Brasilien auf der Straße gespielt, immer barfüßig, drei gegen drei oder eins gegen eins. Dort gab es damals noch keine Fußballplätze. Heute wird von frühester Jugend an auf Rasen trainiert. Aber mir hat die Straße den Fußball beigebracht. [...]
Sie stammen aus bescheidenen Verhältnissen. Wachen Sie manchmal auf und denken, das Leben als Fußballprofi ist nur ein Traum?
Manchmal schon, da wache ich auf und fühle mich wie auf einer Wolke. Als kleiner Junge hatte ich kein Geld, um mir Schuhe zu kaufen. Jetzt kann ich mir alles leisten - dank Gott. [...]
[Berliner Morgenpost, 13. 01. 2003]
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Neuer Mann ist kein Unbekannter [...]
Zum Jahresrückblick und einer Vorausschau auf die künftige Entwicklung der Gemeinde Thalfang nutzte Bürgermeister Franz-Josef Gasper den Neujahrsempfang der Ortsgemeinde im Haus der Begegnung. [...]
Mit dem Neubaugebiet "In den Mühlenfeldern" soll Thalfang nicht nur 145 Bauplätze erhalten, sondern auch eine neue Ortsmitte in Rathausnähe. Mit dem Beginn der Erschließung in drei bis vier Abschnitten sei im kommenden Jahr zu rechnen, so Gasper. Schon begonnen worden sei dagegen mit dem Barfuß-Pfad zwischen Autoteile Thösen und der Lückenburger Straße. Außerdem werde ein naturnaher Erlebnisspielplatz überwiegend in Eigenleistung realisiert. "Insgesamt geht es in Thalfang aufwärts", schloss der Bürgermeister seinen Blick in die Zukunft. [...]
[Trierischer Volksfreund, 13. 01. 2003]
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Bei Senait schmilzt auch das kälteste Herz dahin
Berlin - Noch sieben Wochen bis zur Vorausscheidung für den Grand Prix. Gestern wurden die 15 deutschen Kandidaten bekannt gegeben. Die Neu-Berlinerin Senait (25) gehört zu den Favoriten.
Senait (25) begeistert alle mit ihrer schwarzen Mähne, der kaffeebraunen Samthaut, dem süßen Grübchen und ihrer souligen Stimme.
Sie ist frisch von Hamburg nach Berlin gezogen, die neue Hauptstadt der Musik-Szene. Von hier aus will sie die Herzen der Deutschen und dann die aller Europäer gewinnen [...] Zuerst aber muss sie die deutsche Vorausscheidung in Kiel am 7. März gewinnen. Mitfavoriten: Kanzler-Imitator Elmar Brandt, "Der Junge mit der Gitarre" Tobias Schacht und Sängerin Lou, die von Grand-Prix-Veteran Ralph Siegel in den Wettbewerb geschickt wurde.
Mit zehn Jahren kam Senait aus Eritrea nach Deutschland, floh vor dem Bürgerkrieg in ihrer afrikanischen Heimat. Sie machte Abitur an einem Wirtschafts-Gymnasium, schmiss ihr Jura-Studium, will nur noch singen. Lieder von ihrer Kindheit in Eritrea, Soul, Rhythm'n & Blue ebenher schreibt sie auch Texte für andere, zum Beispiel für die "No Angels". Auf ihrer ersten CD "Aura" war ein Lied in ihrer Muttersprache Tgrinha.
Senait träumt schon von ihrem Auftritt beim Finale im kalten Riga (Lettland): "Ich sehe das Kleid, das ich anhabe: beige", verriet sie der "taz". "Und ich würde so gerne barfuß auftreten. Das ist ein schönes Gefühl auf der Bühne." [...]
[Berliner Kurier, 14. 01. 2003]
Dann wünsche ich schon mal das nötige Durchsetzungsvermögen gegenüber eigenen und fremden Bedenken - Trägern. Ob ich auch Erfolg wünschen soll, weiß ich noch nicht. Das würde ich dann doch von der gesanglichen Leistung abhängig machen wollen.
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Belesene Füße
Georg

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