Barfusslaufen in der Stadt.....

Hallo, ich habe euer Forum erst kürzlich entdeckt.und ich finde es gut, dass sich auch mal jemand mit so einem Thema befasst. ein Thema für Menschen mit Bodenhaftung...sozusagen...

Ich komme aus Berlin und bin bekennender Barfussläufer, soweit möglich....ausserdem bin ich bekennender Katzennarr..
Mittlerweile bin ich aber dazu übergegangen, in der Stadt doch Schuhe anzuziehen, auch wenn ich sie nicht so gern mag. Mehr als einmal bin ich in Scherben getreten, die hier doch sehr schön auf den Strassen liegen. In München beispielsweise bin ich oft und viel barfussgelaufen, immer im Sommer und im späten Frühling und frühen Herbst, in Berlin jedoch sehe ich davon ab, von Münchner Strassen beispielsweise kann man essen, in Berlin würde ich doch davon absehen. :-) Also hülle ich die Füsse eben in keine Socken und dafür in hübsche Schuhe, wenn es denn schon sein muss.

Bei Besuchsgelegenheiten werden mir immer diese unsäglichen Socken oder Filzlatschen angeboten und nicht mit dem Kommentar gespart, man würde sich ja den Tod holen, wenn man auf dem kalten Boden...... usw.

Also was das angeht, ich lebe noch und bin sogar weniger krank als meine socken- und Filzlatschentragenden Mitmenschen.... alles eine Frage der Gewohnheit.

Nur eines ist immer sehr unangenehm, wenn man keine Schuhe mag...
wenn auf dem Boden sowas wie duplo steine liegen, am besten noch frühmorgens oder nachts....oder wenn die Katzen einem Geschenke vors Bett legen oder auch mitten in den Weg und man tritt hinein.... :-(

schöne Grüsse aus Berlin wünscht

Anne

http://home.t-online.de/home/bilderwelten/

Hallo,

also ganz kann ich da nicht zustimmen. Ich hatte die letzten Tage ja
auch mal kurz (quasi als Einstieg) erwähnt, dass es in Berlin
tatsächlich nicht ganz einfach ist in der Stadt barfuß zu laufen.

Der Boden ist natürlich deutlich dreckiger als in anderen Städten
(was mich aber kaum stört, die Füße kann man ja schließlich waschen)

Es wimmelt geradezu von Glasscherben (was ich bis heute nicht ganz
verstanden habe: wo die alle herkommen; Berliner scheinen viele Glaswaren (Flaschen) fallen zu lassen ;-) ).

[Gerade heute hatte ich einen platten Reifen, weil sich trotz
Kevlar verstärktem Reifen ein fetter Glasplitter hinein gebohrt hat.]

Dennoch laufe ich seit vielen Jahren in Berlin auch in der Stadt barfuß.
Allerdings nur im Sommer und auch nicht immer, nur wenn ich Laune habe.

Man muss halt immer den Boden im "peripheren" Blick behalten und das
vorhandene Restrisiko tragen. Klar, ab und an musste ich auch mal
'nen kleinen Splitter entfernen. Aber ich hatte nie größeren Schaden
(ich laufe seit ca. meinem 15. Lebensjahr in der Stadt barfuß, früher
in der Kleinstadt und seit den Achtzigern in Berlin).
Wenn's mich dann mal mit einem Fremdkörper erwischte hatte
ich nie Probleme mit der Wundheilung. (Pinzette, Pflaster und
"Betaisodona" sind doch von Vorteil ...)

Man sieht im Sommer (wenn man darauf achtet) auch einige in Berlin
in der Stadt barfuß laufen.

Außerdem ist eine (für mich) angenehme Variante mich im Sommer
barfuß mit dem Fahrrad durch die Stadt zu bewegen. Da muss man
aber schon etwas defensiver fahren und die Pedale müssen dafür
geeignet sein.

Das "grenzwertigste" was ich letzten Sommer (der in Berlin teils
sehr heiss war) gesehen habe, waren zwei Frauen barfuß (am Ernst-
Reuter-Platz) auf einem Roller (einer neuen Vespa).
Finde ich zwar im wilden Großstadtverkehr in Berlin sehr riskant
(und käme bei meinen beschränkten Fahrkünsten und meiner "Schwalbe"
auch wg. der Schaltung und Fußremse nie in Frage), aber wem's
gefällt ...

(Das "zweit-grenzwertigste", zumindest für mich, war letztes Jahr
mein "Ausflug" barfuß in die Staatsoper. Hätte ich früher eigentlich
nie gewagt und (fand es früher "zu anstößig"). Aber da das Publikum
bei dem internationalen Tanzfest doch etwas anders gemischt
war, fand ich es für mich in Ordnung und es war absolut kein Problem.
Man hat es eh kaum gesehen (fast bodenlange Schlaghose) und nur ein
paar Ältere Zuschauer blickten etwas irritiert und "not amused" aber
dafür namen es einige Platzanweiserinnen mit "diebischem Grinsen".

Zwischen barfuß und barfuß in Schuhen besteht für mich halt doch
noch ein Unterschied. Den fühlt man eben einfach.

Deswegen gilt für mich: zwar keine optimalen Verhältnisse hier,
aber auf's barfuß laufen in der Stadt verichten ? No way!

Ab und an muss sein.

Gruß, Rudi

Hi,

na klar, zwischen barfuss in Schuhen und barfuss ohne Schuhen ist ein gewaltiger Unterschied! :-) Ich glaube auch unbesehen, dass es nicht weiter wild ist, wenn man die Staatsoper barfuss betritt, ganz klar...
irgendwie hab ich die Kleiderordnung in bezug auf Oper, Theater etc. doch so drin, dass ich eben doch nicht barfuss in die Oper gehe.... vielleicht auch ein Stück Eitelkeit, weil zum eleganten Outfit eben doch elegante Pumps rein stilistisch gesehen besser passen als barfuss zu gehen.... :-) Ansonsten kümmert es mich aber wenig, was andere über Schuhe oder auch nicht denken....kommt bei mir immer auf die Situation an oder wo ich bin.

Hi,
Barfuss zum eleganten Abendkleid passt doch hervorragend. Solche Bilder sieht man ja von Frauen eigentlich recht oft in der Werbung (Sekt, Parfüm etc.)
Gruß
Uli

Hi Uli, hmm. stimmt eigentlich.... da sieht man mal wieder, wie uns die Gesellschaft prägt, dass man meint,man müsste unbedingt und unabdingbar etwas an den Füssen tragen um "gesellschaftsfähig" zu sein.... :-)

irgendwie hab ich die Kleiderordnung in bezug auf Oper, Theater >etc. doch so drin, dass ich eben doch nicht barfuss in die Oper >gehe.... vielleicht auch ein Stück Eitelkeit, weil zum eleganten >Outfit eben doch elegante Pumps rein stilistisch gesehen besser >passen als barfuss zu gehen....

Hallo Anne, Hallo Uli,

unter

http://www.barfuss.org/biog_julfio.htm

findet sich ein ausgesprochen umfangreicher "Barfußlebenslauf" der zeigt, dass
man (in diesem Fall Frau) durchaus zu "gehobenen gesellschaftlichen Anlässen"
stilvoll barfuß kommen kann.

Das mit der Staatsoper letztes Jahr war auch eine Ausnahme. Wie gesagt, war das
ein eher Staatsoper-untypisches Publikum, weil Tanzfest war.
(Zur Samstagspemiere eines Opernstücks würde ich da wohl nicht barfuß erscheinen.)

Andererseits war ich die letzten Jahre oft in den kleineren Bühnen barfuß
(z.B. Hebbel, THU, Dock11, etc.). Das sind ja auch Bühnen für den zeitgenössischen
Tanz und welche Schuhe da getragen werden, ist ja hier hoffentlich bekannt
(meistens wird barfuß getanzt.) Da frage ich mich dann oft, wenn irritierende
Blicke auftauchen, warum ich barfuß irritiere, aber die barfüßigen Tänzer auf der
Bühne völlig normal erscheinen.

Die Erklärung ist einfach: das eine ist halt gesellschaftlich "normal", also
üblich und das andere eher nicht.

Alles eine Frage der Gewöhnung. Mich interessiert da auch überhaupt nicht
die Provokation dabei (ich laufe ja barfuß, weil mir das Spaß macht und nicht
um zu provozieren).

Gruß, Rudi

P.S. Wenn ich diese Geschichte lese, mit dem Kaufhausdetektiv (weiter oben,
von heute) "kriege ich echt das Kotzen". Es ist unglaublich mit welcher
Dreistigkeit entschieden wird, was man dem Kunden angeblich nicht zumuten
kann. Gratulation zur gelungenen Beschwerde! (Gruß an Michael. Richtig so.)

hi anne

habe deine texte gelsen und muss sagen das gefällt mir!
wie alt bisnt du denn und fahrst du auch schon autoßwenn ja auch barfuss?ich liebe es einfach zu sehn wenn ein mädchen barfuss auf pedale aller art(orgel klavier schlagzeug auto)drückt!und dies zärtlich!ich bin bekennder fussfeti!das heisst aber nicht das ich "nur2auf füße steh!;)schreib mir doch wenn du willst an meine e mail;)

grus julian aus bayern;)

Hallo Anne,

Hallo, ich habe euer Forum erst kürzlich entdeckt.und ich finde es gut, dass sich auch mal jemand mit so einem Thema befasst. ein Thema für Menschen mit Bodenhaftung...sozusagen...

Schön, dass du mitmachst! Große Teile der heutigen Menschheit neigen leider dazu, den Boden unter den Füßen zu verlieren -- aber auf der anderen Seite entsteht wirklich ein breites Interesse an unserem Thema.

Mittlerweile bin ich aber dazu übergegangen, in der Stadt doch Schuhe anzuziehen, auch wenn ich sie nicht so gern mag. Mehr als einmal bin ich in Scherben getreten, die hier doch sehr schön auf den Strassen liegen......

Der Boden in der Großstadt ist, möchte ich sagen, meist von minderer Qualität; hart, eintönig, schmutzig und im ungünstigen Fall voller Zigarettenkippen und Scherben. Lediglich das unregelmäßige Pflaster historischer Altstädte und Plätze finde ich reizvoll zum Barfußgehen. Wo gehst du eigentlich gerne barfuß? Wanderst du barfuß oder findest du geeignete Barfußwege in den Naherholungsbereichen? Ich meine, wir müssen uns dafür stark machen, dass das Interesse vieler Leute am Barfußlaufen in Zukunft auch bei der Einrichtung von Wegen berücksichtigt wird!

Nur eines ist immer sehr unangenehm, wenn man keine Schuhe mag...
wenn auf dem Boden sowas wie duplo steine liegen, am besten noch frühmorgens oder nachts....

An die Duplosteine habe ich auch noch meine Erinnerungen aus der Zeit, als die Kinder in dem Alter waren....

Mach's gut und unbeschuht, Lorenz

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