Hallo Lorenz,

Die letzten drei Tage hatte es bei uns fast immer über 8 Grad. Dies ist meine Wohlfühlgrenze für längeres Barfußlaufen und gottlob hatte ich auch Zeit, um ausgiebige Barfußspaziergänge zu genießen. Den Superlativ bescherte der heutige strahlende Sonnentag. Den Nachmittag verbrachte ich am Starnberger See und mischte mich unter die Spaziergänger im Erholungsgebiet bei St. Heinrich.

Auch in den Cinque Terre, wo ich füre einen kurzen Silvesterurlaub war. Ich bin vier Tage lang aus den Schuhen geblieben. Herrlich!
Ich war weit und breit die einzige, die sich mit nackten Sohlen auf den Weg machte, aber es hat Spass gemacht. Kommentare gab's ein paar, wie gewöhnlich. Am lustigsten fand ich ein Gespräch unter zwei Nonnen, die meine Barfüssigkeit mit "Es muss einem Gelübde wegen sein" gefolgert haben.

Dass die Leute ab und zu munkelten "da geht ja einer barfuß" oder verschiedenartige (aber keinesfalls unfreundliche) Reaktionen zeigten, kann am 1. Januar natürlich nicht verwundern. Mit einer jungen Familie, deren kleiner Bub auf meine Füße aufmerksam machte, kam ich in ein nettes Gespräch. Später begegnete ich Freunden und lief mit ihnen noch eine viel größere Strecke, als ich ursprünglich vorgehabt hatte.

Kinder merken der anderen Barfüssigkeit immer am lautesten, wohl aus Neid oder weil sie immer wieder hören müssen, dass "man das nicht macht". Komisch finde ich da die Reaktion deren Eltern, die sich total gleichgültig zu stellen versuchen - meist ohne Erfolg! - oder ihre Nachkommen zum Schweigen auffordern.

Ich verfechte keineswegs die Meinung, dass man im Winter dauernd barfuß laufen sollte. Aber an einem solchen strahlenden Föhntag wie heute kann man es schon mal probieren. Und jetzt strahlen meine Füße eine wunderbare Wärme aus, die den Schnupfenviren jede Chance nimmt )

So wollen wir doch hoffen!

Ich wünsche Euch allen ein wunderschönes möglichst barfüssiges neues Jahr.

"Buon anno" aus Italien
Tiziana