Hallo, Ihr lieben Barfuß-Menschen!
Vor einige Zeit hab ich einmal von den (nur wenig barfüßigen) erinnerungen an meine Schulzeit am Gymnasium in den 80-ies berichtet. Jetzt ist mir ein bisschen was aus der Volksschule eingefallen, in die ich ab 1976 in Wien ging. Nur leider sind meine Erinnerungen an diesen Teil meiner Kindheit eher verschwommen.
Ich erinnere mich aber daran, dass es damals tatsächlich Barfußpflicht im Sportuntericht (bei uns sagte man "Turnen") gab. Ausnahmen davon dürfte es nur mit triftigem Grund gegeben haben. Zu Beginn meiner Volksschulzeit laborierte ich mit einer hartnäckigen Bronchitis herum (und war außerdem ein eher überbehütetes Kind), sodass ich zunächst überhaupt nicht und dann eben auf Bitte meiner Mutter ausnahmsweise mit Schuhen an der "Turnstunde" teilnehmen durfte. Offenbar glaubten meine Mutter und meine Lehrerin daran, dass ich so nicht so leicht verkühlt sei. Wie gesagt, ich erinnere mich an all das nur sehr bruchstückhaft. Am Wochenende habe ich dazu meine Mutter befragt und gemeinsam konnten wir ein wenig Licht ins Dunkel meiner "barfüßigen Frühzeit" bringen. Woran ich mich jetzt genau erinnere, waren diese "Schuhe", die ich beim Turnen tragen durfte. Es waren ganz eigenartige Stoffschuhe ohne fester Sohle, die wir damals schlicht "Turnpatschen" nannten. Dazu trugen wir schwarze kurze Hosen und weiße T-Shirts. Ob das auch Vorschrift unserer Lehrerin war oder ob es einfach nichts anderes gab, erinnere ich mich nicht mehr. "Turnschuhe" zum Schnüren (Adidas und so) gab es bei uns erst ein wenig später, aber die durften wir damals im "Turnsaal" nicht tragen.
Ganz genau kann ich mich jetzt auch noch an die erste "Turnstunde" erinnern, an der ich dann wie meine KollegInnen barfuß teilnehmen durfte. Es war sooo schön, richtig ein Gefühl der Befreiung (und wohl auch des Dazugehörens...). Ob meine Barfußbegeisterung 25 Jahre später darauf zurückzuführen ist??
In unseren "Turnstunden" blieben wir dann während unserer gesamten Volksschulzeit barfuß, auch im Sommer im (asphaltierten) Schulhof und auch, als wir später nicht mehr das weiß-schwarze Einheitsdress trugen, sondern die Farben unserer Lieblings-Fußballmannschaft. (Meine war damals die Austria Wien, wofür ich mich im Licht der neuesten Entwicklungen fast schämen muss. Aber das gehört schon wieder nicht hierher. Und Austria-Fan zu sein hatte immer mit einer gewissen Leidensfähigkeit zu tun ...)
In der Klasse war ich damals wahrscheinlich nie barfuß. Wir hatten eigene Hausschuhe in der Schule, wobei es ein paar Schüler gab, die lieber in Socken gingen. Ob die dann auch manchmal barfuß waren, weiß ich nicht mehr.
Im Gymnasium war dann barfuß im Sportunterricht bei den Lehrern gar nicht gerne gesehen, aber auch nicht verboten, sodass es ein paar weiter gemacht haben. Ich aber eigentlich nicht. Später sind die "Barfüßler" im Turnsaal unter den Burschen dann immer weniger geworden, nur zwei sind, soweit ich mich erinnern kann, dabei geblieben. Und die Mädchen hatten jetzt im Gegensatz zur Volksschule ihren eigenen "Turnunterricht"
Wer von euch erinnert sich auch noch an barfüßige Volksschulerlebnisse?
Euer Harald