Bericht vom Stuttgarter Wintertreffen (Hobby? Barfuß! 2)

Markus U., Stammposter, Sunday, 08.12.2002, 20:42 (vor 7964 Tagen)

Hi zusammen,

hier kommt der schon von vielen ersehnte Bericht über unser Wintertreffen in Stuttgart. Am Freitag machte ich mich am frühen Nachmittag auf den Weg. Um es vorweg zu nehmen: Ich hatte Sandalen im Gepäck, habe sie aber während der gesamten Reise kein einziges Mal gebraucht (man schleppt halt oft überflüssiges Zeúgs mit sich rum). Um 15.46 Uhr traf mein Zug auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof ein. Danach wollte ich mit Hilfe einer Skizze, die Eva mir geschickt hatte, zum Jugendgästehaus in der Richard- Wagner- Straße laufen. Nach kurzer Zeit stand ich jedoch vor einem langen Tunnel, den ich als Fußgänger nicht durchqueren durfte. Dieses Problem löste ich, indem ich den Bus nahm und nach dem Tunnel wieder ausstieg. Als ich weiterlief, bemerkte ich jedoch, daß ich zwar auf dem richtigen Wege war, jedoch keinen Namen der Querstraßen auf der Skizze finden konnte, so daß ich nicht wußte, wo ich mich eigentlich genau befand. Also beschloß ich, in einem Tabakladen nachzufragen und erfuhr, daß ich noch etliche Kilometer zu laufen hätte und besser den Bus nehmen solle. Nach einer kleineren Odyssee stieg ich schließlich in die Straßenbahnlinie 15 (die letzte meterspurige Stuttgarter Straßenbahnlinie; alle anderen sind normalspurige Stadtbahnlinien) um und erreichte mein Ziel. Im Jugendgästehaus ließ ich mir den Zimmerschlüssel geben, stellte mein Gepäck ab und fuhr mit der Linie 15 zum Hauptbahnhof, um die anderen abzuholen. Nacheinander trafen Lothar, Eva und Michael (wat), Markus Schmidt, Ralf und schließlich Marc (CH) ein. Gemeinsam fuhren wir zum Jugendgästehaus, und nachdem wir uns auf die Zimmer verteilt hatten, begaben wir uns in die Stadt, um etwas zu Abend zu essen. Wir flanierten ein bißchen über die Königstraße, streiften den Weihnachtsmarkt und fanden in der Calwer Straße schließlich ein großes Lokal mit schwäbischer Küche und eigener Brauerei (den Namen habe ich leider vergessen). Es war sehr voll, und es war kein Tisch frei. Wir wollten dort aber unbedingt bleiben; also postierten wir uns strategisch überall verteilt, bereit, den ersten frei werdenden Tisch zu kapern. Die Bedinung war sehr freundlich; daß wir barfuß waren, war überhaupt kein Problem. Leider schafften wir es nicht, einen gemeinsamen Tisch für uns alle zu bekommen, sondern saßen am Ende an zwei weit auseinander liegenden Tischen: an dem einen saßen Ralf, Markus Schmidt, Lothar und ich, an dem anderen Eva, Michael (wat), Marc (CH) sowie Dominik, der dort zu uns stieß. Dieses Lokal ist unbedingt zu empfehlen: barfuß kein Problem, freundliche Bedienung, gutes Bier und anständiges Essen zu akzeptablen Preisen. Danach fuhren wir wieder zum Quartier, wo wir bis weit nach Mitternacht noch zusammensaßen. Am nächsten Morgen frühstückten wir und fuhren dann zum Hauptbahnhof, wo wir uns um 10.00 Uhr treffen wollten. Es kamen Dominik, Jürgen aus Kalsruhe sowie Andreas aus Nürnberg. Am Hauptbahnhof eregten wir mit unseren nackten Füßen großes Aufsehen. Wir wurden etliche Male gefragt, ob uns nicht kalt sei; eine Frau meinte, wir hätten eine Makke; eine andere meinte zu wissen (ohne uns zu fragen), daß wir zu einer Sekte gehören,wie sie ihrem Begleiter erklärte. Es ist erstaunlich, mit welch geringem Aufwand man sehr viel Aufmerksamkeit erlangen kann. Bereits am Abend zuvor hatten wir einige Kommentare zu hören bekommen; der beste kam von einem jungen Mann, der mir erzählte, erfände es super, daß wir im Winter barfuß liefen, er selbst sei letztes Jahr am Silvestertage nur mit einer Badehose bekleidet in einen Supermarkt gegangen und dort rausgeschmissen worden. Als wir vollzählig waren, fuhren wir mit der S- Bahn nach Waiblingen, um von dort durch das Remstal nach Remseck zu wandern. Der gesamte Weg bestand aus Asphalt, was mir sehr recht war, für die meisten anderen aber enttäuschend. Als wir durch ein Dorf kamen, bemerkte eine alte Frau, die eben mit ihren Einkaufstaschen aus einer Bäkkerei kam, unsere nackten Füße. "Barfuß, barfuß..." stammelte sie mit fassungslosem Gesicht, als habe sie eine Erscheinung gehabt. Wesentlich vernünftiger war der Kommentar eines Mannes, der in seinem Kleingarten arbeitete. Er meinte, wir seien echte Naturburschen. Kurz bevor wir Remseck erreichten, zogen sich Lothar und Andreas allerdings Schuhe an. Lothar war monatelang nicht mehr barfuß gelaufen, und Andreas hatte überhaupt kein Training, schon gar nicht im Winter. Wenn man das bedenkt, kann man nur Bewunderung empfinden, daß sie mher als 10 km Wanderung barfuß durchgehalten haben. In Remseck verabschiedeten sich Jürgen aus Karlsruhe und Ralf aus Regensburg an der Endhaltestelle der Stadtbahn von uns, um mit der Stadtbahn nach Stuttgart und von dort in ihre Heimat zurückzufahren. Wir anderen gingen in den Ort zurück und suchten ein China- Restaurant auf, wo wir lekkere Speisen und zum Abschied schöne chinesische Kalender für 2003 bekamen. Dann fuhren auch wir mit der Stadtbahn in die Stuttgarter Innenstadt, wo wir ein bißchen über den Weihnachtsmarkt schlenderten und uns außerdem in den Markthallen umsahen. Dort gab es wieder einen netten Kommentar. Eine Frau machte ihren Begleiter auf unsere nackten Füße aufmerksam, worauf dieser ihr erklärte: "Das sind doch die Stars von dieser einen Band, den Namen weiß ich grad nicht..." Da zu einem zünftigen Weihnachtsmarktbesuch unbedingt ein Glas Glühwein gehört, holten wir uns welchen und stellten uns mit dem Glühwein etwas außerhalb des Gedränges - ausgerechnet - vor einem Schuhgeschäft auf. Die Angestellte konnte es gar nicht fassen; sie schüttelte den Kopf und fragte, ob uns nicht kalt sei (die Temperatur lag knapp über dem Gefrierpunkt). Als wir verneinten und ihr glaubhaft versicherten, daß wir zumindest in unserer Freizeit das ganze Jahr barfuß gehen, schüttelte sie abermals den Kopf und sagte: "Den Tod werdet ihr euch holen, den Tod!" Leider fiel mir zu spät ein, daß ich sie hätte fragen sollen, ob sie sich das etwa wünsche. Eine andere Frau, die vorbeikam, meinte hingegen: "Das finde ich faszinierend, daß ihr im Winter barfuß lauft; das härtet ab! Ich bin früher auch oft barfuß gegeangen und sogar barfuß Auto gefahren." Als wir weitergingen, hörte ich von hinten einen Kommentar: Schaut mal, der arme Mensch dort hat gar keine Schuhe!"
Da wir inzwischen wieder Hunger hatten, gingen wir in ein mexicanisches Restaurant in der Calwer Straße, wo wir einen Tisch für sieben Personen (Dominik hatte sich auf dem Weihnachtsmarkt von uns getrennt, um ein Konzert in Schorndorf zu besuchen) im Obergeschoß bekamen. Dort setzte sich eine Gruppe, zu der ein Mann ohne Arme gehörte, an unseren Nebentisch. Der Mann ohne Arme trug keine Sokken, streifte seine Schuhe ab und aß mit den Füßen. Auch das mexicanische Restaurant kann man nur empfehlen. Nachdem wir das Restaurant verlassen hatten, gingen wir zum Hauptbahnhof, um uns von Andreas aus Nürnberg zu verabschieden, der sein Auto wegen der Befürchtung, in Stuttgart keinen Parkplatz zu finden, am Waiblinger Bahnhof geparkt hatte. Dann begaben wir uns zum Quartier. Dort wollte ich mich eigentlich nur ein bißchen hinlegen, war aber so müde, daß ich nach kurzer Zeit einschlief.
Am Sonntagmorgen frühstückten wir gemütlich und räumten unsere Zimmer; danach verabschiedete sich Marc (CH). Wir übrigen fuhren mit der Straßenbahn zum Fernsehturm, wo wir wieder mit Dominik zusammentrafen. Wir fuhren den Fernsehturm hinauf, konnten aber wegen der eher bescheidenen Sichtverhältnisse nicht sehr weit sehen; außerdem wehte ein scharfer, schneidend kalter Wind. Trotzdem hatten wir einen schönen Blick auf die Umgebung. Nachdem wir noch zusammen im Panorama- Cafe eine Kleinigkeit getrunken hatten, begaben wir uns ein letztes Mal zum Jugendgästehaus, holten unser Gepäck, verabschiedeten uns von Dominik und fuhren zum Bahnhof. dort verabschiedete ich mich dann auch ganz schnell von Lothar, Eva, Michael (wat) und Markus Schmidt, weil gerade ein ICE, der reichlich Verspätung hatte, mit Zielbahnhof München einlief. Wegen der großen Verspätung dieses Zuges von 48 Minuten brauchte ich keinen ICE- Zuschlag zu zahlen, ich hatte nämlich nur den IC- Zuschlag gezahlt. Ich setzte mich ins Bord- Restaurant und bestellte mir etwas Lekkeres zu essen und ein Bier. Während ich aß, guckte der Koch aus seinem Küchenabteil und meinte, als er meine nackten Füße sah: "Das ist ja wie am Strand!" Darauf sagte ich: "In Ihrem Bord- Restaurant ist es so gemütlich, daß man sich wie am Strand fühlt!" Darauf grinste er und verschwand wieder hinter seiner Tür. Als zwischen Ulm und Augsburg die Schaffnerin vorbeikam (die übrigens gleich, nachdem ich eingestiegen war, meine Fahrkarte kontrolliert hatte) und ebenfalls meine nackten Füße sichtete, sagte sie in schroffem Tone, ich solle mir sofort Schuhe anziehen: "Dies ist ein Speisebereich; hier muß es sauber und hygienisch einwandfrei zugehen; daher fordere ich sie auf, sich entweder sofort Schuhe anzuziehen oder den Speisewagen zu verlassen. Da sich in meinem Glase nur noch ein Schluck Bier befand, trank ich diesen rasch aus, zahlte und verließ den ungastlichen Speisewagen. da der Zug nicht allzu stark besetzt war, hatte ich keine Schwierigkeiten, einen anderen Fensterplatz zu finden. Der restliche Heimweg verlief ohne besondere Vorkommnisse, denn in München sind dumme Kommentare bekanntlich selten.

Insgesamt war das Wintertreffen gelungen; insgesamt haben zehn Personen teilgenommen, von denen mir drei (Marc (CH), Ralf aus Regensburg und Andreas aus Nürnberg) vorher nicht persönlich bekant gewesen waren. Ein großer Wermutstropfen war für mich die Tatsache, daß Franz (S) krank war und nicht teilnehmen konnte. Ich will auch nicht verhehlen, daß ich etwas enttäuscht bin: Obwohl im Raum Stuttgart etliche Barfüßer wohnen, hat sich außer Dominik (und Franz (S), der krankheitshalber verhindert war) keiner von den "Eingeborenen" bei dem Treffen blikken lassen! Ich hatte wirklich mit mehr Resonanz aus Stuttgart und Umgebung gerechnet!

Die Orte für die "großen" Barfußtreffen (Wochenendtreffen) im Jahre 2003 stehen übrigens schon fest (bitte vormerken): Das Sommertreffen wird voraussichtlich im Juni 2003 in Gießen stattfinden (dort habe ich von 1986 bis 1992 studiert), und für das Wintertreffen im Dezember 2003 ist ein Besuch auf dem Christkindlesmarkt in Nürnberg vorgesehen. Die genauen Termine und Modalitäten werden rechtzeitig im Forum bekanntgegeben.

Herzliche barfüßige Wintergrüße an alle,
Markus U.

Bericht vom Stuttgarter Wintertreffen

Lorenz, Stammposter, Sunday, 08.12.2002, 22:04 (vor 7964 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,

danke für den schönen Bericht! Leider habe ich es nicht geschafft, mich an diesem Wochenende für dieses Treffen freizumachen.

Viele Grüße, Lorenz

Bericht vom Stuttgarter Wintertreffen

RainerL, Stammposter, Monday, 09.12.2002, 07:51 (vor 7964 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,

vielen Dank für deinen Bericht. Da ich schon oft an das Treffen gedacht, es mir aber nicht zugetraut habe kann ich mir den Verlauf jetzt gut vorstellen. Am witzigsten fand ich den Kommentar eines Passanten der berichtete daß er schon mal nur in der Badehose bekleidet an Sylvester einkaufen war (dann aber rausgeschmissen wurde)
Zur Zeit sind hier -7 Grad und ein schneidend kalter Wind, da muß ich wohl etwas pausieren mit dem Barfußlaufen draußen. Zum Glück kann man ja noch drinnen barfuß laufen.

Barfuß-Gruß
Rainer

Bericht vom Stuttgarter Wintertreffen

Bernd A, Monday, 09.12.2002, 08:53 (vor 7964 Tagen) @ Markus U.

Hallo,

das hört sich ja ganz lustig an. Die Kommentare der Leute sind ja teilweise wirklich oberdoof. Aber das kennen wir ja. Ich selbst habe es ja bekanntlich nicht so mit dem Aufsehenerregen.
Übrigens: Den Marc (CH) kennst Du doch, lieber Markus. Der war doch vor 2 Jahren zu unserem Feldbergtreffen gekommen und dann in Freiburg überraschend ausgestiegen. Erinnerst Du Dich noch?
Ich selbst könnte mir vorstellen, mal wieder solch ein Schneetreffen im Schwarzwald zu machen. Aber bis ich dafür wieder fit genug bin, wird wohl noch einiger Schnee auf den Schwarzwald fallen, vielleicht im Februar, mal sehen. Ich bin jedenfalls guter Hoffnung.
Wie wäre es, wenn wir dafür mal das letzte Februarwochenende (22./23.) vormerken. Genaueres kann man dann ja später noch planen. Das ist jedenfalls eine Zeit, in der es zumindest in den Höhenlagen fast immer Schnee hat und die Tage schon länger sind.

Derzeit nur zu Hause barfüßig,
Bernd A

Hi zusammen,
hier kommt der schon von vielen ersehnte Bericht über unser Wintertreffen in Stuttgart. Am Freitag machte ich mich am frühen Nachmittag auf den Weg. Um es vorweg zu nehmen: Ich hatte Sandalen im Gepäck, habe sie aber während der gesamten Reise kein einziges Mal gebraucht (man schleppt halt oft überflüssiges Zeúgs mit sich rum). Um 15.46 Uhr traf mein Zug auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof ein. Danach wollte ich mit Hilfe einer Skizze, die Eva mir geschickt hatte, zum Jugendgästehaus in der Richard- Wagner- Straße laufen. Nach kurzer Zeit stand ich jedoch vor einem langen Tunnel, den ich als Fußgänger nicht durchqueren durfte. Dieses Problem löste ich, indem ich den Bus nahm und nach dem Tunnel wieder ausstieg. Als ich weiterlief, bemerkte ich jedoch, daß ich zwar auf dem richtigen Wege war, jedoch keinen Namen der Querstraßen auf der Skizze finden konnte, so daß ich nicht wußte, wo ich mich eigentlich genau befand. Also beschloß ich, in einem Tabakladen nachzufragen und erfuhr, daß ich noch etliche Kilometer zu laufen hätte und besser den Bus nehmen solle. Nach einer kleineren Odyssee stieg ich schließlich in die Straßenbahnlinie 15 (die letzte meterspurige Stuttgarter Straßenbahnlinie; alle anderen sind normalspurige Stadtbahnlinien) um und erreichte mein Ziel. Im Jugendgästehaus ließ ich mir den Zimmerschlüssel geben, stellte mein Gepäck ab und fuhr mit der Linie 15 zum Hauptbahnhof, um die anderen abzuholen. Nacheinander trafen Lothar, Eva und Michael (wat), Markus Schmidt, Ralf und schließlich Marc (CH) ein. Gemeinsam fuhren wir zum Jugendgästehaus, und nachdem wir uns auf die Zimmer verteilt hatten, begaben wir uns in die Stadt, um etwas zu Abend zu essen. Wir flanierten ein bißchen über die Königstraße, streiften den Weihnachtsmarkt und fanden in der Calwer Straße schließlich ein großes Lokal mit schwäbischer Küche und eigener Brauerei (den Namen habe ich leider vergessen). Es war sehr voll, und es war kein Tisch frei. Wir wollten dort aber unbedingt bleiben; also postierten wir uns strategisch überall verteilt, bereit, den ersten frei werdenden Tisch zu kapern. Die Bedinung war sehr freundlich; daß wir barfuß waren, war überhaupt kein Problem. Leider schafften wir es nicht, einen gemeinsamen Tisch für uns alle zu bekommen, sondern saßen am Ende an zwei weit auseinander liegenden Tischen: an dem einen saßen Ralf, Markus Schmidt, Lothar und ich, an dem anderen Eva, Michael (wat), Marc (CH) sowie Dominik, der dort zu uns stieß. Dieses Lokal ist unbedingt zu empfehlen: barfuß kein Problem, freundliche Bedienung, gutes Bier und anständiges Essen zu akzeptablen Preisen. Danach fuhren wir wieder zum Quartier, wo wir bis weit nach Mitternacht noch zusammensaßen. Am nächsten Morgen frühstückten wir und fuhren dann zum Hauptbahnhof, wo wir uns um 10.00 Uhr treffen wollten. Es kamen Dominik, Jürgen aus Kalsruhe sowie Andreas aus Nürnberg. Am Hauptbahnhof eregten wir mit unseren nackten Füßen großes Aufsehen. Wir wurden etliche Male gefragt, ob uns nicht kalt sei; eine Frau meinte, wir hätten eine Makke; eine andere meinte zu wissen (ohne uns zu fragen), daß wir zu einer Sekte gehören,wie sie ihrem Begleiter erklärte. Es ist erstaunlich, mit welch geringem Aufwand man sehr viel Aufmerksamkeit erlangen kann. Bereits am Abend zuvor hatten wir einige Kommentare zu hören bekommen; der beste kam von einem jungen Mann, der mir erzählte, erfände es super, daß wir im Winter barfuß liefen, er selbst sei letztes Jahr am Silvestertage nur mit einer Badehose bekleidet in einen Supermarkt gegangen und dort rausgeschmissen worden. Als wir vollzählig waren, fuhren wir mit der S- Bahn nach Waiblingen, um von dort durch das Remstal nach Remseck zu wandern. Der gesamte Weg bestand aus Asphalt, was mir sehr recht war, für die meisten anderen aber enttäuschend. Als wir durch ein Dorf kamen, bemerkte eine alte Frau, die eben mit ihren Einkaufstaschen aus einer Bäkkerei kam, unsere nackten Füße. "Barfuß, barfuß..." stammelte sie mit fassungslosem Gesicht, als habe sie eine Erscheinung gehabt. Wesentlich vernünftiger war der Kommentar eines Mannes, der in seinem Kleingarten arbeitete. Er meinte, wir seien echte Naturburschen. Kurz bevor wir Remseck erreichten, zogen sich Lothar und Andreas allerdings Schuhe an. Lothar war monatelang nicht mehr barfuß gelaufen, und Andreas hatte überhaupt kein Training, schon gar nicht im Winter. Wenn man das bedenkt, kann man nur Bewunderung empfinden, daß sie mher als 10 km Wanderung barfuß durchgehalten haben. In Remseck verabschiedeten sich Jürgen aus Karlsruhe und Ralf aus Regensburg an der Endhaltestelle der Stadtbahn von uns, um mit der Stadtbahn nach Stuttgart und von dort in ihre Heimat zurückzufahren. Wir anderen gingen in den Ort zurück und suchten ein China- Restaurant auf, wo wir lekkere Speisen und zum Abschied schöne chinesische Kalender für 2003 bekamen. Dann fuhren auch wir mit der Stadtbahn in die Stuttgarter Innenstadt, wo wir ein bißchen über den Weihnachtsmarkt schlenderten und uns außerdem in den Markthallen umsahen. Dort gab es wieder einen netten Kommentar. Eine Frau machte ihren Begleiter auf unsere nackten Füße aufmerksam, worauf dieser ihr erklärte: "Das sind doch die Stars von dieser einen Band, den Namen weiß ich grad nicht..." Da zu einem zünftigen Weihnachtsmarktbesuch unbedingt ein Glas Glühwein gehört, holten wir uns welchen und stellten uns mit dem Glühwein etwas außerhalb des Gedränges - ausgerechnet - vor einem Schuhgeschäft auf. Die Angestellte konnte es gar nicht fassen; sie schüttelte den Kopf und fragte, ob uns nicht kalt sei (die Temperatur lag knapp über dem Gefrierpunkt). Als wir verneinten und ihr glaubhaft versicherten, daß wir zumindest in unserer Freizeit das ganze Jahr barfuß gehen, schüttelte sie abermals den Kopf und sagte: "Den Tod werdet ihr euch holen, den Tod!" Leider fiel mir zu spät ein, daß ich sie hätte fragen sollen, ob sie sich das etwa wünsche. Eine andere Frau, die vorbeikam, meinte hingegen: "Das finde ich faszinierend, daß ihr im Winter barfuß lauft; das härtet ab! Ich bin früher auch oft barfuß gegeangen und sogar barfuß Auto gefahren." Als wir weitergingen, hörte ich von hinten einen Kommentar: Schaut mal, der arme Mensch dort hat gar keine Schuhe!"
Da wir inzwischen wieder Hunger hatten, gingen wir in ein mexicanisches Restaurant in der Calwer Straße, wo wir einen Tisch für sieben Personen (Dominik hatte sich auf dem Weihnachtsmarkt von uns getrennt, um ein Konzert in Schorndorf zu besuchen) im Obergeschoß bekamen. Dort setzte sich eine Gruppe, zu der ein Mann ohne Arme gehörte, an unseren Nebentisch. Der Mann ohne Arme trug keine Sokken, streifte seine Schuhe ab und aß mit den Füßen. Auch das mexicanische Restaurant kann man nur empfehlen. Nachdem wir das Restaurant verlassen hatten, gingen wir zum Hauptbahnhof, um uns von Andreas aus Nürnberg zu verabschieden, der sein Auto wegen der Befürchtung, in Stuttgart keinen Parkplatz zu finden, am Waiblinger Bahnhof geparkt hatte. Dann begaben wir uns zum Quartier. Dort wollte ich mich eigentlich nur ein bißchen hinlegen, war aber so müde, daß ich nach kurzer Zeit einschlief.
Am Sonntagmorgen frühstückten wir gemütlich und räumten unsere Zimmer; danach verabschiedete sich Marc (CH). Wir übrigen fuhren mit der Straßenbahn zum Fernsehturm, wo wir wieder mit Dominik zusammentrafen. Wir fuhren den Fernsehturm hinauf, konnten aber wegen der eher bescheidenen Sichtverhältnisse nicht sehr weit sehen; außerdem wehte ein scharfer, schneidend kalter Wind. Trotzdem hatten wir einen schönen Blick auf die Umgebung. Nachdem wir noch zusammen im Panorama- Cafe eine Kleinigkeit getrunken hatten, begaben wir uns ein letztes Mal zum Jugendgästehaus, holten unser Gepäck, verabschiedeten uns von Dominik und fuhren zum Bahnhof. dort verabschiedete ich mich dann auch ganz schnell von Lothar, Eva, Michael (wat) und Markus Schmidt, weil gerade ein ICE, der reichlich Verspätung hatte, mit Zielbahnhof München einlief. Wegen der großen Verspätung dieses Zuges von 48 Minuten brauchte ich keinen ICE- Zuschlag zu zahlen, ich hatte nämlich nur den IC- Zuschlag gezahlt. Ich setzte mich ins Bord- Restaurant und bestellte mir etwas Lekkeres zu essen und ein Bier. Während ich aß, guckte der Koch aus seinem Küchenabteil und meinte, als er meine nackten Füße sah: "Das ist ja wie am Strand!" Darauf sagte ich: "In Ihrem Bord- Restaurant ist es so gemütlich, daß man sich wie am Strand fühlt!" Darauf grinste er und verschwand wieder hinter seiner Tür. Als zwischen Ulm und Augsburg die Schaffnerin vorbeikam (die übrigens gleich, nachdem ich eingestiegen war, meine Fahrkarte kontrolliert hatte) und ebenfalls meine nackten Füße sichtete, sagte sie in schroffem Tone, ich solle mir sofort Schuhe anziehen: "Dies ist ein Speisebereich; hier muß es sauber und hygienisch einwandfrei zugehen; daher fordere ich sie auf, sich entweder sofort Schuhe anzuziehen oder den Speisewagen zu verlassen. Da sich in meinem Glase nur noch ein Schluck Bier befand, trank ich diesen rasch aus, zahlte und verließ den ungastlichen Speisewagen. da der Zug nicht allzu stark besetzt war, hatte ich keine Schwierigkeiten, einen anderen Fensterplatz zu finden. Der restliche Heimweg verlief ohne besondere Vorkommnisse, denn in München sind dumme Kommentare bekanntlich selten.
Insgesamt war das Wintertreffen gelungen; insgesamt haben zehn Personen teilgenommen, von denen mir drei (Marc (CH), Ralf aus Regensburg und Andreas aus Nürnberg) vorher nicht persönlich bekant gewesen waren. Ein großer Wermutstropfen war für mich die Tatsache, daß Franz (S) krank war und nicht teilnehmen konnte. Ich will auch nicht verhehlen, daß ich etwas enttäuscht bin: Obwohl im Raum Stuttgart etliche Barfüßer wohnen, hat sich außer Dominik (und Franz (S), der krankheitshalber verhindert war) keiner von den "Eingeborenen" bei dem Treffen blikken lassen! Ich hatte wirklich mit mehr Resonanz aus Stuttgart und Umgebung gerechnet!
Die Orte für die "großen" Barfußtreffen (Wochenendtreffen) im Jahre 2003 stehen übrigens schon fest (bitte vormerken): Das Sommertreffen wird voraussichtlich im Juni 2003 in Gießen stattfinden (dort habe ich von 1986 bis 1992 studiert), und für das Wintertreffen im Dezember 2003 ist ein Besuch auf dem Christkindlesmarkt in Nürnberg vorgesehen. Die genauen Termine und Modalitäten werden rechtzeitig im Forum bekanntgegeben.
Herzliche barfüßige Wintergrüße an alle,
Markus U.

Bericht vom Stuttgarter Wintertreffen

Markus U., Stammposter, Monday, 09.12.2002, 09:39 (vor 7964 Tagen) @ Bernd A

Hallo,
das hört sich ja ganz lustig an. Die Kommentare der Leute sind ja teilweise wirklich oberdoof. Aber das kennen wir ja. Ich selbst habe es ja bekanntlich nicht so mit dem Aufsehenerregen.
Übrigens: Den Marc (CH) kennst Du doch, lieber Markus. Der war doch vor 2 Jahren zu unserem Feldbergtreffen gekommen und dann in Freiburg überraschend ausgestiegen. Erinnerst Du Dich noch?
Ich selbst könnte mir vorstellen, mal wieder solch ein Schneetreffen im Schwarzwald zu machen. Aber bis ich dafür wieder fit genug bin, wird wohl noch einiger Schnee auf den Schwarzwald fallen, vielleicht im Februar, mal sehen. Ich bin jedenfalls guter Hoffnung.
Wie wäre es, wenn wir dafür mal das letzte Februarwochenende (22./23.) vormerken. Genaueres kann man dann ja später noch planen. Das ist jedenfalls eine Zeit, in der es zumindest in den Höhenlagen fast immer Schnee hat und die Tage schon länger sind.
Derzeit nur zu Hause barfüßig,
Bernd A

Hi Bernd!

Bei einem Wintertreffen geht es nicht darum, Aufsehen zu erregen; dieser Effekt stellt sich unvermeidlich von selbst ein, wenn man im Winter barfuß läuft, und ich halte nichts davon, es gewissermaßen heimlich in abgelegenen Gegenden zu machen, zumal es auch um die Demonstration geht, daß Barfußlaufen im Winter möglich ist. Wenn man es den Leuten nur erzählte, würden sie es nämlich nicht glauben, und selbst wenn sie es sehen, drükken viele Gesichter ungläubiges Staunen aus.

Marc (CH) war auf dem Feldberg bzw. am Freiburger Bahnhof definitiv nicht dabei gewesen; es waren damals zwei andere Männer aus der Schweiz.

Für eine Schneewanderung im Schwarzwald bin ich gerne zu haben, aber bitte nur nicht auf dem Feldberg. Das letzte Februarwochenende werde ich mir vormerken, freilich unter dem Vorbehalt, daß es nicht das Karnevalswochenende ist. Das möchte ich nämlich in Düsseldorf verbringen.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Bericht vom Stuttgarter Wintertreffen

Bernd A, Wednesday, 11.12.2002, 19:24 (vor 7961 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus

Marc (CH) war auf dem Feldberg bzw. am Freiburger Bahnhof definitiv nicht dabei gewesen; es waren damals zwei andere Männer aus der Schweiz.

Ich dachte, der eine wäre eben der Marc(CH) gewesen, aber vielleicht täusche ich mich auch.

Für eine Schneewanderung im Schwarzwald bin ich gerne zu haben, aber bitte nur nicht auf dem Feldberg. Das letzte Februarwochenende werde ich mir vormerken, freilich unter dem Vorbehalt, daß es nicht das Karnevalswochenende ist. Das möchte ich nämlich in Düsseldorf verbringen.

Karneval ist eine Woche später. Auf den Feldberg möchte ich auch nicht. Aber da ist ja noch Zeit, um genaueres zu planen.
Barfüßige Wintergrüße,
Bernd

Winter-barfuß-Treffen statt Arztbesuch

Eva, Monday, 09.12.2002, 11:12 (vor 7964 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus!

Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht!

Von mir noch eine eher persönliche Ergänzung:

Die Teilnahme am Treffen war von meiner Seite aus zwei oder drei Tage vorher etwas in Frage gestellt: Mich hatten wieder übelste Rückenschmerzen, die vom linken Schulterblatt ausgingen, heimgesucht und ich hatte Probleme meinen Kopf in verschiedene Richtungen zu bewegen. Da die Schmerzen am Freitag nicht unerträglich waren, war es klar, dass ich fahre. Bereits am Abend empfand ich Linderung und nach unserem ausgiebigen Spaziergang am Samstag fühlte ich mich wieder richtig wohl.
Inzwischen ist mir auch klar geworden, dass die Rückenprobleme von der ungünstigen Stellung meines Rechners in der Wohnung oder gar von meiner Matraze kommen könnten. Denn inzwischen spüre ich meinen Rücken schon wieder stärker.
Allein barfuß-Laufen beugt also Rückenschmerzen nicht vor, auch wenn es ein nicht zu verachtender Faktor ist. Wie uns allen bekannst ist, kann eine einseitige Betrachtung eines Menschen nur scheitern.
Es gilt für mich in den nächsten Tagen herumzutesten. - Ohne das barfuß-Treffen wäre ich wohl nicht so schnell zu dieser Einsicht gekommen.

Btw.: Wie war denn Francos barfuß-Treffen, das ja parallel stattfand?

Herzliche Füße
Eva

Winter-barfuß-Treffen statt Arztbesuch

RainerL, Stammposter, Monday, 09.12.2002, 13:01 (vor 7964 Tagen) @ Eva

Hallo Eva,

Inzwischen ist mir auch klar geworden, dass die Rückenprobleme von der ungünstigen Stellung meines Rechners in der Wohnung oder gar von meiner Matraze kommen könnten. Denn inzwischen spüre ich meinen Rücken schon wieder stärker.

Vielleicht kommen deine Rückenprobleme auch von einer Abschwächung der Rückenmuskulatur. Das war für mich der Grund in einem Fitnessstudio mit einem regelmäßigen Training zu beginnen. Die Rückenbeschwerden die ich hatte da ich den ganzen (Arbeits-)Tag vor dem Rechner sitze, waren durch ein gezieltes Muskelaufbauprogramm und einen Wirbelsäulengymnastikkurs nach wenigen Wochen verschwunden.

Allein barfuß-Laufen beugt also Rückenschmerzen nicht vor, auch wenn es ein nicht zu verachtender Faktor ist.

Das ist wirklich ein nicht zu verachtender Faktor vor allem wenn man viel auf naturbelassenen Wegen geht.

Wie uns allen bekannst ist, kann eine einseitige Betrachtung eines Menschen nur scheitern.

Es gilt für mich in den nächsten Tagen herumzutesten. - Ohne das barfuß-Treffen wäre ich wohl nicht so schnell zu dieser Einsicht gekommen.

Teste mal. Oft ist auch eine falsche Matratze der Grund für Rückenbeschwerden.

Btw.: Wie war denn Francos barfuß-Treffen, das ja parallel stattfand?
Herzliche Füße
Eva

Barfüßiger Wintergruß
Rainer

Bericht vom Stuttgarter Wintertreffen

Eva, Monday, 09.12.2002, 14:32 (vor 7964 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus!

Wir flanierten ein bißchen über die Königstraße, streiften den Weihnachtsmarkt und fanden in der Calwer Straße schließlich ein großes Lokal mit schwäbischer Küche und eigener Brauerei (den Namen habe ich leider vergessen).

Hieß es vielleicht Calwer-Eck-Bräu?

Es war sehr voll, und es war kein Tisch frei. Wir wollten dort aber unbedingt bleiben; also postierten wir uns strategisch überall verteilt, bereit, den ersten frei werdenden Tisch zu kapern. Die Bedinung war sehr freundlich; daß wir barfuß waren, war überhaupt kein Problem. Leider schafften wir es nicht, einen gemeinsamen Tisch für uns alle zu bekommen, sondern saßen am Ende an zwei weit auseinander liegenden Tischen: an dem einen saßen Ralf, Markus Schmidt, Lothar und ich, an dem anderen Eva, Michael (wat), Marc (CH) sowie Dominik, der dort zu uns stieß.

Als Marc und ich so herumstanden, sprachen uns zwei Damen an, die es gar nicht ungewöhnlich fanden, dass wir barfüßig unterwegs waren: Sie erkundigten sich, ob wir an einem Fußabroll-Projekt (oder wie nennt man sowas?) teilnähmen? Da hätten sie letztens 'was gehört, dass da momentan 'was liefe. Wo man uns im Web findet, wollten sie auch noch wissen. Sie unterhielten sich dann noch eine zeitlang mit Marc, während ich mich an anderer Stelle aufhielt.

Liebe Füße
Eva

Bericht vom Stuttgarter Wintertreffen

Franz (S) @, Stammposter, Monday, 09.12.2002, 20:33 (vor 7963 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus,

herzlichen Dank für diesen schönen Bericht.

Hi zusammen,
hier kommt der schon von vielen ersehnte Bericht über unser Wintertreffen in Stuttgart. Am Freitag machte ich mich am frühen Nachmittag auf den Weg. Um es vorweg zu nehmen: Ich hatte Sandalen im Gepäck, habe sie aber während der gesamten Reise kein einziges Mal gebraucht (man schleppt halt oft überflüssiges Zeúgs mit sich rum).

Ging mir meistens auch so, aber hat man sie nicht dabei, braucht man sie bestimmt. So geht es mir beispielsweise mit Regenschirmen.

Um 15.46 Uhr traf mein Zug auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof ein. Danach wollte ich mit Hilfe einer Skizze, die Eva mir geschickt hatte, zum Jugendgästehaus in der Richard- Wagner- Straße laufen. Nach kurzer Zeit stand ich jedoch vor einem langen Tunnel, den ich als Fußgänger nicht durchqueren durfte. Dieses Problem löste ich, indem ich den Bus nahm und nach dem Tunnel wieder ausstieg. Als ich weiterlief, bemerkte ich jedoch, daß ich zwar auf dem richtigen Wege war, jedoch keinen Namen der Querstraßen auf der Skizze finden konnte, so daß ich nicht wußte, wo ich mich eigentlich genau befand.

Nun tut es mir umso mehr leid, daß ich nicht dabei sein konnte.
Natürlich hätte ich Dir hier helfen können. Der lange Tunnel übrigens ist der "Wagenburgtunnel".
Ich weiß nicht, wo die JuHe in der Richard Wagner - Straße ist, aber mit der Straßenbahnlinie 15 hättest Du bis zur Gerokstraße fahren können. Dort in der Nähe zweigt die Richard Wagner - Straße ab.
Hoffentlich war die Unterkunft und Verpflegung in Ordnung!

Also beschloß ich, in einem Tabakladen nachzufragen und erfuhr, daß ich noch etliche Kilometer zu laufen hätte und besser den Bus nehmen solle. Nach einer kleineren Odyssee stieg ich schließlich in die Straßenbahnlinie 15 (die letzte meterspurige Stuttgarter Straßenbahnlinie; alle anderen sind normalspurige Stadtbahnlinien)

Leider! Meiner Meinung sowie auch die Meinung vieler anderen Leuten
war diese GT-4 - Serie der Straßenbahn die Bauart, welche hier in das Stadtbild paßt. Diese Großraumschütteln mit der verbreiterten Spur
passen einfach nicht hier her. Nun ja, das ganze Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt und nicht nur zum Positiven!

Übrigens: Du befandest Dich wohl in der Talstraße. Da hättest Du die nächste Straße (Schwarenbergstraße) ganz hochlaufen müssen. Das wäre ein Wahnsinnsweg gewesen, vor allem kräftig bergauf.
Bist Du dann wieder zurück durch den Tunnel gefahren, denn die 15er errreicht man u.a. nur am Hauptbahnhof - Arnulf Klett - Platz, am Schloßplatz oder Charlottenplatz.

um und erreichte mein Ziel. Im Jugendgästehaus ließ ich mir den Zimmerschlüssel geben, stellte mein Gepäck ab und fuhr mit der Linie 15 zum Hauptbahnhof, um die anderen abzuholen. Nacheinander trafen Lothar, Eva und Michael (wat), Markus Schmidt, Ralf und schließlich Marc (CH) ein. Gemeinsam fuhren wir zum Jugendgästehaus, und nachdem wir uns auf die Zimmer verteilt hatten, begaben wir uns in die Stadt, um etwas zu Abend zu essen. Wir flanierten ein bißchen über die Königstraße, streiften den Weihnachtsmarkt und fanden in der Calwer Straße schließlich ein großes Lokal mit schwäbischer Küche und eigener Brauerei (den Namen habe ich leider vergessen).

Das war sicherlich - wie auch schon Eva bestätigte - der
"Calwer Eck - Bräu". Dort war ich auch schon mit ehemaligen Kollegen aus meiner Zeit im Fraunhofer Institut essen. Sehr gute Küche!
Um dort hineinzugelangen, muß man ein paar Treppen hochgehen. War es dort, wo Ihr ward, auch so?

Es war sehr voll, und es war kein Tisch frei. Wir wollten dort aber unbedingt bleiben; also postierten wir uns strategisch überall verteilt, bereit, den ersten frei werdenden Tisch zu kapern.

Das stimmt. Wir hatten damals einen Tisch vorbestellt - ganz hinten der Quertisch. Die Gaststube ist nicht sehr groß, aber dafür urgemütlich. Zu diesem Zeitpunkt saß ich allerdings mit meinen fetten Buffalos dort und hatte es noch nicht so sehr mit Barfuß...

Die Bedinung war sehr freundlich; daß wir barfuß waren, war überhaupt kein Problem. Leider schafften wir es nicht, einen gemeinsamen Tisch für uns alle zu bekommen, sondern saßen am Ende an zwei weit auseinander liegenden Tischen: an dem einen saßen Ralf, Markus Schmidt, Lothar und ich, an dem anderen Eva, Michael (wat), Marc (CH) sowie Dominik, der dort zu uns stieß.

Das war sicherlich schade, daß Ihr nicht zusammensitzen konntet. Konntet Ihr wenigstens miteinander kommunizieren?

Dieses Lokal ist unbedingt zu empfehlen: barfuß kein Problem, freundliche Bedienung, gutes Bier und anständiges Essen zu akzeptablen Preisen.

Danach fuhren wir wieder zum Quartier, wo wir bis weit nach Mitternacht noch zusammensaßen. Am nächsten Morgen frühstückten wir und fuhren dann zum Hauptbahnhof, wo wir uns um 10.00 Uhr treffen wollten. Es kamen Dominik, Jürgen aus Kalsruhe sowie Andreas aus Nürnberg. Am Hauptbahnhof eregten wir mit unseren nackten Füßen großes Aufsehen.

Hehe...das kann ich mir vorstellen. Das hätte ich sehr gerne auch miterlebt. Die ganzen Reaktionen, Bemerkungen sowie die Mimig der Leute müssen ein Erlebnis der besonderen Art dargestellt haben.

Wir wurden etliche Male gefragt, ob uns nicht kalt sei; eine Frau meinte, wir hätten eine Makke; eine andere meinte zu wissen (ohne uns zu fragen), daß wir zu einer Sekte gehören,wie sie ihrem Begleiter erklärte.

Da sieht man, wie verschieden die Meinunen der Leute sein können.
Das mit der "Macke" finde ich herrlich!

Es ist erstaunlich, mit welch geringem Aufwand man sehr viel Aufmerksamkeit erlangen kann. Bereits am Abend zuvor hatten wir einige Kommentare zu hören bekommen; der beste kam von einem jungen Mann, der mir erzählte, erfände es super, daß wir im Winter barfuß liefen, er selbst sei letztes Jahr am Silvestertage nur mit einer Badehose bekleidet in einen Supermarkt gegangen und dort rausgeschmissen worden.

Das ist ja herrlich! Das kann ich mir richtig gut vorstellen, wie das aussah. Daß er rausgeschmissen wurde, zeigt wieder einmal, wie engstirnig manche Leute sind und keinen Spaß verstehen.
Wenn ich Lust habe, werde ich kommenden Silvester - natürlich tagsüber - mit meinen kurzen Fransenshorts, T-Shirt und natürlich barfuß auf mein Skateboard stellen und die Fußgängerzone herunterrattern. Mal sehen, hängt auch vom Wetter ab.

Als wir vollzählig waren, fuhren wir mit der S- Bahn nach Waiblingen, um von dort durch das Remstal nach Remseck zu wandern. Der gesamte Weg bestand aus Asphalt, was mir sehr recht war, für die meisten anderen aber enttäuschend. Als wir durch ein Dorf kamen, bemerkte eine alte Frau, die eben mit ihren Einkaufstaschen aus einer Bäkkerei kam, unsere nackten Füße. "Barfuß, barfuß..." stammelte sie mit fassungslosem Gesicht, als habe sie eine Erscheinung gehabt.

Ist ja super! War wahrscheinlich so ähnlich wie die Begebenheit, welche Du mal von Karlsruhe zu berichten wußtest, als sich eine Frau beim Anblick so vieler nackten Füße bekreuzigte.

Wesentlich vernünftiger war der Kommentar eines Mannes, der in seinem Kleingarten arbeitete. Er meinte, wir seien echte Naturburschen. Kurz bevor wir Remseck erreichten, zogen sich Lothar und Andreas allerdings Schuhe an. Lothar war monatelang nicht mehr barfuß gelaufen, und Andreas hatte überhaupt kein Training, schon gar nicht im Winter. Wenn man das bedenkt, kann man nur Bewunderung empfinden, daß sie mher als 10 km Wanderung barfuß durchgehalten haben.

Alle Achtung auch von meiner Seite aus! Ich wäre gespannt, ob ich es auch so lange über so eine Distanz barfuß aushalte!

In Remseck verabschiedeten sich Jürgen aus Karlsruhe und Ralf aus Regensburg an der Endhaltestelle der Stadtbahn von uns, um mit der Stadtbahn nach Stuttgart und von dort in ihre Heimat zurückzufahren. Wir anderen gingen in den Ort zurück und suchten ein China- Restaurant auf, wo wir lekkere Speisen und zum Abschied schöne chinesische Kalender für 2003 bekamen. Dann fuhren auch wir mit der Stadtbahn in die Stuttgarter Innenstadt, wo wir ein bißchen über den Weihnachtsmarkt schlenderten und uns außerdem in den Markthallen umsahen. Dort gab es wieder einen netten Kommentar. Eine Frau machte ihren Begleiter auf unsere nackten Füße aufmerksam, worauf dieser ihr erklärte: "Das sind doch die Stars von dieser einen Band, den Namen weiß ich grad nicht..."

Meinte er vielleicht die "Schäfer"?

Da zu einem zünftigen Weihnachtsmarktbesuch unbedingt ein Glas Glühwein gehört, holten wir uns welchen und stellten uns mit dem Glühwein etwas außerhalb des Gedränges - ausgerechnet - vor einem Schuhgeschäft auf. Die Angestellte konnte es gar nicht fassen; sie schüttelte den Kopf und fragte, ob uns nicht kalt sei (die Temperatur lag knapp über dem Gefrierpunkt). Als wir verneinten und ihr glaubhaft versicherten, daß wir zumindest in unserer Freizeit das ganze Jahr barfuß gehen, schüttelte sie abermals den Kopf und sagte: "Den Tod werdet ihr euch holen, den Tod!"

Na ja, wieder mal so ein Vorurteil! So wie die Frau in der SAT 1 - Sendung, über welche ich oben gepostet habe.

Leider fiel mir zu spät ein, daß ich sie hätte fragen sollen, ob sie sich das etwa wünsche. Eine andere Frau, die vorbeikam, meinte hingegen: "Das finde ich faszinierend, daß ihr im Winter barfuß lauft; das härtet ab! Ich bin früher auch oft barfuß gegeangen und sogar barfuß Auto gefahren."

Es gibt also doch noch vernünftige Leute...

Als wir weitergingen, hörte ich von hinten einen Kommentar: Schaut mal, der arme Mensch dort hat gar keine Schuhe!"
Da wir inzwischen wieder Hunger hatten, gingen wir in ein mexicanisches Restaurant in der Calwer Straße, wo wir einen Tisch für sieben Personen (Dominik hatte sich auf dem Weihnachtsmarkt von uns getrennt, um ein Konzert in Schorndorf zu besuchen) im Obergeschoß bekamen. Dort setzte sich eine Gruppe, zu der ein Mann ohne Arme gehörte, an unseren Nebentisch. Der Mann ohne Arme trug keine Sokken, streifte seine Schuhe ab und aß mit den Füßen. Auch das mexicanische Restaurant kann man nur empfehlen. Nachdem wir das Restaurant verlassen hatten, gingen wir zum Hauptbahnhof, um uns von Andreas aus Nürnberg zu verabschieden, der sein Auto wegen der Befürchtung, in Stuttgart keinen Parkplatz zu finden, am Waiblinger Bahnhof geparkt hatte. Dann begaben wir uns zum Quartier. Dort wollte ich mich eigentlich nur ein bißchen hinlegen, war aber so müde, daß ich nach kurzer Zeit einschlief.
Am Sonntagmorgen frühstückten wir gemütlich und räumten unsere Zimmer; danach verabschiedete sich Marc (CH). Wir übrigen fuhren mit der Straßenbahn zum Fernsehturm, wo wir wieder mit Dominik zusammentrafen. Wir fuhren den Fernsehturm hinauf, konnten aber wegen der eher bescheidenen Sichtverhältnisse nicht sehr weit sehen; außerdem wehte ein scharfer, schneidend kalter Wind. Trotzdem hatten wir einen schönen Blick auf die Umgebung. Nachdem wir noch zusammen im Panorama- Cafe eine Kleinigkeit getrunken hatten, begaben wir uns ein letztes Mal zum Jugendgästehaus, holten unser Gepäck, verabschiedeten uns von Dominik und fuhren zum Bahnhof. dort verabschiedete ich mich dann auch ganz schnell von Lothar, Eva, Michael (wat) und Markus Schmidt, weil gerade ein ICE, der reichlich Verspätung hatte, mit Zielbahnhof München einlief. Wegen der großen Verspätung dieses Zuges von 48 Minuten brauchte ich keinen ICE- Zuschlag zu zahlen, ich hatte nämlich nur den IC- Zuschlag gezahlt.

Na wunderbar, das hat ja dann gut gepaßt.

Ich setzte mich ins Bord- Restaurant und bestellte mir etwas Lekkeres zu essen und ein Bier. Während ich aß, guckte der Koch aus seinem Küchenabteil und meinte, als er meine nackten Füße sah: "Das ist ja wie am Strand!" Darauf sagte ich: "In Ihrem Bord- Restaurant ist es so gemütlich, daß man sich wie am Strand fühlt!" Darauf grinste er und verschwand wieder hinter seiner Tür. Als zwischen Ulm und Augsburg die Schaffnerin vorbeikam (die übrigens gleich, nachdem ich eingestiegen war, meine Fahrkarte kontrolliert hatte) und ebenfalls meine nackten Füße sichtete, sagte sie in schroffem Tone, ich solle mir sofort Schuhe anziehen: "Dies ist ein Speisebereich; hier muß es sauber und hygienisch einwandfrei zugehen; daher fordere ich sie auf, sich entweder sofort Schuhe anzuziehen oder den Speisewagen zu verlassen.

Das ist immer wieder das gleiche saublöde Geschwätz von den Leuten.
Hygiene mit Barfuß in Verbindung zu bringen, ist der größte Quatsch, den man nur produzieren kann. So etwas hatte ich auch schon mit meinem Kumpel besprochen (recht hitzig), weil er meinte, ich dürfe barfuß nicht in sein Auto steigen. Meinen Die Leute, die Füße - die ganze Zeit an der Luft - stinken vielleicht oder was weiß ich?
Wie hier im Forum schon oft erwähnt, haftet der Straßenschmutz eher an den Schuhsohlen als an den Fußsohlen, es sei denn, man hat auch so ein Profil in der Fußsohle (grins). Ich kann echt sauer werden, wenn ich von solchen Individuen so einen Schwachsinn anhören muß.

Da sich in meinem Glase nur noch ein Schluck Bier befand, trank ich diesen rasch aus, zahlte und verließ den ungastlichen Speisewagen.

Da hast Du recht gehabt!

da der Zug nicht allzu stark besetzt war, hatte ich keine Schwierigkeiten, einen anderen Fensterplatz zu finden. Der restliche Heimweg verlief ohne besondere Vorkommnisse, denn in München sind dumme Kommentare bekanntlich selten.

Da freue ich mich umso mehr, nach München zu kommen!

Insgesamt war das Wintertreffen gelungen; insgesamt haben zehn Personen teilgenommen, von denen mir drei (Marc (CH), Ralf aus Regensburg und Andreas aus Nürnberg) vorher nicht persönlich bekant gewesen waren. Ein großer Wermutstropfen war für mich die Tatsache, daß Franz (S) krank war und nicht teilnehmen konnte. Ich will auch nicht verhehlen, daß ich etwas enttäuscht bin: Obwohl im Raum Stuttgart etliche Barfüßer wohnen, hat sich außer Dominik (und Franz (S), der krankheitshalber verhindert war) keiner von den "Eingeborenen" bei dem Treffen blikken lassen! Ich hatte wirklich mit mehr Resonanz aus Stuttgart und Umgebung gerechnet!

Da bin ich auch überrascht. Das ist wirklich bedauerlich, daß kein anderer aus der Region Stuttgart teilgenommen hatte.
Ohne mich war es dann wohl nur Dominik, der aus Stuttgart kommt.
Echt schade!

Die Orte für die "großen" Barfußtreffen (Wochenendtreffen) im Jahre 2003 stehen übrigens schon fest (bitte vormerken): Das Sommertreffen wird voraussichtlich im Juni 2003 in Gießen stattfinden (dort habe ich von 1986 bis 1992 studiert), und für das Wintertreffen im Dezember 2003 ist ein Besuch auf dem Christkindlesmarkt in Nürnberg vorgesehen. Die genauen Termine und Modalitäten werden rechtzeitig im Forum bekanntgegeben.

Nach Nürnberg würde ich auch mal gerne wieder fahren. Zuletzt war ich mit einem Kumpel vor etlichen Jahren dort, als Bob Dylan dort ein Konzert gab. Ich weiß nicht mehr, ob es "Theresienwiese" oder so ähnlich hieß, es war auf jeden Fall ein open - air - Konzert und ein ganz besonderes Erlebnis, abgesehen davon, daß man vom Rauch sämtlicher Joints in unserer unmittelbarer Umgebung fast high geworden ist.

Herzliche barfüßige Wintergrüße an alle,
Markus U.

Auch Dir herzliche Barfußgrüße, noch ohne Schnee

Franz

Bericht vom Stuttgarter Wintertreffen

Markus U., Stammposter, Tuesday, 10.12.2002, 15:51 (vor 7962 Tagen) @ Franz (S)

Hi Franz!

Hi Markus,
herzlichen Dank für diesen schönen Bericht.

Hi zusammen,
hier kommt der schon von vielen ersehnte Bericht über unser Wintertreffen in Stuttgart. Am Freitag machte ich mich am frühen Nachmittag auf den Weg. Um es vorweg zu nehmen: Ich hatte Sandalen im Gepäck, habe sie aber während der gesamten Reise kein einziges Mal gebraucht (man schleppt halt oft überflüssiges Zeúgs mit sich rum).

Ging mir meistens auch so, aber hat man sie nicht dabei, braucht man sie bestimmt. So geht es mir beispielsweise mit Regenschirmen.

Ich besitze überhaupt keinen Regenschirm; außerdem sähe ein Regenschirm zu nackten Füßen etwas ulkig aus. Wer im Winter barfuß gehen kann, wird ja wohl auch ein bißchen Regen aushalten können.

Um 15.46 Uhr traf mein Zug auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof ein. Danach wollte ich mit Hilfe einer Skizze, die Eva mir geschickt hatte, zum Jugendgästehaus in der Richard- Wagner- Straße laufen. Nach kurzer Zeit stand ich jedoch vor einem langen Tunnel, den ich als Fußgänger nicht durchqueren durfte. Dieses Problem löste ich, indem ich den Bus nahm und nach dem Tunnel wieder ausstieg. Als ich weiterlief, bemerkte ich jedoch, daß ich zwar auf dem richtigen Wege war, jedoch keinen Namen der Querstraßen auf der Skizze finden konnte, so daß ich nicht wußte, wo ich mich eigentlich genau befand.

Nun tut es mir umso mehr leid, daß ich nicht dabei sein konnte.
Natürlich hätte ich Dir hier helfen können. Der lange Tunnel übrigens ist der "Wagenburgtunnel".

Ja, es war der Wagenburgtunnel. Die Straße dahinter hieß nämlich "Wagenburgstraße".

Ich weiß nicht, wo die JuHe in der Richard Wagner - Straße ist, aber mit der Straßenbahnlinie 15 hättest Du bis zur Gerokstraße fahren können. Dort in der Nähe zweigt die Richard Wagner - Straße ab.
Hoffentlich war die Unterkunft und Verpflegung in Ordnung!

Das Jugendgästehaus liegt gleich bei der Haltestelle "Bubenbad". Die Unterkunft und Verpflegung war in Ordnung. Besonders schön fand ich, daß einige der Steinplatten auf dem Grundstück in der Form nackter Füße auf den Eingang wiesen. Genau das richtige für uns!

Also beschloß ich, in einem Tabakladen nachzufragen und erfuhr, daß ich noch etliche Kilometer zu laufen hätte und besser den Bus nehmen solle. Nach einer kleineren Odyssee stieg ich schließlich in die Straßenbahnlinie 15 (die letzte meterspurige Stuttgarter Straßenbahnlinie; alle anderen sind normalspurige Stadtbahnlinien)

Leider! Meiner Meinung sowie auch die Meinung vieler anderen Leuten
war diese GT-4 - Serie der Straßenbahn die Bauart, welche hier in das Stadtbild paßt. Diese Großraumschütteln mit der verbreiterten Spur
passen einfach nicht hier her. Nun ja, das ganze Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt und nicht nur zum Positiven!

Ich fand die altertümlichen Wagen der Linie 15, die übrigens stets in Doppeltraktion fuhren, auch viel romantischer als die modernen Stadtbahnwagen.

Übrigens: Du befandest Dich wohl in der Talstraße. Da hättest Du die nächste Straße (Schwarenbergstraße) ganz hochlaufen müssen. Das wäre ein Wahnsinnsweg gewesen, vor allem kräftig bergauf.
Bist Du dann wieder zurück durch den Tunnel gefahren, denn die 15er errreicht man u.a. nur am Hauptbahnhof - Arnulf Klett - Platz, am Schloßplatz oder Charlottenplatz.

Nein, ich bin nicht wieder zurück durch den Tunnel gefahren. Nach einer längeren Fahrt mit der Buslinie 42 auf recht verschlungenen Wegen bin ich am Eugensplatz in die Linie 15 umgestiegen.

um und erreichte mein Ziel. Im Jugendgästehaus ließ ich mir den Zimmerschlüssel geben, stellte mein Gepäck ab und fuhr mit der Linie 15 zum Hauptbahnhof, um die anderen abzuholen. Nacheinander trafen Lothar, Eva und Michael (wat), Markus Schmidt, Ralf und schließlich Marc (CH) ein. Gemeinsam fuhren wir zum Jugendgästehaus, und nachdem wir uns auf die Zimmer verteilt hatten, begaben wir uns in die Stadt, um etwas zu Abend zu essen. Wir flanierten ein bißchen über die Königstraße, streiften den Weihnachtsmarkt und fanden in der Calwer Straße schließlich ein großes Lokal mit schwäbischer Küche und eigener Brauerei (den Namen habe ich leider vergessen).

Das war sicherlich - wie auch schon Eva bestätigte - der
"Calwer Eck - Bräu". Dort war ich auch schon mit ehemaligen Kollegen aus meiner Zeit im Fraunhofer Institut essen. Sehr gute Küche!
Um dort hineinzugelangen, muß man ein paar Treppen hochgehen. War es dort, wo Ihr ward, auch so?

Ja, wir sind ein paar Treppen hochgestiegen. Dann waren wir also tatsächlich im "Calwer Eck- Bräu". Die Küche dort ist wirklich sehr gut! Auch die Portionen waren anständig.

Es war sehr voll, und es war kein Tisch frei. Wir wollten dort aber unbedingt bleiben; also postierten wir uns strategisch überall verteilt, bereit, den ersten frei werdenden Tisch zu kapern.

Das stimmt. Wir hatten damals einen Tisch vorbestellt - ganz hinten der Quertisch. Die Gaststube ist nicht sehr groß, aber dafür urgemütlich. Zu diesem Zeitpunkt saß ich allerdings mit meinen fetten Buffalos dort und hatte es noch nicht so sehr mit Barfuß...

Die Bedienung war sehr freundlich; daß wir barfuß waren, war überhaupt kein Problem. Leider schafften wir es nicht, einen gemeinsamen Tisch für uns alle zu bekommen, sondern saßen am Ende an zwei weit auseinander liegenden Tischen: an dem einen saßen Ralf, Markus Schmidt, Lothar und ich, an dem anderen Eva, Michael (wat), Marc (CH) sowie Dominik, der dort zu uns stieß.

Das war sicherlich schade, daß Ihr nicht zusammensitzen konntet. Konntet Ihr wenigstens miteinander kommunizieren?

Während des Essens nicht; nachdem "unser" Tisch bezahlt hatte (wir waren zuerst fertig), setzten wir uns zu den anderen rüber.

Dieses Lokal ist unbedingt zu empfehlen: barfuß kein Problem, freundliche Bedienung, gutes Bier und anständiges Essen zu akzeptablen Preisen.

Danach fuhren wir wieder zum Quartier, wo wir bis weit nach Mitternacht noch zusammensaßen. Am nächsten Morgen frühstückten wir und fuhren dann zum Hauptbahnhof, wo wir uns um 10.00 Uhr treffen wollten. Es kamen Dominik, Jürgen aus Kalsruhe sowie Andreas aus Nürnberg. Am Hauptbahnhof eregten wir mit unseren nackten Füßen großes Aufsehen.
Hehe...das kann ich mir vorstellen. Das hätte ich sehr gerne auch miterlebt. Die ganzen Reaktionen, Bemerkungen sowie die Mimig der Leute müssen ein Erlebnis der besonderen Art dargestellt haben.

Das war auch so, und ich habe mich köstlich amüsiert. Ich hatte schon lange nicht mehr so herzhaft gelacht wie am Samstagmorgen.

Wir wurden etliche Male gefragt, ob uns nicht kalt sei; eine Frau meinte, wir hätten eine Makke; eine andere meinte zu wissen (ohne uns zu fragen), daß wir zu einer Sekte gehören,wie sie ihrem Begleiter erklärte.

Da sieht man, wie verschieden die Meinunen der Leute sein können.
Das mit der "Macke" finde ich herrlich!

Ich fand den Kommentar, daß wir zu einer Sekte gehören, am lustigsten.

Es ist erstaunlich, mit welch geringem Aufwand man sehr viel Aufmerksamkeit erlangen kann. Bereits am Abend zuvor hatten wir einige Kommentare zu hören bekommen; der beste kam von einem jungen Mann, der mir erzählte, erfände es super, daß wir im Winter barfuß liefen, er selbst sei letztes Jahr am Silvestertage nur mit einer Badehose bekleidet in einen Supermarkt gegangen und dort rausgeschmissen worden.

Das ist ja herrlich! Das kann ich mir richtig gut vorstellen, wie das aussah. Daß er rausgeschmissen wurde, zeigt wieder einmal, wie engstirnig manche Leute sind und keinen Spaß verstehen.
Wenn ich Lust habe, werde ich kommenden Silvester - natürlich tagsüber - mit meinen kurzen Fransenshorts, T-Shirt und natürlich barfuß auf mein Skateboard stellen und die Fußgängerzone herunterrattern. Mal sehen, hängt auch vom Wetter ab.

Schade, daß ich das nicht sehen kann.

Als wir vollzählig waren, fuhren wir mit der S- Bahn nach Waiblingen, um von dort durch das Remstal nach Remseck zu wandern. Der gesamte Weg bestand aus Asphalt, was mir sehr recht war, für die meisten anderen aber enttäuschend. Als wir durch ein Dorf kamen, bemerkte eine alte Frau, die eben mit ihren Einkaufstaschen aus einer Bäkkerei kam, unsere nackten Füße. "Barfuß, barfuß..." stammelte sie mit fassungslosem Gesicht, als habe sie eine Erscheinung gehabt.

Ist ja super! War wahrscheinlich so ähnlich wie die Begebenheit, welche Du mal von Karlsruhe zu berichten wußtest, als sich eine Frau beim Anblick so vieler nackten Füße bekreuzigte.

Ja, so ungefähr. Diese alte Frau erlebt vermutlich wenig Aufregendes; daß da so ganz unvermutet zehn Menschen mitten unter ihren Augen im Winter barfuß liefen, war für sie wohl unbegreiflich. So wie sie sehen Menschen aus, die plötzlich etwas sehen, was sie nie im Leben für möglich gehalten hätten.

Wesentlich vernünftiger war der Kommentar eines Mannes, der in seinem Kleingarten arbeitete. Er meinte, wir seien echte Naturburschen. Kurz bevor wir Remseck erreichten, zogen sich Lothar und Andreas allerdings Schuhe an. Lothar war monatelang nicht mehr barfuß gelaufen, und Andreas hatte überhaupt kein Training, schon gar nicht im Winter. Wenn man das bedenkt, kann man nur Bewunderung empfinden, daß sie mher als 10 km Wanderung barfuß durchgehalten haben.

Alle Achtung auch von meiner Seite aus! Ich wäre gespannt, ob ich es auch so lange über so eine Distanz barfuß aushalte!

Da habe ich bei Dir überhaupt keine Bedenken!

In Remseck verabschiedeten sich Jürgen aus Karlsruhe und Ralf aus Regensburg an der Endhaltestelle der Stadtbahn von uns, um mit der Stadtbahn nach Stuttgart und von dort in ihre Heimat zurückzufahren. Wir anderen gingen in den Ort zurück und suchten ein China- Restaurant auf, wo wir lekkere Speisen und zum Abschied schöne chinesische Kalender für 2003 bekamen. Dann fuhren auch wir mit der Stadtbahn in die Stuttgarter Innenstadt, wo wir ein bißchen über den Weihnachtsmarkt schlenderten und uns außerdem in den Markthallen umsahen. Dort gab es wieder einen netten Kommentar. Eine Frau machte ihren Begleiter auf unsere nackten Füße aufmerksam, worauf dieser ihr erklärte: "Das sind doch die Stars von dieser einen Band, den Namen weiß ich grad nicht..."

Meinte er vielleicht die "Schäfer"?

Das weiß ich nicht. Die "Schäfer" laufen aber doch mehr trachtenmäßig rum, so daß eigentlich keine Verwechselungsgefahr besteht.

Da zu einem zünftigen Weihnachtsmarktbesuch unbedingt ein Glas Glühwein gehört, holten wir uns welchen und stellten uns mit dem Glühwein etwas außerhalb des Gedränges - ausgerechnet - vor einem Schuhgeschäft auf. Die Angestellte konnte es gar nicht fassen; sie schüttelte den Kopf und fragte, ob uns nicht kalt sei (die Temperatur lag knapp über dem Gefrierpunkt). Als wir verneinten und ihr glaubhaft versicherten, daß wir zumindest in unserer Freizeit das ganze Jahr barfuß gehen, schüttelte sie abermals den Kopf und sagte: "Den Tod werdet ihr euch holen, den Tod!"

Na ja, wieder mal so ein Vorurteil! So wie die Frau in der SAT 1 - Sendung, über welche ich oben gepostet habe.

Na ja, noch leben wir! Und wenn ich sterbe, wird Barfüßigkeit schwerlich die Todesursache sein.

Leider fiel mir zu spät ein, daß ich sie hätte fragen sollen, ob sie sich das etwa wünsche. Eine andere Frau, die vorbeikam, meinte hingegen: "Das finde ich faszinierend, daß ihr im Winter barfuß lauft; das härtet ab! Ich bin früher auch oft barfuß gegangen und sogar barfuß Auto gefahren."

Es gibt also doch noch vernünftige Leute...

Als wir weitergingen, hörte ich von hinten einen Kommentar: "Schaut mal, der arme Mensch dort hat gar keine Schuhe!"
Da wir inzwischen wieder Hunger hatten, gingen wir in ein mexicanisches Restaurant in der Calwer Straße, wo wir einen Tisch für sieben Personen (Dominik hatte sich auf dem Weihnachtsmarkt von uns getrennt, um ein Konzert in Schorndorf zu besuchen) im Obergeschoß bekamen. Dort setzte sich eine Gruppe, zu der ein Mann ohne Arme gehörte, an unseren Nebentisch. Der Mann ohne Arme trug keine Sokken, streifte seine Schuhe ab und aß mit den Füßen. Auch das mexicanische Restaurant kann man nur empfehlen. Nachdem wir das Restaurant verlassen hatten, gingen wir zum Hauptbahnhof, um uns von Andreas aus Nürnberg zu verabschieden, der sein Auto wegen der Befürchtung, in Stuttgart keinen Parkplatz zu finden, am Waiblinger Bahnhof geparkt hatte. Dann begaben wir uns zum Quartier. Dort wollte ich mich eigentlich nur ein bißchen hinlegen, war aber so müde, daß ich nach kurzer Zeit einschlief.
Am Sonntagmorgen frühstückten wir gemütlich und räumten unsere Zimmer; danach verabschiedete sich Marc (CH). Wir übrigen fuhren mit der Straßenbahn zum Fernsehturm, wo wir wieder mit Dominik zusammentrafen. Wir fuhren den Fernsehturm hinauf, konnten aber wegen der eher bescheidenen Sichtverhältnisse nicht sehr weit sehen; außerdem wehte ein scharfer, schneidend kalter Wind. Trotzdem hatten wir einen schönen Blick auf die Umgebung. Nachdem wir noch zusammen im Panorama- Cafe eine Kleinigkeit getrunken hatten, begaben wir uns ein letztes Mal zum Jugendgästehaus, holten unser Gepäck, verabschiedeten uns von Dominik und fuhren zum Bahnhof. dort verabschiedete ich mich dann auch ganz schnell von Lothar, Eva, Michael (wat) und Markus Schmidt, weil gerade ein ICE, der reichlich Verspätung hatte, mit Zielbahnhof München einlief. Wegen der großen Verspätung dieses Zuges von 48 Minuten brauchte ich keinen ICE- Zuschlag zu zahlen, ich hatte nämlich nur den IC- Zuschlag gezahlt.

Na wunderbar, das hat ja dann gut gepaßt.

Das fand ich auch gut. Der ICE hat nämlich den Vorteil, daß er anders als der IC nicht in Plochingen, Günzburg und München- Pasing hält.

Ich setzte mich ins Bord- Restaurant und bestellte mir etwas Lekkeres zu essen und ein Bier. Während ich aß, guckte der Koch aus seinem Küchenabteil und meinte, als er meine nackten Füße sah: "Das ist ja wie am Strand!" Darauf sagte ich: "In Ihrem Bord- Restaurant ist es so gemütlich, daß man sich wie am Strand fühlt!" Darauf grinste er und verschwand wieder hinter seiner Tür. Als zwischen Ulm und Augsburg die Schaffnerin vorbeikam (die übrigens gleich, nachdem ich eingestiegen war, meine Fahrkarte kontrolliert hatte) und ebenfalls meine nackten Füße sichtete, sagte sie in schroffem Tone, ich solle mir sofort Schuhe anziehen: "Dies ist ein Speisebereich; hier muß es sauber und hygienisch einwandfrei zugehen; daher fordere ich sie auf, sich entweder sofort Schuhe anzuziehen oder den Speisewagen zu verlassen."

Das ist immer wieder das gleiche saublöde Geschwätz von den Leuten.
Hygiene mit Barfuß in Verbindung zu bringen, ist der größte Quatsch, den man nur produzieren kann. So etwas hatte ich auch schon mit meinem Kumpel besprochen (recht hitzig), weil er meinte, ich dürfe barfuß nicht in sein Auto steigen. Meinen Die Leute, die Füße - die ganze Zeit an der Luft - stinken vielleicht oder was weiß ich?
Wie hier im Forum schon oft erwähnt, haftet der Straßenschmutz eher an den Schuhsohlen als an den Fußsohlen, es sei denn, man hat auch so ein Profil in der Fußsohle (grins). Ich kann echt sauer werden, wenn ich von solchen Individuen so einen Schwachsinn anhören muß.

Ich war auch total sauer. Dieselbe Schaffnerin hatte mich nämlich schon kontrolliert, als mich mich gerade hingesetzt hatte, aber da war ihr wohl noch nicht aufgefallen, daß ich barfuß war. Auf diese Weise konnte ich wenigstens noch in Ruhe essen, und als sie zu motzen anfing, hatte ich nur noch einen Schluck Bier in meinem Glase. Ich hielt es jedoch für zwecklos, eine Diskussion mit ihr anzufangen, und so verließ ich eben den Speisewagen. Ich hatte auch keine Lust, die Tüte mit den Sandalen ganz unten aus meiner Tasche hervorzukramen.

Da sich in meinem Glase nur noch ein Schluck Bier befand, trank ich diesen rasch aus, zahlte und verließ den ungastlichen Speisewagen.

Da hast Du recht gehabt!

da der Zug nicht allzu stark besetzt war, hatte ich keine Schwierigkeiten, einen anderen Fensterplatz zu finden. Der restliche Heimweg verlief ohne besondere Vorkommnisse, denn in München sind dumme Kommentare bekanntlich selten.

Da freue ich mich umso mehr, nach München zu kommen!

Ja, es wird Dir bestimmt gefallen.

Insgesamt war das Wintertreffen gelungen; insgesamt haben zehn Personen teilgenommen, von denen mir drei (Marc (CH), Ralf aus Regensburg und Andreas aus Nürnberg) vorher nicht persönlich bekant gewesen waren. Ein großer Wermutstropfen war für mich die Tatsache, daß Franz (S) krank war und nicht teilnehmen konnte. Ich will auch nicht verhehlen, daß ich etwas enttäuscht bin: Obwohl im Raum Stuttgart etliche Barfüßer wohnen, hat sich außer Dominik (und Franz (S), der krankheitshalber verhindert war) keiner von den "Eingeborenen" bei dem Treffen blikken lassen! Ich hatte wirklich mit mehr Resonanz aus Stuttgart und Umgebung gerechnet!

Da bin ich auch überrascht. Das ist wirklich bedauerlich, daß kein anderer aus der Region Stuttgart teilgenommen hatte.
Ohne mich war es dann wohl nur Dominik, der aus Stuttgart kommt.
Echt schade!

Dominik war wirklich der einzige aus Stuttgart, der an dem Treffen teilgenommen hat. Er war auch schon letztes Jahr in Karlsruhe dabeigewesen.

Die Orte für die "großen" Barfußtreffen (Wochenendtreffen) im Jahre 2003 stehen übrigens schon fest (bitte vormerken): Das Sommertreffen wird voraussichtlich im Juni 2003 in Gießen stattfinden (dort habe ich von 1986 bis 1992 studiert), und für das Wintertreffen im Dezember 2003 ist ein Besuch auf dem Christkindlesmarkt in Nürnberg vorgesehen. Die genauen Termine und Modalitäten werden rechtzeitig im Forum bekanntgegeben.

Nach Nürnberg würde ich auch mal gerne wieder fahren. Zuletzt war ich mit einem Kumpel vor etlichen Jahren dort, als Bob Dylan dort ein Konzert gab. Ich weiß nicht mehr, ob es "Theresienwiese" oder so ähnlich hieß, es war auf jeden Fall ein open - air - Konzert und ein ganz besonderes Erlebnis, abgesehen davon, daß man vom Rauch sämtlicher Joints in unserer unmittelbarer Umgebung fast high geworden ist.

Herzliche barfüßige Wintergrüße an alle,
Markus U.


Auch Dir herzliche Barfußgrüße, noch ohne Schnee
Franz

Dir wiederum herzliche Barfußgrüße, ebenfalls ohne Schnee,
Markus U.

Bericht vom Stuttgarter Wintertreffen

Michael (wat) @, Wednesday, 11.12.2002, 13:07 (vor 7962 Tagen) @ Franz (S)

Hallo Franz.

> Meiner Meinung sowie auch die Meinung vieler anderen Leuten war diese GT-4 - Serie der Straßenbahn die Bauart, welche hier in das Stadtbild paßt.

Auch rein technisch gesehen hat die schmalere Spurweite den Vorteil, besser durch die Kurven des bergigen Umlands zu passen. Diese Überlegung spielte aber offenbar keine Rolle bei der Planung der regelspurigen Stadtbahn. Als ich feststellte, dass wir mit der 15 die einzig verbliebene meterspurige Linie der Stadt benutzen würden, bemerkte Markus U., dass wir doch ohnehin immer die älteste Art der Fortbewegung bevorzugen würden...

> Um dort hineinzugelangen, muß man ein paar Treppen hochgehen. War es dort, wo Ihr ward, auch so?

Das war so, es war das Calwer Eck, und die Küche war hervorragend. Kein Wunder, dass es so voll war und die Leute Schlange standen. Diese mitwartenden Leute hatten natürlich genug Muße und Gelegenheit, einen auf die angeblich ungewöhnliche Art der Bekleidung anzusprechen, und ganz so problemlos wie von Markus beschrieben fand ich das nicht. Es wurde viel zu viel Wind gemacht, wie auf dem Weihnachtsmarkt auch. Aber das ist natürlich nicht überraschend.

Dass ein Typ nur auf die Erklärung kam, dass ich ein Fußfetischist sein müsse, nachdem ich ihm und seiner Begleiterin schon ein paar Dinge erklärt zu haben meinte, fand ich seltsam und bezeichnend. Zum Glück tauchte unmittelbar darauf Eva auf und dürfte alleine durch ihre Präsenz meine Glaubwürdigkeit wieder ein wenig restauriert haben. Denn allgemein ist von Fußfetischistinnen noch keine Rede gewesen, oder?

Wir, die wir schließlich an einem anderen Tisch saßen als Lothar, Markus, Markus und Ralf, wurden dann vom Chef (er schien es mir jedenfalls zu sein) persönlich bedient, und er reagierte auch sehr auffällig und interessiert.

> Das war sicherlich schade, daß Ihr nicht zusammensitzen konntet. Konntet Ihr wenigstens miteinander kommunizieren?

Hehe. Per SMS, ja. Also nein.

[Am Bahnhof]
> Das hätte ich sehr gerne auch miterlebt. Die ganzen Reaktionen, Bemerkungen sowie die Mimig der Leute müssen ein Erlebnis der besonderen Art dargestellt haben.

Ich fand es enervierend. Nur ein Schiff hat eine ähnliche Bugwelle wie eine Gruppe Barfüßiger im Spätherbst. Aus der Vogelperspektive sicher deutlich zu erkennen. Zum Ausgleich ging es daraufhin ja hinaus in die Natur, also war es auszuhalten.

> Da sieht man, wie verschieden die Meinunen der Leute sein können. Das mit der "Macke" finde ich herrlich!

Tja, so schnell wird man zum dummen August. Die Dame war auch wirklich entrüstet ob unserer Unverfrorenheit, dabei war gerade in der Bahnhofshalle mit ihren Installationen im Stockwerk darunter der Boden sehr warm. Aber das konnte sie ja nicht ahnen, dafür hatte sie keinen Sinn.

> Wenn ich Lust habe, werde ich kommenden Silvester - natürlich tagsüber - mit meinen kurzen Fransenshorts, T-Shirt und natürlich barfuß auf mein Skateboard stellen und die Fußgängerzone herunterrattern. Mal sehen, hängt auch vom Wetter ab.

Mach das. Sonst nimmste halt ein Snowboard.

Schöne Grüße, Michael

Bericht vom Stuttgarter Wintertreffen

Harald 2, Monday, 09.12.2002, 22:20 (vor 7963 Tagen) @ Markus U.

Liebe Winter-Barfüßler!
Neiderfüllt habe ich diesen Bericht gelesen... Ihr seid schon ziemlich cool, ein Winterwochenende ohne Schuhe zu verbringen und so auch noch zum Weihnachtsmarkt auf einen Glühwein zu gehen. Find ich toll!
Bei mir im Osten ist es wieder einmal ein wenig kälter (etwas Schnee seit Samstag, -8 Grad heute früh). Da bin ich nicht mehr konsequent genug und lieber mit warmen Schuhen unterwegs. Ab und zu wenigstens ohne Socken in den Winterschuhen. Und meistens ziehe ich Schuhe und Socken in Gebäuden aus. Aber dass es Leute gibt, die ganzjährig ohne Schuhe leben, finde ich schon faszinierend. Vielleicht werde ich ja einmal so weit sein, sie mir zum Vorbild zu nehmen. Vielleicht mit so seltenen Ausnahmen wie langen Winterwanderungen und wichtigen Job-Terminen. Ihr seid der Sache jedenfalls schon einen großen Schritt näher als ich!
Ich freu mich inzwischen schon auf den nächsten Sommer, wenn ich auch gleichzeitig kalte Wintertage durchaus mag. Und außerdem freue ich mich auf ein Monat Urlaub in Neuseeland ab Mitte März, wozu ich heuer wieder die Gelegenheit nutzen werde (eine Freundin arbeitet im Winter dort auf einer Farm). Vielleicht wird es ja eine Reise so ganz ohne Schuhe...

RSS-Feed dieser Diskussion