Hallo Karsten!

Was mich interessieren würde, ob es sinnvollist da auch barfuß zu laufen, oder stellt man für die Tiere so einen noch schlimmeren Infektionsherd dar, als wenn man normal angezogen ist?

Ist das etwa eine Intensivschweinehaltung wo die Tiere schon krank werden, wenn sie keine Medikamente bekommen? Ansonsten glaube ich kaum, daß vom barfüßigen Menschen eine Gefahr für die Tiere ausgehen kann. Fußpilz haben Barfüßer sowiso selten (Dazu gehören auch die Tiere!) Gefährlich könnten für Dich höchstens irgendwelche Kleinteile sein, die unter dem Streu verborgen sind, aber in einem gut geführten Bauernhof liegen sicher keine rostigen Schrauben herum, da dies für Tiere genauso unangenehm sein könnte.

Und außerdem setzt sich da der Geruch direkt in der Haut fest. Sollte es vorkommen, daß man doch mal ein eine "Tellermine" tritt, reichen die herkömmlichen Duschmitel aus, daß man abends nicht mehr nach Stall duftet?

Also da habe ich keine Erfahrungen, aber daß der Bauernhof Jahrhundertelang das Barfußrevier schlechthin war, kann man auf vielen alten Bildern sehen. Wenn man alte Bauern bei mir in der Gegend fragt bekommt man auch diese Auskunft. Vor dem Krieg und wohl auch noch später war es zumindest für die Bauernkinder normal ohne Schuhe unterwegs zu sein. Im übrigen vermute ich, daß mit einem guten Bimsstein auch den Duft wieder weg geht.

Oder ist barfuß doch eher auf den normalen Barfußwegen, die wir sonst benützen, angesagt? Das es jetzt eh zu kalt und zu naß ist, ist klar, aber das nächste Frühjar kommt bestimmt...

Was sind denn "normale" Barfußwege? Das klingt so als sei Barfußlaufen etwas, für das man zum Barfußpfad fahren oder sonst eine geeignete Stelle aufsuchen muss. (mir machts auf perfekten Wegen aber natürlich auch mehr Spaß) Nässe (v.a. von unten) ist doch toll beim Barfußlaufen und die Temperatur entscheidet bei mir nicht über das "ob" sondern nur das "wie lange" der grenzenlosen Fußfreiheit.

Viele Füße
Samuel

Meine HP

Hallo Karsten
also auf einem 'normalen' Bauernhof (keine Tierfabrik) ist barfusslaufen absolut problemlos. Ich wasche meine Füsse nach dem Stall im Brunnen mit einer Bürste. Den Duft kriegt man mit jedem Duschzeug auch wieder weg. Bei Schweinen ist es problematischer. Jedenfalls bei Mastschweinen. Allerdings hängt das nicht mit dem Barfussgehen zusammen. Krankheitskeime können auch so, also mit der normalen Arbeitskleidung etc. übertragen werden. Deshalb haben die meisten Mastbetriebe und auch Schweinezüchter i.d.R. für Fremde ein Zutrittsverbot zum Stall.
Allerdings sollte man schon etwas vorsichtiger sein auf und um den Hof. Ich bin schon öfters in ein Stück alten Stacheldraht am Rande der Weide getreten. Dies obwohl wir mittlwerweile alles Elektrozaun haben. Auch eignen sich nicht alle Maschinen zum barfüssigen bedienen allerdings fahr ich den kleinen Hoflader und den Traktor meist ohne Schuhe und wesentlich gefühlvoller als mit schweren Gummistiefeln.
Gruss zum Fuss
Marc (CH)

Hallo Karsten,
Wie im best of zu lesen, habe ich meine Kindheit auf dem Land verbracht und da war es absolut üblich (heute würde man sagen ein "must"), vom Frühling bis in den Herbst hinein barfuss zu laufen. Heute ist das vielleicht nicht mehr in diesem Ausmaß der Fall, aber immer noch findet man auf dem Land überdurchschnittlich viele Barfüssler. Der Bauernhof war (und ist??) das Barfuss-Paradies schlechthin: Böden vom Lehm über Wiesen bis zum Wald, eventuell Bäche, Schotter - alles, was das Herz (äh der Fuß) begehrt. Und was den "Dreck" betrifft: Den bekommt man leichter weg, als Straßenschmutz, darüber hinaus ist er 100% ökologisch. Worauf man auf jeden Fall achten muss, sind Verletzungen. Als Kinder hatten wir täglich kleinere und manchmal auch größere Blessuren. Das gehörte einfach dazu. Allerdings nicht nur an den Füßen, sondern ebenso an Knien, Händen etc. Aber alles halb so schlimm, wenn man darauf achtet, worauf man tritt. Rostige Nägel, Stacheldraht, Blech, herumliegende Arbeitsgeräte und ähnliches kann schon üble Verletzungen nach sich ziehen. Wenn man aber aufpasst, gibt’s nichts schöneres, als das Landleben auf nackten Füßen.
Barfüßigst
Gerald

Kann kaum schlimmes passieren. Ich habe 3 Jahre auf dem Lande gelebt, viele Bauernhöfe (als Ärztin)barfuß betreten, manchmal auch (barfuß)in Viehmist (Rinder, Schafe, Ziege,Hühner) getreten, und es war gar nicht so ecklig wie ich es mir vorstellte. Vorsichtshalber habe ich meine Wunstarrkrampfschutzimpfung erfrischt.