Hi Christine!

Ich glaube , für die Haltung Deiner Verlobten solltest Du Verständnis aufbringen. So ganz ohne was drunter über jeden Untergrund, das können wohl nur wenige Menschen. Darf man aus Deinem Posting zurückschließen, daß Dich zumindest kein Untergrund abschreckt (meine, mal früher von Dir gelesen zu haben, daß Du mitunter berufsbedingt Schuhe trägst). Aber äußere Bedingungen, die Dich vom Barfußsein abbringen, gibt es nicht?

Du hast recht: Mich schreckt nahezu kein Untergrund ab, das Barfußlaufen zumindest zu probieren, und auf den meisten Untergründen kann ich es mittlerweile dank dauernder Übung, ohne daß ich irgendwelche Schwierigkeiten hätte. Lediglich auf Grobschotter bin ich nicht besonders ausdauernd (obwohl ich mich über kurze Strekken auf grobem Schotter durchaus auch freuen kann, da ich sie als willkommene Trainingsstrekken ansehe, aber sie sollten nicht länger als höchstens 200 m sein), und über sehr scharfkantiges Geröll (z. B. Lava) oder durch dorniges Gestrüpp (Brombeeren) würde ich wohl nicht barfuß gehen oder zumindest sicherheitshalber Schuhe mitnehmen, weil ich mir schließlich keine Verletzungen an den Füßen zuziehen möchte (zumal es dann zumindest zeitweise mit barfuß erstmal vorbei wäre). Mein Ziel ist es, so gut barfuß gehen zu können wie die meisten Menschen (und ich selbst früher) mit Schuhen. Du hast auch ganz richtig in Erinnerung, daß ich berufsbedingt Schuhe trage (allerdings ohne Sokken) und daher leider nicht immer barfuß sein kann. Deshalb wähle ich notgedrungen die "zweitbeste" Lösung: wenn schon nicht immer barfuß, dann wenigstens so oft wie möglich und wenn Schuhe, dann ohne Sokken.

Das ist nicht nur eine ungewöhnliche Einstellung, sondern - meiner Meinung nach - auch eine ungewöhnlich gute und beneidenswerte körperliche Konstitution (alle Achtung!).

Ich bin der Meinung, daß auch hier Übung den Meister macht! Da der Mensch nicht in Schuhen zur Welt kommt, ziehe ich daraus den Schluß, daß Gott den Menschen auch so mit durchaus tauglichen Gehwerkzeugen ausgerüstet hat!

Nur solltest Du mit anderen Leuten, die das nicht schaffen, nicht allzu hart ins Gericht gehen, zumal wenn Sie so guten Willen zu Deiner Einstellung zeigen. Vielleichst grüßt Du Deine Verlobte (die hier ja offenbar nicht teilnimmt) mal von mir und sagst ihr, daß es Leutegibt, die ihr Festhalten an Sandalen auf der Straße gut nachvollziehen können (zu Hause geht sie, nehm ich an, ja vielleicht doch barfuß??).

Für die Haltung meiner Verlobten (und auch die von Dir und Sabine) bringe ich durchaus Verständnis auf (und über die Leute, die Euch barfuß auf die Kirmes oder an den Strand lockten, selber aber beschuht waren, kann ich nur den Kopf schütteln. Mit mir hätte Euch das zwar auch passieren können, aber ich wäre immerhin selber barfuß gewesen und hätte dadurch den Beweis erbracht, daß man auf solchen Böden durchaus auch barfuß gehen kann). Sie versucht nicht, mich zum Tragen von Schuhen zu überreden, und ich versuche nicht, sie zum Barfußlaufen zu zwingen. Zu Hause geht sie übrigens barfuß und draußen dann, wenn Untergrund und Temperatur ihr "angenehm" erscheinen (sie hat dann freilich stets ihre Sandalen dabei und trägt sie gegebenenfalls in der Hand).

Barfüßige Herbstgrüße,
Markus U.