Halloween (Hobby? Barfuß! 2)

Andreas S., Friday, 01.11.2002, 15:32 (vor 8001 Tagen) @ Markus U.

Hi Andreas,
ich finde, daß TeWe und UlliDo recht haben. Man muß fremde Bräuche nicht übernehmen, schon gar nicht, wenn sie aus dem dekadenten Amerika stammen. Was an Dekadenz gut oder unschädlich sein soll, weiß ich im übrigen nicht. Dekadenz ist in jedem Falle schädlich und stammt von lat. decadere = runterfallen; gemeint ist ein kultureller Absturz.

Was zum kulturellen Absturz gehört, ist doch auch Ansichtssache.
Ein Absturz kann doch auch recht belebend sein und für Erneuerung stehen, wie vieles was aus Amerika gekommen ist.

Deine Meinung zum Karneval teile ich ebenfalls nicht. Du stammst halt von der Wesermündung, wo ich um nichts in der Welt leben möchte, weil die Menschen dort seit jeher ein saures, mürrisches, verstocktes und verschlossenes Gemüt haben.

Wieder ein Vorurteil. Vielleicht ist der Humor "englischer" (huch, schon wieder was englisches, bitte um Vergebung)und nicht so platt.
Jedenfalls brauchen wir nicht zu jedem Witz einen Tusch, damit wir wissen, wann wir lachen müssen.

Deshalb ist der Karneval Dir ja auch fremd, zumal er wirklich nicht in Eure Gegend paßt. Bei uns im Rheinland wird seit jeher Karneval gefeiert, und ich meine, daß es kein spießiges, sondern im Gegenteil ein sehr spaßiges, fröhliches und auch närrisches Fest ist, wo fünfe grade sind und alles kunterbunt und fröhlich, eben närrisch zugeht.

Diese kunterbunte, närrische usw. wird dann auch in fremde Länder und Urlaubsziele importiert und trägt so zum schlechten Ruf der deutschen Urlauber bei.
Diese Narren habe ich schon oft am Flughafen in Düsseldorf erleben müssen. Das Verhalten der Narren dort sprach Bände.
Für mich als Rheinländer gehört es zum heimischen Brauchtum, und daran möchte ich gern festhalten. Mit importierten Festen wie Halloween kann ich nichts anfangen.

Da wir mürrisch und verstockt sind, kommen wir eben nicht auf eigene Ideen und importieren alles.
Daher auch die hanseatische Weltoffenheit, die allerdings abnimmt, je weiter man in südlichere Gefilde vorstößt und am Weißwurstäquator ganz endet.

Gruß und Fuß,

Andreas S.

Markus U.


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