Liebe Barfuß-Leute!
Nach längerem ist es wieder einmal so weit, dass ich mich zu Wort melde. Eine ehrliche Antwort war gefragt, wer von uns noch immer so ganz auf Schuhe verzichtet. Meine Antwort: Ich eigentlich nicht. Ich bin schon einer, der sich ganz gerne unter die Sommerbarfüßler einordnet.
Eigentlich bin ich ein wenig extrem mit meinen Wünschen an das Wetter: Im Sommer mag ich's gerne heiß und im Winter kalt. Und ich bin einfach einer, der gerne viel Zeit draußen in der Landschaft verbringt. Da ist mir das Wetter nicht so bald zu schlecht. Nur so lauwarmes feuchtes Nebelwetter, das ist nicht das meine. Da sitze auch ich dann lieber am Sonntag nachmittag mit einem Buch zuhause oder mit Freunden im Café.
Um wieder zum Thema, d.h. zum Barfußgehen, zu kommen: Im Sommer passen nackte Füsse für mich einfach total gut zum Draußen-sein und Natur-erleben. So fühle ich mich einfach eins mit der Welt. Wenn es kälter wird, funktioniert das irgendwann nicht mehr. Da gehen dann blosse Füsse auf Kosten meines Selbstvertrauens. Frierend vorsichtig auf nassen Steinen herumsteigend hab ich einfach nur mehr das Gefühl, rasch nachhause kommen zu wollen. Da wird es Zeit für dicke Socken, feste Schuhe, eine wetterfeste Jacke und ein flauschiges Halstuch. Dann ist die Welt wieder ok und ich kann wieder stundenlang im Wald rumlaufen und glücklich sein...
Heuer war es so in den letzten 2 Wochen so weit. "Alles zu seiner Zeit" gehört für mich zu den weisesten Lebensmottos. Und so ist es schon ok, wenn auch eine Barfußsaison zu Ende geht. Auch wenn's natürlich ein wenig traurig macht, und es vor 2 Wochen bei einer großteils barfüßigen Wanderung in den Voralpen (über den i den Tälern hängendem Nebel) noch sooo schön war.
Natürlich bin ich auch eher ein "Sommermensch". Ich denke, das ist bei den meisten "Barfüßlern" so. Deshalb versuche ich auch immer wieder, mit Reisen in der (für mich von der Arbeit her gemütlicheren) Winterszeit ein wenig mehr an Sonne und Barfüßigkeit zu erleben. Und ich weiß eh: Die nächste Barfußsaison kommt bestimmt, und es liegt nur an mir, sie noch früher zu starten und noch intensiver werden zu lassen...
Selbstverständlich schaffe ich es auch jetzt nicht, meine Füsse dauernd zu "verpacken". Zuhause bin ich eh fast immer barfuß und es macht auch Spass, im Winter barfuß durch eine Ausstellung zu schlendern oder auch ein paar Minuten schuhlos durch den Schnee zu stapfen. Einmal hab ich auch schon bei sonnigem Märzwetter eine konsequent barfüßige Woche verbracht, war lustig, aber eben doch die Ausnahme und nicht "Alltag". Da hab ich mich dann schon eher beeilt, am Abend schnell von der Straßenbahn zu meiner Wohnung zu kommen. Auf Dauer wär das nichts für mich, da würde ich mich eingeschränkt fühlen. Aber Leute, die das trotzdem tun, haben schon meine ganz große Bewunderung!
Viel barfüßige Lebensfreude wünscht euch
Harald