Herbstliche Wanderung über die Erden in Gerolstein (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Saturday, 26.10.2002, 22:20 (vor 8007 Tagen)

Hallo zusammen,

gestern durfte ich meine Tochter nach Gerolstein (in der Eifel, da wo das Mineralwasser herkommt) fahren, weil sie dort einen Termin hatte.
Ich hatte bei 12 Grad und Dauerregen zweieinhalb Stunden zu überbrücken - und trotz der wenig erfreulichen Witterungsbedingungen große Lust auf Barfußwandern. So hatte ich gleich von Zuhause eine komplette Montur Ersatzsachen mitgenommen in der - richtigen - Befürchtung, dass am Ende an mir nicht mehr viel trocken sein würde.

Alle Wanderwege Gerolsteins beginnen an einer Wandertafel vor der Touristeninformation - aber die übersichtlich - gute Beschilderung hatte recht bald im Ortsbereich ein Ende. Diese Anfangsprobleme ließen meine Füße zunächst nicht richtig warm werden - ich war durch das Suchen einfach zu langsam -, aber am Ortsrand wurde es dann etwas einfacher.
Wie zu erwarten führte der Weg (ich hatte mir einen 5 km langen ausgesucht, da ich erst um 16.00 Uhr starten konnte und nicht in die Dämmerung geraten wollte) bergauf; erst noch über Asphalt, später dann über die unterschiedlichsten Untergründe. Auch felsige Partien waren darunter - da entfaltet dann der Herbst mit den gefallenen Blättern seinen barfußfreundlichen Charme.

Leider wurde der Regen immer intensiver - leider nicht nur wegen des Durchnässens, sondern auch weil ich durch die nassen Brillengläser immer weniger sah. Bald schon war Ausziehen die bessere Möglichkeit, aber dann kam meine Kurzsichtigkeit gründlich zum Tragen. Sie führte dazu, dass ich irgendwann die Wegemarkierung ganz verloren (und mich an den Geräuschen des Straßenverkehrs orientiert) habe, was mir wegen der drohenden Dämmerung eine Zeitlang etwas unerwünschten Nervenkitzel verschaffte.
Vor allem aber bestätigte sich mir einmal mehr, was Martin Auer in seinem schönen Gedicht "Über die Erden ..." ausgedrückt hat (ich zitiere) : "kannst doch den Weg mit Deinen Zehen seh'n". Obwohl ich wirklich nicht viele Einzelheiten des Bodens sah, fühlte ich mich immer - auch auf schmalen Pfaden - sicher und bin nicht einmal ausgerutscht, womit ich aufgrund des sehr feuchten Bodens fest gerechnet hatte.
Und noch etwas bestätigte sich : barfuß bewege ich mich sehr viel koordinierter, als wenn ich Schuhe angehabt hätte.

So war ich nach gut zwei Stunden durchnässt, aber sehr zufrieden von dieser herbstlichen Barfußwanderung zurück, die bestimmt nicht die letzte war - aber die nächsten ver - laufen hoffentlich etwas trockener ...

Gruß
Georg

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