Oktoberpresse, die zweite (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Stammposter, Tuesday, 22.10.2002, 20:36 (vor 8011 Tagen)

Hallo zusammen,
hier kommt der zweite Teil der - im Vergleich zum September und den Vormonaten nun spürbar weniger umfangreichen - Oktoberpresse :

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Kirbe im Bürgerhaus
Starzach (ab). Der Bierlinger Musikverein "Eintracht" lädt zur traditionellen Musikerkirbe von Freitag bis Sonntag ins Bürgerhaus ein. [...] Barfuß ins Schwabenalter treten dann die Musiker des Jahrganges 1962/63 im Kelhofbrunnen, musikalisch begleitet wird dieses Spektakel vom Musikverein. [...] Schlachtplatte und Bauernbratwürste gibt es an allen Tagen.
[Schwarzwälder Bote, 10. 10. 2002]
Unter "Schlachtplatte und Bauernbratwürste" kann ich mir ja als Regionsfremder etwas vorstellen - aber "barfuß ins Schwabenalter treten" ?? Wer kann das Rätsel lösen ?
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Strandtraining für Olympia 2003
Kofi Prah: In der Karibik stehen Palmen, aber Warnemünde ist genauso schön
Ein bisschen seltsam sieht es schon aus, was die acht jungen Männer da an Warnemündes Strand veranstalten. Barfuß springen sie im Sand umher, laufen im Storchenschritt auf der Stelle oder machen Fußgymnastik in der kalten Ostsee. Was der schmunzelnde Spaziergänger meist nicht weiß: Hier wird für Olympia trainiert.
Klaus Beer, 1968 Silbermedaillengewinner im Weitsprung, ist Anfang der Woche mit dem Nachwuchs für die Wettkämpfe 2003 ins Hotel Sanddorn gezogen. [...] Heute hat er als großen Hoffnungsträger den mehrmaligen deutschen Meister und Olympia-Fünften Kofi Prah mit unter seinen Jungs. [...]
Warum die Sportler aus Berlin gerade nach Warnemünde kommen, um sich auf Athen vorzubereiten? "Zum einen ist das Klima ideal zur Abhärtung, der Strandsand gut, um den Binde- und Stützapparat zu kräftigen", so erklärt Klaus Beer. [...]
Zweimal täglich sind die acht Sportler für zwei bis drei Stunden draußen am Strand - ganz gleichgültig, ob es stürmt oder regnet. Manchmal machen sie 20 Sprünge nacheinander und legen auf diese Weise lässig ihre 35 bis 38 Meter zurück. [...]
Kofi Prah empfindet die Zeit in Warnemünde trotzdem wie Urlaub. "Ein paar Stunden am Tag Training und ansonsten freie Zeit - das ist doch klasse." Auch die Gegend sei einfach traumhaft. Vor ein paar Wochen erst war er in der Karibik. Und er zuckt die Schultern: "Da stehen Palmen, aber sonst sehe ich fast keinen Unterschied." [...]
Und im kommenden Frühjahr steht die nächste Reise an. Dann allerdings geht es in den Süden, nach Portugal, wo sie die etwas wärmeren Temperaturen zur Wettkampfvorbereitung nutzen wollen. [...]
[Schweriner Volkszeitung, 11. 10. 2002]
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Liebe, Liebe, Liebe
Michael von der Heides Tourneestart in der Grabenhalle [...]
Der Aphorismus, «dass die Liebe etwas verspricht, was sie letztlich nicht halten kann», scheint bei Michael von der Heide mehr als eingebrannt zu sein. Lächelnd nähert er sich den alltäglichen Tragödien der Liebe und verarbeitet die Songs seiner neuen CD «Frisch» zu einem Kaleidoskop menschlicher Empfindungen.
Erster Aufzug: In Kunstlederhosen mit Fransen, spitzen Cowboy-Boots und Nieten an Arm und T-Shirt schwingt er die Hüften, verwirft die Arme, streicht sich die langen Haare aus dem Gesicht. Doch leiden aus Eitelkeit will er nicht lange, die Stiefel werden weggekickt und es geht barfuss weiter.
Der Look ist durchdacht. Von der Heide ist ein Selbstdarsteller sondergleichen, was er auch gar nicht zu kaschieren versucht. Doch, doch, er sei eitel, verriet er im Interview mit TVO, das sei nur normal, wenn man sich selbst Sorge trage.
Wagnis mit Sanggallertütsch
«Bonsoir chers amis de la musique romantique», leitet Michi von der Heide seine Konzerte nach dem immer gleichen Muster ein. Sanft, verträumt und auf Französisch. Doch in St. Gallen besinnt sich der aus Amden Stammende auf seine Wurzeln. Und ist sich bewusst, dass das Wagnis, eine Liebeserklärung auf Sanggallertütsch zu singen, auch scheitern kann. Und natürlich scheitert es. Die Fans lachen, das tun sie bei jedem seiner Mundartlieder. [...]
Der St. Galler Liebeshunger ist immer noch nicht gestillt. Zweite Zugabe, vierter Aufzug: Mit den silbrigen Paillettenkleidern setzt von der Heide noch einen drauf. Mit todernster Miene singt er mit mit Gitarristin Sibylle Aeberli den 60er-Hit von Soeur Sourire: «Dominique, Dominique, ging barfuss durch die Welt». In einer Klosterstadt, da ziehe der Song immer, grinst von der Heide. [...]
[Appenzeller Zeitung, 14. 10. 2002]
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Klimawandel
Früher konnten sich die Urlauber ziemlich sicher sein: Fährt man in den Süden, hat man schönes Wetter, geht's gen Norden, muss der Regenschirm ins Gepäck.
Heute ist alles etwas anders. Italien beispielsweise ist inzwischen im Frühherbst alles andere als regensicher: man kann sich ganz schön nasse Füße holen.
Doch der Klimawandel hat auch seine positive Kehrseite: An der Nordsee konnte man vor wenigen Tagen noch bei strahlendem Sonnenschein barfuß weite Wattwanderungen machen. So einen tollen Herbst, freuten sich die Küstenbewohner, hatten sie schon seit Jahren nicht mehr.
[Main Rheiner, 15. 10. 2002]
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Der Formel-1-Kommentar [...]
Was war das nur für eine Saison? Kein Wochenende, an dem kein neuer Rekord aufgestellt wurde. Schade nur, dass für all' diese Höchstleistungen immer derselbe Mann und immer dasselbe Team verantwortlich waren. Michael Schumacher und die Scuderia Ferrari haben die Formel 1 in diesem Jahr beherrscht wie noch nie zuvor.
Deshalb folgt das interessanteste der gesamten Saison erst am 28. Oktober, wenn die Mächtigen des Motorsports zusammenkommen, um zu beraten, wie man die Königsklasse wieder spannend machen kann.
"Eine gute Show" soll es nach dem Bekunden von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und FIA-Präsident Max Mosley werden. Im Prinzip geht es darum, den besten Fahrer und das beste Auto so einzubremsen, dass sie der Konkurrenz nicht ständig um die Ohren fahren.
Jetzt werden auch Stimmen aus anderen Sportarten laut, die im Windschatten der Formel-1-Revolutionen an das große Geld wollen. Marion Jones darf demnach zukünftig nur noch barfuß laufen. Dirk Nowitzki muss in der NBA mit Fäustlingen antreten und Tiger Woods bekommt von seinem Caddy nur noch Minigolfschläger ausgehändigt. [...]
[Kölnische Rundschau, 15. 10. 2002]
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Wo sich Jung und Alt treffen
Kinder und Eltern helfen beim Bau des neuen Naturspielplatzes in Wiltingen [...]
Derzeit sind Kinder, Eltern und der Bürgerservice damit beschäftigt, den neuen Spielplatz aufzubauen [...] Ziel ist, die Natur in das Spiel der Kinder zu integrieren. "Ich freue mich auf diesen Spielplatz, der den Kindern große Gestaltungsfreiheiten lässt", sagt Rommelfanger. [...]
In Zukunft dürfen sich die Kinder aus Wiltingen auf einen Spielplatz freuen, der unter anderem einen Weidentunnel, Kräuterbeete, eine Holzterrasse, ein Indianerzelt aus Weiden und eine Indianerinsel aufweist. Besonders die Indianerinsel scheint viel versprechend, wird sie doch von einem Bach umschlossen. Die Insel kann über Trittsteine oder eine Holzbrücke erreicht werden. Der Bau des neuen Spielplatzes wird mit Landesmitteln gefördert.
"Ich helfe beim Bau des Tunnels. Das hier sind Weiden", weiß Tina Hennen. Die Zwölfjährige findet den Standort prima: "Ich freue mich darauf, hier mit Freunden zu sitzen und barfuß im Bach zu spielen." [...]
[Trierischer Volksfreund, 15. 10. 2002]
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"Hey Bär, ich bin Lennart"
Musical-Stars Mogli und Balou auf Einladung der HAZ zu Besuch in Kindertagesstätte
(tr) Da gibt es gar kein Vertun: In Ochtersum ist es weitaus kälter als im schwül-warmen indischen Dschungel. Das stellt auch Mogli schnell fest, als er in Lendenschurz und mit nackten Füßen aus dem "Dschungelbuch"-Bus steigt. Der parkt vor der Kindertagesstätte Lindholzpark. Beim Wettbewerb von Hildesheimer Allgemeiner Zeitung und Veranstaltungsbüro "Octopus" hatte sich der Kindergarten als einer von vielen in Stadt und Landkreis für den Besuch der Musical-Stars beworben - und gewonnen.
Selbst auf dem Parkplatz vor dem großen Holzbau sind die aufgeregten Kinderstimmen schon zu hören. Mogli friert. Das kann Balou (Ralph Aschhoff) gar nicht mit ansehen. Kurzerhand packt sich der kräftige Bär Mogli-Darstellerin Anne Maria Schmidt, nimmt sie auf die Arme - und dann geht's im Spurt zum Haupteingang.
Hand in Hand schlendern die beiden in die Zappelhalle des Kindergartens. [...]
Mogli und Balou bringen den Kindern den "Dschu-Dschu-Song" bei: "Der Tiger und das Gnu und bald auch ich und du, wir tanzen immerzu im Dschungel." Beim Singen bleibt es heute nicht. Mogli zeigt den Kleinen die Schritte des Dschungeltanzes. Ein Schritt vor, zwei zurück, und dann die Hände im Kreis schwingen. [...]
Selbst als die Besucher schon in ihrem Bus sitzen, klopfen Kinder noch an die Scheibe des Kindergartens. Winken im Akkord. Anne Maria Schmidt zieht sich derweil auf dem Rücksitz dicke Socken und Turnschuhe an. Es ist nun einmal ziemlich kalt in Ochtersum.
[Hildesheimer Allgemeine Ztg., 17. 10. 2002]
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Aua extrema bald Geschichte [...]
Mit der Ausstellung aua extrema haben die Ostschweizer Kantone erstmals gemeinsam ein grosses Projekt durchgezogen [...] Und das Wichtigste: Die gesteckten Ziele sind weitgehend erreicht worden. Die beteiligten Kantone hätten gemeinsam und kräftig am gleichen Strick gezogen, resümiert Alice Scherrer und verweist zufrieden auf die Ausstellung und die Kantonaltage: «Die Ostschweiz hat ihren Beitrag an die Landesausstellung geleistet.»
Und - die gemeinsame Arbeit hat nicht nur eine gute Ausstellung gebracht: «Die Zusammenarbeit brachte eine starke Identifizierung mit dem Projekt und mit der Ostschweiz als Region und Landesteil» [...] «Toll war vor allem, dass wir uns nicht gegen, sondern gemeinsam für etwas einsetzen konnten.» [...]
Emotion als positive Erinnerung
«Die aua extrema ist insgesamt als Ostschweizer Projekt wahrgenommen worden, und zwar als emotionales Erlebnis mit gutem Erinnerungswert. Auch das Eisblumen-Haus ist den Besuchern als Besonderheit aufgefallen und hat mitgeholfen, einen hohen Bekanntheitsgrad zu erreichen.» Die Bilanz der Präsidentin ist positiv. Gute Erfahrungen hat Alice Scherrer aber nicht nur mit der Assoziierung der Ausstellung zur Ostschweiz gemacht. Nein, auch thematisch habe das Ostschweizer Projekt gepunktet, sagt sie: «Gespräche mit vielen Leuten zeigen, dass sie sich auf das Thema des Wassers in allen seinen Facetten eingelassen haben - auch auf die problematischen Seiten.»
Sowohl die Darstellung als verbindendes Element der Ostschweiz wie auch die Wasserprobleme in anderen Regionen der Welt - etwa der Mangel als unabdingbares Element für das Leben - hätten Denkprozesse ausgelöst. «Eine neue Dimension» des Themas Wasser habe sich nach den schweren Unwettern im September deutlich gezeigt und sei von den Leuten entsprechend wahrgenommen worden. [...]
Das Traumziel wären eine Million Besucher gewesen. «aua extrema» verpasst es knapp. Bei Expo-Torschluss dürften 10 000, vielleicht auch 20 000 fehlen. [...] «Erfrischend, überraschend, das regionale Bewusstsein stärkend», so sollte der Auftritt der Ostschweiz sein. Der Publikumserfolg gibt den Projektverantwortlichen recht. Das Echo ist positiv. Gelegentlich lautete das Urteil «banal»: Weshalb barfuss laufen an der Expo.02, wo dies jederzeit in einem Bach auch möglich ist? Der Gesamt-Projektleiter stellte dann gerne die Gegenfrage: «Wann sind Sie letztmals durch einen Bach gewatet?» Zu Beginn war die Projektleitung nicht frei von Zweifeln. Würden die Besucher die Schuhe ausziehen? «98 Prozent taten es», schaut Frei zurück. Und er fährt fort: «Bei aua extrema steht der Besucher mittendrin. Im Unterschied zu anderen Ausstellungen ist er hier Akteur, nicht nur Zuschauer oder Konsument.» [...]
[Appenzeller Zeitung, 18. 10. 2002]
War eigentlich jemand aus dem Forum in der Ausstellung? Ich kann mich an keinen Bericht erinnern ...
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Belesene Füße
wünscht Georg


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