Wie schon im letzten Jahr erfolgte schon die Anreise auf der Insel, sowie das Einchecken im Hotel auf nackten und gut durch den Sommer vorbereiteten Sohlen. Für die nächsten sechs Tage war das dann auch Standard und wie im letzten Jahr berichtet, auch der Ort wo man die meisten Barfüßler trifft. Ob in Restaurants, beim Stadtbummel, in den Geschäften, beim Roller fahren, oder beim Barbier (eine gründliche Rasur mit süditalienischer Ambiente ist sehr zu empfehlen), es gehört hier einfach dazu. Einzigster Zwischenfall war eine ziemlich böse Scherbe in meiner Ferse. Liparis altes Straßenpflaster ist übersät damit und selbst eine noch so feste und über Monate erprobte Lederhaut hält das auf Dauer wahrscheinlich nicht aus.
Nach einer kleinen Notoperation ging es dann am nächsten Morgen noch vor dem Frühstück erst einmal durch den Ort zum shaving.
Natürlich barfuss!
Wie auf dem danach entstandenen Foto zu sehen, ist Lipari tendenziell besonders schmutzig und es gab neben den Herren, reichlich viele, schöne Damen mit zierlichen Füßen und ähnlich tief schwarzen Sohlen zu sehen, die wie ich die Freiheit dieses Barfuss -Paradieses genossen.
Nach der Rückkehr und den übrigen, hier bereits zum Teil geschilderten Erlebnissen, bleibt eine für mich wirklich intensive und erlebnisreiche Barfuss Saison mit unzähligen Citytouren haften. Viele angenehme Begegnungen, wenig negative oder anstößige Kommentare seitens der Öffentlichkeit, nur ein einziger Offizieller (Venedig) mit bedrohlichen Gesten und Worten, sowie wieder nur einer einzigen Verletzung, eben dieser auf Lipari. Was Verletzungen betrifft sollte das Einsteiger motivieren, denn ich habe zum Teil schwierigstes Terrain meistern müssen und dabei war nur eine einzige Scherbe (es gab unzählige) in diesem Jahr scharf genug. Meiner Meinung nach hält nämlich diese "Angst vor Verletzungen" die meisten Menschen vom Barfuss Laufen ab.
Zum Thema Pflege/Optik kann ich nur sagen, dass wer so häufig in sehr schmutzigen Citys unterwegs ist, bekommt automatisch und zumindest zeitweise, ziemlich unschöne Fußkanten/Fersen. Es gab jüngstens einige realistische Bilder hierzu. Keine Bürste, Feile oder sonstiges Material kann das verhindern. Zum Teil bleiben einfach tief eingetretene Rückstände. Da ich seit zwei/drei Wochen nicht mehr in big citys war, haben sich die Sohlen von ganz alleine wieder regeneriert und sind trotz der Lederhaut und ohne Schleifen, oder viel Creme wieder sehr ansehnlich. Es gibt aber wahrscheinlich unter uns einfach nur sehr große Unterschiede, was die Häufigkeit des Städte Laufens und die damit verbundenen Auswirkungen und Erfahrungen angeht. Nicht jeder hat darüber hinaus überhaupt die Möglichkeit soviel rumzukommen. Diese Erkenntnis würde manch eine gegensätzliche Diskussion bzw. strittigen Vergleich zu diesem Thema in den Foren verhindern.

Mit Vorfreude auf den nächsten Frühling.

Zur Zeit immer noch barfuss

Steve