barfüssige Ureinwohner (Hobby? Barfuß! 2)

[asc] @, Tuesday, 10.09.2002, 09:45 (vor 8053 Tagen) @ Markus U.

Wenn du kulturen suchst, in denen schuhe generell eine geringe rolle spielten, wirst du am besten in südostasien fündig, nehme ich an.

In Südostasien und auch in Vorderindien spielen Schuhe bis heute eine erfreulich geringe Rolle; der überwiegende Teil der dort lebenden Menschen geht barfuß.

Allerdings nicht aus lifestyle-, sondern aus kostengründen. Es gibt sicher auch eine menge leute, die zwar schuhe besitzen, sie aber nicht täglich anziehen, um sie zu schonen; oder weil sie nicht wirklich praktischen nutzen bringen. Bare füsse sind aber mehr akzeptiert, siehe z.b. auch Sri Lanka.

Die vormals als "primitiv" eingestuften Ureinwohner Nord- und Südamerikas, Schwazafrikas, Australiens und der Südsee kanntan freilich keine Schuhe, bevor die Weißen kamen.

Bei Afrika und Amerika wäre ich mir da nicht so sicher, wenn auch in ersterem schuhe nicht allgemein verbreitet gewesen sind.
Allgemein kann man wohl sagen, dass bei küsten- und inselbewohnern der wärmeren breiten schuhe unüblich waren (und sind, siehe Ambergris Caye). Sandalen sind im sand und beim fischfang nicht wirklich nützlich :)

Die heute leider ausgerotteten Ureinwohner von Patagonien und Feuerland liefen trotz des kalten Klimas ihres Lebensraumes nackt herum, weil sie überhaupt keine Kleidung kannten.

Sie wurden icht wirklich alle "ausgerottet", sondern die nach eingeschleppten krankheiten überlebenden gingen dann in der zugewanderten bevölkerung auf. Damit war die eigene sprache und kultur nicht mehr zu halten.
Zum schutz gegen auskühlung im schlaf und der ruhe verwendeten sie fellumhänge, aber sie _liefen_ wohl in der tat nackt herum.

Schuhe sind eben eine typische Erscheinung Europas und Ostasiens (vor allem China und Japan), in den dazwischen liegenden islamischen Ländern haben sie sich dagegen nicht in derart starkem Ausmaße durchgesetzt, obgleich sie bereits im Alten Orient bekannt waren.
Es wäre vielleicht mal interessant, gezielt die Kulturgeschichte der Schuhe zu erforschen, was uns möglicherweise zu interessanten Schlußfolgerungen führen könnte.

Vielleicht gibt es so was im Ledermuseum in Offenbach. Ich war noch nie dort, das sollte ich vielleicht mal nachholen...

Verbinden, wie es ein "richtiges" hobby/gemeinsames interesse kann, tut es aber nicht; das habe ich schon selbst erfahren...

Das wundert mich; fast möchte man meinen, daß Du mal schlechte Erfahrung mit anderen Barfüßern gemacht hättest.

Das hatte ich.

Ich assoziiere Barfüßigkeit jedenfalls nur mit so erfreulichen Begriffen wie Frieden, Erdverbundenheit und Lebensfreude.

Es gibt aber leute, für die ist das wohl schon so normal, dass sie eine _ansprache_ aufs barfuss sein als zeichen von fussfetischismus beim fragenden interpretieren...

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