Aloa
zum ersten Teil Deiner Äusserungen: Nach 20 oder 30 Jahren Fussverweichlichung darfst Du nicht erwarten, dass Barfussgehen nur Wohlgefühle auslöst. Ich kann Deine Empfindungen gut nachvollziehen und muss trotzdem sagen, dass das typisch ist für Anfänger. Bei mir war das ähnlich. Musste erst wieder lernen zu gehen, anders zu gehen, intensiver, gefühlvoller und sensibler. Wieder lernen seine Um- und Mitwelt auch mit dem permaneneten (Fuss-) Tastsinn wieder wahrzunehmen. Nicht wie ein gefühlloser Trampel alles unter mir zu zerstampfen. Den Boden, die Erde unter mir wieder respektieren und mich anpassen. Natürlich gewöhnt man sich mit der Zeit (bei mir dauerte das mehrere Jahre) wieder ans schuhlose gehen, aber an von der Natur völlig verfremdete Untergründe, gewöhne ich mich wohl nie.
Klar moderne Turnschuhe sind für 'Weichfüsser' sehr bequem, schliesslich wurden sie ja auch für diese Kundengruppe entwickelt. Aber ein natürlich entwickelter Fuss passt nicht in diese Leisten und die meisten Schuhe sind für abgehärtete Füsse auch viel zu heiss. Deshalb wird im Forum auch ab und an gegen diese Dinger gewettert. Dass permanentes Schuhetragen sehr viele und grosse Nachteile hat, wurde in versch. med. Studien eindeutig belegt. Allerdings ist es in der heutigen Konsumgesellschaft schwierig die Menschen von etwas an und für sich 'gesuindem' zu überzeugen, wenn damit viel Aufwand und anfangs Ungemach verbunden sind.
Zum Vergleich: Fuss und Hand sind sehr ähnlich. Zieh Dir mal im Sommer einen ganzen Tag lang ein Paar dünne Baumwollhandschuhe an und darüber ein Paar dicke Lederarbeitshandschuhe. (Die Steigerung analog zum modernen Turnschuh wäre allerdings ein Paar Gummihandschuhe) Wie fühlen sich wohl Deine Hände nach diesem Tag an?
Etwa so fühlen sich meine Füsse wenn ich wieder einmal einen ganzen Tag in Schuhen verbringen musste.
Nun denn, geniesse Dein Leben wie Du's für richtig findest, ich ging den beschwerlichen Weg der Abhärtung und bin froh darüber...
barfüssige Grüsse
Marc (CH)