Augustpresse, die letzte (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Tuesday, 03.09.2002, 18:20 (vor 8060 Tagen)

Hallo zusammen,
dass es auch von der letzten Augustwoche einen Pressespiegel gibt, während ich am Bodensee war, verdanken wir den Recherchen von MarkusII. Danke, Markus !

--
Mit rostigem Geschmack gegen die Dauerkrise
In 975 Meter Tiefe wurde Thermalwasser entdeckt, das dem Kurort Bad Endbach die Zukunft sichern soll [...]
"Etwas rostig schmeckt es schon", urteilt Bürgermeister Jochen Becker über das warme Nass. Das ist allerdings keine Kritik. Schließlich beruht der Geschmack auf den erhöhten Eisenwerten, die gemeinsam mit dem Mineralgehalt in Zukunft das Prädikat "Heilwasser" bringen sollen. [...]
Einen knappen Kilometer, genau 975 Meter, haben die Experten gebohrt, um auf das warme Wasser zu treffen. Erst in dieser Tiefe ist das Wasser 34 Grad warm, das dann am Bohrkopf noch rund 25 Grad hat. Die Förderquote von rund 0,4 Liter pro Sekunde entspricht zwar nicht ganz den Hoffnungen. Aber die Jahresmenge von zehn Millionen Litern würde nach Schätzung von Bürgermeister Becker ausreichen, um eine Wellness-Therme zu betreiben.
Dass das Thermalwasser zum Magneten wird, hoffen die Bürger des Kneipp-Heilbades. Schließlich gibt es in der Region zwar üppige Wälder, sanfte Hügel und ruhige Täler, Arbeitsplätze außerhalb des Tourismus und der beiden Kliniken sind jedoch Mangelware. Und die Gäste kommen auch schon lange nicht mehr so zahlreich wie Anfang der 70er Jahre [...]
Für die Wanderer wurden bereits ein Kneipp-Barfuß-Pfad sowie 250 Kilometer Wanderwege angelegt und ausgeschildert. Jetzt sollen noch die "Wellness-Urlauber" angelockt werden. [...]
[Frankfurter Rundschau, 20. 08. 2002]
--
Strand-Prinzessin
"Beach-Prinzessin", diesen Titel bekam Nele Dahms vom Veranstalter der YoungBeach-Serie verliehen. Keine andere Aktive hat so häufig an Turnieren der Hamburger Jugendserie teilgenommen wie die 16-Jährige aus Hamburg-Horn. "Seit drei Jahren spiele ich nur noch Volleyball", sagt Nele, die sich früher auch im Schach versucht hat.
Und im Sommer gibts nur eins für die Schülerin, und das ist Beachvolleyball. "Ich mag Sonne, Sand und Spaß. Die Stimmung beim Beachvolleyball ist einfach toll." [...]
Das Schönste am Beachen ist, "dass man sich hinschmeißen kann, ohne sich zu verletzen, und immer barfuß rumlaufen kann", sagt das junge Schmettertalent. [...]
[Hamburger Abendblatt, 20. 08. 2002]
Recht hat sie mit dem, was das Schönste auf dem Sand ist ...
--
Kleiner Junge mit großem Geheimnis
Anders, aber ein echter Grisham: "Die Farm"
Keine Anwälte mit Alkoholproblemen, keine Richter in fleckigen Roben, keine reichen Leute in Luxus-Villen. Stattdessen: Arme Baumwoll-Farmer in einer kargen Hütte, Kinder, die wochenlang barfuß zur harten Arbeit auf die sonnendurchglühten Felder gehen, undurchsichtige Saisonarbeiter, derbes Vergnügen bei der Kirmes in der nahen Kleinstadt. Und doch ein echter Grisham: Spannend bis zur letzten Zeile erzählt Top-Autor ("Die Firma", "Die Jury", "Das Testament") John Grisham in seinem 13. Roman "Die Farm" (Heyne, 22 EUR.) die Geschichte des 7-jährigen Luke, der mit seinen Eltern, Großeltern und Geschwistern in den 50er Jahren im ländlichen Arkansas lebt. [...]
John Grisham, 47, greift hier seine ganz persönlichen Erinnerungen auf: Auch er wurde in Arkansas geboren, lebte in kleinen Verhältnissen. Der Erfolg kam später [...]
[B.Z. (Berlin), 20. 08. 2002]
Ein Lesetipp !? Wer schreibt eine Barfuß - Rezension ?
--
Straßenfußball für Toleranz
Fairplay: Auftakt in Groß-Umstadt [...]
Celine Fries staunt: "Die spielt ja barfuß!" Und das sogar effektiv. Offensichtlich nimmt das Mädchen nicht zum ersten Mal an einem Straßenfußball-Turnier teil.
Die Veranstaltung auf dem Groß-Umstädter Altstadt-Parkplatz ist allerdings eine Premiere. Sie steht im Zeichen von "Straßenfußball für Toleranz" und "Ballance 2006" des Hessischen Fußballverbands, des Landessportbunds und der hessischen Landesregierung. [...] "Die pädagogische Grundidee dieses Straßenfußballs ist in der kolumbianischen Drogenmagistrale Medellin entwickelt worden" [...] Diese Tradition wird in Umstadt durch die Teilnahme eines kolumbianischen Teams aus Weiterstadt verdeutlicht.
"Das Besondere an Straßenfußball für Toleranz ist", so Knöß weiter, "dass Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft, Religion oder Geschlechts über den Straßenfußball in Kontakt zueinander gebracht werden und spielerisch soziale Werte erlernen. Der sportliche Erfolg ist das Ziel, das die Spielerinnen und Spieler nur gemeinsam über ein faires Zusammenspiel erreichen können."
Einer der wichtigsten Regelpunkte besagt beispielsweise, dass die Tore der Jungs in jeder Halbzeit erst dann in die Wertung kommen, wenn ein Mädchen des Teams ein Tor erzielt hat.
Die Teilnahme am Turnier ist kostenlos. Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 15 Jahren bilden spontan Teams, die aus mindestens zwei Jungs und zwei Mädchen bestehen. Bei flotter Musik können sie so lange kicken und andere Teams fordern, wie sie Lust haben. Die Spielausrüstung (Leibchen, Bälle und Stoppuhren) werden zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmer sollen lediglich Turnschuhe und Sportkleidung mitbringen. Aber es geht auch ohne Schuhe. [...]
Ohne Schuhe spielt das erwähnte Mädchen jedenfalls barfuß und effektiv !
[Darmstädter Echo, 22. 08. 2002]
--
Die Königin kennt keinen Schmerz
MARKGRÖNINGEN (kew). Beim traditionellen Schäferlauf in Markgröningen (Kreis Ludwigsburg) haben sich die Titelverteidiger durchgesetzt. Emanuel Gulde aus Salem und Meike Sigel aus Kirchheim/Teck liefen am schnellsten barfuß über das Stoppelfeld.
Dem 21-jährigen Schäfer vom Bodensee und der 17-jährigen Schäfertochter aus dem Kreis Esslingen wurden wie im Vorjahr [...] die Schäferkronen aufgesetzt. Eine solche doppelte Titelverteidigung hat es in der Geschichte des 1445 erstmals urkundlich erwähnten Barfußlaufes über das 300 Schritte lange Stoppelfeld vor den Toren Markgröningens nur selten gegeben.
"Ich spiele viel Tennis und mache in der Schule Leichtathletik", erklärte Meike Sigel ihren erneuten Erfolg. Die Stoppeln der Getreidehalme auf dem Feld stechen offenbar die Füße nicht ganz so scharf, wie man vermuten könnte. "Man hat einen solchen Drang, nach vorne zu kommen, da spürt man nichts", sagte die 16-jährige Stefanie Gamper aus Ditzingen (Kreis Ludwigsburg), die zum zweiten Mal antrat.
4500 Zuschauer verfolgten am Samstag die diversen Wettkämpfe auf dem Stoppelfeld. Bei den verschiedenen Umzügen, beim Schäfermarkt und an den Ständen in den Altstadtgassen zählten die Verantwortlichen am Wochenende jedoch bis zu 100 000 Besucher. [...]
[Stuttgarter Zeitung, 26. 08. 2002]
--
"Bloßfüßige" brausten übers Wasser Gelungene Wasserski-WM in Wallsee
WASSERSKI. Zu einem Top-Spektakel bei Kaiserwetter wurde die Weltmeisterschaft der Barfuß-Wasserskifahrer in Wallsee. Im Weitsprungbewerb schaffte ein "Bloßfüßiger" mit 26 Metern gar eine Jahresweltbestleistung [...]
Im Herrenbewerb zählten die Amerikaner zu den Topfavoriten. Doch ausgerechnet der Engländer David Small, den niemand auf der Rechnung hatte, stahl allen die Show. Mit 26 Meter beim Springen gelang Small auch eine Jahresweltbestleistung. [...]
[Oberösterreichische Nachrichten, 27. 08. 2002]

--
Land, Sprache, Gesetz
Mitreißendes Erzähltheater: Die australische Black Swan Theatre Company begeistert beim Laokoon-Festival mit "The Career Highlights of the Mamu" [...]
Um ein kleines Lagerfeuer sitzen drei alte Aborigines. Die Männer schlagen rhythmisch zwei Bumerangs aneinander, dazu setzen sie immer wieder zur gleichen monotonen Melodie an. Labyrinthartige Kreise und Linien in Erdfarben fügen sich auf dem Boden und an die Wand projiziert zu abstrakten Landschaften. Bilder und Musik, wie wir sie aus Filmen und Büchern kennen und die wir mit der Kultur der australischen Ureinwohner verbinden. Live auf Kampnagel, getaucht in gedämpftes Licht, erzeugen sie von Anfang an eine intime Atmosphäre, die aber gleichzeitig etwas Distanziertes, Bedrohliches ausstrahlt. Denn die Musiker schauen nicht ins Publikum, wirken apathisch, fast abweisend.
The Career Highlights of the Mamu von der australischen Black Swan Theatre Company lässt in einer multimedialen Performance - mit Erzählelementen, Tanz, Film und Musik jenseits von folkloristischer Buntheit - bruchstückhaft die fast zerstörte Kultur der Aborigines aufleben. Im Mittelpunkt steht Trevor Jamieson, ein vor Energie sprühender junger Aborigine, der sich selbst spielt und als eine Art Conferencier charmant durch den Abend führt. Er trägt weder Anzug, Fliege noch Gamaschen, sein Oberkörper ist nackt und bemalt, unter der Jeans gucken bloße Füße hervor.
Ursprünglich wollte der ausgebildete Sänger und Tänzer in einer One-Man-Show die Geschichte seines Stammes, der Spinifex, darstellen. Doch die Spinifex, mit dem Atombombenversuch der Engländer von 1956 in Maralinga für immer von ihrem seitdem verseuchten Land vertrieben, verlangten von Jamieson, dass er ihre Geschichte "richtig" erzähle. Und dazu gehören traditionelle Lieder und Tänze, vorgeführt auch von ganz normalen alten Frauen, die etwas wackelig auf den Beinen stehen.
Und so sitzen Bruder und Cousin, Neffe und Nichte, Tanten und Großmutter des Performers um das Lagerfeuer, während Trevor erklärt. Etwa dass für die Aborigines als schriftlose Kultur die drei L's "Land, language, law" wichtiger seien als die drei westlichen Essentials "Lesen, Rechnen, Schreiben". [...]
Trotzdem endet das Stück mit einer versöhnlichen Geste: Die Darsteller treten an den Bühnenrand und strecken den Zuschauern in den ersten beiden Reihen die Hand zum Abschied hin.
[TAZ, 27. 08. 2002]
--
Barfuss durch den Scheren-Wald gelaufen
Den Wald nicht nur sehen, sondern spüren. Pro Natura führte am Samstag einen Walderlebnistag spezieller Art durch.
«Das Motto für heute ist ‹Laufen, Erleben, Schauen›.» Mit diesen Worten begrüsste Ruedi Müller, Revierförster und Vorstandsmitglied von Pro Natura Schwyz, kürzlich neun Erwachsene und fünf Kinder. Der Verein hatte zu einem Walderlebnistag eingeladen. [...]
Anschliessend begab man sich über die «Scherenbrugg» zur «Pforte zur Natur». [...] Da dieses Teilstück schon seit 20 Jahren nicht mehr bewirtschaftet wird, hat die Natur hier bereits ihren Lauf genommen. [...]
Die Gruppe, die Action wollte, führte Ruedi Müller flussaufwärts. Von Stein zu Stein sprangen die Mutigen über die Sihl. Ein paar wenige machten es sich mit Papier und Farbstiften auf Steinen gemütlich. Die Sihllandschaft bot herrliche Motive zum Zeichnen an. Kurze Zeit später wanderten alle gemeinsam weiter zum nächsten Punkt. Die Organisatoren hatten mitten im Wald eine «Sinnes-Oase» vorbereitet. Barfuss und mit verbundenen Augen führten sich die Neugierigen paarweise durch den Wald. Mit Händen und Füssen wurde der Wald gespürt. Feucht, angenehm weich und fremd fühlte sich der Boden an. Die Hände erforschten einen glitschigen Felsen und samtiges Moos. Doch die anderen Sinnesorgane sollten nicht zu kurz kommen. In kleinen Körben befanden sich geheimnisvolle Dinge, die durch Ertasten, Riechen und Schmecken erraten werden sollten. Eine ungewohnte Art, den Wald zu erleben.
Bei den kleinsten Teilnehmern meldeten sich bald die hungrigen Mägen. So wanderte man weiter zu einem Grillplatz und beendete den Rundgang mit Speis und Trank. «Wir wollen keinen Chäsglogge-Naturschutz», sagte Ruedi Müller. «Der Mensch gehört zur Natur dazu, und er soll erfahren, was er darin erleben kann.»
[Neue Luzerner Zeitung, 28. 08. 2002]
--
Klack-Klack und Flapp-Flapp
Möglichst viel blanker Fuß und wenig Schuh - die Gesundheitssandale von Dr. Scholl, ein Relikt der 60er Jahre, erlebt ihr Comeback [...]
Dieser Sommer klingt nur nach zwei Tönen: Klack-Klack und Flapp-Flapp. Auf Schritt und Tritt verfolgen sie einen über Straßen und Plätze, durch Hausflure und Flughafenhallen, an Strandpromenaden und durch Unterführungen.
Wer gerade nicht pfannkuchenflache Gummilatschen an den Füßen hat und trotzdem mit der Mode geht, trägt Holzsandalen. Doch nicht irgendwelche namenlosen "Klapperl", wie der Bayer so schön lautmalerisch sagt. Die original Gesundheitssandale von Dr. Scholl muss es sein. Die Wiederkehr eines eigenwilligen Relikts aus den 60er Jahren, das schon Ende der Neunziger über die internationalen Laufstege stakelte und amerikanische Life styleblätter füllte, und in diesem Sommer Deutschland erreichte.
Der Schuh besteht aus einer starren, ergonomisch geformten Holzsohle und einem Lederriemen mit schlichter Metallschnalle. [...] 1968 hatten die simplen Pantinen ihren Durchbruch, 1972 ging das millionste Paar über den Ladentisch. [...]
Ihr breitenwirksames Comeback verdanken die Scholl-Sandalen der allgemeinen Retrowelle - wie übrigens auch die von einer Münchnerin aufgepoppten und patentierten "Flip-Flops", deren Name lautmalerischen Ursprungs ist. Durch die Rückkehr des Hippielooks in der Mode mit seinen romantischen Rüschen, verwaschenen Jeans und bunten Ethno-Elementen ist auch wieder der blanke Fuß gefragt. Weil man sich barfuß auf dem heißen Asphalt aber schnell mal die verweichlichten nackten Sohlen aufraspelt, soll's denn doch ein Minimum an Schuh sein. Ein Schuh, der Zehen, Fersen und Fesseln Freiraum lässt.
Der Gesundheitsaspekt, der für den Orthopäden Dr. Scholl bei der Entwicklung seiner Sandalen die zentrale Rolle spielte, ist heute weniger als Nebensache. [...] Scholl, der Neffe des gleichnamigen Firmengründers, schwor auf die heilsame Wirkung seiner Sandalen. Ihren besonderen Pfiff sah er in deren ausgeklügelt konturierten Holzsohlen. Bei jedem Schritt soll sich die Trägerin mit ihren Zehen daran richtig festhalten können, "damit ihr der Schuh nicht vom Fuß fällt".
Neben dem resultierenden Training für schöne Füße und wohlgeformte Waden, versprach Scholl auch die "Stimulation der inneren Organe" - durch eine Art automatische Reflexzonenmassage.
Mancher Scholl-Einsteiger fragt sich allerdings, was das für ein Gesundheitsschuh sein soll, auf dem man schleunigst in die Apotheke wackelt, um Blasen-Pflaster zu kaufen. Doch ist der Lederriemen erst einmal weich gelaufen, schwören Fans auf den speziellen Look ihrer Neuerwerbung. Denn der ist schräg - wenn nicht gar hässlich und damit, nach dem ästhetischen Verständnis der aktuellen Jugendkultur, cool. Das Konkurrenzprodukt Gummilatsche, jüngst von Öko-Test als gesundheitlich bedenklich eingestuft, trug übrigens schon in den Sechzigern in Anspielung auf ihren Freibadeinsatz den Beinamen "Virenlatsche".
Holzsandalen gehören, wie auch Zehensandalen, zu den Archetypen des Schuhhandwerks. Doch was einst Arme-Leute-Schuhe und billige Massenware war, wird längst in teuren Varianten von renommierten Designern und Avantgarde- Schustern produziert.
[Süddeutsche Zeitung, 28. 08. 2002]
Dem Autor gefallen die Holzsandalen jedenfalls besser als die "Pfannkuchenartigen Gummilatschen" namens Flip - Flop. Auf die einen wie die anderen zu verzichten, hat er (leider) nicht in Betrachtung gezogen.

--
Weg der Beharrlichkeit führt ans Ziel
Der fast zwei Kilometer lange Deichverteidigungsweg bei Leerort ist freigegeben [...]
Berend Wessels, Leerorter Urgestein, ist glücklich und zufrieden. "Beharrlichkeit hat gesiegt." Der 1 820 Meter lange Deichverteidigungsweg bei Leerort ist für Fußgänger und Radfahrer freigegeben. Der Zaun am Fuß des Deiches steht, die letzten Schafskötel hat eine Kehrmaschine vom Beton geputzt.
Es war ein langer Kampf, den Wessels geführt hat [...] Wessels ärgerte sich darüber, dass der Weg am Fuß des Deiches um Leerort herum ständig von Schafsköteln übersät war. Kaum hatte eine Kehrmaschine den Weg picobello sauber gefegt, lagen schon wieder Hinterlassenschaften der Schafe auf dem Weg. Mit einem Zaun wollte Wessels die Schafe vom Weg fernhalten.
Nur die Moormerländer Deichacht machte nicht mit. Die aber hat das Sagen. Sie verwies auf ihren Grundsatzbeschluss, keine Zäune an Deichverteidigungswegen zuzulassen.
Wessels mobilisierte die Öffentlichkeit. [...] Am Ende kapitulierte auch die Deichacht. Der Zaun dürfe die Deichacht keinen Pfennig kosten. Sie gab nach, die Stadt das Geld: rund 11 000 Euro.
Spaziergänger und Jogger könnten jetzt sogar barfuß den blitzsauberen Deichverteidigungsweg benutzen, meint Wessels. [...]
[Ostfriesen Zeitung, 29. 08. 2002]
Hoffentlich wissen Spaziergänger und Jogger die Barfußmöglichkeit zu schätzen und zu nutzen !
--
"En Garde!" am Wasser
Fechten am Strand. Studenten der Uni Rostock organisieren Internationalen Wettkampf in Warnemünde.
Rostock (OZ) Sie sehen lustig aus in ihren weißen Anzügen. Jedenfalls dort, wo sie sich rumtreiben. Wie Astronauten von einem anderen Stern, die ihr UFO zurück verpasst haben. Rings um sie liegen Leute im Badeanzug, Bikini, Effi-Look. Und sie? Schwarze Helme mit Gitterschutz vor dem Gesicht, weiße Schutzweste, bis zum Hals geschlossen, schussfest. Schrittschutz, schwere Hose bis zu den Knien. Barfuß. Zwei Kilo wiegt die Ausrüstung. Da kommt man schon beim bloßen Rumstehen ins Schwitzen.
Aber sie müssen ja rumhüpfen. Im Sand. Mit Degen in der Hand. 750 Gramm schwer. Strandfechter. Putzige Typen. Und am Strand von Warnemünde erregen sie Aufmerksamkeit [...]
Erster internationaler offener Wettkampf im Strandfechten. Neudeutsch: Beach-Fencing. Dabei lehnen sich die Fechter eher am Französischen als am Englischen an.
En Garde! Fechten am Strand. Warum das? Ole Maximilian Schulz (23), Medizinstudent aus Rostock, sagt: "Es ist enorm anstrengend im Sand, macht riesig Spaß und hinterher kann man baden gehen."
Aber es hat auch andere Gründe. "Wir wollen das Fechten aus der Halle heraus holen. Zu den Leuten hinbringen", [...]
Gefochten wird am Strand von Warnemünde zwischen Westmole und dem Spaßbad "Samoa". Neben Beach-Volleyball, Beach-Handball, Beach-Soccer, Beach-Aerobic, Beach-Hochsprung, Beach-Olympiade und sogar Beach-Bob ein neues Highlight am - na, wie heißt er noch auf deutsch? Am Strand. Die Regeln sind leicht verändert. So wird nicht wie in der Halle auf der Planche, dem zwei Meter breiten Kampfteppich, gefochten. Sondern im Feld. Acht mal acht Meter.
Damit sind andere Treffer und andere Taktiken möglich. Zum Beispiel den Gegner in die Sonne zu drängen. Geblendet. Zack. Treffer. So schnell geht das. Sven Uentzelmann meint, dass das keine neue, sondern eine alte Technik sei, weil das Fechten zu seinen Ursprüngen zurückkehre. [...] En garde!
[Ostsee Zeitung, 29. 08. 2002]
--
Heiße Seilnummer
Der Kinderzirkus Sternschnuppe trainiert hart für die Premiere
Draußen auf der Hardhöhe ist es schon schwül genug, doch im Zirkuszelt herrscht fast schon Treibhauswetter. Trotzdem sind die Kinder mit Feuereifer bei der Arbeit. [...] Denn die insgesamt 36 Kinder im Alter von neun bis fünfzehn Jahren haben sich viel vorgenommen: "Die Burg der tausend Gefahren" heißt ihr Zirkusprogramm, und es wendet sich an Erwachsene ebenso wie an deren Kinder. [...]
Seit Montag wird täglich sechs Stunden lang trainiert. "Zuerst bieten wir ein Schnuppertraining an, da findet schnell jedes Kind für sich heraus, wo seine Interessen und Stärken liegen", erläutert Hagi. Während der eine lieber an Leitern herumturnt, beschäftigt sich der andere mit Ropeskipping, einer verschärften Form des Seilspringens, oder tanzt gar auf einem brennenden Drahtseil, wie die zehnjährige Janina.
Zugegeben, das ist keine Kleinigkeit, mit bloßen Füßen um ein brennendes Taschentuch auf dem Draht herumzubalancieren. Aber der Szenenapplaus verscheucht im Nachhinein sämtliche Bedenken. Und auf die Frage "Wie war's?" gibt Janina ganz cool zur Antwort: "Warm!" [...]
[Fürther Nachrichten, 29. 08. 2002]
--
Geheimtipp für Künstler und Manager
In der Mühle der schönen Künste wird die Tischukultur aus den Angeln gehoben [...]
Hier soll es etwas ganz Besonderes geben. Aber wo nur? "Dort, wo der Parkplatz ist", hat der Wallufer erklärt, "dort, wo manchmal so tolle Schlitten stehen". Von Autos ist hier weit und breit nichts zu sehen, von "Schlitten" ganz zu schweigen. Wie gut, dass es Bushaltestellen gibt. "Mühle der schönen Künste" steht dort. Das wird doch nicht dieser bescheidene Backsteinbau sein ?
Im Märchen wäre das Tor in eine andere Welt wohl golden; in Walluf ist es aus Holz. Aber wie im Märchen gibt es hier keine Klingel, nur einen Klopfer. Und wie im Märchen "kommt hier nicht jeder rein", wie die Hausherrin Eleonore Scriba versichert. Während viele alte Mühlen in der Region eine (manchmal zweifelhafte) Karriere als Hotel oder Restaurant gemacht haben, ist das Hofensemble, dessen Grundstein die Jahreszahl 1715 trägt, und vor 18 Jahren von Eleonore Scriba vor dem Verfall gerettet wurde, nicht öffentlich. [...]
Dabei ist die Hausherrin alles andere als eine Einsiedlerin. Im Gegenteil: Kommunikation - und zwar internationale - hat in ihrem Leben große Bedeutung. Wenn die Projektkünstlerin zu besonderen Anlässen in ihre Rolle als Gastgeberin schlüpft, wird die gewohnte (und vielleicht etwas zu profane) Tischkultur völlig aus den Angeln gehoben.
Hinter der bewusst unscheinbar gehaltenen Fassade dieses märchenhaften Ortes verbirgt sich eine "Keimzelle avantgardistischer Festkultur", die unter Künstlern, Denkern und Wirtschaftsführern als Geheimtipp gehandelt wird. Eleonore Scriba inszeniert für geladene, handverlesene Gäste themenbezogene Gesamtkunstwerke, die alle Sinne ansprechen. Kulinarische Köstlichkeiten ("die eigentlich nur Nebensache sind"), Musik, Pantomime, Poesie werden zu einem überraschenden Erlebnis komponiert und sind stets - wie auch ihre Tischdekorationen - einmalig.
Die Mühle bietet den passenden Rahmen: an manchen Abenden wandert der Gast mit der Menuefolge vom historisches Backhaus, in die gläserne Scheune, weiter ins Blaue Haus und dann ins Kreuzgewölbe. Oder aber er lässt den Abend auf der Terrasse oder der Wiese ausklingen.
Eleonore Scriba lehnt alles Uniforme, Starre und Genormte ab [...]
"Ich kann mir meine Gäste heute aussuchen", kann sie sich glücklich schätzen, dass ihr zauberhaftes Domizil nicht von ungebetenen aber zahlungskräftigen Besuchern entweiht wird. Oberflächliche Schickeria wird bei ihr vergebens anklopfen. Wer durch das Holztor möchte, muss nicht nur Stil, sondern auch etwas Mut haben. Eleonore Scriba verblüfft gerne. [...] "Das muss natürlich individuell und mit Feingefühl dosiert werden", verrät die Hausherrin und gibt zu, dass auch sie selbst manchmal überrascht ist: Vor dem Essen hatten Top-Manager noch eine Konferenz angesetzt, die aber aus organisatorischen Gründen nur im so genannten Sandraum möglich war, der mit Schuhen nicht betreten werden darf. Und so fand die Konferenz barfuß statt. Klingt wie im Märchen? Ist aber wahr
[Main Rheiner, 31. 08. 2002]
Barfüßige Konferenzen klingen gerade für viele von uns wie ein Märchen ... oder doch wie ein Wunschtraum ?
Aber hier gibt es noch einen barfüßigen Arbeitsplatz :

Grüne Welle
Weil die Straßen verstopft sind, werden immer mehr Autos ab Werk auf dem Schleichweg verschifft.
Unterwegs auf dem Rhein, bei Kilometer 781. Hüben die imposante Ruhrorter Industriekulisse mit dem ThyssenKrupp-Werk, drüben die idyllischen Uferwiesen rund um den Homberger Rheinpreußenhafen. Mit 16 Kilometern in der Stunde ächzt die Barco stromabwärts. Edwin Poppelier lehnt entspannt im Kapitänssessel. Barfuß, seine Schuhe hat er längst ausgezogen. Mit der rechten Hand am Ruder, das in diesem Fall ein schlichter Hebel mit Knopf ist, lenkt er das Frachtschiff. Hat dabei seine wertvolle Ware stets im Blick [...]
[Neue Ruhr Zeitung, 30. 08. 2002]
--
Auf dem Abenteuerspielplatz wird tüchtig geschafft: Kinder legen einen Barfuß-Pfad an [...]
Ganz toll ist die zweite Woche des Abenteuer-Spielplatzes im Waldmössinger Tiergehege gelaufen - mit einer großen Zahl von Kindern und vielen Abenteuern in der Natur. [...] Tüchtig schafften die Kinder beim Versorgungshaus des Tiergeheges, denn hier legten einen Barfuß-Pfad an, der eine ständige Einrichtung bleiben soll.
Da wurde Split mit der Schubkarre herangefahren, die einzelnen Bereiche mit Holzbohlen angelegt und mit Naturmaterialien aufgefüllt. Auf Rinde, Sand, Hölzern, Blumenerde, Blättern, Moos oder Rindenmulch wird der Gang über das Naturspielfeld zum Abenteuer. [...]
[Schwäbische Zeitung,L31. 08. 2002]
--
So weit ist es schon
So weit sind wir schon gekommen: Die Nächte sind so lang wie im April. Aber da ist ein Gefühl, das sagt, dass nicht nur im Dunkeln April ist. Oder können Sie morgens verlässlich sagen, ob und wie warm es ein paar Stunden später ist? Barfuß oder Gummistiefel? Shirt- oder Schietwetter? [...]
[Neue Ruhr Zeitung, 28. 08. 2002]
Der Herbst wirft jetzt doch stimmungsmäßig seine Schatten voraus, so auch hier :
Die Hitze vor dem Herbst
So saftig ist das Grün und so heiß sind die Temperaturen heute noch einmal, dass nur ein Tor diesen Tag ungenutzt verstreichen lässt. Denn möglicherweise sind es die letzten hochsommerlichen Stunden in diesem Jahr, an dem man barfuß über die Wiesen im Tiergarten streifen oder gar nackt in den Freibädern lümmeln kann. [...]
[Berliner Morgenpost, 30. 08. 2002]
--
Belesene Füße
Georg


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion