Der Film, den ich meine ist schon etwas älter (60er oder 70er Jahre).
Er heißt "Lockende Versuchung" und ist in größeren Videotheken sicher erhältlich. Es geht in ihm in der Hauptsache um eine Quäkerfamilie in USA, die in die Wirren des Sezessionskrieges gerät.
Dabei kommt auch die Frage nach dem Gewissen und nach der Freiheit des Gewisens zur Sprache.
Es gibt darin jedoch auch eine interessante Passage über das Barfusslaufen. Die Tochter dieser Familie (ca. 16-17 Jahre) ist barfuss im Garten des Farmhauses. Da kommt der junge Mann aus der Nachbarschaft vorbei, den sie heimlich verehrt. Er will sich von ihr verabschieden, da er in den Krieg zieht. Als sie merkt, dass er
kommt, stellt sie sich in das flache Uferwasser des vorbeifließenden Flüßchens.
Er fragt sie: "Warum stehst du hier?"
Sie: "Ich bin barfuss".
Er: "Na und?"
Sie: "Ich bin viel zu alt, um noch barfuß zu laufen."
Er: "Na komm`schon; ich mache einfach die Augen zu und bilde mir
ein, du hättest Schuhe an."
Sie: "Nein, es macht mich ganz krank, dass du mich hier so
undamenhaft siehst."

Darauf geht sie in ihr Zimmer, weil ihr die Sache peinlich ist, und er reitet weg. Als sie das merkt, rennt sie (trotz
aller "Undamenhaftigkeit" barfuss)hinter ihm her und fällt ihm um den Hals...
Diese Szene zeigt mir, dass barfuss früher noch peinlicher war als heute; es hat sich gegenüber damals schon viel getan. Eine barfüßig Frau (vor allem in eleganten Schuhen) ist heute nicht mehr undamenhaft. Vielleicht ja ist irgendwann auch ein barfüßiger Mann
(mit oder ohne Sandalen) nicht mehr "unherrenhaft".
Barfüßige Grüße
Thomas v.d.A.
Sie: "Ich bin viel zu alt