Hallo Rilastan.

Werde mal besser antworten, bevor es sich auf die zweite Seite verflüchtigt...

[...]

ob ich mit der Umformung von Energie die gleichen Ziele erreiche,
wie mit meinem Drahtesel, es bedarf da wohl noch einiger Zusätz-
lichkeiten, und selbst dann... ob das so kontrolliert von statten
geht???

Hmm, auf den Drahtesel würde ich ja nicht gleich verzichten, nur der
Lenker an sich ist überflüssig. Jeder noch so altersschwache magische
Besen reagiert auch auf subtilere Richtungs-Änderungs-Wünsche. Ganz
kontrolliert

"And now to something completely different":

Von Kleinkindern bekomme ich eigentlich meist die knuffigste Resonanz...

Das stimmt. Kindermund tut halt Wahrheit kund. Wobei die
unterschiedliche Beschreibung meines Zustandes interessant ist:

Bin ich nun ohne Schuhe, ohne Strümpfe, mit
nackten Füßen, mit bloßen Füßen oder schlicht barfuß unterwegs?
Weiß man es? Fehlt einem was oder haben andere etwas zu viel? Ich
komme mir gelegentlich rhetorisch nackt vor.

Es würde mich schon freuen, wenn Neutralität der Regelfall wäre,

Offenbar gibt es doch erhebliche Unterschiede zwischen deinem und
meinem Umfeld, das hatte ich nicht bedacht.

Wie war das, das Umfeld wirkt auf die Gedanken - und andersherum?
Provinz, wo bist du? *horch*

Wobei ich der letzten Zwei Tage meine bislang positivsten Reaktionen
erhalten habe, und die ersten in meiner Heimatstadt, das baut
schon ziemlich auf, und tut einfach gut...

Das ist toll!

[Herbst und Winter]

Desto schlechter das Wetter, desto interessanter die Reaktionen.

Vor allem: Desto finsterer die Mienen. Sonntag hat doch tatsächlich
in zwei Stunden kaum jemand gelächelt und nur eine Person freundlich
gegrüßt. Bei hellem Sonnenschein ist das ein wenig anders. Oder an
Nicht-Sonntagen. Ich habe offenbar Vorurteile gegenüber Sonntags- Spaziergängern.

aber im Winter???) Ich bin auch schon gespannt... auch wie lange
durchhalte...

Wenn du Lust hast, können wir uns ja bald oder später mal treffen und
unverfroren agieren. So weit scheint es ja nicht zu sein...
Mailadresse steht oben.

Es ist ja auch viel zu gemütlich in Lethargie und Stagnation
zu verweilen, lieber Augen zu kneifen und weiter.

Ja. Wenn mir Barfuß laufen nicht so wichtig wäre, würde ich mich dafür
niemals so einsetzen und im Grunde Risiken eingehen - bei anderen,
subjektiv weniger wichtigen Dingen tue ich das auch nicht.
"Beibehaltung eines Zustands" und "Willen zum Fortschritt" stehen halt
mit "Aktionismus" und "Lethargie" in einem gewissen
Spannungsverhältnis.

Das es für manch einer Ungewohnt ist ja OK, jedem seine
Zeit daruaf einzustellen, aber es ist schon bezeichnend
wenn Menschen ohne den Menschen zu kennen über ihn urteilen,
klar jeder hat Ersteindrücke, aber es sind nur Eindrücke,
und die gilt es durch Kenntnis zu vertiefen...

Tja. Das ist ein schwieriges Thema, denn die Realität sieht so aus,
dass wir uns binnen weniger Sekunden ein Urteil über unser Gegenüber
bilden und künftig dadurch bestimmt sind. Das ist nicht böse gemeint,
sondern einfach menschlich. In gewissen Grenzen kann man sich darüber
hinweg setzen, aber wenn uns jemand abgrundtief unsympathisch ist,
wird das schwierig. Und wenn uns im Gegensatz dazu jemand auf Anhieb
sympathisch ist, wird es schwierig, von dieser Person wieder
abzukommen.

Ich kann dazu keine Quelle angeben, aber ich habe darüber in letzter
Zeit einige Gespräche geführt, Dinge gelesen und bin zu dieser
Erkenntnis gelangt.

Übrigens finden es viele Leute "lustig" oder "komisch", erwachsene
Menschen barfuß zu sehen - so ist dann auch die spontane erste
Reaktion ein Lachen oder Grinsen, die noch gar nicht so viel über die
Person aussagt. Im Grunde ist es doch auch schön, wenn Leute lachen.
Nur: Tun sie es über einen oder mit einem?

"Hey sie, haben sie keine Schuhe?" sponatan zurück:
"Doch, doch. Hinten, in meinem Rucksack"
und zog freundlich lächelnd von dannen...

Hm, im Rucksack sind die ja immer öfter auch nicht.

Was wäre mit der Antwort "nein"? Einfach, ehrlich, vielleicht
unerwartet, ein wenig unverschämt, kurz angebunden - freundlich
lächelnd kann man trotzdem von dannen ziehen.

Was die Menschen meist noch mehr irritiert, das man es mit
selbstverständlicher Natürlichkeit tut, aber wie gesagt, es ist
nichts anderes.

Ganz genau. Es ist die natürlichste Sache der Welt. Ganz einfach.

Das kenn ich doch, man sollte wirklich viel öfters mal
über seinen Schatten springen, und sagen, was man denkt...
so viel zur Theorie, die ist ja immer der einfachste Part...

Ich finde, du hast Recht. Das wäre dann wohl das nächste Ziel, das ich
erreichen möchte. Und: Überall barfuß zu laufen war lange Zeit auch
nur Theorie.

Es war erfrischend, und es hat gut getan, zumal hat es
richtig Freude gemacht, einfach zu erzählen, warum dies
denn tut, das es nicht Hippie-Sein zu tun, sich dahinter
kein politische Einstellung verbirgt...

... und man auch nicht für einen Marsch über glühende Kohlen
trainiert. Offenbar gleichen sich die Fragen. Ich frage mich, über
welche anderen Dinge ich ähnlich klischeehafte Vorurteile hege.
(vielleicht "Kapitalisten" - "Kommunisten" - "Kaiserstühle" -
"Klappstühle" - "Kakerlaken" - "Kirchenmäuse" - "Kraftmeier" -
"Kasimir" - "Klopapier" -- oh, der Alliterations-Wahn endet hier.)

Tschüß,
M.