Ich heiße Uwe, bin 38 Jahre jung u. wohne nördlich von Hamburg in einer Kleinstadt.
Seitdem ich im März durch Zufall auf diese Internetseite gestoßen bin, werden meine barfüssigen Ausflüge in der Öffentlichkeit immer ausgedehnter. Seit meiner Kindheit laufe ich leidenschaftlich barfuss. Zu Hause bin ich zu jeder Jahreszeit ohne Schuhe u. Strümpfe gelaufen. Konnte mir aber dieses nicht außerhalb der Wohnung vorstellen. Bin total überrascht gewesen, wie viele Leute gerne barfuss gehen. Der Schritt hin zum permanenten Barfussläufer war unproblematischer als ich dachte. Im April diesen Jahres bin ich voller Skepsis barfuss bei mir in der Kleinstadt einkaufen gegangen. Die Angst, überall angestarrt zu werden hat sich sehr schnell verflüchtigt. Die Leute guckten zwar interessiert, die Blicke waren aber nicht unangenehm, etliche Menschen zeigten sogar keine Reaktion. Auch das angenehme Gefühl, entdlich befreit von Schuhen ungezwungen auf Gehwegen u. Geschäften laufen zu können, gefiel mir außerordentlich. Jetzt nach 4 Monaten laufe ich in meiner Freizeit nur noch barfuss, fühle mich dabei wesentlich besser als vorher mit Schuhen an den Füssen. Für mich ist es mittlerweile selbstverständlich, mich mit nachten Füssen in der Öffentlichkeit zu bewegen z.B. Wochenmarkt, Friseurbesuch. Meine Frau hat meine Vorliebe sofort akzeptiert u. läuft leider selbst nur zu Hause barfuss. Sie hat aber keine Schwierigkeiten sich mit mir "Barfüssler" in der Öffentlichkeit zu zeigen. Die vereinzelten Blicke der "armen beschuhten" Leute stören mich überhaupt nicht mehr. Sie tun mir eher leid, sie müssen aufgrund von bürgerlichen Zwängen, Schuhe tragen. Ich vermute, dass mich viele Leute insgeheim beneiden, den Mut aufgebracht zu haben, meine Schuhe in die Ecke zu schmeißen. Bin schon ganz gespannt auf die ersten kälteren Tage im Herbst, wie sich meine Füsse an die Bodenkälte gewöhnen. Kann mir durchaus vorstellen, dann auch barfuss zu laufen. Gestern habe ich erstmals einen ausgedehnten Einkaufsbummel durch die Hamburger Innenstadt gemacht. Etwa zwei Tage vor meinem HH-Trip hatte ich bei dem Gedanken, barfuss in HH einzukaufen, doch ein eher mulmiges Gefühl in der Magengegend.
Der Fußweg zur S-Bahn war für mich keine Hürde, aber das Gefühl anschl. war schon aufregender. Beim Betreten des Abteils sahen mich einige Fahrgäste sehr erstaunt an. Ich hatte das Empfinden, 1000 Augenpaare starren auf meine bloßen Füsse. Zum Glück hatte ich eine Zeitung dabei, in die ich mich schnell vergrub. Nach ca. 30min. Fahrtzeit erreichte ich den Hauptbahnhof. Beim Heraustreten dachte ich mir, sollen sie doch gucken. Während der nächsten 4 Stunden machte ich aber die gleiche Erfahrung wie in meiner Heimatstadt. Wenige Menschen gafften mich an, die meisten waren mit sich selbst beschäftigt u. in Gedanken versunken. Erstaunlich war die Erfahrung mit etlichen Verkäufern. Obwohl meine Barfüssigkeit nicht zu übersehen war, wurde ich freundlich bedient. Eine junge Verkäuferin bei C & A bewunderte meinen Mut, barfuss einkaufen zu gehen, sie selbst läuft zu Hause auch nur ohne Schuhe, traut sich aber nicht, dieses auch in der Öffentlichkeit zu tun.
Als Fazit muss ich sagen, mich hat dieser Ausflug sehr bestärkt, auch weiterhin konsequent barfuss zu laufen, die Reaktionen der Leute fallen längst nicht so negativ aus, wie ich noch vor einigen Monaten dachte. Ich kann nur jedem empfehlen, möglichst viel barfuss zu laufen, es lohnt sich immer!
Ich würde mich über einen Erfahrungsaustausch mit anderen Hamburger "Barfüsslern" sehr freuen
Tschüs Uwe