Hi Jerry2!

So wie die Menschenrechte üblicherweise interpertiert werden, gibt es eher ein Recht darauf, Schuhe zu tragen (bzw. sich welche leisten zu können), als ein Recht darauf, keine zu tragen. Und Kleidervorschriften verstoßen grundsätzlich nicht gegen die Menschenrechte, da diese kulturell bedingt in verscheidenen Staaten sehr unterschiedlich sein können.

Es dürfte ja beispielsweise bekannt sein, dass man in islamischen Staaten- auch als Tourist - auf offener Straße sich nicht kleiden darf, wie man will: Das Tragen von kurzen Hosen auf öffentlichen Straßen bzw. bloße Schultern fernab von Urlaubszentren kann bereits zur Verhaftung führen. Und im Iran ist sogar das Tragen von Socken in Sandalen (für Frauen und Männer)Pflicht. Aber deshalb würde ich auch nie in solche Länder reisen, da ich mir auch nicht vorschreiben lassen möchte, meine Füsse bei den dortigen Witterunsverhältnissen in Schuhen und Socken braten zu lassen.
Jerry2

Nun ja, kurze Hosen und bloße Schultern müssen wirklich nicht sein. Aber daß im Iran das Tragen von Sokken in Sandalen Pflicht sein soll, habe ich noch nicht gehört, obwohl ich mir das eigentlich kaum vorstellen kann. Warst Du vielleicht schon dort? Ich war bisher noch nicht im Iran, sondern nur in einigen Ländern des Nahen Ostens (Ägypten, Israel und Jordanien). In diesen Ländern ist es, abgesehen von Ägypten, nicht üblich (aber keineswegs anstößig oder gar verboten), barfuß zu gehen. In Jordanien tragen die Eingeborenen meist irgendwelche offenen Sandalen oder Latschen, aber Sokken sind dort wenig verbreitet und daher erfreulich selten zu sehen. Würde ein Europäer dort barfuß gehen, so würde das allenfalls verwunderte Blikke hervorrufen, aber (anders als kurze Hosen bei Männern bzw. allzu leichte Bekleidung bei Frauen) keine zornigen Reaktionen auslösen. In Ägypten gehen die Eingeborenen meist barfuß, was dort somit überhaupt kein Problem ist.

Barfüßige Grüße,
Markus U.