Junipresse, die dritte (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo zusammen,
hier der dritte Teil der Junipresse :
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Leute von Welt
Barbara Becker genießt das Sommer-Strand-Leben in Miami: "Wenn ich Glück beschreiben soll, einen Moment, in dem kein Gedanke da ist, nur ein Gefühl, wenn man sogar Liebeskummer einfach vergisst - dann ist das der Moment, wenn ich übers Meer schaue", sagte sie der Zeitschrift "Glamour". "Ich lebe hier sozusagen halb nackt und barfuß. Meistens trage ich weite Hosen und ein kleines Top. Farbenfroh, lässig, leicht", beschreibt sie ihren Look, ganz anders als die Sommerkleidung ihrer Kindheit: "Sommeranfang war dann, wenn Mama mir das Dirndl anzog."
[Die Welt, 13. 06. 2002 ]
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Der Kopf kommt vor dem Handstand
In einer eigenen Zirkusschule werden die "Flic Flac"-Kinder aufs Leben vorbereitet [...]
Jegors Schule ist jeden Monat woanders. In einer anderen Stadt, und an einem anderen Platz. Dieses Mal steht die Schule in München auf der Theresienwiese, schräg hinter dem Büro, ganz nah am hohen schwarz-gelben Zaun, der das Zirkusdorf des Zirkus Flic Flac vor neugierigen Blicken schützt [...] Hier hat Jegor, 11, den weitesten Schulweg: fast eine Minute muss er um das Zirkuszelt laufen bis zum "rollenden Klassenzimmer", in dem eine mitreisende Lehrerin die acht schulpflichtigen Kinder der Artisten und Angestellten unterrichtet [...] Etwa 2,50 Meter breit und 12 Meter lang ist die Schule, ein LKW-Aufleger mit Standardmaß. Ach ja, eines noch: An einem Pult an der Tafel steht ein Computer mit Flachbrettbildschirm und Internetzugang.
Die acht Zirkus-Kinder, sechs Mädchen und zwei Jungen aus Russland, Rumänien und Deutschland, sitzen konzentriert vor ihren Mathe-Aufgaben [...] Nick Lazar wacht währenddessen aufmerksam über ihre Schützlinge. Die 33-jährige Lehrerin, barfuß, Batikrock, pinke Spitzen im blonden Haar, ist nun schon seit fast drei Jahren mit dem Zirkus unterwegs [...] Lazar hatte eigentlich keine besondere Affinität zum Zirkus, aber als das Angebot kam, konnte sie dem Abenteuer nicht wiederstehen. Und ist froh darüber: "Das Zirkusleben ist fantastisch." [...]
Die Kinder haben von 9 bis 14 Uhr Unterricht, und am Nachmittag trainieren sie in der Manege, Alona und Larissa treten sogar schon auf. Und eine Übung beherrschen sie alle: den Flic Flac. Ehrensache [...]
Zwölf Städte besucht der Zirkus im Schnitt pro Jahr, das bedeutet: Alle drei bis vier Wochen wird umgezogen. Der letzte Vorhang fällt in München am 23. Juni, dann geht es weiter nach Frankfurt. Wenn es soweit ist, müssen alle Zirkus-Kinder anpacken und die Schule abbauen. Das aber ist in einer Viertelstunde erledigt.
[Süddeutsche Zeitung, 13. 06. 2002]
Während es in diesem Zirkus jedenfalls mindestens einen barfußfähigen Arbeitsplatz gibt, gibt es im Kinderzirkus barfüßige Artisten :
"Die Kinder brauchen hier viel Ruhe und Geduld"
Der Kinder-Kultur-Zirkus Oriental gastiert zurzeit an der Grundschule Schiffweiler [...]
Auf dem Feuerwehrvorplatz in Schiffweiler und im Zirkuszelt daneben auf der Wiese herrscht reges Treiben. Der Kinder-Kultur-Zirkus Oriental macht in dieser Woche Station [...] anstatt Unterricht im Klassenzimmer findet ganzheitliches Lernen am Vor- und Nachmittag im Zirkus statt [...]
Margret Schön betreut die Fakire. Eine Nummer, die viel Disziplin erfordert. "Die Kinder brauchen hier viel Ruhe und Geduld. Ein Fakir hat ja fast schon etwas Mystisches." Andreas Schuh aus der vierten Klasse springt barfuß auf ein Nagelbrett. "Es tut schon ein bisschen weh. Ich muss mein Gewicht abfedern und mit der ganzen Fußsohle gleichzeitig aufkommen." Noch ist Zeit zum Üben [...]
Zirkusdirektor Rainer Wecker [...], der Pädagoge, erläutert seine Konzept: " Bei uns lernen die Kinder Geduld und Rücksicht. Sie müssen lernen, abzuwarten, bis sie an der Reihe sind. Wir stärken mit unserer Arbeit das Selbstvertrauen und den Mut der Kinder. Sie sollen sich mit ihren Stärken und Schwächen auseinandersetzen." [...]
[Saarbrücker Zeitung, 14. 06. 2002 ]
Und Konrad verrät den Scherbentrick :Wenn Fakir Konrad über Scherben läuft
Kinderakrobaten im Zirkus Nikoletti
Freienohl. (ami) Langsam zieht der zehnjährige Konrad Humpert seine Schuhe aus. Vor ihm liegt eine langgestreckte Platte voller Scherben - echte Scherben mit scharfen Kanten. Konrad holt einmal tief Luft, dann betritt er die Platte.
Die Fakirnummer war nur einer der vielen Höhepunkte des Zirkus "Nikoletti". "Die Idee entstand in der Gruppenleiterrunde der St.-Nikolaus-Gemeinde Freienohl, vor sechs Wochen begannen die Vorbereitungen für den großen Tag" [...] Die Gruppenleiterrunde wollte ein Projekt vorstellen, bei dem die Kreativität der Kinder gefragt ist - und was eignet sich da besser als ein Zirkus? [...]
Zurück zur Fakirnummer. Noch immer steht Konrad mit bloßen Füßen auf den Scherben. Zuerst ganz vorsichtig dann immer sicherer setzt Konrad einen Fuß vor den Nächsten auf die Platte. Den Zuschauer stockt der Atem. "Das muss doch weh tun", raunt jemand.
Das Geheimnis Doch Konrad verzieht keine Miene. "Das hat er mit viel Meditationtraining eingeübt", verrät Hubertus Feldmann mit einem verschmitzten Lachen im Gesicht. "Stimmt gar nicht, die Scherben wurden vorher im heißen Wasser gekocht, darum ist es ungefährlich", gibt Konrad, inzwischen am Ende der Platte angelangt, das Geheimnis preis.
[Westfalenpost, 23. 06. 2002]
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Sandra Speichert will auf nackten Füßen tanzen...
Liebesfilm. Sandra Speichert (31) hat Sehnsucht. Nach ihrem Beruf, neuen Rollen und ihren kleinen Zwillingen. Dass sie ihre Wünsche alle unter einen Hut bringen kann, verdankt sie ihrer Leidenschaft und ihren Eltern. "Scheidung mit Hindernissen" ist Sandra Speicherts erster Film nach der Babypause. [...]
"Liebe mit Hindernissen" - der Filmtitel passt auch irgendwie zu Sandras Leben. Im Film spielt sie Katrin, die sich von ihrem Mann trennt und als taffe Single-Frau durchs Leben tingelt, obwohl sie an die Liebe glaubt [...]
Ihr Traum - beruflich: in einem Kostümfilm mitzuspielen. Privat: eine Hochzeit, wo die Gäste mit nackten Füßen über die Wiese laufen und viel tanzen. Leidenschaftlich eben. Karoline Blumberg
[Berliner Kurier, 14. 06. 2002]
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Zehen wollen spielen
Kinderfüße brauchen Platz, um sich gut entwickeln zu können - Viele Schuhe sind zu klein [...]
Christian Klein von der Landesklinik für Orthopädie und begutachtet Zehen, Wölbung und Fußstellung des dreijährigen Mädchens. "Ein leichter Knick-Senkfuß. Das ist nicht beunruhigend und wächst sich aus." Was kann ich tun?", fragt die Mutter. "Das Kind soll viel barfuß laufen, Fußgymnastik machen. Den Zehenstand üben, denn das kräftigt die Muskeln. Gut ist auch, mit den Zehen Murmeln und Bleistifte aufzuheben." Einlagen halten viele Orthopäden in den meisten Fällen für kontraproduktiv. Sie stützen Füße so, dass die Muskeln faul werden.
Stichproben haben gezeigt, dass rund 50 Prozent der Kinderfüße in viel zu kleinen Schuhen stecken [...] Die Füße passen sich dem zu kleinen Schuh an. Zudem sind Nervensystem und Empfindlichkeit der Füße noch nicht ausreichend vorhanden. Die Kleinen spüren es nicht genau, wo sie der Schuh drückt.
Langzeitstudien über Folgeschäden und Auswirkungen auf erwachsene Füße gibt es nicht [...] 1000 Kinder in Wien, Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark sollen regelmäßig "vermessen" werden. Die Universität Wien plant gemeinsam mit einer deutschen Firma ein Messgerät für den Innenschuhbereich zu entwickeln. Das würde Schuhkäufe erleichtern [...]
Was freut kleine Füße am meisten? So lange wie möglich frei umherlaufen zu dürfen. Sie entwickeln sich ohne Schuhwerk am besten.
[Salzburger Nachrichten, 15. 06. 2002]
Jugendlichen- und Erwachsenenfüße freuen sich auch ...
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Eine tolle Idee umgesetzt hat diese Initiative, wie ich finde :
Im Sonnenblumen-Meer Natur erleben und fühlen
Von der Ferne sieht der Acker neben dem Schönaicher Schäferhundezuchtverein wie andere Äcker aus. Ganz normal. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Zwischen Sonnenblumen, Lupinen und Kornblumen schlängelt sich ein Pfad. Ein Labyrinth, das durch viele Windungen zur Mitte führt. Ein Sonnenblumen-Labyrinth der Sinne, das pädagogische Fachkräfte aus dem Kreis Böblingen angelegt haben.
Uuuiiiiihhh. Autsch, autsch, autsch. Iihhhh, das ist glitschig. Das ist aber toll weich. Emel, Tobias, Jill und die anderen Kindergartenkinder aus dem Holzgerlinger Kindergarten Stäuchle suchen sich einen Weg aus dem Labyrinth. Alle gehen barfuß. Mal hüpfen die Dreikäsehochs, mal gehen sie ganz vorsichtig. Lachen, jauchzen, rufen.
Zwar sind Sonnenblumen, Gelbsenf und Kornblumen kaum 50 Zentimeter hoch, ihren Spaß haben die Kinder am Donnerstagabend dennoch. Auch wenn es noch einige Zeit dauert, bis aus dem gut 800 Meter Weg, der sich auf verschlungenen Pfaden durch die Wiese zieht, ein Netz von Gängen geworden ist. Ein richtiges Labyrinth eben.
Eines, in dem es im übrigen keine Sackgassen gibt. Das Labyrinth ist kein Irrweg, sondern soll eine Art Sinnbild für den Weg des Lebens sein. Wie im wirklichen Leben gibt es hier viele Kurven, Windungen und Entfernungen [...], auch hier kommt man nicht auf direktem Weg zum Ziel [...]
Im Rahmen einer Fortbildung haben die Frauen den verschlungenen 800 Meter langen Weg angelegt [...] der Holzgerlinger Landwirt Martin Schmidt einen Acker zur Verfügung gestellt [...] Auf 6000 Quadratmetern hat er eine Bienenweide ausgesät: Sonnenblumen, Phacelia, Senf, Lupinen, Buchweizen und paar andere Pflanzen mehr. Dem Landwirt aus Holzgerlingen geht es darum, den Menschen - Kindern wie Erwachsenen - die Landwirtschaft näher zu bringen. Viele wissen gar nicht mehr, wie lange es dauert, bis eine solche Wiese wächst.
Ziemlich lange nämlich. Wer das Labyrinth regelmäßig besucht, kann sehen, wie sich die Wiese verändert. Klasse, jetzt sind die Sonnenblumen schon so hoch wie mein Zeigefinger, schrieb im Mai ein kleiner Besucher. Inzwischen stehen die grünen Pflanzen fast 50 Zentimeter hoch, außerdem blüht gerade der Senf. Leuchtend gelb.
Die Kinder sollen die Natur erleben und fühlen [...] Und sie sollen ihre Sinne spüren, den Duft des Blumen und der Kräuter riechen, die Farben der Pflanzen sehen, Wind und Sonne spüren und den Boden fühlen.
Auf dem Pfad, der mit unterschiedlichem Material belegt ist. Mit Sand und Heu, mit Moos und Stroh, mit Schafwolle und Rindenmulch, mit Kies und Weizenspreu. Fühlt sich gut an, sagt der sechsjährige Tobias. Vor allem das Heu mag ich. Jill und Emel, ebenfalls sechs, finden die Schafwolle besonders angenehm. Das ist so schön weich. Ihnen und den anderen Buben und Mädchen gefällt es im Labyrinth, sie wollen auf jeden Fall wieder herkommen. Wie so mancher andere, der sich im Gästebuch verewigt hat, das in der Mitte des Labyrinth ausliegt. Dort lädt ein kleiner Platz zum Verweilen ein, zur Rast im Blumenmeer. Es ist wunderschön, schreibt eine Sophia, nur manchmal piekst es.
[Böblinger Bote, 15. 06. 2002]
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Konventioneller und weit weniger aufwändig dagegen diese Lösung :
Sonja barfuß im Sinnesgarten [...]
Vorsichtig tastet sich die vierjährige Sonja - barfuß und mit verbundenen Augen - durch den Sinnesgarten. Sie läuft über das etwa einen Quadratmeter große Feld, in dem Hunderte von Korken eng beieinander liegen. Weiter geht's auf den mit Wasser gefüllten kleinen Luftballons, durch einen Blätterwald, auf feinem Sand und kühlen Kieselsteinen. Überall bleibt Sonja ruhig stehen, um die Frage zu beantworten: "Und worauf stehst du jetzt?"
Judith und Saskia (beide 10), die beiden hilfreichen Viertklässlerinnen aus der Lessingschule, führen ihren jungen Gast im Kindergartenalter geduldig von Feld zu Feld. Schwierig wird es nur in dem Meer der tausend Maiskörner, von denen sich einige zwischen die Zehen schieben. Trotzdem spricht Sonja von "schönen Gefühlen", die sie bei dem Spaziergang empfindet. Betreut wird das Zelt vom Personal der Betreuenden Grundschule.
Der Barfußgang im Sinnesgarten ist nur eine von etwa 20 Stationen, die von den Organisatoren des 1. Erzhäuser Kinder- und Jugendfestivals angeboten werden [...]
[Darmstädter Echo, 17. 06. 2002]
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Nina Hagen: Mein Lied für Mutter Erde
Die Punk-Lady heute live im BKA-Luftschloss [...]
Wir tanzen ihnen auf der Nase rum, doch sie bleiben geduldig: Unsere Mütter, allen voran Mutter Erde. Nina Hagen widmet der geschädigten Dame in ihrer "Nightshift Online-TV-Show" heute im BKA-Luftschloss einen ganzen Abend. Mit Co-Moderatorin Dame Galaxis singt und talkt die Shiva Diva für mehr Bewusstsein im Umgang mit unserer größten Ressource.
"Mutter Erde ist unsere Schule. Wir dürfen uns auf diesem wunderbaren Planeten aufhalten und genießen auch noch Gottes Gnade. Er passt auf, dass keine Seele verloren geht," so die Gastgeberin [...]
Lebt Nina auch umweltbewusst? "Ich kann nur Solarauto fahren, das ist wie Go-Kart und macht keinen Krach", lacht sie. "Und eh ich irgendwelche Blumen platt trete, geh ich lieber barfuß!" [...]
[B.Z. (Berlin), 17. 06. 2002]
Ich auch, Nina !
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Dorfmeisterschaften für alle Hobby-Teams
HARDT (dh) --Der Volleyballclub veranstaltet seine 15. Dorfmeisterschaft am Sonntag, 7. Juli, wieder als "Freiluftturnier". Wie in den letzten Jahren gibt es wieder eine Runde für reine Damen-Mannschaften.Spielberechtigt sind alle Mitglieder aus Hardter Vereinen und Vereinigungen mit Ausnahme von aktiven Spielern. Gespielt wird in einer Damen-und Herrenrunde, auf drei Rasenplätzen, barfuß, in Viererteams. Mixedmannschaften spielen in der Herrenrunde [...]
[Schwäbische Zeitung, 17. 06. 2002 ]
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Verliebte Hexe, schrulliger Faust
Schultheatertage: Schauspielnachwuchs aus Darmstadt und Umgebung in der Werkstattbühne des Staatstheaters [...]
Aufstellung zum Skifahren. Im Ballettsaal riecht es nach ausgezogenen Schuhen, und Zahlen fliegen durch den Raum. "One, two, three, four." Die Zwillinge Michele und Guiseppe de Filippis machen's vor. Gut zwanzig junge Menschen tänzeln in weiten Ausfallschritten barfuß hinter ihnen her. Chaos. "Etwas mehr Ordnung, bitte", ruft Tänzerin Evelin Stadler, die den Theaterworkshop mitleitet. In die Zahlenrufe mischt sich Kichern.
Um 12 Uhr dürfen die Schüler eine Pause einlegen. "Das gibt einem 'ne neue Motivation, man lernt viel dazu", lobt Vanessa (16) den Workshop und beißt in ihr Schokocroissant.
Die Groß-Gerauer Schülerin gehört zu der einzigen Tanztheatergruppe, die bei den Schultheatertagen vom Mittwoch bis Sonntag im Darmstädter Staatstheater dabei ist. Die anderen acht Gruppen haben sich dem Schauspiel verschrieben. Doch auch für sie ist der Bewegungsworkshop am Donnerstagvormittag mit Ensemble-Mitgliedern interessant. "Das ist gut, um mehr Elan in unsere versteiften Körper zu kriegen", sagt Johannes (21) von der English-Theatre-Gruppe des Darmstädter Schulzentrums Marienhöhe und grinst. "Es ist 'ne Übung für mehr Körperbeherrschung", sagt Alex (20), der Schauspieler werden will. Und Inga (19) findet: "Man wird lockerer und traut sich mehr." [...]
[Darmstädter Echo, 22. 06. 2002]
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Kindergarten Maria Verkündigung
Endlich [...] sie kommen in die Schule. Am 11. Juni feierten sie mit ihren Eltern, Verwandten, Freunden, Herrn Pfarrer [...] und dem Personal des Kindergartens im Jugendheim ihren Abschied vom Kindergarten. In einem Gottesdienst, den die Kinder gestaltet hatten, dankten sie für die Freunde, die sie im Kindergarten gefunden hatten und erbaten Gottes Segen für den Beginn des Schullebens. Der Gottesdienst stand unter dem Motto: "Mein Weg von der Geburt bis zur Einschulung" [...]
Die Gemeindereferentin deckte gemeinsam mit den Kindern den Festtagstisch zum Gottesdienst. Nach einer Wegmeditation zu einem Bild bauten die Kinder aus den mitgebrachten Sachen ihren bisherigen Lebensweg auf. Mit zwei Seilen wurde symbolisch ein Weg markiert. In diese Markierung legten die Kinder Gummimatten und breiteten darauf die mitgebrachten Sachen aus. So entstand ein Weg mit Gras, Sand, Holz, Steinen, Muscheln und vielen anderen Dingen aus der Natur.
Nach einer Ansprache von Pfarrer Dulewicz zur Aussage Jesus: "Ich bin der Weg der zum Vater führt" und den Fürbitten auf die die Kinder mit dem Lied "Geh mit uns auf unserem Weg" antworteten die Kinder und zogen Schuhe und Strümpfe aus, um barfuß auf ihrem selbst hergestellten Weg zu gehen [...]
[Main Rheiner, 22. 06. 2002]
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Dieser Artikel zeichnet sich nicht nur durch eine originelle Überschrift, sondern auch eine wahrhaft begeisterte Berichterstattung aus :
Die Fussballen-WM
Im Barfuss-Park im Schwarzwald eine Runde zu gehen, macht Spass. Daneben ist es auch gesund [...]
Ungläubig schauen die Besucher die junge Führerin an. «Ab zehn Grad Aussentemperatur kann man barfuss laufen», sagt Maria Zorin, die Kurgeschäftsführerin von Dornstetten im nördlichen Schwarzwald. «Schliessen Sie ihre Schuhe ein, dann gehen wir los.»
Die meisten aus der Gruppe setzen ihre Füsse ganz vorsichtig auf das piksende Kopfsteinpflaster. Nach wenigen Metern ist das weiche Gras beim Eingang des Barfuss-Parks im Schwarzwälder Dorf Dornstetten-Hallwangen erreicht. «Jedes Jahr kommen etwa 150 000 Besucher zu uns», sagt Kurgeschäftsführerin Maria Zorin, die uns das Barfusslaufen auf einer kleinen Runde schmackhaft machen soll.
Es bleibt nicht lange bei dem weichen, leicht kitzelnden, natürlichen Bodenbelag aus plattgetretenem Gras. Nach zweihundert Metern beginnt der eigentliche Parcours. Zugegeben, es sieht hübsch aus, wie das Wasser in einem dünnen Film die Steinplatten des sanften Abhangs herunterläuft. Aber genau dieses Wasser, das aus Düsen in Bodennähe spritzt, ist schweinekalt. «Das regt die Durchblutung an», frohlockt die Führerin und tänzelt der unbeholfenen Gruppe voraus. Als furcht- und offensichtlich schmerzlose Kinder uns überholen, steigt das Tempo ein wenig. «Kids haben hier das grösste Vergnügen», sagt Maria Zorin. Familien pflegen oft einen ganzen Tag im Barfuss-Park zu verweilen. Es gibt Picknickplätze und einen grossen Spielplatz [...]
«Hier können sie ihren Gleichgewichtssinn schulen, damit sie später nicht von der Hängebrücke fallen», scherzt die Führerin und zeigt die nächste Herausforderung: drei überdimensionierte Barfüsse aus Holzplatten, getragen von übergrossen Federn. Nur die furchtlosen Teilnehmer wagen den Schritt auf die in etwa 40 Zentimeter Höhe wackelnden Ungeheuer. Zwei Leute sind auch gleich unter grossem Gequietsche wieder unten. «Erstaunlich, wie wenige Menschen in der Lage sind, ihr Gleichgewicht zu halten» [...]
Der grosse Anklang, den der zweieinhalb Kilometer lange Parcours durch Wiesen und Wälder gefunden hat, freut nicht alle. Die Anwohner des von Industrie, Massentourismus und Durchgangsverkehr verschont gebliebenen Dorfes Dornstetten-Halwangen haben manchmal ihre liebe Mühe mit den anreisenden Tagesgästen. Die Touristiker mussten noch eine Wiese dazu pachten, um genügend Parkplätze bereitzustellen [...]
Wir dürfen noch nicht zurück aufs weiche Wiesengras. Es wartet ein tiefschwarzes, zertretenes und feuchtes Stück Weg: Schlamm. Die ersten Schritte durch das feuchte, schmatzende Erdreich verursachen ein ungewohntes, fast ekliges Gefühl. Wenn der Schlamm zwischen den Zehen hervorquillt, kitzelt es ebenso, wie es kühlt. Nach ein paar Schritten verschwindet der Ekel, und es fängt an, Spass zu machen. Einige Wanderer bohren mit dem grossen Zeh Löcher in den Schlamm. Bis über die Knöchel verschwinden die Füsse im kühlen, feuchten Dreck. Am Ende des Weges werden die schmutzigen Füsse im Bad ? la Kneipp von alleine wieder sauber. Es kribbelt leicht unter den Fusssohlen, die nun in einem gesunden Rot erstrahlen.
Der folgende kleine Wasserpool ist der Ort des schlimmsten Unglücks in der jungen Geschichte des Barfuss-Parks: Ein Vater sprang in den Teich, um seinem dreijährigen Sohn zu helfen, der im nicht mal kniehohen Wasser ausgerutscht war. Der Junge stand alleine wieder auf, nur der Vater musste mit einem gebrochenen Fuss zum Arzt.
Barfusslaufen wird oft unterschätzt. Es stimuliert die Durchblutung und fördert gesunde Venen. Alle Nerven des Körpers laufen in den Füssen zusammen und werden durch intensive Berührung und natürliche Massage stimuliert. «Viele Patienten aus der Kurklinik machen morgens und abends den grossen Rundgang im Park», berichtet Maria Zorin. Zudem kämen auch sehr viele Migräneleidende, denen das Wandern Entspannung bringt.
Am Ende des Weges wartet eine letzte Herausforderung: noch mal Schlamm. Aber diesmal tiefer, länger und auch noch am Hang. Jauchzend schlittern wir durch den Matsch. Unten angelangt, sind die Besucher kniehoch mit Schlamm beschmiert. Spätestens jetzt ist Skepsis der offenen Begeisterung fürs Barfusslaufen gewichen.
[Sonntags Zeitung, 23. 06. 2002 ]
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Beim Erfolg von Dornstetten und Bad Sobernheim ist es nicht so verwunderlich, dass andere Gemeinden nachziehen - so wie hier :
Ein besonderer Wanderweg in Alterstedt ist fertig [...]
Barfuß am Hainich spazieren gehen: Ab sofort kann das zum Vergnügen werden. Gestern wurde offiziell der Barfußwanderweg in der Nähe des Schönstedter Ortsteils übergeben, der den Wanderern ohne Schuhe und Strümpfe auf drei Kilometer Länge erst eine Rasenstrecke und danach Waldboden, Kies in verschiedenen Körnungen, Knüppelholz, Sand, Fichtenholzzapfen, Holzpflaster, Schlamm und Moos erleben lässt. Dank guter Beschilderung ist der Weg von Alterstedt aus gut zu finden.
Zwölf Jugendliche und zwei Betreuer [...] waren mit dem Projekt im Rahmen des Jugend-Sofortprogrammes ein Jahr lang [...] tätig. 220 000 Euro wurden dafür ausgegeben, 170 000 davon für Lohnkosten, der Rest für Sachleistungen und Qualifikation [...]
Vermarktet wird der Weg vom Tourismusverband Thüringer Kernland, im "Wanderland"-Programm, in das auch der Blindenwanderweg im Hainich Aufnahme fand. Ideengeber sei Landrat Harald Zanker (SPD) gewesen [...]
[Thüringer Allgemeine, 22. 06. 2002]
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Zauberhaftes Fest mit 600 Tänzern [...]
Mit der großen Abschlussgala auf der voll besetzten Freilichtbühne ging gestern in Kranichfeld das 6. Thüringer Tanzfest/ 124. Rosenfest zu Ende. Das ganze Wochenende lang ließen sich die Besucher auf mehreren Bühnen von thematischen Tanzprogrammen verzaubern. Organisiert vom Thüringer Tanzverband und dem Tourismusamt zeigten 600 Tänzer mit einem Mix aus Folklore, Show-, Unterhaltungs- und Seniorentanz die Vielseitigkeit ihres kulturellen Engagements [...]
Der einzige Wermutstropfen ist, dass so wenige Kranichfelder das vielfältige Angebot nutzen", sagte sie mit Blick auf eine spärlich besetzte Freilichtbühne. Die Sonne hatte es aber auch schon fast zu gut gemeint. Nicht wenige der teils barfuss Tanzenden waren froh, dass die Bühne an der Niederburg überdacht war, so dass sie sich nicht die Füße verbrannten.
Der Thüringer Tanzverband brachte mit 23 Gruppen und Ensembles für jeden Geschmack etwas auf die Bühne.
[Thüringische Landeszeitung, 24. 06. 2002]
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Belesene Füße
Georg