Liebe Eva,

Lorenz hat es ja bestätigt: Man kann in den Bergen barfuß-laufen. ...... gilt für Wege, die sich den Füßen entsprechend anpassen.

Es gibt Teilstücke, auf denen das wirklich gut geht, aber auch Schotterorgien, die ich meinen Füßen nicht zumute. Auch ist es ein großer Unterschied, ob es bergauf geht und man den Fuß ganz sacht aufsetzt oder ob man auf Bergabstrecken unheimlich viel Energie wegdämpfen muss. Und als Energieschlucker sind Schuhe nun mal sehr effizient -- und beim Bergablaufen ziehe ich sie auch meisten an.

Beim Absteigen kamen MarkusII und ich, die wir hinter den
anderen herliefen, ein paarmal mit Leuten ins Gespräch. Es war wohl nicht der alltägliche Anblick, hier Menschen barfüßig herumtigern zu sehen. - Im Tal selbst, in den Supermärkten und auch im Dorf fielen wir nicht auf: Barfuß-Laufen auf dem Lande ist wohl eine ganz natürliche Angelegenheit.

Im Alpenvorland wird im Sommer die barfüßige Alternative als völlig normal betrachtet. Nur nicht beim Bergwandern: wo doch jeder weiß, dass man da festes Schuhwerk braucht! Aber die Leute sind auch eher neugierig, als dass sie etwas dagegen hätten. Blöd quatschen hört man höchstens Touris aus der nördlichen Hälfte Deutschlands. Da kann es dann schon mal passieren, dass ich zurückfrage, was sie ausgefressen haben, dass sie Fußfesseln tragen müssen

An den nächsten zwei Tagen beschränkte ich mich in den Bergen fast
vollständig auf mein Schuhwerk, denn ich musste feststellen, dass es nicht meine Sache ist, über Schotter und Geröll stundenlang barfuß zu laufen.

Und damit hast du zu 100% recht gehabt -- der Sinn des Barfußlaufens ist ja, dass es Spaß macht!! In den Zentralalpen auf Urgestein gibt es übrigens wiel besseren Untergrund als in den nördlichen Kalkalpen. Ein paar vernünftige Barfußmöglichkeiten in unserer Gegend kann ich dir bei Gelegenheit allerdings schon mal zeigen.

Liebe Grüße, Lorenz

Natürliche und gesunde Barfußaktivitäten

Lorenz hat es ja bestätigt: Man kann in den Bergen barfuß-laufen.
Dies trifft aber wohl in erster Linie auf sehr geübte barfuß-Läufer
zu bzw. gilt für Wege, die sich den Füßen entsprechend anpassen.

Ich sehe schon - ich muss mal wieder zum Zirbitzkogel einladen.
Barfußfreundlich bis auf 2400 m! Wer hätte Interesse?

An den nächsten zwei Tagen beschränkte ich mich in den Bergen fast
vollständig auf mein Schuhwerk, denn ich musste feststellen, dass
es nicht meine Sache ist, über Schotter und Geröll stundenlang
barfuß zu laufen.

Wo war das denn?

gruß, unci

Hi Eva
Als ich jung war war Luis Trenker, Bergsteiger, Movie Star und Verfasser sehr populär. Mutter und Tanten bewunderten ihn im Filmpalast und wir Buben verschlangen seine Bücher. Wenn ich mich recht erinnere war eines "Bergvagabund" betitelt. Es war eine Autobiographie und erzählte unter anderem seine Erlebnisse als sehr junger Naturbursche, wahrscheinlich mit wenig Einkommen(das war in der Depression)und deshalb ohne Geld für Ausrüstung (z.B. Schuhe) oder Eisenbahnkarten. So fuhren Luis und seine Freunde vom Allgäu (Kempten?) mit dem Fahrrad (manchmal 2 per Rad), wenn sie eines hatten, ins Gebirge, machten eine Berwanderung zu einer Kletterwand oder zum Fuß eines Gipfels wo sie für größere Aufgaben trainierten, alles barfuß (ohne Sicherheitsnetz, sprich Schuhe im Rucksack). Das zeigt daß es möglich ist wenn man gut trainiert ist und eine wollene Naturburschenmentalität hat.
Ich war damals in den Ferien oft in Garmisch, bei meinem Onkel, und meine Vettern und ihre Freunde, alle sehr sportlich, "rannten" ab und zu (und ich mit ihnen), barfuß auf den Wank hinauf. Der Gipfel (2000m) ist unter der Baumgrenze. Wenn man mehr oder weniger kerzengerade hinaufgeht ist man meisten auf Gras und es war deshalb selbst für mich möglich.
Freundliche Grüsse Otto