mein gestriger Spaziergang (Hobby? Barfuß! 2)

Franz @, Monday, 24.06.2002, 13:38 (vor 8131 Tagen) @ Andy

Hallo zusammen,
nachdem ich so gerne die Erlebnisberichte hier im Forum lese, will ich doch auch mal einen kurzen Beitrag schreiben (in der Hoffnung, niemanden zu langweilen):

Hallo Andy,
Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen: Langweilig wurde mir Dein Bericht nicht! Ich hatte selbst einen sogenannten "Rückblick auf meine
Barfußzeit" - Bericht geschrieben, aber was mich wunderte: nur zwei,
nämlich Olaf und Maurizio haben reagiert;

Gestern abend sind meine Freundin und ich spontan gegen 21:30 losgezogen, um barfusss durch den Wald zu spazieren. Es war eine Strecke in der Naehe von Moenchengladbach, die wir bis dahin noch nicht kannten.

Das mache ich auch gerne: irgendwo hin und ab durch die Pampa. Ist immer irgendwie interessant und vor allem abwechsungsreich;

Auto am Parkplatz abgestellt und direkt ohne Schuehe los. Nach einigen 100 m waren wir eigentlich schon soweit, wieder umzukehren, da der Weg komplett beschottert war und es recht unangenehm war, immer mal wieder mit Ferse oder Fussballen auf einen Stein zu treffen.

Das kann ich Dir nachfühlen, denn Schotter ist auch nicht gerade der von mir bevorzugte Untergrund. Splitt, Sand oder so sind dagegen sehr angenehm, denn nach meiner Tour auf derartigem Untergrund fühle ich mich wunderbar. Rückenschmerzen habe ich dank meiner Dauerbarfuß-
aktivitäten keine mehr, was ich auf die beim Laufen auftretende
Reflexzonenmassage zurückzuführen weiß. Im Winter (wenn es einer werden sollte) möchte ich es auch mal probieren. Ich probierte es letzten Winter schon mal, aber brrrr...

Dann sahen wir an einer Abzweigung, dass dort auch noch ein Reiterpfad abging. Aufgrund der bisher nahezu unangenehmen Erfahrung, wichen wir also kurzerhand auf diesen aus, da um diese Zeit sowieso keine Reiter mehr zu erwarten waren.
Nun ging das Abenteuer los: Der ganze Weg bestand aus einer Mischung von vielleicht 80% normalem Waldboden und 20% Sand. Anfangs war der Weg gerade noch so feucht, dass die ganzen kleinen Huegel, die durch die Pferdehufe entstanden waren, unseren Schritten wunderbar nachgaben. Gerade so, dass man eine angenehme Massage erhielt, aber dann wieder ein paar Zentimeter einsank. Je weiter wir gingen, desto feuchter - nein - nasser wurde es. Bis an den Grad, dass kleine Wasserpfuetzen im Matsch standen und wir teilweise bis zur Mitte unserer Waden einsanken. So gingen wir dann also etwa eine Stunde durch die Gegend. Dann geradeso, als es dunkel war, kamen wir zum Auto zurueck und ich bin eigentlich ganz froh, dass uns keiner mehr begegnet ist, so wie wir aussahen. Wobei es in der Daemmerung sicher schon fast so aussah, als haetten wir dunkle Gummistiefel angehabt ;-)
Ich muss sagen, das war der beste Barfussspaziergang, den ich bisher genossen hatte und es war nicht das letzte Mal in diesem Wald.
Mich wuerde interessieren, ob andere hier aehnliche Erfahrungen gemacht haben und es auch so geniesen, durch Matsch zu waten?

Bingo! Mit mir hast Du jemanden angetroffen, dem es wahnsinnig viel Spaß macht, sich richtig im Matsch - am besten bis an die Waden -
auszutoben. Da kann ich zum Kinde werden. Wenn der Matsch schön zwischen die Zehen spritzt und die Füße samt Wadln `ne schöne Kruste
bekommen. Das Matschwandern mache ich auch lieber in der Dunkelheit;

Als wir gestern abend dann unsere Fuesse in der Badewanne einweichten, machten wir uns dann schon kurz Gedanken darueber, wie abgedreht wir sind. Aber wir kamen zu dem Schluss, dass sicher fast jeder irgendwie diese Neigungen hat, aber dass wir wohl nun zu den Wenigen gehoeren, die sie ausgelebt haben (und das auch weiterhin tun werden).
Eure Meinung wuerde mich sehr interessieren ...
Viele Gruesse
Andy

Das Ritual in der Badewanne kenne ich natürlich auch, aber die Zeit, in der man darin hockt, wird durch dieses einzigartige Erlebnis
entschädigt.
Das Wort "Neigungen" - vielleicht sehe ich das falsch - klingt irgendwie negativ, was Du damit sicherlich nicht zum Ausdruck bringen wolltest. Ich würde das eher als eine Leidenschaft bezeichnen oder
auch eine Lebenseinstellung. Das Barfußlaufen ist eine Lebenseinstellung von mir geworden und keiner wird mich davon abbringen. Selbst heute bei diesem besch... Wetter zog ich mir eine
lange Jeans an und ein T-Shirt - das war es. Die Leute schauten teilweise recht komisch, doch das tangiert mich nur peripher.
Schade, daß Du so weit von Stzúttgart weg wohnst, sonst könnte man
so eine matschige Tour auch mal zusammen machen...

Schöne Füße

Franz


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