Junipresse, die zweite (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Thursday, 20.06.2002, 13:36 (vor 8135 Tagen)

Hallo zusammen,
hier ein weiterer Pressespiegel :
Stützen und dämpfen - die 10 besten Jogging-Schuhe
So mancher Schuh stolperte über die Probleme Haltbarkeit und zu wenig Stütz- und Dämpfwirkung: Hier die zehn besten Joggingschuhe - jetzt aktuell Probe gelaufen von Stiftung Warentest [...]
Übungen stärken schwache Füße
Ob Sie Fußprobleme haben oder nicht - diese Übungen stärken die Muskulatur. Das ist nicht nur für Jogger wichtig. Die Tester geben folgende Tipps:
Übung 1: Frotteetuch zusammenrollen und auf den Boden legen. Darauf entlanggehen, dabei Füße der Länge nach abrollen. Dasselbe rückwärts! Wiederholen Sie die Übung drei Mal.
Übung 2: Auf die Zehen stellen, Fersen aneinander drücken, Position halten (zwei Mal 20 Sekunden). Danach abwechselnd 15-mal Fuß anheben. Festhalten erlaubt.
Übung 3: Ein Tuch mit den Zehen zusammenkrallen und anschließend hochheben.
Übung 4: Gehen Sie barfuß, wann immer Sie können, vor allem im Gras und im Sand.
[Berliner Kurier, 07. 06. 2002 ]
Übung 5 : Probieren Sie auf Naturböden aus, ob Sie nicht ganz auf Joggingschuhe verzichten können!

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Mit Vicky auf dem Barfußpfad [...]
BAD SOBERNHEIM. Gleich nach dem Rindenmulchpfad geht es durchs lange Lehmstampfbecken. "Geh' du mal vor, damit ich dich mit Matsch bespritzen kann", witzelt ein Barfußläufer mit seiner Begleiterin. Tapfer stapfen wir durch die braune Brühe. "Abartig", sagt eine Stimme hinter uns.
Wie viele Hunderte von Füßen mögen hier schon durchgewatet sein? Nicht darüber nachdenken, weiterlaufen. Vicky ist wie alle Kinder restlos begeistert, zeigt lachend ihre Füße. Andere beschmieren sich von oben bis unten mit Lehm. Das muss ein Urbedürfnis sein. Vor uns fällt ein Zwerg in die Pampe. "Macht nichts", sagt sein Vater und zieht ihn wieder heraus.
Der 3,5 Kilometer lange Barfußpfad entlang der Nahe bei Bad Sobernheim an der Nahe hält, was er verspricht: viel Spaß. 1992 eingerichtet und anfangs belächelt, besuchen ihn inzwischen Scharen von Menschen. Sie tun das, was der Gründer der Bad Sobernheimer Kur Emanuel Felke seinen Patienten riet: Barfuß durch die Natur! Alt und Jung stimulieren ihre Füße, die derlei Fußreflexzonenmassage in aller Regel so gar nicht gewöhnt sind. Sie marschieren über Gras, Lehm, Steine, Kiesel, Sand, Rinde, balancieren über Rundhölzer, passieren Wackelbrücken, testen Rollräder, waten durch Wasser.
Der knöchelhohe Lehm an unseren Füßen beginnt bald zu trocknen, bildet erste Risse, bevor wir ihn in kaltem Bachwasser abwaschen. Der schmale Weg zwischen Nahe und Bahnlinie weitet sich. Wir durchqueren Wiesen und Felder, bis wir uns an der Nahefurt sammeln. Was für ein Spaß, sich an den Halteseilen durch die Nahe zu hangeln. Vicky, der das Wasser bis zum Po reicht, durchquert den Fluss gleich mehrmals. Wenn das Wasser allerdings zu hoch ist, muss die nahe Holzbrücke benutzt werden.
Zurück führt die Route am anderen Ufer. Auf halber Strecke erquicken sich die Kinder im flachen Fluss. Eltern sitzen im Pulk auf der Kieselbank am Ufer. Kei-neswegs nur bei warmer Witterung soll sich der Barfußpfad lohnen, erfahren wir von anderen Barfußfans. Am Ende des Rundwegs wartet ein Highlight auf uns: Eine Seilhängebrücke sowie ein kleiner Nachen, der selbst über den Fluss gezogen wird und den Scharen von Kindern bevölkern.
Zum Abschluss gehen wir noch einmal ins Lehmbecken und dann zur Fußwaschanlage. Anschließend stärken wir uns im Quellenpavillon, spüren das sanfte Kribbeln unserer Fußsohlen. Wer solch ein Barfuß-Vergnügen öfter genießen möchte, dem sei geraten, beim nächsten Spaziergang durch Wald, Wiese, Feld einfach einmal Schuhe und Strümpfe auszuziehen [...]
[Frankfurter Rundschau, 07. 06. 2002]
Der nicht - kommerzielle, Eintritts - freie Tipp am Ende dieses Artikels verdient besondere Beachtung !
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Thunder:
Der Tick beim Kick!
Sonntag tritt der Schotte Hart wieder barfuß gegen das Ei [...]
Glasgow - Haben Sie beim Fußballspielen am Strand schon mal barfuß geschossen? Dann wissen Sie ja, wie weh das tun kann. Kaum zu glauben: Rob Hart, 27, macht das beruflich...
Der Kicker der Scottish Claymores, Thunders Gegner am Sonntag, tritt den Ball mit seinem nackten rechten Fuß. "Das mache ich seit 11 Jahren. Ich hab's mir von einem fränzösischen Fußballer im Fernsehen abgeguckt", erzählt der "schuhlose" Footballer.
Hart - sein Name ist Programm.
Schmerzen sind für den Engländer in schottischen Diensten ein Fremdwort. "Meine Mitspieler halten mich für verrückt. Aber ich habe auf dem Spann viel Hornhaut. Das einzig Unangenehme ist, dass der Ball so kalt ist."
Der Erfolg gibt dem Kicker recht. Hart (seit 4 Jahren bei den Claymores) leistete sich diese Saison noch keinen Fehlschuß. "Ich habe barfuß einfach ein besseres Gefühl als mit Schuhen."
Das braucht er auch am Sonntag [...]
[B.Z. (Berlin), 07. 06. 2002 ]
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Menschen: Alwin MÜller: Weitwanderweg auf Korfu eingeweiht
Trail führt 224 Kilometer quer über die Insel - Neustadter Gruppe war als erste darauf unterwegs - Abwechslungsreiche Strecke
Die Wanderung über einen 224 Kilometer langen Weg auf der Insel Korfu war für Alwin Müller in vielerlei Hinsicht eine neue Erfahrung: "Ich war noch nie auf Korfu und habe noch nie als Erster einen Weitwanderweg begangen." Der Neustadter organisierte die Reise einer 18-köpfigen Gruppe aus der Vorderpfalz auf die griechische Insel.
"Die meisten Griechen, die uns begegnet sind, haben uns wohl für verrückt gehalten", vermutet der 60-jährige Müller. Denn: Wer wandert schon, ohne dafür Geld zu bekommen? "In südlichen Ländern wandert man zur Arbeit, sonst nicht." "Unser Anblick war für die Bergbewohner wohl noch sehr ungewohnt." Dennoch haben die Korfioten die Gruppe aus Neustadt überall fröhlich mit "Jassas" (Hallo) oder "Kalimera" (Guten Tag) begrüßt: "Die haben gewinkt, als wären wir auf einem Festzug mit dabei." [...]
Abwechslungsreich verläuft dieser Weg in Schleifen über die ganze Insel: Vorbei an den Kreideklippen der Steilküste, über verschlungene Waldpfade, durchs Gebirge und vorbei an entlegenen Bergdörfern. "Auch die vielen Olivenhaine prägen die Landschaft und den Trail." Immer wieder führte der Wanderweg die Gruppe ans Meer: "Dort konnten wir barfuß am Strand entlangwandern."
Es sei auch felsiges Terrain zu meistern, nicht nur deswegen ,,ist die Strecke für Ungeübte zu schwer", sagt Wanderleiter Müller. Zehn Wandertage haben sich die Neustadter für den Trail vorgenommen und sind an einigen Tagen mehr als 25 Kilometer gewandert [...]
Weil die Wanderroute neu eingerichtet ist, muss vor Ort noch improvisiert werden: Eine Wanderkarte von Korfu gibt es noch nicht, so dass sich die Pfälzer ganz auf die Wegmarken und auf Wanderführer Costas verlassen mussten. "Der hat sich oft verlaufen. Und wir waren seine erste Weitwandergruppe." Doch das habe dem Griechen, der in Deutschland studiert hat, niemand verübelt. "Der Mann ist ein richtiger Lebensphilosoph, der das einfache Leben predigt." Naturmensch Costas sei vermutlich auch der einzige Grieche, der leidenschaftlich gern wandert [...]
[Rheinpfalz Online, 08. 06. 2002]
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tittmoning: Den Wald mit allen Sinnen kennen lernen
Tittmoning. Am Sonntag, 16. Juni, ist es wieder soweit: Im Rahmen der Bayern-Tour-Natur 2002 kann man die landschaftlichen und naturräumlichen Gegebenheiten des Rupertiwinkels erwandern. Dabei wird auch der Walderlebnispfad Meggenthal-Tittmoning vorgestellt, in dem man den Lebensraum Wald entdecken kann.
"Nur was der Mensch schätzt, das schützt er auch", das war im vergangenen Jahr die Motivation, warum Bayerns Umweltminister Dr. Werner Schnappauf die Bayern-Tour-Natur ins Leben rief. Erklärtes Ziel der Initiative als Natur-Erlebnistag war und ist, die Bürger für die Faszination der bayerischen Natur so zu begeistern, dass Schutz und Erhalt der natürlichen Vielfalt immer freiwillig und aus eigener Überzeugung erfolgen.
Im Rahmen der Bayern-Tour-Natur wird heuer der Walderlebnispfad Meggenthal-Tittmoning vorgestellt [...] "Wir sind sehr stolz darauf, dass sich die Waldbesitzer so für diesen Walderlebnispfad engagiert haben", betont Franz Staudinger, "ohne sie hätten wir das Projekt vergessen können."
Auch mit der Auslastung des Walderlebnispfades sind die Initiatoren mehr als zufrieden: "Wir waren sehr überrascht, dass selbst in den Wintermonaten viele Besucher den Pfad besuchten und sich Info-Hefterl mitnahmen oder aber sich am Rastplatz in unsere Listen eintrugen", so Försterin Silvia Granzer. "Wer sich den Walderlebnispfad anschauen möchte, der fährt gezielt nach Meggenthal." [...] Der Walderlebnispfad besteht aus einem Radrundweg und aus einem Erlebnis-Weg, der zu Fuß erkundet werden kann [...]
Der Kernbereich des Walderlebnispfades ist der "Igel"-Wanderweg, der mit einer Länge von etwa 2,7 Kilometern gemütlich in zwei Stunden erkundet werden kann. Über den gesamten Weg verteilt geben neun Stationen und ein Baumartenrätsel Informationen zu verschiedenen Themen [...] Etwas Besonderes ist der Tastpfad, auf dem man barfuß den Untergrund erleben kann oder auch die Station "Klangholz", an der man mit einem Stamm Musik machen kann [...]
Weitere Infos auch im Internet unter www.chiemgau-tourismus.de und www. tournatur.bayern.de.
[Chiemgau-Online, 08. 06. 2002]
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Party im Wohnzimmer von Thomas D.
Neheim. Was Thomas D. mit seinen WG-Genossen als "Son Goku" in der Stille seines Bauernhofes in der Eifel geschaffen hat, ist laut, rockig und punkig - ganz anders als seine Musik mit den Fanta 4 oder auf seinen Solo-Alben. Gestört hat´s keinen der mehr als 500 Besucher im Werk II. Sie tanzten, kreischten und sangen gegen und mit den fantastischen Sechs, als ob sie nie etwas anderes von Thomas D. gehört hätten. Zwei Monate vor dem Erscheinen stellte das Projekt seine Debüt-CD vor.
Klein , schwarhaarig und mit reinem Kämpferherzen - das ist "Son Goku", Held einer japanischen Comic-Serie, die dem Projekt von Thomas D. und fünf befreundeten Musikern den Namen verlieh. Freiheit, Frieden, Liebe und Spaß - darum dreht es sich in den Stücken [...] "Lasst uns eine Party feiern", schrie Thomas D. selbst in bester Partylaune. Für den einzigen Gig im Sauerland hatte sich der Frontmann extra-fein herausgeputzt: grüner Irokeesen-Kamm, bloßer Oberkörper, schlabberige Jogginghose, barfuß. So fetzte Thomas D. zwei Stunden über den roten Wohnzimmerteppich auf der Bühne [...]
[Westfalenpost, 08. 06. 2002]
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Barfuß über Stock und Stein
Kinder zeigen keine Furcht auf dem Fußparcours [...]
"Kinderfüße und Kinderschuhe" - unter diesem Motto fand am Montag im Rahmen der Gesundheitswoche ein Aktionstag im Kindergarten des Arbeiter-Samariter-Bundes in Niesky statt [...]
[...] Gesundheitsamt, [...] AOK, [...] Schuhgeschäft und die Erzieherinnen sowie die Kinder des Kindergartens hatten den Nachmittag vorbereitet. Doch warum? Dr. Berger erklärt: "98 Prozent der Bevölkerung kommen mit gesunden Füßen zur Welt, jedoch im Erwachsenenalter sind es nur noch 40 Prozent, die gesunde Füße haben." Außerdem trägt fast die Hälfte aller Kinder zwei bis drei Nummern zu kleine Schuhe [...] Kinderfüße bräuchten genügend Bewegungsspielraum, also passende Schuhe. Wichtig sei außerdem eine abwechslungsreiche Bewegung. Beispielsweise sollte ein Kind ruhig mal barfuß laufen.
Dr. Ines Berger hat viele Informationen rund um das Thema zusammengetragen: So dauert es ungefähr 16 Jahre, bis der Fuß seine endgültige Form und Festigkeit hat. Im jungen Alter ist das Nervensystem noch unreif, das heißt, dass die Kinder keine Schmerzempfindlichkeit haben. Ihre Füße sind weich und biegsam, so passen diese auch in zu kleine Schuhe. Die Füße entwickeln sich ohne Schuhe am besten. Das Kind brauche auch keine Lauflernschuhe, wie einige Eltern denken. Es lernt sogar ohne Schuhe, wie man geht, läuft oder springt.
Die Kinder staunten nicht schlecht, als ihnen Dr. Ines Berger erklärte, wieviel die Füße "ertragen" müssen. "Beim Gehen tragen sie das Doppelte unseres Körpergewichts, beim Laufen das Vierfache und beim Springen das Zehnfache", sagte sie [...] Susanne Göllner von der AOK zeigte einige fußgymnastische Übungen. Die Kinder probierten sie aus. Spannend wurde es auf einem Fußparcour. Was lässt sich mit den Füßen fühlen? Die Mädchen und Jungen liefen dazu beispielsweise über Sand, Steine oder Stroh. "Ih, das Wasser ist ja kalt", oder "Die Stöcke stacheln so sehr", hörte man oft von den Kleinen, die dennoch viel Spaß daran hatten [...]
[Sächsische Zeitung, 08. 06. 2002]
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UN-GIPFEL
Speisung des Langstreckenläufers [...]
Afrikaner müssen schon als Kinder viel länger und viel weiter laufen als andere. Barfuß gehen sie Kilometer zur Schule, ins Nachbardorf, auf der Suche nach Nahrungsmitteln oder als Hirten den Ziegen oder Rindern hinterher. Als Kenianer tun sie das zudem natürlicherweise im "Höhenlager" zwischen 1 500 und 2 500 Meter Höhe und in schwierigem Gelände. So lauten die landläufigen Erklärungen für die Leistungen der ostafrikanischen Wunderläufer.
Für Paul Tergat treffen sie zu. Der zweifache Silbermedaillengewinner von Atlanta und Sydney, erinnert sich: "Mein Heimatdorf Baringo im Rift Valley war trocken, Krankheiten grassierten, es herrschte pure Armut. Ständiger Nahrungsmittelmangel erlaubte es nur wenigen Kindern, alle ihre Fähigkeiten zu entfalten. Ich ging den drei Meilen langen Weg zur Schule jeden Morgen mit leerem Magen, und es war oft schwierig, dem Unterricht zu folgen. Ich weiß, was es heißt, arm und hungrig zu sein."
Diese Sätze schreibt der heute 33 Jahre alte Athlet in einem Appell an die Teilnehmer des an diesem Montag beginnenden UN-Welternährungsgipfels und er bittet sie, allen 300 Millionen Kindern unter den 800 Millionen Hungernden in der Welt eine Chance zu geben, wie er sie bekam. Acht Jahre alt war Paul Tergat, spindeldürr und muskelschwach, als das UN-Welternährungsprogramm begann, in den Schulen der Umgebung Essen an die Kinder zu verteilen. Tergat erinnert sich an das tiefe Glücksgefühl, die Erleichterung, einer täglichen existenziellen Sorge ledig zu sein. Er erzählt, wie Schulabbrecher wiederkamen und dass Eltern, deren Kinder nie zur Schule durften, weil sie für ihr Überleben arbeiten mussten, sie nun hinschickten [...]
Erst mit 22 Jahren, in der Armee, traf er auf andere Läufer, besonders Moses Tanui. Mit 25 Jahren begann seine Erfolgsserie. Und es spricht sehr für ihn, dass er über diesem Glück seine Herkunft nicht vergaß. Sein Beispiel mag viele überzeugen, dass es lohnt, Kinder nicht hungern zu lassen.
[Berliner Zeitung, 10. 06. 2002]
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Besucherrekord trotz Dauerregens
Heidenheim: 20000 Menschen beim Umzug zum Schäferlauf
Trotz Dauerregens haben am Sonntag etwa 20000 Menschen den Festzug zum traditionellen Heidenheimer Schäferlauf miterlebt [...] Der Andrang sei wohl darauf zurückzuführen, dass die Geschäfte in der City erstmals bei einem Schäferlauf geöffnet waren.
Den Schäferlauf selbst, bei dem elf junge Mädchen und neun junge Männer barfuß auf einer Wiese um die Wette rannten, hätten rund 1500 Menschen gesehen. Der Schäferlauf war traditionell immer auch eine Art Heiratsmarkt. Er wurde 1723 vom württembergischen Herzog Eberhard Ludwig gestiftet. Seit 1972 wird die Tradition alle zwei Jahre neu belebt.
[Augsburger Allgemeine, 10. 06. 2002 ]
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Erst Schuhe und Strümpfe ausziehen, dann fühlen
Waldkindergarten besteht seit fünf Jahren
Ausstellung "Bilder und Alltägliches aus dem Wald" im Rathaus eröffnet [...] Die Wakis hatten Materialien im Wald gesammelt und daraus kleine Kunstwerke gebastelt. Besucher werden zudem über die Kleidung der Kinder wie auch über die letzten fünf Jahre des Kindergartens informiert [...]
Sehen und hören, riechen, schmecken und fühlen in der Ausstellung werden alle Sinne des Besuchers gefordert. Nicht einfach nur durchlaufen, sondern "Trau Dich . . ." fordern mehrere Schilder die Interessierten zum Selbsterleben auf. Da liegt beispielsweise ein Teil eines Baumstammes auf einem Tisch. Dessen Rinde will betastet werden. "Trau Dich . . ." auch im 1. Stock. Fünf Apfelsinenkisten stehen nebeneinander auf dem Boden, mit Tüchern abgedeckt. Bevor man sich traut gilt es, erst mal Schuhe und Strümpfe auszuziehen. Denn nur barfuß lässt sich fühlen, was sich in den Kisten verbirgt. Da gibt es Waldboden mit Nadeln, Tannen- und Fichtenzapfen und auch flauschige Mooskissen. Dem Misstrauenden sei an dieser Stelle schon verraten: Keine Angst, Regenwürmer sind nicht dabei [...]
Lob hatte auch Michael Appt parat. In seinem Rückblick sagte der Förster und Gemeinderat: "Da war eine Gruppe von Bürgern, die nicht gejammert hat und gesagt hat: ,Gemeinde, mach mal, sondern selbst das Heft in die Hand genommen hat." Appt weiter: "Das ist bares Bürgerschaftsengagement, wie man es nur noch selten antrifft und auf das die Gemeinde stolz sein kann." Während des Aufbaus der Ausstellung habe er sich an seine eigene Kindheit zurück erinnert. Früher sei der Wald "Spielraum Nummer Eins gewesen, heute: Null". Appt, der immer wieder mit Schülern den Wald begeht, ist oft frustriert: Mich erschütterts immer wieder, wenn ich Viertklässler führe, welche Probleme die allein beim Gehen abseits der befestigten Wege haben. Die können nicht mehr über Stock und Stein laufen."
"Trau Dich . . .": In der liebevoll gestalteten Ausstellung des Waldkindergartens im Althütter Rathaus werden alle Sinne des Besuchers gefordert [...]
[Backnanger Kreiszeitung, 10. 06. 2002 ]
Das Sammeln von Barfuß - Erfahrungen scheint recht dauerhaft zur Konzeption der Waldkindergärten zu gehören, davon lesen wir jedenfalls immer wieder.
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Barfuß über Stock und Stein
KIRCHHEIMBOLANDEN: Heilpädagogium Schillerhain feiert Jahresfest [...]
Dem Festakt schloss sich ein buntes und abwechslungsreiches Programm an, bei dem die Kinder und ihre Betreuer Kostproben ihrer täglichen Arbeit gaben. Der Bogen der Darbietungen spannte sich von modernen Tänzen über Theatervorführungen und anderem mehr bis hin zu Musikeinlagen.
Stark frequentiert waren vor allem die zehn Stationen eines Spielparks, bei denen die Kinder ihr Geschick in vielerlei Arten unter Beweis stellen konnten [...]
Höhepunkt des Jahresfestes war jedoch die Einweihung des Barfußpfades auf der Apfelwiese. Geboren wurde die Idee auf einer Jugendfreizeit im vorigen Jahr, wo die teilnehmenden Kinder von der dort installierten Einrichtung so begeistert waren, dass sie immer wieder darauf drängten, einen solchen Pfad auch auf dem Gelände des Heilpädagogiums einzurichten. Nachdem zur offiziellen Einweihung [...] das beachtliche Werk zum "Erfühlen" durch Pädagogiumsleiter Karl Züfle freigegeben worden war, wurde der Pfad - teils sehr vorsichtig, teils recht mutig - unter die Barfüße genommen. Insgesamt zehn markierte Rechtecke von zwei mal ein Meter Größe waren mit Sand, Kies, großen Flusssteinen, Rinde, Sägemehl, kleineren Holzstückchen, Torf, Tannenzapfen, Stroh, kleinen Ästen, Moos und einem hölzernen Mosaik ausgefüllt und boten Gelegenheit, die verschiedenen Materialien entweder mit geschlossenen Augen oder in optischer Verbindung zu erfühlen [...]
[Rheinpfalz Online, 11. 06. 2002]
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Kneipp-Saison in Stützerbach: Tretet los! [...] Große logistische Vorbereitungen brauchte es nicht, um das Anwassern durch die Kneipp- Jünger in Stützerbach zum Gesundheitsfest werden zu lassen. Der Ablauf ist seit Jahren geübt, nur die Details der Aktivitäten auf der Wanderroute variieren. Dieses Jahr am Sonntagnachmittag hatten die knapp 40 Wanderlustigen die Belastungsstrecke gewählt. Kurärztin Dr. Helm stellte die Pulswerte vor dem Anstieg fest und zählte die Pulsfrequenz nach Erreichen der Höhe. Damit bekam jeder Auskunft über den Grad seiner Fitness nach der Winterpause und auch ein paar Hinweise, wie er diese durch Kneipp´ sche Lebensweise erhöhen könne.
Am Tretbecken in Kurparknähe warteten etliche Mitglieder des hiesigen Kneipp- und Fremdenverkehrsvereins unterm Pagodenzeltdach auf die Wanderer. Gut anderthalb Stunden waren diese auf Tour gewesen. Den Kindern hatte unterwegs die Fußreflexzonen- Testaufgabe besonderen Spaß gemacht. Fast allen gelang es, das Bodenmaterial mit den nackten Füßen bei verbundenen Augen zu erfühlen. Kieselsteine, Sand, Moos, Waldboden und anderes ertasteten die meisten schon beim ersten Durchgang. Die etwa 15 mitwandernden Kinder kamen auch als erste am Tretbecken an. Katharina, Tina, Christin, Claudia und die anderen zögerten keine Sekunde, krempelten die Hosenbeine hoch und traten storchbeinig das Wasser. Dieses trat nicht zurück, sondern dessen Kälte (eine Frau mit viel Temperaturgefühl tippte auf 13 Grad plus) biss eher wie ein Hund in Füße und Waden. Auf den kurzen Kälteschock komme es an, meinte Ärztin Jutta Kaltwasser. Dieser verwandle sich nach Verlassen des Wassers in ein Wärmegefühl, weil die Durchblutung auf Kneipp´ sche Weise angeregt sei.
Auch die Erwachsenen, allen voran Kurärztin Helm, machten die Wohlfühl- Kneipp-Tour durch das Tretbecken. Da wurde der Rock geschürzt, die Hose gehoben und Bein gezeigt. Dass die Frauen mutiger sind, bewiesen die Männer als Zuschauer am Beckenrand [...]
[Thüringer Allgemeine, 11. 06. 2002]
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Für die Entwicklung eines Wir-Gefühls
Nicht schlagen, treten und verspotten
Projektwoche zum Thema »Gewaltprävention« in der Grundschule mit Aktionen
Dammbach. Das Gemeinschaftsgefühl soll gestärkt, Gewaltausbrüchen vorgebeugt werden. Darin waren sich Eltern und Lehrer der Dammbacher Grundschule einige. Nach ersten Schritten folgt jetzt ein großes Projekt. Eine Woche lang steht das Thema »Gewaltprävention« im Mittelpunkt des Schulalltags.
Bereits vor einigen Wochen haben Schüler und Lehrer gemeinsam Regeln ausgearbeitet: Wir schlagen nicht, wir treten uns nicht, wir verspotten uns nicht und wir grüßen uns. Diese Regeln wurden auf Fahnen geschrieben und in Pflanzenschalen gesteckt. Hielt sich eine Klasse eine Woche lang daran, durften die Schüler am Ende eine Frühjahrsblume pflanzen. Blühende Blumenschalen waren das Ergebnis dieser Aktion [...]
Täglich stehen neun Aktionen auf dem Programm, an fünf insgesamt können die Kinder während der Woche teilnehmen [...] »Diese Aktivitäten zielen auf Gemeinschaftserfahrungen, Entwicklung eines Wir-Gefühls.« Es werden Werte eingeübt, wie Rücksichtnahme auf Schwächere, Hilfsbereitschaft und das Wahrnehmen der Bedürfnisse des Anderen [...]
Direkter, je nach Wetter auch feuchter, sind die Erfahrungen der Gruppe um Lehrerin [...] Die Kinder streifen durch das Gelände, laufen barfuß über eine Wiese und konzentrieren sich auf ihre Sinne, beim Hören, Tasten, Fühlen und Riechen [...]
Die Idee zu der Projektwoche stammt nicht von einer Vorlage, steht in keinem Lehrplan. Alle Aktionen wurden von Eltern, Lehrern und Schülern entwickelt und umgesetzt [...]
[Main-Echo, 12. 06. 2002]
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Zwei Welten vereint
Tanzkünstler Hyde und Sowah brillierten in der Gelben Schule
Bad Salzuflen (beo) . Unter dem Titel "Wala" (Leben) stand die Performance der aus Ghana stammenden Tanz-Künstler Aikins Hyde und Adjei Sowah, die auf Einladung der Volkshochschule und der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde jetzt im Gemeindehaus an der Martin-Luther-Straße gastierten.
Als "Versuch, zwei Welten tänzerisch darzustellen", hatte Superintendent Dieter Lorenz in seiner kurzen Einführungsansprache die Grundidee der Performance charakterisiert und auf die Verbindung zwischen der Schöpfungsgeschichte und den Mythen der Vergangenheit der beiden Tänzer hingewiesen [...]
Mit ihrem Programm "Wala", das in der Sprache "Ga", der Hochsprache von Ghanas Hauptstadt Accra, "Leben" bedeutet, führten Aikins Hyde und Adjei Sowah einen Zyklus auf, der mit der einfachen Existenz des menschlichen Lebewesens beginnt und sich über die Entwicklung des täglichen Lebens bis hin zur Erkenntnis eines höheren Wesens erstreckt.
Barfüßig und unter Verzicht auf aufwändige Requisiten agierten die beiden Tänzer zunächst ohne akustische Begleitung, und die atemlos scheinende Stille des Publikums war die natürlich erscheinende Reaktion auf manches Fremde und Unerwartete. [...]
[Lippische Landes-Zeitung, 12. 06. 2002 ]
Belesene Füße
von Georg


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