Barfuß und Fußgesundheit - Hobby? Barfuß! auf Parsimony

Hallo zusammen,

ich habe da mal eine Frage an Eure geballte Kompetenz und Erfahrung.
Ich gehöre ja nicht zu den Hardcore-Barfußläufern unter uns sondern gehe nur in den Sommermonaten so oft wie möglich barfuß. Allerdings ziehe ich höchstens Sandalen ohne Socken an, festes Schuhwerk trage ich von April bis Oktober nie. Allerdings weiß ich ja, daß das nicht den Tatbestand des Barfußlaufens erfüllt und ich somit nicht ganz "dazu" gehöre. Wie ich vor Monaten oder bald Jahren schon mal hier postete, befürchte ich durch regelmäßiges Barfußlaufen auf allen denkbaren Untergründen (auch Asphalt) meine Füße zu ruinieren. Übermäßige Hornhautbildung und sonstige Fehlbildungen , wie Plattfüße, befürchte ich. Hört sich jetzt vielleicht lustig an, aber wenn man sich so die Füße der Völker ansieht, die ihr Leben lang barfuß laufen und noch nie Schuhe anhatten (Afrika), finde ich nicht, daß die sonderlich gesund aussehen. Fast alle haben doch eher Platt- oder Spreizfüße. Wer kann da kompetente Antwort geben? Wie sind Eure Erfahrungen diesbezüglich? Ich bezweifele auch immer noch, daß das Gefühl der Fußsohle völlig erhalten bleibt, wenn man ausschliesslich barfuß läuft. Eine Abhärtung der Fußsohle ist doch nur logisch, also kann sie doch nicht so sensibel bleiben, wie die eines geschützter Fußes. Dies habe ich jedenfalls selber an mir festgestellt, wenn ich mal zwei oder drei Tage am Stück barfuß unterwegs war. Die Fußsohle wird härter und unsensibler - einige Eurer Erfahrungen sind ja dahingehend andere, wie im Best Of auch zu lesen ist. Aber vielleicht gibt es ja auch Leute hier, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und mir sagen können, wie man trotz Barfußlaufen das Gefühl des Fußes gleichbleibend erhalten kann.

Olaf

Hallo, Olaf!

Du darfst nicht vergessen, daß die Natur den menschlichen Fuß eigentlich zum Barfußlaufen bestimmt hat.
Und was man von den Naturvölkern hört, ist das Gegenteil: In Völkern, wo nie Schuhe getragen werden, treten Fußschäden selten auf, in unserer "zivilisierten" Welt hat die Mehrheit Fußprobleme und teilweise auch damit verbundene andere Beschwerden wie zum Beispiel Rückenprobleme.

Hallo TeWe,

Du darfst nicht vergessen, daß die Natur den menschlichen Fuß eigentlich zum Barfußlaufen bestimmt hat.

Allerdings nicht, um auf Asphalt zu laufen - Naturböden sind ok, keine Frage, aber Asphalt ist für nackte Füße sicherlich belastender (auf Dauer) als mit untereschnallter, schützender Sohle...oder irre ich mich da völlig??

Und was man von den Naturvölkern hört, ist das Gegenteil: In >Völkern, wo nie Schuhe getragen werden, treten Fußschäden selten >auf, in unserer "zivilisierten" Welt hat die Mehrheit Fußprobleme >und teilweise auch damit verbundene andere Beschwerden wie zum >Beispiel Rückenprobleme.

Die Rückenproblematik sehe ich ein, aber ob die nie Schuhe tragenden Völker wirklich die gesünderen Füße haben, weiß ich nicht. Klar, die Zivilisationsschäden haben die natürlich nicht, aber dafür eben ziemliche "Gebrauchsspuren", will heißen, der Verschleiß ist höher und das sieht man diesen Füßen auch an.

Olaf

Hallo, Olaf!

Du darfst nicht vergessen, daß die Natur den menschlichen Fuß eigentlich zum Barfußlaufen bestimmt hat.

Allerdings nicht, um auf Asphalt zu laufen - Naturböden sind ok, keine Frage, aber Asphalt ist für nackte Füße sicherlich belastender (auf Dauer) als mit untereschnallter, schützender Sohle...oder irre ich mich da völlig??

Das sehen viele Leute so (auch Orthopäden), darum will ich nicht das Gegenteil behaupten.
Allerdings möchte ich anmerken, daß es auch in der Natur harte Böden gibt (steinige Böden), aber in der Natur gibt es natürlich auch oft nachfedernde Böden, das will ich nicht abstreiten.
Andererseits sagen Orthopäden auch, daß Schuhe, die zu stark dämpfen, nicht gut seien (außer vielleicht beim Sprinten), weil der Fuß dann gar nicht mehr abfedern müßte und sich Sehnen und Muskeln zurückbilden könnten.
Die Experten sind sich auf diesem Gebiet also auch uneinig. Das Problem dürfte darin liegen, daß es keine Studien über Leute gibt, die immer barfuß über harten Asphalt laufen. Daher weiß man nicht, ob das gesundheitsschädigend ist.

aber ob die nie Schuhe tragenden Völker wirklich die gesünderen Füße haben, weiß ich nicht. Klar, die Zivilisationsschäden haben die >natürlich nicht, aber dafür eben ziemliche "Gebrauchsspuren", will heißen, der Verschleiß ist höher und das sieht man diesen Füßen auch an.

Na ja, Gebrauchsspuren gibt es überall: die Sehkraft läßt nach, spätestens, wenn man alt ist, braucht man eine Brille, die Beine tragen einen weniger gut, man ist nicht mehr so schnell wie früher ...
Und: Wer viele SMS mit dem Daumen auf dem Handy tippt, nutzt seinen Daumen auch schnell ab, hat man herausgefunden.
Aber sollten wir unsere Hände jetzt auch weitgehend ruhigstellen (so wie die Füße in dicken Schuhen), damit sie sich kaum abnutzen?

Gruß
TeWe

Das sehen viele Leute so (auch Orthopäden), darum will ich nicht das Gegenteil behaupten.
Allerdings möchte ich anmerken, daß es auch in der Natur harte Böden gibt (steinige Böden), aber in der Natur gibt es natürlich auch oft nachfedernde Böden, das will ich nicht abstreiten.

Angeblich ist die afrikanische Savanne ja die Wiege der Menschheit, und da ist der Boden an manchen Orten sehr trocken, hart und vor allem heiß. Da ist Asphalt sogar manchmal angenehmer (ich hab's ausprobiert :)).

Die Experten sind sich auf diesem Gebiet also auch uneinig. Das Problem dürfte darin liegen, daß es keine Studien über Leute gibt, die immer barfuß über harten Asphalt laufen. Daher weiß man nicht, ob das gesundheitsschädigend ist.

Bis auf die der barfüßigen Rikisha-Fahrer, die trotz der Belastung anatomisch einwandfreie Füße haben. Aber diese Studie bezeichnet ein Forumleser hier als "tendenziös"...

aber ob die nie Schuhe tragenden Völker wirklich die gesünderen Füße haben, weiß ich nicht. Klar, die Zivilisationsschäden haben die >natürlich nicht, aber dafür eben ziemliche "Gebrauchsspuren", will heißen, der Verschleiß ist höher und das sieht man diesen Füßen auch an.

Was heißt "Verschleiß" genau? Kleinere Schnittwunden o.ä. gibt's wohl immer wieder, aber die verheilen ja wieder. Fußfehlstellungen dagegen sind im allgemein nicht therapierbar (Einlagen mildern nur die Symptome).

Hallo TeWe,

Du darfst nicht vergessen, daß die Natur den menschlichen Fuß eigentlich zum Barfußlaufen bestimmt hat.

Allerdings nicht, um auf Asphalt zu laufen - Naturböden sind ok, keine Frage, aber Asphalt ist für nackte Füße sicherlich belastender (auf Dauer) als mit untereschnallter, schützender Sohle...oder irre ich mich da völlig??

Der Fuß ist im Prinzip für (fast) alle Untergründe geeignet - oder besser gesagt: trainierbar. Asphalt belastet wegen der mangelnden Nachfederung in der Tat die Gelenke stärker - mit der Zeit gewöhnt sich die Gelenke aber an diese Form der Belastung, und die Probleme verschwinden.

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Hallo Olaf,

...... Wie ich vor Monaten oder bald Jahren schon mal hier postete, befürchte ich durch regelmäßiges Barfußlaufen auf allen denkbaren Untergründen (auch Asphalt) meine Füße zu ruinieren.

Asphalt und verdichteten Schotter finde ich auf Dauer auch belastend. Ich bewege mich darauf lieber mit dem Fahrrad. deshalb laufe ich überwiegend auf Naturboden.

Übermäßige Hornhautbildung und sonstige Fehlbildungen, wie Plattfüße, befürchte ich. Hört sich jetzt vielleicht lustig an, aber wenn man sich so die Füße der Völker ansieht, die ihr Leben lang barfuß laufen und noch nie Schuhe anhatten (Afrika), finde ich nicht, daß die sonderlich gesund aussehen. Fast alle haben doch eher Platt- oder Spreizfüße.

Nein! Die haben ordentliche Muskelpakete an den Füßen, die das Gewölbe zu einem Großteil ausfüllen. Diese Muskeln rücken das Gewölbe in die richtige Position -- und darauf kommt es alleine an. Was den Spreizfuß betrifft: das ist nicht die gesunde Spreizung der Zehen bei Leuten, die von Jugend an barfuß laufen, sondern ein breitgetretener Mittelfuß, wie er besonders beim Hallux valgus auftritt. So richtig schlimm wird das erst durch hohe Absätze, weil die die Belastung des Vorderfußes verfünffachen.

Ich bezweifele auch immer noch, daß das Gefühl der Fußsohle völlig erhalten bleibt, wenn man ausschliesslich barfuß läuft. Eine Abhärtung der Fußsohle ist doch nur logisch, also kann sie doch nicht so sensibel bleiben, wie die eines geschützter Fußes.

Ich habe keine dicke, sondern eine zähe Hornhaut bekommen. Meine Sohlen habe wirklich nichts an Sensibilität verloren, stattdessen entwickelt sich die Wahrnehmungsfähigkeit immer weiter. Wenn es zu steinig wird, empfinde ich auch nach wie vor Schmerz. Also suche ich lieber Pfade, die den Füßen gut tun!

Aber vielleicht gibt es ja auch Leute hier, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und mir sagen können, wie man trotz Barfußlaufen das Gefühl des Fußes gleichbleibend erhalten kann.

Man muss viel auf Untergründen laufen, die sich schön und interessant anfühlen. Dann macht das Fühlen Spaß und wird genau dadurch intensiv. Unangenehme Gefühle verdrängt man doch, so gut man kann -- die sollte man sich nicht überflüssigerweise zumuten!

Schöne Füße, Lorenz

Gesundes Leben auf freiem Fuß

Danke schön, Lorenz, für Deine Ausführungen! Ich denke, mir ist jetzt einiges klarer geworden!

Schöne Grüße und frohen barfüßigen Tag
Olaf

Hallo Olaf,

...... Wie ich vor Monaten oder bald Jahren schon mal hier postete, befürchte ich durch regelmäßiges Barfußlaufen auf allen denkbaren Untergründen (auch Asphalt) meine Füße zu ruinieren.

Asphalt und verdichteten Schotter finde ich auf Dauer auch belastend. Ich bewege mich darauf lieber mit dem Fahrrad. deshalb laufe ich überwiegend auf Naturboden.
Übermäßige Hornhautbildung und sonstige Fehlbildungen, wie Plattfüße, befürchte ich. Hört sich jetzt vielleicht lustig an, aber wenn man sich so die Füße der Völker ansieht, die ihr Leben lang barfuß laufen und noch nie Schuhe anhatten (Afrika), finde ich nicht, daß die sonderlich gesund aussehen. Fast alle haben doch eher Platt- oder Spreizfüße.
Nein! Die haben ordentliche Muskelpakete an den Füßen, die das Gewölbe zu einem Großteil ausfüllen. Diese Muskeln rücken das Gewölbe in die richtige Position -- und darauf kommt es alleine an. Was den Spreizfuß betrifft: das ist nicht die gesunde Spreizung der Zehen bei Leuten, die von Jugend an barfuß laufen, sondern ein breitgetretener Mittelfuß, wie er besonders beim Hallux valgus auftritt. So richtig schlimm wird das erst durch hohe Absätze, weil die die Belastung des Vorderfußes verfünffachen.

Ich bezweifele auch immer noch, daß das Gefühl der Fußsohle völlig erhalten bleibt, wenn man ausschliesslich barfuß läuft. Eine Abhärtung der Fußsohle ist doch nur logisch, also kann sie doch nicht so sensibel bleiben, wie die eines geschützter Fußes.

Ich habe keine dicke, sondern eine zähe Hornhaut bekommen. Meine Sohlen habe wirklich nichts an Sensibilität verloren, stattdessen entwickelt sich die Wahrnehmungsfähigkeit immer weiter. Wenn es zu steinig wird, empfinde ich auch nach wie vor Schmerz. Also suche ich lieber Pfade, die den Füßen gut tun!

Aber vielleicht gibt es ja auch Leute hier, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und mir sagen können, wie man trotz Barfußlaufen das Gefühl des Fußes gleichbleibend erhalten kann.

Man muss viel auf Untergründen laufen, die sich schön und interessant anfühlen. Dann macht das Fühlen Spaß und wird genau dadurch intensiv. Unangenehme Gefühle verdrängt man doch, so gut man kann -- die sollte man sich nicht überflüssigerweise zumuten!
Schöne Füße, Lorenz

Wie ich vor Monaten oder bald Jahren schon mal hier postete, befürchte ich durch regelmäßiges Barfußlaufen auf allen denkbaren Untergründen (auch Asphalt) meine Füße zu ruinieren.

Wenn du dich sanft und allmählich daran gewöhnst, einfach jeden tag ein bisschen mehr, dann ruinierst du nichts ...

Übermäßige Hornhautbildung und sonstige Fehlbildungen, wie Plattfüße, befürchte ich.

Hornhaut bildet sich etwa so schnell, wie sie sich wieder abläuft. An der fersenkante wird sie trocken und rauh, da hilft eine hornhautfeile, wie es sie zum beispiel von der firma Scholl in drogeriemärkten gibt.

Ich bezweifele auch immer noch, daß das Gefühl der Fußsohle völlig erhalten bleibt, wenn man ausschliesslich barfuß läuft. Eine Abhärtung der Fußsohle ist doch nur logisch, also kann sie doch nicht so sensibel bleiben, wie die eines geschützter Fußes.

Die fußsohle wird weniger schmerzempfindlich, aber das beeinträchtigt den tastsinn nicht im geringsten. Die tägliche stimulation wirkt sich eher positiv auf den tastsinn der füße aus.

Also mach es, aber zunächst in maßen, nur da, wo es dir auch spaß macht.

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