Maipresse (3.1) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Tuesday, 04.06.2002, 19:16 (vor 8150 Tagen)

Hallo zusammen,
der diesmalige Pressespiegel beginnt mit verschiedenen barfüßigen Musikern, wobei wir die ersten beiden schon aus früheren Pressespiegeln kennen :
Der Fado in allen Facetten: Misia begeistert 900 Zuschauer
Aachen. Mit Misia hat der Fado, der melancholische Gesang Portugals, in den letzten Jahren neue internationale Anerkennung gefunden. Sie animierte zahlreiche Poeten Portugals, für sie zu schreiben, ließ neue Fado-Kompositionen entstehen.
Im Rahmen des Rheinischen Musikfestes wurde ihr Konzert in der Festhalle Weisweiler zum Ereignis. Der WDR und der örtliche Portugiesische Verein machten es möglich. Die über 900 Konzertbesucher feierten Misia mit roten Rosen und euphorischem Jubel.
Geheimnisvolles Bühnendunkel, dann nachtblaues Licht. Eine mädchenhafte Gestalt erscheint aus dem Nichts: Misia. Ihr Kleid ist korallenrot, sie geht barfuß über den Holzboden, das schwarze Fransentuch ist um Kopf und Schultern geschlungene.
Die Portugiesin, die als moderne Botschafterin des Fado eine internationale Karriere aufbauen konnte, erobert ihr Publikum ohne Mühe. Sie legt sich sanft hinein in Schmerz und Flehen, in die Tiefen jener Gefühle, die im Fado anklingen. Ihre Stimme ist stark und mutig, sie kann zart und leise, aber auch wild und heftig werden.
Sie kann splitternd spröde und im nächsten Moment wieder rund und weich klingen. «Eine Begegnung der besonderen Art» [...] und sehr «besonders» ist auch ihr Begriff vom Fado. Misia will Glück und Leidenschaften, Sehnen und Trauer vermitteln - aber sie propagiert auch den Fado voller Lebensgefühl, der sogar fröhlich und beschwingt sein darf. Getragen wird die Sängerin mit dem glatten schwarzen Haar dabei von einem Ensemble aus Könnern [...]
[Aachener-Zeitung, 12. 05. 2002]

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Barfuss durch die Welt der Musik
Die Solothurner A-capella-Gruppe «Barfuesszone» gab am Muttertag in der reformierten Kirche in Lengnau eine Kostprobe ihres Könnens. Die fünf jungen Männer begeisterten mit ihren komödiantischen Arrangements, oder besser gesagt, mit ihren Inszenierungen.
Das Konzert begann mit einer dem Namen «Barfuesszone» berechtigenden Zeremonie. Die Sänger zogen demonstrativ ihre Schuhe aus. Damit hatte die Gruppe die ersten Lacher auf ihrer Seite [...] Die Auswahl der dargebotenen Singkunststücke ging vom letztjährigen Charts-Hit «Follow Me» bis zur Hommage an die Altmeister der «Flying Pickets» oder der «Comedian Harmonists» [...]
[Bieler Tagblatt, 16. 05. 2002]
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Dezent esoterisch
Der niederländische Kammerchor "Kalliope" gab ein Heimspiel auf fremdem Boden - im XOX-Theater.
KLEVE. Barfuß und in heller Kleidung unterhielt der zwanzigköpfige Kammerchor "Kalliope" (plus Dirigent Wilbert Staal) aus Nijmegen im XOX-Theater das Publikum eine gute Stunde lang mit neuzeitlicher a-capella-Musik englischer Komponisten. A propos Publikum. An den Klever kulturinteressierten Kreisen ging die Aufführung erkennbar unbemerkt vorüber. Denn im Zuschauerraum saßen zu 99 % Menschen, die holländisch als Muttersprache benutzen. Für Kalliope ein Heimspiel auf fremdem Boden [...]
Damit leitete Bob Chilcott seine Kantate "The Making Of The Drums" ein, die in fünf Liedern den Bau einer Trommel beschreibt. Die Bespannung, der Resonanzkörper, die gekrümmten Stöcke, Flaschenkürbisse und Rasseln - aus natürlichem Material wächst das bedeutendste Instrument der afrikanischen Musik. Ins sinnlich-bildliche umgesetzt durch Kalliope: aus dem Gesang heraus entsteht die Trommel. Solange die Drums sprechen, ist sogar Gott stumm.
Anschließend kamen die Trommeln selbst zu Wort - eine Improvisation mit Djembe und Darabukka außerhalb des Chorprojektes. (KaHa)
[Neue Ruhr Zeitung, 21. 05. 2002]
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Bloß nicht nach Estland klingen
Wie lokale Färbung und kulturelle Differenz die Grand-Prix-Titel verließ [...]
Drei Minuten, es bleiben nur drei Minuten, um Millionen Fernsehzuschauer von einem Lied zu überzeugen: Mit einer flotten Melodie und einem schmissigen Refrain, mit großer Geste und einem kurzen Kleid oder vielen braun gebrannten Tänzern drum herum. Der europäische Musikwettbewerb Grand Prix Eurovision de la Chanson ist einmalig. Mehr als zwanzig Länder streiten sich seit fast 50 Jahren [...] um die Ehre des besten Popsongs, der schönsten Ballade, der universellen Komposition, die das türkische Publikum ebenso berührt wie das irische das russische wie das belgische. Und auch die Zuschauer in Österreich.
Der Wettbewerb hatte seine Glanzzeiten, damals, als noch Damen siegten in eleganter Abendrobe vor großzügigen Blumenarrangements, die später abgelöst wurden von stilbildenden Teenagern, die Gigliola hießen, France oder Sandie. Darauf folgten schaurige Gesangstruppen auf Plateausohlen und in glitzernden Bühnenkostümen [...] Bis Mitte der 90er-Jahre die um die 30-Jährigen ihre Kindheit zurückholten in aller ästhetischen Entgleisung und schlagerseligen Verkennung. Der Eurovisions-Wettbewerb wurde plötzlich Kult für alle [...] Aber der naive Charme des Festivals ist dahin, der Abend zu einem bloßen Marktfaktor geworden, und dass die musikalischen Grenzen in Europa derart gefallen sind, ist kein Sieg [...]
So schwindet langsam jede lokale Färbung und kulturelle Differenz, nicht nur mit der Landessprache, sondern auch im Arrangement und in der Präsentation [...]
Das Festival hatte und hat seine großen Momente, ergreifend manchmal und fast wahrhaftig [...] 1983, die Zigeunerin Remedios Amaya, die barfuß und stolz ihre andalusische Heimat vertrat. [...]
[Berliner Zeitung, 16. 05. 2002]
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Barfuß wandern, Schätze suchen oder Brot backen
Kultusministerium gibt in einem "Reisekatalog für Schulen" Empfehlung zum Kulturwandertag heraus
Blieskastel/Tholey (fb). Als wahre Fundgrube bezeichnete der saarländische Kultusminister Jürgen Schreier einen kleinen Bildband, der in den letzten Tagen in der Theleyer Johann Adams-Mühle vorgestellt worden ist. Der Bildband soll, nach Einführung des verpflichtenden Kulturwandertages an saarländischen Schulen, Ziele für diese Wandertage auflisten und gilt als Empfehlung für die Lehrpersonen. "Erlebnis-Wandertag - Klasse(n) Touren" so heißt die Broschüre [...], in der auf 44 Seiten 37 erlebnisreiche Tourenpakete für Schulklassen vorgestellt werden und die an alle Schulklassen im Saarland verteilt werden.
Der "Reisekatalog" enthält alle dafür notwendigen Informationen. Jede Tour wird mit einzelnen Programmpunkten beschrieben [...] "Damit erhalten die Lehrer ganz konkrete Anregungen zu tollen Erlebnistagen, die ihre Klassen in bester Erinnerung behalten werden. Außerdem lernen die Kinder so ihre Heimat besser kennen und schätzen", betonte der Kultusminister.
Barfußwanderweg, Brotbacken, Gewässeruntersuchungen [...] - die Broschüre hält wirklich Vorschläge für alle Sinne, alle Interessen und alle Jahrgangsstufen bereit. "Eine gelungene Broschüre" lobte der Minister den Herausgeber [...], der seinerseits betonte, dass er wirklich nur Angebote aufgenommen hat, von denen er selbst überzeugt war und die auch Gewähr bieten, dass hier auch alles klappt [...]
[Saarbrücker Zeitung, 14. 05. 2002]
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St.-Kilian-Schule weihte den Fühl- und Riechpfad ein
»Ein Zeichen setzen, um zu uns selber zu kommen«
Marktheidenfeld. Sieben Schulklassen der St.-Kilian-Schule Marktheidenfeld [...] weihten am Mittwoch bei einer gemeinsamen Aktion den Fühl- und Riechpfad im städtischen Park zwischen der Baumhofstraße und der Heubrunnenstraße ein.
Sie füllten den Pfad mit sieben Segmenten: mit Korken, kleinen Kieselsteinen, großen Kieselsteinen, Zapfen, Moos, Holzspänen und Stroh, die sie in Eimern und Bollerwagen mitgebracht hatten. Im Rahmen des Projektes »Sinnpfad« übernimmt die St.-Kilian-Schule die Verantwortung für den Fühl- und Riechpfad, mit der Befüllung steht dieser Pfad den Besuchern zur Verfügung. Ganz vorsichtig, mit angezogenen Fußspitzen, betraten die Schulkinder barfüßig den Sinnespfad.
Das Moos ist schön weich, die Holzspäne und Korken kitzeln, das Stroh und die Tannenzapfen stechen und kratzen, die Steine sind hart und drücken, kommentierten die Kinder. Frisch roch die Rinde und daneben in einem Pflanzbeet duftete es nach Rosmarin, Salbei, Lavendel und Zitronenmelisse.
Naturmaterialien erleben - mit Füßen, barfuß oder Schuhwerk, die Ruhe des Parks genießen - dazu laden die sieben Segmente ein, so die Schulleiterin Brigitte Krückel. Die sieben Segmente sind ein Symbol der Schöpfungstage. Gott schuf die Erde und den Menschen mit allen Sinnen. Um sich in unserer Welt zurecht zu finden, muss der Mensch nicht nur sehen und hören, sondern auch fühlen und riechen. »In unserer schnellen und lauten Zeit wollen wir ein Zeichen setzen, um zur Ruhe zu kommen und zu uns selber zu finden« [...]
Mit tatkräftiger Unterstützung durch die Stadt Marktheidenfeld [...] nach Planung der St.-Kilian-Schule, sei dieser Fühl- und Riechpfad in Form eines Rondells entstanden, das sich in die gegebene Kleinparkanlage gut integriere [...]
Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die Besucher den neuen Fühl- und Riechpfad lange in wohlbehaltenem Zustand erleben dürfen und ihn mit dem nötigen Respekt behandeln.
[Main-Echo, 17. 05. 2002]
Wir drücken Schülern und Lehrern die Zehen, dass ihr Pfad Anklang findet und in der Öffentlichen Grünanlage nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
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Die Göttin an der Autobahn
Ein Geistlicher aus Sri Lanka hat den Ort zur Pilgerstätte für Gläubige aus ganz Europa gemacht. Am 26. Mai werden 20 000 zum großen jährlichen Umzug erwartet.
Hamm - Barfuß steht Sri Paskarakurukkal im Gewerbegebiet von Hamm-Uentrop, sein Körper ist umhüllt von rosa Tüchern. Vier Tiefkühllaster fahren vorbei, und Sri Paskarakurukkal faltet die Hände. Er schließt die Augen, meditiert vier, fünf Sekunden. "Wir gucken in die Augen Gottes", erklärt er. Dann blickt er stumm auf den Tempel, den er inmitten der Industrie bauen lässt, 27 mal 27 Meter groß. Aber was heißt schon 27 mal 27 Meter? Es ist der größte Hindu-Tempel Europas, der hier in den Himmel wächst. Auf dem Dach trägt er zwei Türme, 17 und 11 Meter hoch, verziert mit mythischen Figuren. Indische Künstler haben sie gefertigt. Sri Paskarakurukkal ließ sie dafür eigens nach Deutschland einfliegen.
Gewidmet ist die Arbeit Sri Kamadchi Ampal, der Göttin mit den liebevollen Augen. Noch sitzt sie in der Hofeinfahrt, 600 Kilogramm schwer, und wartet unter einem provisorischen Zelt auf ihren Einzug. Vor ihr stehen Blumen und eine Büchse für Spenden, mit denen Sri Paskarakurukkal, ihr Diener von Hamm-Uentrop, den Bau finanziert [...]
Sri Paskaran sitzt an seinem Schreibtisch, auf dem Götterfiguren neben dem überaus deutschen Stempelkarussel stehen. An der Wand hängt ein großes Foto, Industriegebiet Hamm-Uentrop, Luftaufnahme. Daneben hat er Bilder vom letzten Hindufest auf Karton geklebt, sie zeigen Menschenmassen in roten, gelben, blauen Gewändern, die die Straßen von Hamm-Uentrop durchziehen. 15 000 Gläubige aus ganz Europa haben die Zeremonie im vergangenen Jahr besucht.
Auch in diesem Jahr, am 26. Mai, werden die Straßen wieder bunt sein vor Menschen [...]
[Kölner Stadt-Anzeiger, 17. 05. 2002]
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Fundamentalisten spielten barfuß auf dem Rasenplatz
19 Freizeitmannschaften kickten beim 11. Wendelinus-Cup [...]
»007« steht auf dem Rücken. Auf einem anderen die »64«. Eine Mannschaft heißt »Weizen 0,5«.
Weiter geht es mit barfüßigen Fußballern :
Eine andere nennt sich »Barfuß Bethlehem« [...]
Das Jedermann-Turnier des TSV erfreute sich großer Beliebtheit. Nicht weniger als 19 der silbern schimmernden Trophäen waren vor der Turnierleitung aufgereiht. Die hatte zwei Tage jede Menge zu tun. Denn in dieser Zeit sind nicht weniger als 224 Tore gefallen.
Wieder einmal hatten die »reinen« Freizeitmannschaften Mühe, dem Niveau in den höheren Ausscheidungsrunden zu folgen, da einige der Gruppierungen recht gut mit Liga-Spielern bestückt waren. Sie gönnen sich den Spaß, einmal im Jahr in bunt gemischten Konstellationen anzutreten.
Auf der anderen Seite gab es auch »Fundamentalisten« wie »Barfuß Bethlehem«, die in »Barfuß Bürstadt« einen ebenbürtigen Gegner fanden. Die Namen waren Programm: Da durchfurchten keine Stollen den zarten Rasen, kein Schuh hielt den Fuß zusammen - gymnopodisch geht's zur Sache. Und auch der Schiedsrichter verzichtete aufs Schuhwerk [...]
[Main-Echo, 21. 05. 2002]
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Ein Hauch von Exotik überm Platz
WEIMAR.Mit den beiden zunächst avisierten Teams aus Ghana fehlte der größte Farbtupfer auf der Weimarer Pfingstturnier-Palette: Die Organisatoren versuchten am Freitag und Samstag mehrfach Kontakt her-zustellen - in der Schweiz verlor sich die afrikanische Spur.
Dennoch lag ein Exotik-Hauch über den Plätzen. Im multikulturellen B-Junioren-Team Berlin-Tegel des Trainers Mohammed Midou (Algerien) kickten Youngster aus neun Nationen: Türkei (4), Deutschland (3), Kroatien, Albanien, Ukraine, Rußland, Polen, Libanon, Vietnam.
Eine Augenweide: Die Franzosen aus Blois, in deren B-Junioren-Aufgebot zahlreiche Einwanderer-Kinder aus dem Senegal, Kongo und Nordafrika spielten - auch Issa Cissoko. Der 17-Jährige zog in den Pausen die lästigen Stollen aus, zeigte barfuß die schönste Ballzauberei. Im Match musste der Eleve von Fabian Lavechin (einst Olympique Marseille) die Töppen anbehalten, weil die anderen Teams nicht aufs Schuhwerk verzichten wollten. mv
[Thüringer Allgemeine, 21. 05. 2002]
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Vor allem Spaß sollen die Kinder haben
"Fit Kids" heißt ein buntes Spiele-Programm für Kinder in der Stennweiler Schulturnhalle [...]
"Laura wollte sich das heute mal anschauen." Mama hat die Siebenjährige zum Kinderturnen des TTV Stennweiler in die Schulturnhalle gebracht. "Fit Kids" nennt sich die 90-minütige Trainingsstunde am Mittwochnachmittag, die von Manuela Baltes geleitet wird.
"Muss sie Turnschuhe anziehen?", fragt die Mama. "Laura turnt lieber barfuß." Manuela Baltes rät: "Bei manchen Spielen mit Ball ist es vielleicht doch besser mit Schuhen." Mama lässt rote Socken und weiße Turnschuhe für den Fall des Falles in der Halle. Ein Küsschen für die Tochter, ein "Tschüs und viel Spaß", dann geht die Mama, lässt Töchterchen allein.
Spaß - das sollen die Kinder vor allem haben. "Spaß, Bewegung, Geschicklichkeit, Koordination, Spiele", das sind für Manuela Baltes die Grundelemente von "Fit Kids" [...]
Laura hat sich inzwischen zumindest die roten Socken angezogen, genauso wie Freundin Sarah, sieben. "Da könnt ihr ausrutschen", mahnt Manuela Baltes und bringt ihre Kinderschar langsam in Schwung. Quer durch die Halle rennen, den Ball zuwerfen und dabei den Namen rufen - ein Kennenlernspiel also [...]
Jetzt wollen Sarah und Laura zusammen den Kasten leer räumen und die anderen rennen lassen [...] Rumms - in diesem Moment rutscht Laura aus und tut sich den Kopf an der Wand weh [...]
[Saarbrücker Zeitung, 20. 05. 2002]
Bei manchen Spielen mit Ball ist es bestimmt besser barfuß - hätte Mama Lauras Socken wieder mitgenommen, wäre ihr der Zusammenstoß mit der Wand vermutlich erspart geblieben.
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Treffpunkt roter Teppich in Cannes [...]
Partytime an der Cote d'Azur: vor allem die weiblichen Stars halten sich an den Dress-Code «Dress to kill», wie ihn MTV tatsächlich für die große James Bond Party ausgegeben hatte [...]
Jury-Mitglied Sharon Stone begeistert die zahlreiche Fotografenschar jedent Tag mit einem anderen gewagten Outfit und fühlt sich in Cannes schon wie zuhause fühlen. Zur letzten Gala-Premiere hatte sie sogar auf die obligatorischen Stilettos verzichtet. Ganz lässig ging sie barfuß über den roten Teppich [...]
[Berliner Morgenpost, 20. 05. 2002]
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MITARBEITER ÖFFENTLICHER EINRICHTUNGEN MÜSSEN IHRE BEINE BEDECKT HALTEN
Keine heißen Höschen im Amt [...]
Weiße Tennissocken in schwarzen Sandalen, nackte, gar behaarte Männerbeine unterm Behördenschreibtisch oder knallenge Miniröcke im Verwaltungsbüro? Mit dem Einzug des sommerlichen Wetters stehen die Chef-Etagen vieler öffentlicher Einrichtungen erneut vor pikanten Grundsatzfragen.
Ein Banker in kurzen Hosen? Den wird man bei der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin auch an den heißesten Sommertagen nicht sehen. "Wir haben zwar keine festgeschriebene Anzugsordnung, aber wir sind ein Dienstleistungsunternehmen", sagt die Sprecherin Wencke Kröplin.
Soll heißen: Banktypische Kleidung ist Pflicht. Und zwar für Männer wie für Frauen. Also weder allzu kurze Röcke, noch allzu tiefe Ausschnitte. Barfuß ist schon gar nicht erlaubt und kurze Hosen sind für Männer tabu. Das erfahren die Azubis des Bankwesens bereits in ihrer ersten Einführungswoche. Selbst Abend- und Freizeitgarderobe sind bei den Sparkassen-Angestellten nicht erwünscht. Da kommen die kühlsten Rechner ins Schwitzen.
Die Mitarbeiter der Kreisverwaltung haben es bei Hitze schon besser. Sie können theoretisch sogar in Lederhosen zur Arbeit kommen, bestätigt Sprecherin Christine Menzel. Vorausgesetzt, die Kurzhosigen fühlen sich in ihrem Aufzug auch noch sicher gegenüber dem Bürger. Und gegen Frotzeleien ihrer Kollegen gewappnet [...]
[Märkische Allgemeine, 23. 05. 2002]
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Mit der Kamera unter Tage gefahren
Siebigerode/MZ. "Schreiben Sie bitte nicht über meine Person, sondern darüber, was mein Anliegen ist", sagt Walter Chmeler (73) und deutet auf Berge von Dias in seinem Arbeitszimmer und die Fotografien, die ab Sonnabend, 16 Uhr, im Hettstedter "Zuckerhut" zu sehen sein werden. Bloß: Person und Anliegen sind kaum voneinander zu trennen. Chmeler hat dokumentiert, was es bedeutete, Bergmann im Mansfelder Land zu sein.
"Jeder Tag, den man gesund wieder ans Tageslicht gekommen ist, war ein gelungener Tag." Bergmann, das habe er hier gelernt, ist ein Beruf, der Berufsstolz in sich trägt, der aber auch verlangt, dass man mit Freude an die Arbeit geht [...]
Ihm sei es immer darum gegangen, betont Walter Chmeler, den Mansfelder Bergbau nicht als technisches, sondern als menschliches Thema festzuhalten. Genau darum wird es auch in der Ausstellung gehen, die alte und neue Fotos nebeneinander stellt [...]
"Bergleute sind sehr naturverbunden, sagt er. Durch die Arbeit unter Tage sehen sie alles, was "oben" grünt und blüht, mit ganz anderen Augen. Und gleich erzählt er eine Geschichte aus seiner Jugend. Damals arbeitete er noch barfuß im Schacht, aber das vorgeschriebene Knieleder habe ihm die Beine wundgerieben, ein Abszess habe sich gebildet und er sei krankgeschrieben und nach Hause geschickt worden. Damals fuhr noch kein Bus vom Vitzum-Schacht nach Siebigerode. Er musste also laufen. Es war ein wunderschöner Frühlingstag, alles blühte, und so ging er mitten durch die Natur nach Hause. Chmeler schwärmt bis heute: "Das werde ich nie vergessen."
[Mitteldeutsche Zeitung, 23. 05. 2002]
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Belesene Füße
Georg
PS : Fortsetzung folgt bald!


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