Barfuß im Tempel von Karnak (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo zusammen,
ich hatte das große Glück oder Pech über Ostern in Ägypten verweilen zu dürfen. Am Ostersonntag habe ich dann zusammen mit meiner Frau und einer Reisegruppe einen Ausflug durch die arabische Wüste, direkt nach Luxor unternommen. Das Wetter ist dort z. Zt. einfach genial.
30 - 35 °C im Schatten, also super zum Barfußlaufen.
Übrigens in Ägypten laufen sehr viele Locals barfuß, aber wohl eher wegen der Armut im Land.
Nun ja, wir kamen nach ca. 5 Stunden Fahrtzeit im Reisebus in Luxor an. Ein Wahnsinn sag ich Euch! Mal abgesehen von den ca. 4000 Jahre alten Bauwerken, die einfach nur gigantisch und absolut überwältigend sind, waren die ca. 20.000 Touristen, die sich gleichzeitig durch die Tempelanlage zwängten, einfach nur ätzend. Man kann sich nicht vorstellen was da los ist! Ein Gedränge und Geschupse ohne Ende. Was soll ich Euch sagen, ob ihr´s glaubt oder nicht, meine Frau und ich waren die "Einzigen", die in dieser riesigen Tempelanlage barfuß auf ca. 4000 Jahre altem Marmor und Granitboden wandelten. Es war einfach nur herrlich. Der Boden war größtenteils ganz glatt und angenehm warm. Es war eine Wohltat und Ehre auf so altem Bodem barfuß wandeln zu können.
Natürlich fielen wir bei so vielen Menschen überhaupt nicht auf.
Als ich allerdings an einer Gruppe von ca. 20 Chinesen, die allesamt Mundschutz trugen, auf einem Stück grobem Schotter vorüberging, löste ich damit doch ziemliches Entsetzen aus. Einer erkannte das ich barfuß war, ein Raunen ging durch die Gruppe, alle schauten auf meine Füße, einer hielt sogar seine Videokamera in Richtung meiner Füße, um dieses "Schauspiel" festzuhalten. Kurzzeitig war die Tempelanlage Nebensache, nur weil ich barfuß lief, was z. Zt. des Baubetrieb der Anlage völlig normal war. Ist das nicht Wahnsinn!? 20.000 Menschen auf einem Haufen, 2 davon barfuß! Ist das nicht eigenartig? Gerade in solch einer Tempelanlage ist es doch einfach, eine Begründung zu finden barfuß zu laufen.
Ich denke, dieses Beispiel spricht wieder für sich.....
Auf jeden Fall war es für meine Frau und mich ein sehr schönes Erlebnis, mal abgesehen von der Bequemlichkeit. Immerhin hatten wir ja 35 °C, und wenn man so einige Stunden durch eine Tempelanlage laüft, kommt man ganz schön ins schwitzen, besonders wenn man geschlossene Schuhe trägt. Na ja, wie dem auch sei....ich habe auch den Rest meines Urlaubs barfuß genossen. Übrigens in Ägypten regnet es fast nie, das letzte Mal geregnet, hat es in dem Ort in dem ich war, im Jahre 1996!
Man kann also ganzjährig ohne Probleme barfüßig sein. Man bekommt auch mit den Einheimischen keinerlei Probleme. Allerdings muß man in der arabischen Wüste etwas vorsichtig sein! Denn die besteht fast ausschließlich aus Stein und Geröll!
Na, und zu guterletzt hab ich mir natürlich in Ägypten die "Rache der Pharaonen" eingefangen!
Deshalb kann ich auch jetzt hier am PC sitzen und schreiben, muß aber gleich schon wieder auf´s Töpfchen....Viele barfüßige Grüße ins Land und überall hin.....wo immer ihr auch seid.
Boogie
In der arabischen Wüste kann man doch prima barfuss laufen, war im Herbst letzen Jahres dort, tja und wie bei dir war eine Teilnehmerin der Tour und ich die einzigen, die bei Wanderungen ohne Schuhe waren - ab und zu noch einer unserer Driver Hassan, zünftig im Kaften mit Turban traditionell gekleidet. Hier der Auszug aus meinem Reisbericht "In der weissen Wüste Ägyptens":
Am Morgen - wieder Sonnenaufgang verpasst - zuerst rührt sich Sherif, und der gleiche Vorgang wie Tags zuvor beginnt. Bis wir wieder im Kreis beim Tee sitzen, die Sonne wärmt schon ganz schön. Danach beginnt die erste der angekündigten Wanderungen - Aber das hier ist nun wirklich hautnah Wüste, der Sand ist warm und wer barfuß läuft merkt, daß die Kalksteinplatten kühl sind und die Hitze im Körper prima nach unten abgeleitet wird. Nach einiger Zeit des Wanderns wechselt die Landschaft, jetzt ist mehr eisenhaltiges Gestein zwischen den sich teilweise mehrere Meter auftürmenden Kalkfelsen - wir sind in der Sahara-el-Gdida, der "neuen Wüste". Es ist leichter als ich dachte, obwohl die Luft flimmert finde ich die Hitze erträglich. Aber das Größte ist der weite Blick, der sich nachdem wir eine Sanddüne überquert haben eröffnet! Die atemberaubende Stille wird durch das ferne dröhnen der beiden Jeeps unterbrochen - die kommen auf der Sanddüne angebrettert - wenn es nach Ashrav, unserem "unermüdlicher" Führer ginge, dann würden wir jetzt wieder einsteigen, aber wir wollen weiter wandern - so steigen wir über pilzartige Gebilde. Es ist ein Gang durch Welten, immer wieder neue Strukturen aus Stein. Am Horizont erscheinen zwei Jeeps, eine andere Gruppe, wie sich herausstellt, wir treffen sie wieder an der Minioase Ayn-el-Serv. Fahrzeuge zurück, wir haben es eilig zu der Brunnenoase zu kommen, kurze Erfrischung für die Füße - unter einem Palmenhügel entspringt ein Brunnen, der über drei Becken in Stufen abfließt, das unterste diente offenbar früher als Kameltränke.
frantic