Barfußlaufen aus (Hobby? Barfuß! 2)

Dirk MS, Monday, 25.03.2002, 11:44 (vor 8220 Tagen)

Hallo liebe Barfüßer,

ich möchte Euch heute mal von meinem Erlebnis bei einer Krankengymnastin erzählen.

Hintergrund ist, daß ich ständig Rücken- und Nackenverspannungen habe, mal mehr, mal weniger stark, oft jedoch mit massiven Bewegungseinschränkungen. Ich war schon oft deswegen in ärztlicher Behandlung, allerdings immer nur mit kurzfristigem Erfolg.

Ich habe nunmehr eine Krankengymnastin kennengelernt und diese dann in dieser Eigenschaft auf eigene Veranlassung hin wegen meiner Verspannungen aufgesucht.

Nach einer ausführlichen Anamnese ist sie zu der Überzeugung gekommen, daß meine Probleme überwiegend von meinen Füßen herrühren.

In meiner "Vor-Barfüßer-Zeit" bin ich schon jahrelang mit Birkenstock durch die Gegend gelatscht. Bis zu meinem Besuch bei der Krankengymnastin habe ich ja oft die Holzlatschen getragen.

Dieses Werks hat sie mir "verboten". Solche Schuhe seien so konstruiert, daß man diese unbewußt immer festhält. Bei längerer intensiver Nutzung kommt es dann zu einem Ungleichgewicht der Fußmuskulatur, welches ganz woanders (z.B. im Rücken- und Halswirbelbereich) Probleme verursachen kann.
Devise war ganz klar: Entweder "vernünftige" Schuhe, die korrekt sitzen und von alleine halten oder ganz barfuß.

Zu barfuß hat sie allerdings die Einschränkung gemacht, daß wir es oft mit unnatürlichen, harten und belastenden Böden zu tun haben.
Außerdem müsse ich in meiner jetzigen Situation ganz besonders darauf achten, warme Füße zu haben.

Deswegen trage ich seit einer Woche während der Arbeit und bei sonstigen aushäusigen Aktivitäten wieder Schuhe :-(
Ich habe dabei unterschiedlichstes Schuhwerk ausprobiert und das meiste davon ist einfach Schei....

Allerdings sind meine Verspannungen erheblich zurück gegangen, die Bewegungseinschränkungen, die ich hatte sind fast verschwunden!
Und das ohne auch nur ein bißchen in dem Bereich gearbeitet zu haben. (Lediglich die geänderte Fußbekleidung und einige Muskulaturübungen und Massagen im Fußbereich)

Vorläufiges Fazit:
Ich werde mir andere Schuhe und Sandalen kaufen (z.B. Tevas), die bequem zu tragen sind und trotzdem fest am Fuß sitzen und darüberhinaus möglichst viel barfuß auf natürlichen Böden laufen.
Beim Schuhkauf hat die Krankengymnastin mir geraten, mir mindestens eine Stunde Zeit zu lassen, um die Schuhe im Laden bereits einigermaßen zu testen.

P.S.:
Seit dieser einen Woche, wo ich öfter wieder Schuhe trage, habe ich oft Last mit kalten Füßen, einem Phänomen, was ich schon längst vergessen glaubte.
Aber das soll wohl wieder besser werden, wenn ich passendes Schuhwerk gefunden habe und wieder verstärkt barfuß laufen kann.

Schöne Füße Euch allen

Dirk

...professioneller Sicht

Dirk MS, Monday, 25.03.2002, 11:46 (vor 8220 Tagen) @ Dirk MS

.... sollte es heißen ;-)

aber "Anführungszeichen" im Betreff mag die Forums-Weichware wohl nicht.

Schöne Füße

Dirk

Barfußlaufen aus

Karl52 @, Monday, 25.03.2002, 14:06 (vor 8220 Tagen) @ Dirk MS

Hallo zusammen,
hatte vor ein paar Monaten im Internet (nicht hier) gelesen, welche Wirkungen die Reflexzonen in den Fußsohlen haben. Seitdem laufe ich im wesentlichen, wann immer es geht, barfuß, und seitdem sind auch meine Rückenprobleme weg! Ich arbeite nunmal überwiegend am Schreibtisch, wo solche Beschwerden gar nicht ausbleiben.

An die anfangs kalten Füße gewöhnt man sich schnell, die Durchblutung steigert der Körper von selber, insbesondere die Muskulatur in Ober- und Unterschenkel wird, weil der nackte Fuß ganz anders abrollt als der beschuhte Fuß, ganz anders beansprucht, weswegen die kalten Füße bald vergessen sind.

Gruß Karl

Hallo liebe Barfüßer,
ich möchte Euch heute mal von meinem Erlebnis bei einer Krankengymnastin erzählen.
Hintergrund ist, daß ich ständig Rücken- und Nackenverspannungen habe, mal mehr, mal weniger stark, oft jedoch mit massiven Bewegungseinschränkungen. Ich war schon oft deswegen in ärztlicher Behandlung, allerdings immer nur mit kurzfristigem Erfolg.
Ich habe nunmehr eine Krankengymnastin kennengelernt und diese dann in dieser Eigenschaft auf eigene Veranlassung hin wegen meiner Verspannungen aufgesucht.
Nach einer ausführlichen Anamnese ist sie zu der Überzeugung gekommen, daß meine Probleme überwiegend von meinen Füßen herrühren.
In meiner "Vor-Barfüßer-Zeit" bin ich schon jahrelang mit Birkenstock durch die Gegend gelatscht. Bis zu meinem Besuch bei der Krankengymnastin habe ich ja oft die Holzlatschen getragen.
Dieses Werks hat sie mir "verboten". Solche Schuhe seien so konstruiert, daß man diese unbewußt immer festhält. Bei längerer intensiver Nutzung kommt es dann zu einem Ungleichgewicht der Fußmuskulatur, welches ganz woanders (z.B. im Rücken- und Halswirbelbereich) Probleme verursachen kann.
Devise war ganz klar: Entweder "vernünftige" Schuhe, die korrekt sitzen und von alleine halten oder ganz barfuß.
Zu barfuß hat sie allerdings die Einschränkung gemacht, daß wir es oft mit unnatürlichen, harten und belastenden Böden zu tun haben.
Außerdem müsse ich in meiner jetzigen Situation ganz besonders darauf achten, warme Füße zu haben.
Deswegen trage ich seit einer Woche während der Arbeit und bei sonstigen aushäusigen Aktivitäten wieder Schuhe :-(
Ich habe dabei unterschiedlichstes Schuhwerk ausprobiert und das meiste davon ist einfach Schei....
Allerdings sind meine Verspannungen erheblich zurück gegangen, die Bewegungseinschränkungen, die ich hatte sind fast verschwunden!
Und das ohne auch nur ein bißchen in dem Bereich gearbeitet zu haben. (Lediglich die geänderte Fußbekleidung und einige Muskulaturübungen und Massagen im Fußbereich)
Vorläufiges Fazit:
Ich werde mir andere Schuhe und Sandalen kaufen (z.B. Tevas), die bequem zu tragen sind und trotzdem fest am Fuß sitzen und darüberhinaus möglichst viel barfuß auf natürlichen Böden laufen.
Beim Schuhkauf hat die Krankengymnastin mir geraten, mir mindestens eine Stunde Zeit zu lassen, um die Schuhe im Laden bereits einigermaßen zu testen.
P.S.:
Seit dieser einen Woche, wo ich öfter wieder Schuhe trage, habe ich oft Last mit kalten Füßen, einem Phänomen, was ich schon längst vergessen glaubte.
Aber das soll wohl wieder besser werden, wenn ich passendes Schuhwerk gefunden habe und wieder verstärkt barfuß laufen kann.
Schöne Füße Euch allen
Dirk

Barfußlaufen aus

Eva H., Monday, 25.03.2002, 16:09 (vor 8220 Tagen) @ Dirk MS

Hallo lieber Dirk!

Ich leide - trotz gutem Schuhwerks (Birkenstockschuhe oder -Sandalen) - unter kalten Füßen. Die kalten Füße kann ich mir nur ersparen, wenn ich viele Stunden an einem Tag barfüßig unterwegs war oder zumindest kurz vor dem Heimgehen eine halbe Stunde barfuß in der Natur (oder auch auf Straßenboden) gelaufen bin.

Dass zu langes barfuß-laufen auf Teerstraße nicht gesund ist, kann ich gut nachvollziehen. Ich hatte etwa im November letzten Jahres Probleme mit meinem linken Fuß und konnte diese nur durch verstärktes Schuhetragen wieder beseitigen. Mein Problem ist halt, dass ich zu achzig Prozent auf Teerböden laufen würde und nur zu zwanzig auf Naturböden. Lorenz empfiehlt das umgekehrte und ich kann ihm da nur zustimmen.

Ich war gestern wieder länger und in sehr zügigem Tempo barfuß unterwegs. Irgendwann begann mein linkes Knie, wie schon am Ende des Bonner barfuß-Treffens, wieder ziemlich stark zu schmerzen. Woran kann das liegen? Ich muss hinzufügen, dass ich vor eineinhalb Jahren einen mehr oder weniger starken Sturz mit dem Fahrrad hatte, welcher dieses Knie ziemlich in Mitleidenschaft gezogen hatte. - Beim gestrigen Spaziergang (Dank an demjenigen, auf dessen Veranlassung er stattgefunden hat! War echt genial!) habe ich auch feststellen dürfen, dass ich mit Turnschuhen beim Joggen völlig falsch auftrete: Bei meinem letzten Jogging-Versuch, den ich mit Turnschuhen tätigte, war ich nach dreihundert Metern fix und foxi und gestern hätte ich das Stunden aushalten können; barfüßig natürlich.

Liebe Grüße
Eva

Barfußlaufen aus - professioneller Sicht -

Bernd A, Monday, 25.03.2002, 20:54 (vor 8220 Tagen) @ Dirk MS

Hallo Dirk,

ich möchte Euch heute mal von meinem Erlebnis bei einer Krankengymnastin erzählen.
Hintergrund ist, daß ich ständig Rücken- und Nackenverspannungen habe, mal mehr, mal weniger stark, oft jedoch >mit massiven Bewegungseinschränkungen. Ich war schon oft deswegen in ärztlicher Behandlung, allerdings immer >nur mit kurzfristigem Erfolg.

Ich habe schon seit Jahren ähnliche Beschwerden. Wie bei dir, bringen alle Behandlungen (Massage, Gymnastik, Rückentraining etc nur vorrübergehenden Erfolg.

...

In meiner "Vor-Barfüßer-Zeit" bin ich schon jahrelang mit Birkenstock durch die Gegend gelatscht. Bis zu meinem >Besuch bei der Krankengymnastin habe ich ja oft die Holzlatschen getragen.
Dieses Werks hat sie mir "verboten". Solche Schuhe seien so konstruiert, daß man diese unbewußt immer festhält. >Bei längerer intensiver Nutzung kommt es dann zu einem Ungleichgewicht der Fußmuskulatur, welches ganz >woanders (z.B. im Rücken- und Halswirbelbereich) Probleme verursachen kann.

Ganz genau das gleiche wurde mir auch schon erklärt. Der Physiotherapeut hat mir diese Dinger ebenfalls "verboten" und zu vernünftigen Sandalen mit Fersenriemen geraten. Gegen das Barfußlaufen an sich hatte er nichts einzuwenden, im Gegenteil. Aber nur auf Naturwegen, nicht auf hartem Untergrund. Aber das mache ich ja ohnehin. Auch da decken sich die Aussagen der Therapeuten.

Devise war ganz klar: Entweder "vernünftige" Schuhe, die korrekt sitzen und von alleine halten oder ganz barfuß.
Zu barfuß hat sie allerdings die Einschränkung gemacht, daß wir es oft mit unnatürlichen, harten und belastenden >Böden zu tun haben.
Außerdem müsse ich in meiner jetzigen Situation ganz besonders darauf achten, warme Füße zu haben.
Deswegen trage ich seit einer Woche während der Arbeit und bei sonstigen aushäusigen Aktivitäten wieder Schuhe

Ich habe dabei unterschiedlichstes Schuhwerk ausprobiert und das meiste davon ist einfach Schei....

Das ist ja einer der Hauptgründe, warum die meisten von uns überhaupt erst mit dem Barfußlaufen angefangen haben. Wenn Schuhe so angenehm wären, wie barfuß auf einer Frühlingswiese, hätten wir ja keinen Anlass, barfuß zu gehen.

Allerdings sind meine Verspannungen erheblich zurück gegangen, die Bewegungseinschränkungen, die ich hatte >sind fast verschwunden!
Und das ohne auch nur ein bißchen in dem Bereich gearbeitet zu haben. (Lediglich die geänderte Fußbekleidung >und einige Muskulaturübungen und Massagen im Fußbereich)

Da habe ich allerdings keinen Erfolg gehabt. Ich bin diesen Winter sehr wenig barfuß gewesen, ab und zu mal ein kurzes Stück, vor allem in der Zeit, als wir Schnee hatten. Die Zeit danach mit fast ständigem Regen machte mich nicht so zum Barfußlaufen an. Dennoch hatte ich ständig Rückenbeschwerden, trotz Behandlung und Training. Allerdings mag meine rückenschädliche Arbeit da noch mit daran schuld sein, aber wer hat schon eine wirklich rückenfreundliche Arbeit? Bademeister vielleicht...

Vorläufiges Fazit:
Ich werde mir andere Schuhe und Sandalen kaufen (z.B. Tevas), die bequem zu tragen sind und trotzdem fest am >Fuß sitzen und darüberhinaus möglichst viel barfuß auf natürlichen Böden laufen.

....

Das kann bestimmt nicht schaden

Seit dieser einen Woche, wo ich öfter wieder Schuhe trage, habe ich oft Last mit kalten Füßen, einem Phänomen, >was ich schon längst vergessen glaubte.

Geht mir auch so. Zur Zeit sind mir sogar 10 Grad plus noch zu kalt, zumindest für ganz barfuß. Die Füße gewöhnen sich halt doch schnell an die Wärme, was aber nicht heißt, dass ich mich nun in "richtigen" Schuhen wohlfühle.
Ich kann es kaum erwarten, dass es endlich warm wird und auch bleibt und ich barfuß wieder genießen kann. Hier im Südwesten hatten wir ja zumindest ein paar milde Tage, anderswo war ja noch nicht mal das.
Aber wenn ich mich an die Zeit zurückerinnere, in der ich nur zur wärmeren Jahreszeit barfuß war, da habe ich meistens auch erst im April angefangen, fast ständig barfuß zu laufen. Davor beschränkte sich barfuß auf einige wenige milde Tage.
Zu Hause habe ich allerdings keine kalten Füße.

Aber das soll wohl wieder besser werden, wenn ich passendes Schuhwerk gefunden habe und wieder verstärkt >barfuß laufen kann.

Bestimmt!

Nachdem sich die Empfehlungen unserer Therapeuten, die ja absolut unabhängig von einander sind (die eine arbeitet in Münster, der andere hat seine Praxis in Karlsruhe), absolut decken kann man ja schon davon ausgehen, dass die Fachleute recht haben. Falsches Schuhwerk schadet den Füßen ganz bestimmt. Aber eines zeigen die Aussagen der Fachleute ganz deutlich: Barfußlaufen an sich ist nicht schädlich, im Gegenteil. Nur sollte halt der Untergrund einigermaßen barfußfreundlich sein.

Was so ein Formfehler in der Titelleiste doch für Auswirkungen haben kann. So wie es erschienen war, dachte ich doch für einen Moment, dass Barfußlaufen für dich ganz aus sei. Ich konnte es kaum glauben. Deine Berichtigung hat der Sache dann ja eine ganz andere Aussage gegeben...

Gruß, Bernd A

Barfußlaufen aus

Marc (CH), Monday, 25.03.2002, 22:02 (vor 8220 Tagen) @ Dirk MS

Hallo allerseits
den schmerzenden Fuss wie es Eva beschrieben hat kenn ich auch, war aber selber schuld (20' in 14° Wasser ein Kanu getreidelt...)
Da ich auch zur 'sitzenden' Arbeiterfraktion zähle und abends noch in Foren rumschreibe, kenn ich den müden und schmerzenden Rücken auch. Seit ich allerdings täglich barfuss gehe (im Winter beschränkt sich das outdoor auf einige Minuten) sind solche Leiden kein Thema mehr. Allerdings barfuss allein nützt m.E. nicht so viel, wie das z.T. behauptet wird. (Der Mensch besteht ja nicht nur aus Fuss..) Aber barfuss kombiniert mit Yoga (insb. Atemtechnik), Stretching und 'kneippen' lässt meinen Körper trotz Fehlbelastungen im Gleichgewicht. So praktiziert konnte ich meine früher häufigen Migräneanfälle auf ein absolutes Minimum von 2-3 pro Jahr reduzieren.
Ich trag ab und zu auch Holzsandalen (Clogs) aber nur zum stehen oder für ganz kurze Strecken (Büro)und das ohne Probleme. Die Aussage man würde sie permanent festhalten ist bei bewusster Gehtechnik, falsch.
Allerdings kann der Fuss eben nicht abrollen, weder vorwärts noch rückwärts und das ist auf Dauer schlecht.
Zu den Schuhen:
Schuhe kauf ich 'nur'am späten Nachmittag oder abends wenn die Füsse ihr grösstes Volumen haben. Gutsitzend wird oft mit zu eng verwechselt und bedingt zwangsläufig kalte Füsse, da die Blutzirkulation eingeschränkt ist. Fast alle amerikanischen Schuhe sind für meine Füsse auf einem viel zu schmalen Leisten gemacht und somit zu eng. Dazu gehören auch Tevas, leider. Suche noch immerdie ideale Sandale für's Business. Jemand einen Tipp?
Das Beste gegen Kalte Füsse --> Anwendungen nach Kneipp!
Ich bade jeden Abend, sommers wie winters meine Füsse im oft kalten Brunnen vor dem HAus. Das ist m.E. super!
Bis bald Marc

Barfußlaufen aus

Redneck, Tuesday, 26.03.2002, 23:48 (vor 8218 Tagen) @ Marc (CH)

Hi, Marc!

Ich weiß jetzt nicht, ob das so der ideale Tip ist, aber die sogenannten Mittelalterlatschen, die man auch manchmal in rollenspielläden und auf Mittelaltermärkten bekommt (nur die mit der weichen Sohle nehmen!) sind so, daß man sie, wenn man sie etwas hin und her gebogen hat und eingelaufen hat, wie barfuß laufen. Man fühlt sich nicht beengt, und die Leute sehen, daß man was Extravagantes am Fuß hat. Sieht etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber ist eine schöne Sache.
Mit richtig barfuß laufen kann das natürlich nicht konkurrieren, obwohl es dem extrem nahe kommt.

Redneck

Gesundes Barfußlaufen

Georg @, Wednesday, 27.03.2002, 21:50 (vor 8218 Tagen) @ Dirk MS

Hallo Dirk,
mit Interesse habe ich Deinen ausführlichen Bericht (und auch die biaherigen Antworten darauf) gelesen.

ständig Rücken- und Nackenverspannungen habe [...] habe nunmehr eine Krankengymnastin kennengelernt und diese dann in dieser Eigenschaft [...] aufgesucht.

Nach einer ausführlichen Anamnese ist sie zu der Überzeugung gekommen, daß meine Probleme überwiegend von meinen Füßen herrühren.

Probleme im Bereich der Füße bzw. von solchen Problemen sich auf Knie, Hüften ... fortpflanzend sind mit Sicherheit in einem hohen Prozentsatz an Rücken- und Wirbelsäulenproblemen beteiligt.

jahrelang mit Birkenstock durch die Gegend gelatscht [...] habe ich oft die Holzlatschen getragen

Dieses Werks hat sie mir "verboten". Solche Schuhe seien so konstruiert, daß man diese unbewußt immer festhält. Bei längerer intensiver Nutzung kommt es dann zu einem Ungleichgewicht der Fußmuskulatur, welches ganz woanders (z.B. im Rücken- und Halswirbelbereich) Probleme verursachen kann.

Das ist m. E. im Wesentlichen eine Frage der Gangart und der Konstruktion des Schuhs. Von Birkenstock z. B. gibt es Modelle, die recht gut am Fuß halten, ohne dass man mit den Zehen klammern und halten müsste. Ich weiß von mir, dass ich darin mit recht entspannten Füßen gehen kann.

Entweder "vernünftige" Schuhe, die von alleine halten oder ganz barfuß.

Da bleibt ja eine Alternative, bei der man sich gleich für die attraktive zweite Möglichkeit entscheiden kann.

Zu barfuß hat sie allerdings die Einschränkung gemacht, daß wir es oft mit unnatürlichen, harten und belastenden Böden zu tun haben.

Stimmt leider. Aber im Münsterland solltest Du ja von guten Alternativen umgeben sein!
Wie belastend die harten Böden letztlich wirken, hängt ganz entscheidend vom Trainingszustand der Fußmuskulatur und der korrekten "barfüßigen (= natürlichen !) Gangart" ab : also den Fuß nicht mit den Fersen aufsetzen, sondern mit Zehen virtuell nach vorne "greifen" und mit Ballen / Mittelfuß aufsetzen.

Außerdem müsse ich in meiner jetzigen Situation ganz besonders darauf achten, warme Füße zu haben.

Wann bekommst Du die denn barfuß? Ich bekomme nur kalte Füße, wenn ich bei niedrigen Temperaturen die Füße nicht bewege, also stehe oder sitze. Beim Gehen oder Laufen sorgt meine angekurbelte Durchblutung auch bei Temperaturen im einstelligen Bereich für warme Füße.

Vorläufiges Fazit:

Ich werde mir andere Schuhe und Sandalen kaufen (z.B. Tevas), die bequem zu tragen sind und trotzdem fest am Fuß sitzen und darüberhinaus möglichst viel barfuß auf natürlichen Böden laufen.

Dann orientierst Du Dich ganz zweckmäßig an der natürlichen Weisheit unserer Vorfahren, die ihre Füße ursprünglich nicht zu Mode- oder sonstigen gesellschaftlichen Zwecken verpacken, sondern vor Kälte und schwierigem Gelände schützen wollten!

Seit dieser einen Woche, wo ich öfter wieder Schuhe trage, habe ich oft Last mit kalten Füßen, einem Phänomen, was ich schon längst vergessen glaubte.

Du siehst : wie man es macht, ist es verkeht ...

Aber das soll wohl wieder besser werden, wenn ich passendes Schuhwerk gefunden habe und wieder verstärkt barfuß laufen kann.

Das Wetter wird hoffentlich dafür sorgen, dass das passende Schuhwerk in den nächsten Monaten eher selten zum Einsatz kommen muss!

Eine kleine Bemerkung noch:
Bei aller Zustimmung zu den Aussagen Deiner Krankengymnastin würde ich noch zu bedenken geben, dass sie Menschen, die sehr regelmäßig barfuß gehen, weder aus ihrer Praxis noch aus ihren Lehrbüchern kennen dürfte.
In Hinblick auf die oben erwähnte Problematik der kalten Füße und die angeschnittene Frage der Gangart auf hartem Untergrund könnte das möglicherweise zumindest graduell eine Rolle spielen.
Serfuß
Georg

PS : Zum gesundheitlichen Wert des Barfußgehens noch zwei ausgewählte Links ins "Best of":
* Schmerzfreier Rücken und Gelenke durch Barfußlaufen
* Barfußgehen regt den Kreislauf an

Gesundes Barfußlaufen

Dirk MS, Monday, 01.04.2002, 00:05 (vor 8214 Tagen) @ Georg

Hallo Dirk,
Hallo Georg,
> Bei längerer intensiver Nutzung kommt es dann zu einem Ungleichgewicht der Fußmuskulatur, welches ganz woanders (z.B. im Rücken- und Halswirbelbereich) Probleme verursachen kann.

Das ist m. E. im Wesentlichen eine Frage der Gangart und der Konstruktion des Schuhs. Von Birkenstock z. B. gibt es Modelle, die recht gut am Fuß halten, ohne dass man mit den Zehen klammern und halten müsste. Ich weiß von mir, dass ich darin mit recht entspannten Füßen gehen kann.

Ich habe aber jahrelang nach hinten offene Birkenstock getragen und zuletzt die altbekannten Holz-(Gesundheits-)Schlappen.
Und eben die sorgen wohl für die Probleme.

> Entweder "vernünftige" Schuhe, die von alleine halten oder ganz barfuß.
Da bleibt ja eine Alternative, bei der man sich gleich für die attraktive zweite Möglichkeit entscheiden kann.

Nur leider ist diese Alternative ja nicht immer vorhanden.
Eine Zeitlang war ich ja nonstop barfuß, selbst bei der Arbeit. Aber im Moment ist das nicht angesagt. :-(

Wie belastend die harten Böden letztlich wirken, hängt ganz entscheidend vom Trainingszustand der Fußmuskulatur und der korrekten "barfüßigen (= natürlichen !) Gangart" ab : also den Fuß nicht mit den Fersen aufsetzen, sondern mit Zehen virtuell nach vorne "greifen" und mit Ballen / Mittelfuß aufsetzen.

Meinen Trainingszustand würde ich schon als eher gut bezeichnen ;-), da ich wohl einer der wenigen bin, die monatelang ausschließlich barfuß laufen durften.
Aber es sind eben die Vorschädigungen, die ohne weitere Massnahmen (z.B. spezielle Fußmuskulaturübungen) nicht mehr durch Barfußlaufen zu beseitigen sind.
Hinzu kommen natürlich auch andere ungünstige Verhaltensweisen (Bildschirmarbeit und zu kleine Sitzmöbel mit entsprechender Fehlhaltung des Fußes und des ganzen Rückens.)
Deine Hinweise zur "natürlichen" Gangart kann ich allerdings nicht ganz nachvollziehen.
Kannst Du das belegen?
M.E. ist die von Dir beschriebene Gangart eher unnatürlich und auch bei Naturvölkern nicht anzutreffen.

> Außerdem müsse ich in meiner jetzigen Situation ganz besonders darauf achten, warme Füße zu haben.

Wann bekommst Du die denn barfuß? Ich bekomme nur kalte Füße, wenn ich bei niedrigen Temperaturen die Füße nicht bewege, also stehe oder sitze. Beim Gehen oder Laufen sorgt meine angekurbelte Durchblutung auch bei Temperaturen im einstelligen Bereich für warme Füße.

Nun, seit ich wieder "normale" Schuhe trage ist es oft so, daß ich kalte Füße habe, auch wenn ich barfuß laufe. (oder meine Füße werden in den Schuhen gleich gar gekocht, kommt auch vor.)

Bei aller Zustimmung zu den Aussagen Deiner Krankengymnastin würde ich noch zu bedenken geben, dass sie Menschen, die sehr regelmäßig barfuß gehen, weder aus ihrer Praxis noch aus ihren Lehrbüchern kennen dürfte.

Das hat sie selber zu bedenken gegeben ;-)
Sie ist allerdings der Meinung, daß meine kalten Füße auch davon kommen, daß sich viele Ablagerungen aufgrund der fehlerhaften Vorgeschichte gebildet haben, die jetzt aufgelöst werden und mit Durchblutungsstörungen einhergehen können.

Und vielleicht ändert sich ja jetzt auch einiges, wenn ich erstmal für meine Nicht-Barfüßer-Zeit vernünftige Schuhe gefunden habe, wenngleich das sich scheinbar schwierig gestaltet (s.auch hier)

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