Februarpresse (2) (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo zusammen,
und wieder gilt : was lange währt ...
Der Februarpresse zweiter Teil :
"Sunshine Starlets" singen auch im März
LÖRRACH. Die Veranstaltung mit den "Sunshine Doreen Starlets" am Sonntag, 17. Februar, im Nellie Nashorn Lörrach ist bereits seit Wochen ausverkauft. Aufgrund der großen Nachfrage präsentiert das Quintett sein musikparodistisches Panorama "Das Glück über die Zufriedenheit" nochmals am Sonntag, 17. März, 20 Uhr, ebenfalls im Nellie Nashorn. Die Form ist altbewährt: schräg, grell und barfüßig.
[Badische Zeitung, 09. 02. 2002]
Das ist also altbewährt: schräg, grell und barfüßig ? Da gibt es aber noch mehr altbewährte Kombinationen mit barfuß ...
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Z. B. barfuß und Hexe :
Die Hexe vom Prenzelberg
Von Henryk M. Broder
Eine Ostberliner Hellseherin behauptet unwidersprochen, sie habe Gregor Gysi schon vor der Wende eine große Zukunft vorhergesagt. Jetzt freut sie sich, dass ihre Prophezeiung wahr wurde.
Es gibt Bräuche, die überleben jede Revolution. Höflich aber kompromisslos bittet Mona Stein jeden Besucher, die Schuhe vor der Tür ihrer Wohnung auszuziehen. So war das früher in der DDR üblich, und so soll es bleiben. Ein wenig wegen der Tradition, vor allem aber wegen der Sauberkeit. Obwohl der Besucher nur ein Zimmer ihrer Altbau-Wohnung am Gethsemane-Platz betreten darf. Der Raum ist lang und schmal und so eingerichtet, dass man sofort weiß: Hier wohnt eine Künstlerseele.
Die Unordnung ist sorgfältig arrangiert, die Tapeten leuchten farbig, überall liegen Bücher und bunte Tücher, an den Wänden kleben Fotos, Briefe und Zeitungsausschnitte: "Die Hexe vom Prenzlauer Berg" ist klein und kugelig, geht barfuß und trägt einen wallenden Umhang, der ihre Figur mehr betont als verhüllt. [...] Auf ihrer Visitenkarte steht, sie sei "Schauspielerin, Moderatorin, Wahrsagerin", spezialisiert auf "Parapsychologie, Psychotherapie, Lebensberatung, Heil-Hypnose, Fotoanalyse, Partner-Rückführung", kurzum: "Problemlösungen" aller Art. Sowohl als die "Hexe vom Prenzlauer Berg" wie auch als das "Orakel von Pankow" verfügt Mona Stein über eine Gabe, die nur wenigen Menschen eigen ist. Sie kann, so sagt sie, in die Zukunft blicken, vorhersagen, was demnächst geschehen wird. Sogar Gregor Gysi habe sie eine "glänzende Karriere" vorausgesagt, als kaum jemand seinen Namen kannte. Dafür liegen Schleier über der Vergangenheit, ihr Alter ist ein Geheimnis, das sie mit niemand teilen will, eher würde sie verraten, wie viel sie wiegt. [...]
Silvester 1987 trat sie zum ersten Mal öffentlich auf und sagte den Ballgästen im Erich Weinert Haus die Zukunft voraus. "Die standen bei mir Schlange, länger als am kalten Büfett."
Es war eine mittlere Sensation: eine Wahrsagerin im Land der Planwirtschaft, der Sieg des Okkulten über den Marxismus-Leninismus. Es folgten Auftritte in Kulturhäusern, bei Betriebsfeiern und auf Poolpartys - alle vermittelt von der staatlichen "Konzert- und Gastspieldirektion", weswegen Mona Stein mit einer gewissen Berechtigung heute behaupten kann, sie sei die erste "anerkannte DDR-Wahrsagerin" gewesen.
[Spiegel, 13. 02. 2002]
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Nicht nur Postkartenmotive
Hattersheim/Santa Catarina. Es ist ein seltsames Gefühl, das einen beim Betrachten der Dias beschleicht. Eine Mischung aus Glück, darüber, dass es noch menschenleere weiße Strände mit wunderbaren Palmen am Rand gibt, Mitgefühl angesichts der Armut, in der die Menschen auf den Kapverdischen Inseln leben, und Bewunderung dafür, dass diese Menschen dennoch so lebensfroh und zufrieden sind. Bürgermeister Hans Franssen hat die Bilder gemacht beim letzten Besuch einer Hattersheimer Delegation im befreundeten Santa Catarina. [...]
Die Inseln etwa 1000 Kilometer südlich der Kanarischen Inseln waren einst eine portugiesische Kolonie. "Krieg gab es dort nie", aber Armut. "Den Menschen dort würde es vielleicht besser gehen, wenn sie nach der Befreiung Portugal zugeschlagen worden wären und nicht Afrika. Aber sie sind stolz, Afrikaner zu sein", so Franssen. [...]
Von den Beschwernissen des Alltags erzählen die Bilder auch: Frauen tragen riesige Wassereimer auf den Häuptern, balancieren sie, ohne die Hände zu Hilfe zu nehmen, Kilometer weit in die Berge hinein, wo es kein Wasser gibt. Sie gehen barfuß, wie auch die Kinder die Tag für Tag 15, 20 Kilometer vom Gebirge in die Stadt hinunterlaufen. Sie müssen schließlich zur Schule. Den Bau von drei Schulen dort hat die Stadt Hattersheim finanziert. "Wir spenden jedes Jahr eine Mark pro Einwohner." Das sind 24000 Mark. Damit lässt sich in Santa Catarina viel anstellen. [...]
[Höchster Kreisblatt, 15. 02. 2002]
Und noch einmal Kapverden :
Hanno Rheineck startet Spendenaktion
Weltenbummler sammelt Sportschuhe für Kapverden
opo/EB Troisdorf. Die jüngste Sportreise des Troisdorfer Leichtathleten Hanno Rheineck (Mitglied des Lauftreffs des 1. FC Spich und Wettkampf-Sportwart des Leichtathletikverbandes Nordrhein) führte ihn auf die Kapverdischen Inseln.
Diese atlantische Inselgruppe (früher portugiesische Kolonie, seit 1975 unabhängiger Staat) liegt vor der Westküste Afrikas in der Höhe des Senegal.
Hanno Rheineck besuchte vier der neun bewohnten Inseln und führte in der Hauptstadt Praia mehrere Gespräche mit dem dortigen Präsidenten des Leichtathletikverbandes, Alfa Djalo, und dem Generalsekretär Antonio Lima über die schwierige Situation der Leichtathletik vor Ort, die Teilnahme kapverdischer Athleten bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen sowie die Betreuung kapverdischer Sportler in Europa, zum Beispiel des in Luxemburg lebenden 400m-Rekordlers Salvadore Gonsalves (47,96 Sekunden), mit dem der Troisdorfer bereits seit längerer Zeit bekannt ist. [...]
Die Kapverdischen Inseln gelten als Entwicklungsland und gehören zu den ärmsten Ländern der Erde. Viele Kinder und Jugendliche, die man barfuß oder nur mit mangelhaftem Schuhwerk laufen sieht, überraschen durch ihre Kenntnisse über deutsche Fußballvereine und -spieler.
Fußball ist auf den Kapverden Nationalsport, aber auch die Begeisterung für Leichtathletik ist groß bei der Bevölkerung der Inselgruppe, obwohl das ganze Land über keine einzige Laufbahn verfügt und nur auf Straßen oder Fußballplätzen gelaufen werden kann.
Immer wieder wurde der Weltenbummler aus Troisdorf deshalb gebeten, gebrauchte Fußball- und Laufschuhe zu schicken.
Zurzeit prüft der Troisdorfer in Verbindung mit der kapverdischen Botschaft in Berlin, dem Fußballverband Mittelrhein und seinem früheren Schulkameraden Wolfgang Overath, wie er eine solche Aktion durchführen könnte. [...]
[Bonner Rundschau, 18. 02. 2002 ]
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1000 Liter Tee, unzählige Apfelsinen und 80 Kuchen
Für seinen Marathon beweist der LC 92 langen Atem
Bad Salzuflen (Rei) . Einer lief Seite an Seite mit seinem Hund, und nach etlichen Kilometern dürstete es nicht nur den Zweibeiner. "Einer unserer Logistiker besorgte schnell einen Wassernapf, und der Läufer lobte uns." Dirk Bollhöfer erzählt sie beiläufig, die Anekdote von dem ungewöhnlichen Läuferpaar. Aber der Service ist typisch für den LC 92 Bad Salzuflen und seinen alljährlichen Marathon. Mit ein Grund dafür, dass der Termin im Februar auf der Beliebtheitsskala der Hobby-Kilometerfresser ganz oben steht.
Nächsten Samstag ist es wieder so weit. Spielt das Wetter mit, hofft der LC zu seinem "10. Bad Salzuflen Marathon" auf 1000 Teilnehmer. [...]
Und wer weiß, vielleicht ist in diesem Jahr wieder Kurioses zu sehen? Wie beispielsweise ein (vorsichtig formuliert) nur leicht trainierter Teilnehmer, der wegen einer Wette mit seinem Chef den Marathon bestritt und lange nach allen anderen sowie über sechs Stunden mit blutigen Füßen ins Ziel wankte. "Da stand eine hohe Geldsumme auf dem Spiel", so Bollhöfer. Oder die Starterin aus Melle, die die 42 Kilometer barfuß lief: über Stock, Wurzeln und Stein bzw. Schnee. Wenn das nicht abhärtet.
[Lippische Landes-Zeitung, 16. 02. 2002]
Die abgehärtete Starterin war offenbar Ingrid Kupcke, die immer barfuß läuft und diverse Senioren - Meister - Titel erworben hat.
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Herz am rechten Fleck
Kabarettistin Andrea Badey im Hofgarten Aschaffenburg
Eine heiße Erscheinung: Barfuß, im langen schwarzen Schlabberlook, die rotbraunen Haare kurz geschoren, so dass ein kleiner Guss aus einem Sektglas keinen großen Schaden anrichten kann, an den Ohrendicke baumelnde Glitzerkugeln und an der Hand ein riesiger Ring in Kardinalspurpur. Keine Frage, die Frau hat Power. Schließlich kommt sie aus Oberhausen. Das ist jene ferne Stadt, in der die Berge aus Abraum und Kohle bestehen, ein Gasometer Museum wird und die Poesie der Menschen so handfeste Ausdrücke wie ein »Bütterken« gebiert.
Und natürlich ist Andrea Badey, die ihren Auftritt »Besser gut geschminkt als vom Leben gezeichnet« mit einem Glas Whisky würzt, nicht betrunken. Aber es ist Samstagnacht im Hofgarten, »wo der Whisky die Vorstadtfrauen verschönt« und du an die Bar gehst und mit dir selber redest, »nur um eine bekannte Stimme zu hören«. Schön ist das, wie sie redet. Sie hat den Blues in der Stimme und den Rock auf den Zähnen. Und geht damit ran an die Tabus. Aber wenn es dannhaarig wird, wenn sie die Obszönität so richtig herausgelockt hat, dann brechen plötzlich Töne aus ihr hervor, die sich zu wunderbaren Liedern formen. Nicht, dass sie sich dabei auf das romantische Altenteil zurückziehen würde, denn dass sie in unseren Jahren ist, daraus macht sie keinen Hehl.
Nein, mit robuster Stimme und ebensolcher Phantasie durchkreuzt sie die jede tröstliche Erwartungshaltung. [...]
[Main-Echo, 18. 02. 2002]
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Kindermissionswerk und Viktoriaschule auf der "didacta" Köln
Was es heißt, arm zu sein
Aachen (an-o). "Bitte einmal Schuhe putzen!" heißt eins der drei Theaterstücke des Projekts "Barfuß oder Lackschuh" des Kindermissionswerk und der Viktoriaschule. Schüler der Klasse 6c versetzen sich spielerisch in das Leben von Kindern in der Dritten Welt.
"Drei Monate lang haben wir die Stücke vorbereitet und alles einstudiert an drei Wochenenden", erklärt Annette Lorke. Die Theaterpädagogin und Mitarbeiterin des Kindermissionswerkes "Die Sternsinger" hat mit zehn Schülerinnen und und einem Schüler der Klasse 6c der Viktoriaschule drei kleine Stücke selbst erarbeitet: "Ein Tag in Deutschland und Guatemala", "Thao Kham, der Steinewerfer" und "Bitte einmal Schuhe putzen!".
In den je 20 Minuten dauernden Stücken setzen die jungen Akteure sich mit dem Leben von Gleichaltrigen in der Dritten Welt auseinander, vor allem mit dem Thema Kinderarbeit. "Wir können uns trotzdem nicht vorstellen, wie das wäre, wenn wir plötzlich arm wären und Schuhe putzen müssten, statt zur Schule zu gehen", gestanden Alexa Gribi und Melissa Bayer, die zwei jugendliche Schuhputzerinnen spielen.
Zum ersten Mal dabei
Nach der Vorpremiere in der Aula der Viktoriaschule waren alle Mimen glücklich, dass alles so gut geklappt hat. [...]
[Aachener Nachrichten, 17. 02. 2002]
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Sittensprüche, Singen und Rechnen
Auch vor 200 Jahren gab es Schulprüfungen - Aufregung jeweils zum Ende des Schuljahres
Oberhausen. Auf Grund der Pisa-Studie war in der Presse zu lesen, dass bereits heuer in den dritten Klassen der bayerischen Grundschulen erstmals Orientierungstests in den Fächern Deutsch und Mathematik vorgenommen werden. Die Tests werden Ende des Schuljahres geschrieben und zentral ausgewertet.
Wenn man in den alten Schulakten blättert, kann man feststellen, dass schon gleich nach der Einführung der Volksschulpflicht im Jahre 1802 jedes Jahr Prüfungen in den Werktags- und Feiertagsschulen abgehalten wurden. Ein ausführliches Protokoll liegt in den Akten von Oberhausen über die Prüfung vom 26. April 1825 vor.
"Die Prüfung wurde mit einem Gesang und einigen kurzen Anreden durch die Jugend eröffnet, von selber verschiedene Sitten- und Denksprüche auswendig hergesagt, hierauf jede Klasse aus dem Christentum, nach dem Christentum im Lesen und Buchstabieren, aus den biblischen Geschichten, über Kenntnisse im Schön- und Rechtschreiben, über Kopf- und Tafelrechnen geprüft und ihre Probeschriften vorgelegt. [...] "
Die vor 1900 Geborenen erzählten noch von den Schulprüfungen, wie sie diese erlebt haben. Ottilie Eberl, die 1981 im Alter von 96 Jahren gestorben ist, schilderte die Schulprüfung so: "Der Lehrer spornte schon das ganze Jahr die Kinder zum Lernen an, mit dem Hinweis auf die Schulprüfung am Ende des Schuljahres. Alle Schüler nahmen daran teil. Der Lehrer hatte an diesem Tag seinen schönsten Anzug angelegt mit dem damals üblichen Stehkragen. Die Kinder trugen sonntagliche Kleider. Sie kamen an diesem Tag nicht barfuß, sondern mit Strümpfen und Schuhen, die Haare gekämmt und eingefettet, die "Deandl" hatten Zöpfe mit einer bunten Masche. Vor der Prüfung versammelten sich alle in der Kirche zur Messe, die der Schulinspektor las, der damals der Geistliche war. [...]
[Passauer Neue Presse, 19. 02. 2002]
Mit gefetteten Haaren und in Schuhen ist heute auch an Nicht - Prüfungstagen modern - und das eine wie das andere in der Schule in aller Regel ebenso entbehrlich wie vor 200 Jahren.
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Und noch einmal einige Beiträöge zur 5. Jahreszeit :
Altkalkar:Toller Nachwuchs
Junge Künstler in der Bütt und als schritt-sichere Tänzer begeisterten den proppevollen Saal. Routinierte Rednerin garantierte Lachtränen. Elferrat als Kinderhelden.
ALTKALKAR. Mächtig, diese Biene Maja, zum Klauen, dieser Asterix, sehr seriös, diese Mickey Mouse. Als "Helden der Kinderzeit" brachte der Elferrat bei der gemeinsamen Sitzung des Bürgerschützenvereins und Tambourcorps Altkalkar (TSA) schon zum Auftakt gute Laune in die volle Begegnungsstätte, die fünf Stunden anhielt. [...]
Garantie für Lachtränen: Gisela Grunenberg. Auf Platt, mit dreckigen nackten Füßen führte sie durch den Schönheitssalon; frei gesprochen hatte jeder ihrer Witze eine gut gebaute Pointe. [...]
[Neue Ruhr Zeitung, 01. 02. 2002]
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Von Old Shatterhand bis hin zu Ramsey's Zuckerpuppe
KLEINKARLBACH: Dorffasnacht bei den "Hopsdohle" bringt Riesenstimmung - Programm bis weit nach Mitternacht [...] Viel närrisches Volk hatte sich im renovierten Saal des Dorfgemeinschaftshauses (DHG) eingefunden, als ein Häuptling (Marliese Geißler) mit seinem Indianerstamm den Abend eröffnete. Zu Winnetous Sound bewegten sich die kleinen Leichtathleten vom TV zwischen Marterpfahl und Wigwam. Als Belohnung gab's statt Büffelfleisch oder Feuerwasser den "Hopsdohle-Orden" und die erste Rakete. In Old Shatterhands Schatten wagten sich einige wohlbeleibte wilde Westerngirls (Männerballett) barfuß auf den Kriegspfad. Nach diesem Auftritt war eine Schunkelrunde nötig. [...]
[Rheinpfalz Online, 06. 02. 2002]
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«Yyne uuse - und tschüss»
Es schränzt wunderschön die Reinacher Guggenmusik [...] Mehr als zwei Stunden zog der Reinacher Fasnachtsumzug mit rund 60 Cliquen, Chaisen, Wagen und Guggen durch die verkehrsfreie Hauptstrasse. Beim Dorfplatz zogen die Cliquen zweimal am Komitee vorbei und bekamen beim ersten Mal einen Meien, beim zweiten Mal die grosse Zugplakette. [...] Auch die «Löhrenacker-Hacker» mit dem Aescher Barfuss-Bergsteiger nahmen in Reinacher teil. [...]
[Basler Zeitung, 11. 02. 2002]
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Gefeiert bis zum Abwinken wurde am Freitagabend bei den Bühler Muhrbergdachsen in der proppenvollen Gemeindehalle.
Offenburg-Bühl. Wie unter einer Zirkuskuppel konnten sich die Gäste des Saales fühlen, der mit bunten, nach oben zueinander laufenden Stoffstreifen und chinesischen Lampions geschmückt war. Dicht an dicht drängten sich die Menschen. [...] Unglaublich dynamisch wirkte auch der Rundtanz der Griesheimer Narrenzunft im Mambo-Rhythmus. Seeräuber-Look und barfuß, das kann durchaus sexy sein, wie diese Frauen bewiesen. [...]
[Badener Online, 10. 02. 2002]
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Frauenfrei
Wenn Männer Fasching feiern
Weiberfasching ist uns wohlvertraut. Von einem puren Männerfasching hingegen hören wir eher selten. Sehen wir von speziellen Milieu-Aktivitäten einmal ab.
Mit denen aber haben die zwölf bis 15 Herren nichts zu tun, die sich seit Jahren einmal pro Saison zu einer frauenfreien Faschingsnacht zusammenfinden. "Reines Besäufnis" wäre auch keine falsche Beschreibung dessen, was die frohe Runde veranstaltet, die vor Urzeiten gemeinsam das Abitur an einem Nürnberger Gymnasium gebaut hatte.
Jedenfalls treffen sich die Herren Anwalt, Unternehmer, Oberamtsrat, Dipl.-Ing. etc. immer im Fasching in einem Dorf in der Oberpfalz, wo einer von ihnen ein Häuschen geerbt hat, das er als Freizeit-Wohnsitz nutzt. Und sie lassen, um im ländlichen Jargon zu bleiben, bisweilen die Sau raus. [...]
Seit [...] trat die Herrenrunde in dem Dorf auffällig gesittet auf. Bis in der diesjährigen Männernacht irgendwer auf folgende Wettidee kam: Wer sich traut, barfuß den Misthaufen des Nachbarbauern zu durchqueren, der gewinnt eine Kiste Champus. Der Rest ist schnell erzählt: Einer wagte sich tatsächlich, vergaß im Rausch (des Wettsieges) aber seine italienischen Slipper samt Socken neben dem dampfenden Mistberg. So stand am nächsten Morgen der triumpfierende Bauersmann mit dem corpus delicti in der Hand vor der Tür. Augenzeugen berichten, die Herren seien überaus kleinlaut gewesen. Und zerknirscht stimmten sie schließlich dem Friedensvorschlag des Nachbarn zu: Künftig den Dorffasching nie mehr ohne das besänftigende Element ihrer Frauen zu feiern.
[Nürnberger Nachrichten, 12. 02. 2002]
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Einen zweiten Teil von zweiten Teil gibt es ganz bald auch noch!
Belesene Füße
Georg