Hallo Ellen,

Da ich gerade Zugang zu einem Internet-Anschluß habe, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um zwei Fragen zu stellen: Wenn man barfuß durch Wald und Wiesen laufen will - muß man sich dann nicht gegen Zeckenbisse impfen lassen?

Da gelten genau die Sicherheitsvorkehrungen wie für die beschuhten Wanderer: man sollte sich nicht durch das Unterholz zwängen, da man sich von den niedrigeren Gehölzen die Zecken abstreift. Die versuchen dann unter die Kleidung zu krabbeln, egal, ob man nun Schuhe anhat oder nicht. Impfung gegen das FSME-Virus wird nur für Gegenden empfohlen, in denen dieses tatsächlich verbreitet ist. Gegen die Borelliose kann man nicht impfen. Aber im niedrigeren Gras oder auf unbewachsenem Waldboden habe ich mir noch nie Zecken eingefangen.

Und was empfehlt Ihr so, wenn man kleinere Wunden desinfizieren muß?

Ich habe mir so ein Standardmittel in der Apotheke besorgt. Wenn eine Wunde stärker blutet, desindiziert sie sich von selbst -- dann ist es wichtig, Pflaster dabeizuhaben, damit man hinterher keinen Schmutz hineinbekommt. Meine Pflaster verschenke ich allerdings meist an beschuhte Wanderer, die sich Blasen gelaufen haben

Für den Fall, dass man sich eine tiefere Stichverletzung zuzieht, ist die Tetanus-Impfung ganz wichtig. Doch bei jedem Sport ist die Verletzungsgefahr größer, als beim Barfußlaufen!

Ciao, Lorenz

Gesundes Leben auf freiem Fuß

Wenn man barfuß durch Wald und Wiesen laufen will - muß man sich dann nicht gegen Zeckenbisse impfen lassen?

Hallo Ellen!
In der tat gehören Zecken zu den Bewohnern der Unterholz- und Grasregionen. Das Laufen durch Wiesen und Buschwerk ist eine gute Gelegenheit Zecken "einzusammeln" wie jeder weis, der einen Hund regelmäßig durch die Natur führt. Allerdings spielt es keine Rolle, ob man dabei Barfuß oder beschuht unterwegs ist. Es sei denn man zieht sich so bescheuert an, wie es die freundliche Apothekering auf der (sonst sehr guten) Webseite empfiehlt:
http://www.netdoktor.de/reisemedizin/erste_hilfe/fakta/zeckenstiche.htm
Zecken beißen sich eigentlich nie an den Füßen fest, ausnahmsweise mal an der weichen Haut um die Knöchel und dort werden sie rasch bemerkt.
Die Impfung, die mit riesigem Werbeaufwand betrieben wird schützt nur gegen die in Deutschland seltene (ca. 300 Fälle / Jahr) Hirnhautreizung. Sie tritt eigentlich nur in Suddeutschland auf.
Gegen die häufigere Borelliose, eine Bakterielle Infektion durch Zecken ist nicht vorbeugend impfbar, hier ist die Beobachtung der Zeckenbißstelle für 8-10 Tage wichtig. Entwickelt sich dort ein roter Ausschlag, der an Umfang zunimmt (größer als 5cm) sollte ein Arzt aufgesucht werden und auf den Zeckenbiss aufmerksam gemacht werden. Eine Blutuntersuchung schafft klarheit über eine mögliche Infektion und zuverlässige Antibiotika helfen dann schnell.

Wichtig ist Zecken nach einem Spaziergang zu entdecken und richtig zu entfernen. Zumeist saugt eine Zecke erst 12-24 Stunden, nachdem sie sich festgebissen hat und kann auch dann erst den Menschen vielleicht infizieren.

...was empfehlt Ihr so, wenn man kleinere Wunden desinfizieren muß?

Ein geniales Mittel ist OCTENISEPT von der Firma Schülke und Mayr das es in jeder Apotheke in kleinen Sprühfläschen gibt. Es ist farb- und geruchslos, enthält keinen Alkohol und brennt daher kein bisschen beim Aufsprühen auch auf offene Wunden.

Wenn nichts verfügbar ist hilft auch immer noch die Indianer-Methode: erst bluten lassen, dann mit Wasser spülen

Viele Grüße und sorgenfreie barfüssige Naturerlebnisse ohne Wunden und Bisse wünscht

Martin

Hallo, Ihr Lieben!

Ich muß schon sagen, daß ich sehr beeindruckt bin! Hatte zwar damit gerechnet, daß mir jemand antworten würde; aber daß Ihr Euch so viel Zeit für mich genommen habt, find ich einfach toll - vielen Dank Euch beiden! Und wenn ich es schon mit so netten und kenntnisreichen Leuten zu tun hab, hätte ich da vielleicht noch ´ne Frage: Barfuß gelaufen bin ich bisher nur in Fußgängerzonen oder so. Doch demnächst möchte ich auch mal ´ne längere Wanderung mitmachen, z.B. durch die Wahner Heide oder entlang der Erft. Oder meint Ihr, das kann man sich nur trauen, wenn man schon geübter ist als ich? Möchte ja nicht, daß mich am Ende einer nach Hause tragen muß! Jaja, lacht nur: ich bin halt ´ne kleine Schisserin ...

Schöne Grüße
Ellen

Hallo,

Impfungen können gefährlich sein. Bei manchen Leuten kommt es zu sogenannten Durchbrüchen. Und das weiß man vorher nicht! So ein Durchbruch ruft mehr Schäden hervor als ein Zeckenbiss mit allen möglichen Negativfolgen. Zumindest war dies bei einer 40-jährigen Frau im Nachbarort und bei einem 13-jährigem Mädchen in der ehemaligen Kreisstadt.
Wer in absoluten Zeckengebieten wohnt und da ständig! draußen zu tun hat, dem wäre es anzuraten. Aber nur mal wegen ein paar Wanderungen oder einem Urlaub in solchen Gebieten ist mir das Risiko der Negativfolgen einer Impfung zu groß.

Was zum Desinfizieren:
wie es Lorenz schon schrieb: bluten lassen!
Bei Schürfungen und ähnlichem, wenn rein gar nichts dabei ist:
schiff mal drauf! Eine uralte Methode. Viele sagen da Ihhh! Aber eine natürliche Methode und immer dabei.

mfg

Da ich gerade Zugang zu einem Internet-Anschluß habe, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um zwei Fragen zu stellen: Wenn man barfuß durch Wald und Wiesen laufen will - muß man sich dann nicht gegen Zeckenbisse impfen lassen?

Hallo Ellen,

schau mal im Best of vorbei, und zwar im Beitrag :
Zeckengefahr beim Barfußlaufen

Gruß Georg