Negativgedanken im Kopf (Hobby? Barfuß! 2)

Andreas S. @, Wednesday, 27.02.2002, 08:41 (vor 8311 Tagen)

Hallo,
letzte Woche war ich kurz im Supermarkt, um ein paar Dinge zu besorgen. Da es noch recht kühl an den Sohlen war, trug ich meine geliebten "Jesuslatschen" (ein Riemen über den großen Zeh und ein Riemen über den Spann). DEn Riemen üner dem Spann konnte man jedoch nicht sehen, da ich eine Schlaghose trug.
Weil ich wußte, daß ich "beschuht" war, fühlte ich mich überhaupt nicht unsicher.
Als meine Frau mir jedoch abends sagte, daß mich eine Bekannte barfuß im Supermarkt gesehen hätte, wurde mir die Tatsache bewußt, daß andere mich für barfüßig hielten und ich mich sicher fühlte, weil ich Schuhe trug.
Wäre ich gleich barfuß gegangen, hätte sich an der Situation nichts geändert.
So wurde mir bewußt, daß nur die eigene Phantasie das Handeln beeinflußt. ( Was sollen die Leute denken ).
Was haltet Ihr von meiner "These" ?

Gruß und Fuß,

Andreas S.

Negativgedanken im Kopf

Boogie, Wednesday, 27.02.2002, 10:10 (vor 8311 Tagen) @ Andreas S.

Hallo Andreas,

genau das ist das Problem! Man macht sich oft zu viele Gedanken über dass was andere vielleicht denken und umgekehrt, was nicht selten zu Mißverständnissen führt.

Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, immer zu fragen wenn ich etwas nicht verstehe, oder offen auf andere zuzugehen wenn ich neugierig bin. Ich bin bisher sehr gut damit klar gekommen.

Deine Erfahrung ist ein typischer Fall. Du hast gedacht alle sehen ja das ich Schuhe oder Latschen anhabe, also nicht barfuß bin. Somit hast du dich sicher gefühlt. Die anderen hingegen haben gedacht du wärst barfuß. Das hat Dich aber in diesem Fall garnicht gestört, es ist Dir nicht mal aufgefallen. Also Beweis dafür, dass vieles was wir tun nur von unserem Denken gesteuert wird, und von äußeren Einflüssen.

Man sollte sich aber selber nicht so sehr unter Druck setzen. Oft wird hier im Forum darüber diskutiert, ob es nun normal ist barfuß zu gehen oder nicht. Meiner Meinung nach ist das völlig unwichtig! Denn was ist schon normal oder annormal? Die Gesellschaft gaukelt uns in vieler Hinsicht vor was die Norm sein soll. Die meisten lassen sich davon leiten, leider.

Ich sage immer jedem das Seine. Für mich ist barfußlaufen normal, also genieße ich es so oft wie möglich. Ich mache dabei für mich selbst allerdings schon einige Einschnitte. Ich laufe z. B. nicht das ganze Jahr barfuß. Im Winter ist es mir einfach zu kalt. (Es gibt Ausnahmen, barfuß im Schnee ist schon geil) Ich liebe aber einfach die Wärme, wohne leider in der falschen Gegend. In der Freizeit, zu Hause, auch unterwegs alles kein Problem mit den nackten Füßen. Ich genieße es barfuß zu sein. Aber allein aus beruflichen Gründen kann ich es nicht ständig tun. Das was andere über mein Barfußlaufen denken ist mir eigentlich so ziemlich egal, ich tue es eben. Ich werde in der Regel auch garnicht so oft darauf angesprochen. Und wenn, dann erkläre ich eben warum ich es tue.

Der Mensch ist ohne Schuhe, Strümpfe und Kleidung zur Welt gekommen. Das muß in der heutigen Zeit natürlich nicht zwangsläufig heißen, das der Mensch nackt herum rennen muß oder kann. Aber gerade die Füße sind so gebaut, das sie durchaus ohne Schuhe klar kommen, eher noch besser klar kommen als mit Schuhen. Allerdings darf man nicht vergessen, das unsere Umwelt sich stark verändert hat. Sie ist zumindest in den Großstädten barfußunfreundlich geworden. Wie dem auch sei, es macht Spaß, es tut gut und es ist völlig in Ordnung, wenn man barfuß läuft. Aber ich denke das weiß sowieso jeder hier im Forum.

Ach, da fällt mir gerade noch ein sehr interessantes Buch ein. Ich habe es schon einige Male gelesen. Es ist ein Taschenbuch mit dem Titel, Ich bin o.k. Du bist o.k. von dem Autor Thomas A. Harris. Das Buch befaßt sich mit der Transaktionsanalyse. ( Frei übersetzt: Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können ) Es ist wirklich sehr interessant. Es hat mir schon in vielen Lebenssituationen geholfen.

So, ich wünsch Dir was, bis bald mal

Boogie

Negativgedanken im Kopf

Andreas S., Thursday, 28.02.2002, 08:46 (vor 8310 Tagen) @ Boogie

Ach, da fällt mir gerade noch ein sehr interessantes Buch ein. Ich habe es schon einige Male gelesen. Es ist ein Taschenbuch mit dem Titel, Ich bin o.k. Du bist o.k. von dem Autor Thomas A. Harris. Das Buch befaßt sich mit der Transaktionsanalyse. ( Frei übersetzt: Wie wir uns selbst besser verstehen und unsere Einstellung zu anderen verändern können ) Es ist wirklich sehr interessant. Es hat mir schon in vielen Lebenssituationen geholfen.

So, ich wünsch Dir was, bis bald mal
Boogie

Hallo Boogie,
danke für den Tip. Ich werde mir das Buch mal besorgen.

Gruß und Fuß,

Andreas S.

Negativgedanken im Kopf

Tiziana, Wednesday, 27.02.2002, 13:21 (vor 8311 Tagen) @ Andreas S.

Hallo Andreas,

Weil ich wußte, daß ich "beschuht" war, fühlte ich mich überhaupt nicht unsicher.

Als meine Frau mir jedoch abends sagte, daß mich eine Bekannte barfuß im Supermarkt gesehen hätte, wurde mir die Tatsache bewußt, daß andere mich für barfüßig hielten und ich mich sicher fühlte, weil ich Schuhe trug.

Wäre ich gleich barfuß gegangen, hätte sich an der Situation nichts geändert.
So wurde mir bewußt, daß nur die eigene Phantasie das Handeln beeinflußt. ( Was sollen die Leute denken ).

Und noch etwas: Du erzählst, Bekannte von dir haben Deiner Frau gesagt, sie hätten dich barfuss gesehen - Na und? Was war so schlimm daran?
Ich glaube nichts, selbst wenn die Leute sich nicht verguckt hätten!
Das ist der Beweis, dass die Leute immer denken was sie wollen, abgesehen von den Tatsachen.
Also mach wie es dir passt. Wenn du Bock auf Barfusslaufen hast, dann mach's! Lass dir den Spass nicht verderben.
Und da meinen die Leute vielleicht, dass Du Jesuslatschen trägst!
;-)))))

Liebe Grüsse aus Italien.
Tiziana

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