Auf jeden Fall.. (Hobby? Barfuß! 2)

Emese @, Thursday, 14.02.2002, 19:33 (vor 8324 Tagen)

..danke ich Euch für Eure Geduld und Euer Gehör.

Warum geht nicht die ganze Welt barfuß, sondern bewaffent sich nachgerade mit Schuhen?

Hat nicht gerade dies Forum, wie einige andere auf der Welt, durch dero Telnehmer bereits bewiesen, daß es nicht ungesund ist, auch bei zweifelhaftem Wetter der Schuhlosigkeit anzuhängen?

Bin unlängst als Barfuß-Ayatollah von einem ganz lieben Forums Teilnehmer bezeichnet worden.
Er hat seine, ihm selbst so harsch erscheinenden Worte bereits relativiert, durch Entschuldigung bei mir. Doch (ich habe überlegt): der Mann hat Recht.

Ich möchte oft die ganze Welt vom Anti-Kapitalismus, repräsentiert durch Schuhlosigkeit überzeugen.
Bitte teilt mir mit, ob solche politischen Aussagen hier auf dem Forum überhaupt Platz haben.
Vielleicht bin ich nämlich falsch gewickelt und hier ist eher der Platz für anderes.
Ich selbst bin beim Barfußgehen nicht mehr furchtsam, dies ist Teil persönlicher Entwicklung, die ich oft fäschlich von allen voraussetze.
Das tut mir auch leid.

Meine Gedenken zu Barfußgehen sind oft schon sehr theoretisch.
Mögt ihr das?
Jakobinierin ist sicher ein richtiger Ausdruck für mich.
Die sind in Frankreich aber dem von ihnen erichteten Schafott zum Urteil gefallen.
Überspannte ich den Bogen?
Ja, ich will, daß die Welt barfuß einhergeht.
Sie würe denn notwendig friedlicher, denn bloßen Fußes konnten nicht einmal die alte Griechen Kriege führen!
So bin ich gegen Krieg, wie gegen (soldaten)Stiefel, Schuhe. Offenkundig ein Bloßfüßig-Ayatollah eben

Teilt mir bitte Eure Meinung mit,
wenn ihr dazu eine haben wollt

Danke
Emese

Auf jeden Fall..

unci @, Thursday, 14.02.2002, 21:04 (vor 8324 Tagen) @ Emese

Ich möchte oft die ganze Welt vom Anti-Kapitalismus, repräsentiert durch Schuhlosigkeit überzeugen.
Bitte teilt mir mit, ob solche politischen Aussagen hier auf dem Forum überhaupt Platz haben.

Erfahrungsgemäß repräsentieren die, die barfuß gehen, einen bevölkerungsquerschnitt. So gut wie alle politischen strömungen sind vertreten (bis vielleicht auf die ganz harte springerstiefel-fraktion). Von daher ist das wichtigste die toleranz: akzeptieren, dass es verschiedene meinungen gibt. Das ist gelebter pluralismus.

Ja, ich will, daß die Welt barfuß einhergeht.
Sie würe denn notwendig friedlicher, denn bloßen Fußes konnten nicht einmal die alte Griechen Kriege führen!

Leider bedeutet es noch lange nicht, wenn jemand barfuß geht, dass er auch einen guten charakter hat. Ich habe in meinem leben diverse gegenbeispiele kennengelernt (von denen allerdings auf diesem forum keine vertreten sind).

Auf jeden Fall..

[asc], Friday, 15.02.2002, 08:26 (vor 8323 Tagen) @ unci

Erfahrungsgemäß repräsentieren die, die barfuß gehen, einen bevölkerungsquerschnitt. So gut wie alle politischen strömungen sind vertreten (bis vielleicht auf die ganz harte springerstiefel-fraktion). Von daher ist das wichtigste die toleranz: akzeptieren, dass es verschiedene meinungen gibt. Das ist gelebter pluralismus.

Dem stimme ich zu; dennoch ein etwas weniger politisch-korrekter kommentar von mir: in einem forum mit speziellem thema sollten nur beiträge rein, die auch mit dem thema zu tun haben. Die erfahrung zeigt, dass off-topic-diskussionen zu streit führen. Leute, die sich für ein thema interessieren, stimmen nun wirklich nicht notwendigerweise auch bei anderen dingen überein und vertreten ihren gegensätzlichen positionen oft enthusiastisch. Man sollte zusammenarbeiten, wo es gemeinsamkeiten gibt, und kontroversen suchen und diskutieren nur so weit, wie es das forumsthema berührt.

Leider bedeutet es noch lange nicht, wenn jemand barfuß geht, dass er auch einen guten charakter hat. Ich habe in meinem leben diverse gegenbeispiele kennengelernt (von denen allerdings auf diesem forum keine vertreten sind).

Manchmal ist es auch nur so, dass es ausser barfusslaufen keine gemeinsamkeit gibt, aber dafür viele unterschiede.

[asc]

Weich!

Berni(N) @, Saturday, 16.02.2002, 14:56 (vor 8322 Tagen) @ unci

[image] [image]

... bis vielleicht auf die ganz harte springerstiefel-fraktion ...

Die "ganz harte springerstiefel-fraktion" hat, da wette ich drauf, ganz durchweichte Füße ;-)

Grüße Berni(N)

Sollen die Eskimos auch barfuß gehen... :-) o.T.

Karsten T., Thursday, 14.02.2002, 21:28 (vor 8324 Tagen) @ Emese

..danke ich Euch für Eure Geduld und Euer Gehör.
Warum geht nicht die ganze Welt barfuß, sondern bewaffent sich nachgerade mit Schuhen?
Hat nicht gerade dies Forum, wie einige andere auf der Welt, durch dero Telnehmer bereits bewiesen, daß es nicht ungesund ist, auch bei zweifelhaftem Wetter der Schuhlosigkeit anzuhängen?
Bin unlängst als Barfuß-Ayatollah von einem ganz lieben Forums Teilnehmer bezeichnet worden.
Er hat seine, ihm selbst so harsch erscheinenden Worte bereits relativiert, durch Entschuldigung bei mir. Doch (ich habe überlegt): der Mann hat Recht.
Ich möchte oft die ganze Welt vom Anti-Kapitalismus, repräsentiert durch Schuhlosigkeit überzeugen.
Bitte teilt mir mit, ob solche politischen Aussagen hier auf dem Forum überhaupt Platz haben.
Vielleicht bin ich nämlich falsch gewickelt und hier ist eher der Platz für anderes.
Ich selbst bin beim Barfußgehen nicht mehr furchtsam, dies ist Teil persönlicher Entwicklung, die ich oft fäschlich von allen voraussetze.
Das tut mir auch leid.
Meine Gedenken zu Barfußgehen sind oft schon sehr theoretisch.
Mögt ihr das?
Jakobinierin ist sicher ein richtiger Ausdruck für mich.
Die sind in Frankreich aber dem von ihnen erichteten Schafott zum Urteil gefallen.
Überspannte ich den Bogen?
Ja, ich will, daß die Welt barfuß einhergeht.
Sie würe denn notwendig friedlicher, denn bloßen Fußes konnten nicht einmal die alte Griechen Kriege führen!
So bin ich gegen Krieg, wie gegen (soldaten)Stiefel, Schuhe. Offenkundig ein Bloßfüßig-Ayatollah eben
Teilt mir bitte Eure Meinung mit,
wenn ihr dazu eine haben wollt
Danke
Emese

Sollen die Eskimos auch barfuß gehen... :-) o.T.

Emese, Friday, 15.02.2002, 18:59 (vor 8323 Tagen) @ Karsten T.

Nur diejenigen Inuit, die aus Singapur stammen!!

Ist der Große Bruder die Ursache?

malo @, Thursday, 14.02.2002, 21:45 (vor 8324 Tagen) @ Emese

Liebe Emese,

hat Dich der "Iwan" (Mütterchen Russland) etwas hart gemacht? Als Du damals hier im Forum anfingst zu schreiben und sicher noch in Ungarn zu hause warst, waren Deine Formulierungen ganz anders.
Setzt Dir der russische Winter zu? Oder hast Du Dich nun auf Deine Arbeitsumgebung eingestellt?
Mir erging es auch im Juli 2001 im Bereich Donezk/Lugansk in der Ukraine so. Einerseits ist man durch die erlebten Dinge plötzlich recht ruhig. Man sieht sich selbst in seinem Land ganz anders. Aber das gibt sich (leider) aufgrund der Umstände hier wieder sehr schnell.
Andererseits sind dort in Rußland viele Leute, die einem den letzten Nerv rauben können. Man wird schnell genervt. Man reagiert gereizter, oftmals unfreundlicher.
Ich will nun aber nicht sagen, das alles dort unfreundlich ist. Aber es kann auch sehr negativ beeinflussen.
Das Forum hier mußt Du wenigstens ein ganzes Jahr lang mitlesen und mit erleben! Vielleicht siehst Du es dann nicht mehr so wie momentan.
Du bist nun heraus aus Deiner Heimat. Ungarn auf dem Weg zum Kapitalismus, weg vom Kommunismus. Und nun bist Du im Neo-Kapitalismus, der langsam durch "Chef" Putin wieder restruktuiert wird. Das alte Geflecht wird neu aufgebaut. Ob das gut ist für Rußland? Die derzeitige Situation ist genauso schlecht.
Gerne würde ich mit Dir mehr schreiben. Aber dazu müßtest Du mich privat anmailen.

Viele Grüße,
Markus

Auf jeden Fall..

Markus U., Thursday, 14.02.2002, 22:23 (vor 8324 Tagen) @ Emese

..danke ich Euch für Eure Geduld und Euer Gehör.
Warum geht nicht die ganze Welt barfuß, sondern bewaffent sich nachgerade mit Schuhen?

Das weiß ich auch nicht. Die meisten Menschen richten sich leider gedankenlos nach der breiten Masse.

Hat nicht gerade dies Forum, wie einige andere auf der Welt, durch dero Telnehmer bereits bewiesen, daß es nicht ungesund ist, auch bei zweifelhaftem Wetter der Schuhlosigkeit anzuhängen?

Doch, freilich. Aber nicht jeder kennt das Forum, da nicht jeder einen Internet- Anschluß hat. Ich bin auch erst durch das Forum zum Ganzjahres- Barfüßer geworden. Für meine Verlobte hingegen, die keinen Internet- Anschluß besitzt, war Barfußgehen bis vor kurzem kein Thema - sie hatte einfach keinen Anlaß, sich damit zu beschäftigen. Erst durch mich kam sie dazu, sich damit auseinanderzusetzen, und so lernte sie es zu schätzen.

Ich möchte oft die ganze Welt vom Anti-Kapitalismus, repräsentiert durch Schuhlosigkeit überzeugen.

Das finde ich hervorragend! Auch ich bin gegen den Kapitalismus (hoffentlich geht er bald unter), und barfuß zu gehen, ist eine gute Ausdrucksform für Anti-Kapitalismus.

Bitte teilt mir mit, ob solche politischen Aussagen hier auf dem Forum überhaupt Platz haben.

Das denke ich schon, denn schließlich leben wir in einem freien Lande, in dem das Recht auf freie Meinungsäußerung durch die Verfassung garantiert ist.

Vielleicht bin ich nämlich falsch gewickelt und hier ist eher der Platz für anderes.

Da dies ein Barfuß- Forum ist, sollen die Beiträge einen Zusammenhang mit dem Thema "barfuß" haben. Aber das ist bei Deinen Beiträgen immer der Fall.

Ich selbst bin beim Barfußgehen nicht mehr furchtsam, dies ist Teil persönlicher Entwicklung, die ich oft fäschlich von allen voraussetze.
Das tut mir auch leid.
Meine Gedenken zu Barfußgehen sind oft schon sehr theoretisch.
Mögt ihr das?

Ja!

Überspannte ich den Bogen?
Ja, ich will, daß die Welt barfuß einhergeht.
Sie würe denn notwendig friedlicher, denn bloßen Fußes konnten nicht einmal die alte Griechen Kriege führen!
So bin ich gegen Krieg, wie gegen (soldaten)Stiefel, Schuhe.

Wer barfuß geht, spürt den Boden, hat Verbindung zur Erde. Das bewirkt eine starke Beziehung zur Schöpfung, die von Gottstammt, und wer barfuß geht, ist mit sich im reinen und daher friedfertig.
Viele Heilige sind daher stets barfuß gegangen, und auch unser Herr Jesus Christus war zeit seines Erdenlebens barfuß.

Teilt mir bitte Eure Meinung mit,
wenn ihr dazu eine haben wollt

Deine Gedanken sind äußerst interessant und stets sehr originell formuliert (was mir sehr gefällt), zumal Du auch den Mut hast, gegen den Strom zu schwimmen und aufrichtig Deine Meinung zu sagen, auch wenn Du damit bei gewissen Leuten Anstoß erregen wirst. Das ist in jedem Falle besser, als verheuchelt oder ängstlich in der grauen Masse abzutauchen und sich darin zu verlieren. Ich lese Deine Beiträge immer sehr gern.

Danke, Emese!

Barfüßige Grüße,
Markus U.

Barfuß wider den Kapitalismus

Markus U., Stammposter, Monday, 20.01.2003, 11:27 (vor 7984 Tagen) @ Emese

Hi Forum und alle, die es lesen!

Warum geht nicht die ganze Welt barfuß, sondern bewaffnet sich nachgerade mit Schuhen?
Hat nicht gerade dies Forum, wie einige andere auf der Welt, durch dero Telnehmer bereits bewiesen, daß es nicht ungesund ist, auch bei zweifelhaftem Wetter der Schuhlosigkeit anzuhängen?

Ich möchte oft die ganze Welt vom Anti-Kapitalismus, repräsentiert durch Schuhlosigkeit überzeugen.
Ich selbst bin beim Barfußgehen nicht mehr furchtsam, dies ist Teil persönlicher Entwicklung, die ich oft fäschlich von allen voraussetze.
Ja, ich will, daß die Welt barfuß einhergeht.
Sie würe denn notwendig friedlicher, denn bloßen Fußes konnten nicht einmal die alte Griechen Kriege führen!
So bin ich gegen Krieg, wie gegen (soldaten)Stiefel, Schuhe. Offenkundig ein Bloßfüßig-Ayatollah eben
Teilt mir bitte Eure Meinung mit,
wenn ihr dazu eine haben wollt
Danke
Emese

Beim Stöbern bin ich unlängst auf die oben zitierten Zeilen von Emese ( für die ich ob ihrer Gedanken sehr viel Wertschätzung empfinde) gestoßen.

Durch konsequentes Barfußgehen nicht nur weniger, sondern vieler immer und überall, verbunden mit einer gesundheitsbewußten Lebensweise ließe sich der Kapitalismus in der Tat wirkungsvoll bekämpfen. Ganze Industriezweige, wie die Schuhindustrie, die Bademode, die tabakverarbeitende Industrie und die Rüstungsindustrie mit samt ihren Marktinteressen verschwänden oder wären drastisch verringert. Auch die "Kostenexplosion" im Gesundheitswesen würde wieder heruntergefahren, da der allgemeine Gesundheitszustand sich in jeder Hinsicht verbesserte, was denen zugute käme, die an wirklich schweren Krankheiten oder Gebrechen litten. Die verfügbaren Mittel würden für diese freigesetzt; wirklich notwendige Behandlungen würden wieder erschwinglich. Denn es wäre so, daß Fußpilz, etliche Fußdeformitäten und dadurch verursachte Schäden an der Wirbelsäule langfristig verschwänden. Zudem würden Infektionen seltener, da Barfußlaufen die Abwehrkräfte stärkt.

Eine Barfüßige Welt wäre npotwendig auch eine friedliche, da Schuhe ein Symbol für Ausbeutung, ungerechte Machtstrukturen und Gewalt sind.

Wer barfuß geht, bekommt Kontakt zum Boden, wird des bodens und seiner selbst inne und wächst mit gutem Willen in eine spirituelle Dimension hinein, die dem Dauerschuhträger verschlossen ist. Auf diese Weise erfährt ein mensch, der nicht lediglich mal eben mit nackten Füßen zum Müllkasten geht, sondern einer barfüßigen Lebenseinstellung frönt, eine geistig- spirituelle Weiterentwicklung. Nicht ohne Grund sind auch die buddhistischen Mönche, die es auf dem Gebiete der Meditation und spiritueller Entwicklung zu teilweise beachtlicher Größe brachten, bis heute stets barfuß gewesen. Auch durch die richtige spirituelle Haltung, die durch eine barfüßige Lebensweise erreicht werden kann, ließe sich der Kapitalismus gewaltlos, aber äußerst wirekungsvoll bekämpfen.

Diese Gedanken sind zwar in dieser form noch recht einfach und plakativ, verdienen es aber, bis zu äußerster Präzision weitergeführt zu werden. Eine Welt, in der alle Menschen barfuß gehen, wäre zwar nicht das paradies, aber in tausenderlei Hinsicht tausendmal besser als die gegenwärtige, voll Friede, Barmherzigkeit und Würde, lebenswert und liebenswert!

Barfüßige Grüße an alle,
Markus U.

Barfuß wider den Kapitalismus

Kai (WN), Stammposter, Monday, 20.01.2003, 13:18 (vor 7984 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,

Eine Welt, in der alle Menschen barfuß
gehen, wäre zwar nicht das paradies, aber in tausenderlei Hinsicht
tausendmal besser als die gegenwärtige, voll Friede,
Barmherzigkeit und Würde, lebenswert und liebenswert!

die Welt wäre ein ganzes Stück paradiesischer, wenn nicht gleich jede Idee mit den Anspruch auf universelle Geltung geboren würde.

Letztendlich führen solche Phantasien - die in ihrem Absolutheitsanspruch ihrer Konsequenz eine Zwangsbeglückung der Minderheit bedeuten würden - meist ins Verderben. So wenig ich eine rechte, linke, ökologische oder sonstwelche Diktatur möchte, sowenig möchte ich eine Zwangsbeglückung durch Barfußaktivisten.

Eine barfüßige Welt wäre keinen Deut besser als eine in Stöckelschuhen, Birkenstocks oder Halbschuhen. Die Geschichte der barfüßigen Menschheit - und das ist der größte Teil unserer Geschichte - verlief alles andere als barmherzig, würdevoll, lebens- und liebenswert.
Das ist eine idealistische, romantische Verklärung einer besseren, ursprünglichen Welt, die geschichtlich nicht haltbar ist. Nur weil das Barfußlaufen gerne mit "milden Religionsstiftern" (die evtl. in Armut lebten) in Verbindung gebracht wird, sollte man Ursache und Wirkung nicht miteinander verwechseln.

Barfußlaufen ist gesund, spart Geld, macht vielen Menschen Spaß, schont sicher auch die Umwelt - viel mehr aber nicht.

Grüße
Kai

Barfuß wider den Kapitalismus

josch, Monday, 20.01.2003, 22:59 (vor 7984 Tagen) @ Kai (WN)

Hallo Markus,

Eine Welt, in der alle Menschen barfuß
gehen, wäre zwar nicht das paradies, aber in tausenderlei Hinsicht
tausendmal besser als die gegenwärtige, voll Friede,
Barmherzigkeit und Würde, lebenswert und liebenswert!

die Welt wäre ein ganzes Stück paradiesischer, wenn nicht gleich jede Idee mit den Anspruch auf universelle Geltung geboren würde.
Letztendlich führen solche Phantasien - die in ihrem Absolutheitsanspruch ihrer Konsequenz eine Zwangsbeglückung der Minderheit bedeuten würden - meist ins Verderben. So wenig ich eine rechte, linke, ökologische oder sonstwelche Diktatur möchte, sowenig möchte ich eine Zwangsbeglückung durch Barfußaktivisten.
Eine barfüßige Welt wäre keinen Deut besser als eine in Stöckelschuhen, Birkenstocks oder Halbschuhen. Die Geschichte der barfüßigen Menschheit - und das ist der größte Teil unserer Geschichte - verlief alles andere als barmherzig, würdevoll, lebens- und liebenswert.
Das ist eine idealistische, romantische Verklärung einer besseren, ursprünglichen Welt, die geschichtlich nicht haltbar ist. Nur weil das Barfußlaufen gerne mit "milden Religionsstiftern" (die evtl. in Armut lebten) in Verbindung gebracht wird, sollte man Ursache und Wirkung nicht miteinander verwechseln.
Barfußlaufen ist gesund, spart Geld, macht vielen Menschen Spaß, schont sicher auch die Umwelt - viel mehr aber nicht.
Grüße
Kai

yeah Kai, sehr vernünftig ]]]]

?? / !!

RainerL @, Stammposter, Monday, 20.01.2003, 13:28 (vor 7984 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,

Hi Forum und alle, die es lesen!

Warum geht nicht die ganze Welt barfuß, sondern bewaffnet sich nachgerade mit Schuhen?
Hat nicht gerade dies Forum, wie einige andere auf der Welt, durch dero Telnehmer bereits bewiesen, daß es nicht ungesund ist, auch bei zweifelhaftem Wetter der Schuhlosigkeit anzuhängen?
Ich möchte oft die ganze Welt vom Anti-Kapitalismus, repräsentiert durch Schuhlosigkeit überzeugen.
Ich selbst bin beim Barfußgehen nicht mehr furchtsam, dies ist Teil persönlicher Entwicklung, die ich oft fäschlich von allen voraussetze.
Ja, ich will, daß die Welt barfuß einhergeht.
Sie würe denn notwendig friedlicher, denn bloßen Fußes konnten nicht einmal die alte Griechen Kriege führen!
So bin ich gegen Krieg, wie gegen (soldaten)Stiefel, Schuhe. Offenkundig ein Bloßfüßig-Ayatollah eben
Teilt mir bitte Eure Meinung mit,
wenn ihr dazu eine haben wollt
Danke
Emese

Beim Stöbern bin ich unlängst auf die oben zitierten Zeilen von Emese ( für die ich ob ihrer Gedanken sehr viel Wertschätzung empfinde) gestoßen.
Durch konsequentes Barfußgehen nicht nur weniger, sondern vieler immer und überall, verbunden mit einer gesundheitsbewußten Lebensweise ließe sich der Kapitalismus in der Tat wirkungsvoll bekämpfen.

Was hat Barfußlaufen mit Kapitalismus zu tun ? Was willst Du denn dem Kapitalismus entgegensetzen ? Doch wohl nicht Kommunismus ? Da kenne ich kein Land wo das funktioniert ohne die Menschen zu unterdrücken. Inzwischen ist doch in unserem Land fast jeder ein Kapitalist wenn man das Wort so deutet: Mit Kapital sein Geld vermehren. Hat doch inzwischen fast jeder eine Kapitallebensversicherung oder sein Geld in Aktien investiert. Ich kann mit dem althergebrachten Wort Kapitalismus im Sinn von Klassenkampf in der heutigen Zeit nichts mehr anfangen. Vielleicht meinst Du ja auch Kapitalismus i.S. von gegen das Großkapital angehen. Ich bin jedenfalls nicht der Meinung ich müßte nur weil Barfußlaufen mir Spaß macht jetzt gegen den Kapitalismus sein.

Ganze Industriezweige, wie die Schuhindustrie, die Bademode, die tabakverarbeitende Industrie und die Rüstungsindustrie mit samt ihren Marktinteressen verschwänden oder wären drastisch verringert.

Die Schuhindustrie wird zur Zeit auch ohne Barfußlaufen durch die Rezession bzw. Kaufzurückhaltung sogar ziemlich dramatisch verringert. Habe den entsprechenden Zeitungsartikel aufgehoben. Das Problem dabei ist: Fabriken werden auf Grund zu teurer Arbeitsstundenpreise in Deutschland in das (osteuropäische) Ausland verlagert und gute deutsche Marken (auch Du mußt ja als Rechtsanwalt oder wenn Du in der Kirche administrierst Schuhe tragen wie viele andere Barfüßer im Beruf ja auch) werden ausradiert (Mal ganz zu schweigen von den Arbeitsplätzen die hierbei vernichtet werden). Ich möchte jedenfalls die wenigen Schuhe die ich kaufe nicht als Billigmarke kaufen und mir die Füße mit Billigschuhen ruinieren.

Die (Bade-)Mode-Industrie könnte nur verringert werden wenn alle nackt herumlaufen würden (sehr unrealistisch obwohl sich auch hierfür eine Bürgerinitiative Wald-FKK einsetzt).

Die Tabakindustrie wird sich wohl auch reduzieren da es immer mehr Nichtraucher gibt.

Die Rüstungsindustrie wird sich m.E. nicht verringern da auch wenn keiner mehr Geld hat dafür immer Geld da ist (s. Nordkorea)

Auch die "Kostenexplosion" im Gesundheitswesen würde wieder heruntergefahren, da der allgemeine Gesundheitszustand sich in jeder Hinsicht verbesserte, was denen zugute käme, die an wirklich schweren Krankheiten oder Gebrechen litten. Die verfügbaren Mittel würden für diese freigesetzt; wirklich notwendige Behandlungen würden wieder erschwinglich. Denn es wäre so, daß Fußpilz, etliche Fußdeformitäten und dadurch verursachte Schäden an der Wirbelsäule langfristig verschwänden. Zudem würden Infektionen seltener, da Barfußlaufen die Abwehrkräfte stärkt.

Bravo ! Da hast Du voll ins Schwarze treffen. Das wäre für mich ein triftiger Grund daß alle Barfußlaufen sollten weil es der Gesundheit
jedes Einzelnen zuträglich wäre und damit dem Gesundheitswesen Milliarden an Ausgaben ersparen würde. Ich selbst war in dieser Herbst/Wintersaison so selten erkältet wie noch nie und das nur weil ich regelmäßig barfuß laufe. Wirklich ein kostengünstiger Weg der Gesundheitsprävention !

Eine Barfüßige Welt wäre npotwendig auch eine friedliche, da Schuhe ein Symbol für Ausbeutung, ungerechte Machtstrukturen und Gewalt sind.

Es gibt wohl selten militärisches Personal das barfuß geht also der Umkehrschluß barfuß=friedlich - Ja da könnte was dran sein

Wer barfuß geht, bekommt Kontakt zum Boden, wird des bodens und seiner selbst inne und wächst mit gutem Willen in eine spirituelle Dimension hinein, die dem Dauerschuhträger verschlossen ist.

Das mit der spirituellen Dimension kann ich nicht so recht nachvollziehen aber wahrscheinlich gehe ich dafür zu wenig barfuß. Ich hoffe Du wirst jetzt nicht so abgehoben wie ein gewisser Johannes der hier um die Weihnachtszeit gepostet hat.

Auf diese Weise erfährt ein mensch, der nicht lediglich mal eben mit nackten Füßen zum Müllkasten geht, sondern einer barfüßigen Lebenseinstellung frönt, eine geistig- spirituelle Weiterentwicklung. Nicht ohne Grund sind auch die buddhistischen Mönche, die es auf dem Gebiete der Meditation und spiritueller Entwicklung zu teilweise beachtlicher Größe brachten, bis heute stets barfuß gewesen.

Ja Meditation und barfuß passt auch wieder gut zusammen es kann aber auch sein daß im Buddhismus barfuß aus Geldmangel gegangen wurde (Mönche waren doch allgemein oft arm). Vielleicht weißt Du ja dazu näheres.

Auch durch die richtige spirituelle Haltung, die durch eine barfüßige Lebensweise erreicht werden kann, ließe sich der Kapitalismus gewaltlos, aber äußerst wirekungsvoll bekämpfen.

Wer will denn hier den Kapitalismus bekämpfen ? Wie definierst Du genau Kapitalismus ? Das ist doch hier ein Barfußforum und nicht ein Forum wider den Kapitalismus. Ich denke mal die wenigsten Barfußläufer sind Anti-Kapitalisten. Schau Dir z.B. Julia Fiona an: Die hat viel Geld für teure Klamotten und Luxus ausgegeben und ist trotzdem gerne barfuß.

Diese Gedanken sind zwar in dieser form noch recht einfach und plakativ, verdienen es aber, bis zu äußerster Präzision weitergeführt zu werden.

Finde ich nicht . Ich glaube nicht nur weil man gerne barfuß unterwegs ist daß man dann Klassenkampf (der alten Sorte) führen muß.

Eine Welt, in der alle Menschen barfuß gehen, wäre zwar nicht das paradies, aber in tausenderlei Hinsicht tausendmal besser als die gegenwärtige, voll Friede, Barmherzigkeit und Würde, lebenswert und liebenswert!

Daß wenn alle Menschen barfuß gehen würden die Welt friedlicher wäre glaube ich nicht da aktuelle Beispiele wie z.B. Bürgerkriege in Afrika
wo ja sehr viele Barfuß gehen oder das Beispiel der entführten und getöteten Touristen auf den Philippinen (dort gehen auch viele barfuß) das Gegenteil beweisen. Der Mensch hat nun mal den freien von Gott gegebenen Willen böse oder gut zu sein (inklusive aller Zwischenschattierungen) und nutzt Beides. Demnach wird es das Böse (und Kriege) bei Menschen immer geben solange der Wille frei ist ob barfuß oder nicht.

Barfüßige Grüße an alle,
Markus U.

Barfüßiger Gruß
Rainer L.

Bitte keine Politik hier!!!!!

Roland Schorno, Monday, 20.01.2003, 21:06 (vor 7984 Tagen) @ Markus U.

Wer von Euch würde sich Kapitalist nennen? Ein Kapitalist ist doch einer, der sich bückt, wenn ein Euro auf der Strasse liegt. Ein Kommunist spuckt verächtlich drauf.

Sind Kommunisten vermehrt Barfüsser? Laufen die Grünen sehr oft barfuss?

Ich als Ladenbesitzer habe eher das Gefühl, dass das Volk, das sich als linkslastig bezeichnet, sehr gerne bei den Ultrasteinreichen einkauft, also gerade bei denen, die man als Kapitalisten bezeichnet.

Nein Markus, wir wollen zumindest hier nicht politisch werden. Oder ist einer von Euch dafür, dass wir eine Partei gründen?

Bitte keine Politik hier!!!!!

Fritz, Tuesday, 21.01.2003, 13:56 (vor 7983 Tagen) @ Roland Schorno

Hallo Roland,

auch wenn ich Dir bei Deinen anderen Aussagen zustimme - das Thema Politik sollten wir nicht ganz außen vor lassen. Denn auch wenn jeder für sich ganz einfach zum Barfüsser werden kann, wenn er es nur will, ist es eine gesellschaftliche und damit letzlich auch eine politische Frage, ob und wie die 'Schuhbesessenheit' der Gesellschaft geändert werden kann.

So muß man z.B. in den Schulen anfangen, den Kindern das Barfußgehen nahezubringen. Dies erfordert einen Eingriff der Bildungspolitiker. Und auch wenn man - als ganz extremen Ansatz - die Schuhindustrie als etwas böses brandmarken will, so wie z.B. die Zigarettenindustrie, kann dies nur auf politischem Weg, also z.B. über Werbe- oder Schuhtragverbote geschehen.

Also - ganz ohne Politik geht es nicht. Leider haben die Wähler (wer ist das eigentlich?) zur Zeit andere Sorgen, so daß eine Barfußpartei, oder allgemeiner ausgedrückt eine 'Partei für eine gesunde Lebensweise', wohl wenig Chancen hätte, die 5%-Hürden zu knacken. Hier kann es nur über die Gesundheits- oder Bildungspolitiker der sog. etablierten Parteien zu Veränderungen kommen. Aber da sehe ich schwarz - auch bei der jetzigen Regierung. Und die Grünen sind auch nicht mehr die 'Jesuslatschenökopartei', die sie mal waren.

Gruß,
Fritz

?? / !! (2)

Egon, Tuesday, 21.01.2003, 00:22 (vor 7984 Tagen) @ Markus U.

Kapitalismus und barfuß ???

Kein Zusammenhang.

Erich Honecker zum Beispiel sah man nie öffentlich barfuß laufen.

?? / !! (2)

TeWe, Tuesday, 21.01.2003, 15:16 (vor 7983 Tagen) @ Egon

Kapitalismus und barfuß ???
Kein Zusammenhang.
Erich Honecker zum Beispiel sah man nie öffentlich barfuß laufen.

Was ist denn das für ein Beispiel? Erich war doch Kommunist.

?? / !! (2)

Egon, Tuesday, 21.01.2003, 19:16 (vor 7983 Tagen) @ TeWe

Kapitalismus und barfuß ???
Kein Zusammenhang.
Erich Honecker zum Beispiel sah man nie öffentlich barfuß laufen.

Was ist denn das für ein Beispiel? Erich war doch Kommunist.

Damit war er ja auch das "Gegenteil" eines Kapitalisten, sollte man meinen.

Und trotzdem nie barfuß !

Und die Kapitalisten laufen ja gemäß originalem Posting NICHT barfuß.

?? / !! (2)

TeWe, Tuesday, 21.01.2003, 22:11 (vor 7983 Tagen) @ Egon

Ach so war das gemeint. Man brauchte ja Abnehmer für die Schuhe, die die DDR-Wirtschaft produzierte. Also ist es kein Wunder, daß Erich nicht barfuß lief.

Barfuß & politische Einstellung

Ralf, Tuesday, 21.01.2003, 22:38 (vor 7983 Tagen) @ TeWe

Man brauchte ja Abnehmer für die Schuhe, die die DDR-Wirtschaft produzierte.

ja, die hat Quelle im Westen verkauft ...
;-)

Aber ihr solltet mal ein bisschen vorsichtiger sein, barfuß laufen mit bestimmten politischen Ausrichtungen zusammenzubringen. Irgendeiner hat geschrieben, in Kuba laufe niemand barfuß, was so m. W. nicht stimmt, aber wahrscheinlich mehr mit der Kultur und der Lebenseinstellung zu tun hat als mit dem politischen System. Andererseits fand der größte Barfußkult in der jüngeren deutschen Geschichte während des "Dritten Reichs" statt, sowohl beim BDM als auch bei der HJ war barfüßiges Sporttreiben Programm (im Sinne von Abhärtung und "Stählung" des Körpers). Also alles nicht so eindeutig ...

Gruß, Ralf

Barfuß & politische Einstellung

Kai (WN), Stammposter, Tuesday, 21.01.2003, 23:17 (vor 7983 Tagen) @ Ralf

Hi Ralf,

Aber ihr solltet mal ein bisschen vorsichtiger sein, barfuß laufen
mit bestimmten politischen Ausrichtungen zusammenzubringen.

in den 50er Jahren musste ein Herr in der Öffentlichkeit noch Hut tragen. Wenn es damals ein Hobby? Bloßhäuptig!-Forum gegeben hätte in welchem sich die Hutverweigerer organisierten ... dann wäre vielleicht auch jemand auf den Gedanken gekommen, die Welt wäre ohne Hüte besser. Denn Hüte und Helme sind doch sehr ähnlich und stehen für ein militaristisches System, entfremden die Menschen von Mutter Natur und führen zu vorzeitigem Haarausfall ... Kurz: Ohne Hut wird alles gut!

;-))

Kai

Haare

Pascal 2, Wednesday, 22.01.2003, 01:52 (vor 7983 Tagen) @ Kai (WN)

Denn Hüte und Helme sind doch sehr ähnlich und stehen für ein militaristisches System, entfremden die Menschen von Mutter Natur und führen zu vorzeitigem Haarausfall ... Kurz: Ohne Hut wird alles gut!

Das mit der Ursache des Haarausfalls kann ich nicht bestätigen.

Ein Onkel von mir, aus der 68er Generation, hat seit seiner Jugend Hüte nicht gemocht, hat nie welche getragen, trug auch nie einen Helm, und hat trotzdem seit Jahren fast alle Haare auf dem Kopf verloren.

:-(

Barfuß wider den Kapitalismus

Fritz, Tuesday, 21.01.2003, 13:26 (vor 7983 Tagen) @ Markus U.

Hallo,

Markus will sicher nicht den 'Kapitalismus' durch den Kommunismus ersetzen. Laufen etwa in Kuba alle Menschen barfuß? Oder in China? Oder in Nordkora? Eben nicht.

Es scheint Markus eher um die Frage zu gehen, ob nicht gewisse Ausgeburten unseres Wirtschaftssystems verzichtbar sind, im konkreten Fall das auch mit der Schuhbekleidung verbundene Image- und Statusdenken sowie die damit verbundenen 'gesellschaftlichen Gepflogenheiten'. Daß eine gesündere Lebensweise nur von Vorteil sein kann (unabhängig von der Frage der Krankheitskosten), steht sowieso außer Frage.

Würden alle Menschen nur noch dann Schuhe tragen, wenn es nötig ist (also z.B. bei bestimmten Arbeiten aus Sicherheitsgründen oder im Winter auf der Straße aus Komfortgründen), würde die Schuhindustrie sicher leiden, aber es würde keinen wirtschaftlichen Umbruch oder gar eine Änderung des Systems geben. Das gesparte Geld würde ganz einfach für andere Dinge ausgegeben werden. Und ein oder zwei Paar Schuhe oder Sandalen bräuchte nach wie vor jeder (auch ich), auch wenn diese bei seltener Benutzung natürlich länger halten.

Eine schuhfreie Welt halte ich, von klimatischen Gesichtspunkten ganz abgesehen, für undenkbar. Sie erfordert nämlich eines: Die Vernunft über wirtschaftliche Interessen und gesellschaftliche Gepflogenheiten zu stellen. Und dazu sind leider nur wenige Menscheb bereit. Das Wirtschaftssystem mag verbesserungswürdig sein. Aber wir alle sind das System!

Gruß,
Fritz

*zustimm* / hiermit sollte die (politische) Debatte auch zuende sein

UliE ⌂, Tuesday, 21.01.2003, 14:48 (vor 7983 Tagen) @ Fritz

Hallo Fritz,

Es scheint Markus eher um die Frage zu gehen, ob nicht gewisse Ausgeburten unseres Wirtschaftssystems verzichtbar sind, im konkreten Fall das auch mit der Schuhbekleidung verbundene Image- und Statusdenken sowie die damit verbundenen 'gesellschaftlichen Gepflogenheiten'. Daß eine gesündere Lebensweise nur von Vorteil sein kann (unabhängig von der Frage der Krankheitskosten), steht sowieso außer Frage.

Dem kann ich nur Zustimmen. Daß Markus U. hier ausgedrückt hat, wie er das Barfusslaufen empfindet ist ja so auch i. O. . Andere Teilnehmer hier haben ja auch schon weltanschauliche/spirituelle/religiöse Gründe und Aspekte ihrer "Barfüssigkeit" hier ausgeführt. (Ich selbst habe ja auch mal ziemlich gereizt und ungerecht reagiert als die Christenfraktion hier sehr gehäuft auftrat.)
Eine Diskussion über Weltanschauungen/Politik im Allgemeinen kann dieses Forum aber nicht leisten. Ich könnte jetzt eine lange Antwort auf Markus U. mit meiner politischen Einschätzung schreiben. Ich könnte auch auf die Antworten auf Markus U. reagieren, die implizieren, wer den Kapitalismus in dieser Form ablehne, wäre ein Verfechter von Staatssozialistischen Systemen, wie es sie im sogenannten "real existierenden Sozialismus" gegeben hat. Ich werde dies aber nicht tun (und werde auch auf Nachfragen zu dieser Thematik hier nicht reagieren), weil diese Antworten dann wieder andere "provozieren" würde zu antworten usw.
Solch eine Frage läßt sich nicht mit einer Handvoll Postings auch nur annähernd befriedigend "ausdiskutieren".

Fazit: Laßt uns hier über alle Themen rund ums Barfusslaufen diskutieren und laßt uns Weltanschauliche Themen dort diskutieren, wo es passt.

Gruß
UliE

[image] Hier ist es z. B. erwünscht, daß man schreibt, was man vom Kapitalismus hält

Barfuß wider den Kapitalismus

Markus U., Stammposter, Wednesday, 22.01.2003, 01:16 (vor 7983 Tagen) @ Fritz

Hi Fritz!

Markus will sicher nicht den 'Kapitalismus' durch den Kommunismus ersetzen. Laufen etwa in Kuba alle Menschen barfuß? Oder in China? Oder in Nordkora? Eben nicht.
Es scheint Markus eher um die Frage zu gehen, ob nicht gewisse Ausgeburten unseres Wirtschaftssystems verzichtbar sind, im konkreten Fall das auch mit der Schuhbekleidung verbundene Image- und Statusdenken sowie die damit verbundenen 'gesellschaftlichen Gepflogenheiten'. Daß eine gesündere Lebensweise nur von Vorteil sein kann (unabhängig von der Frage der Krankheitskosten), steht sowieso außer Frage.

Du hast mein Anliegen richtig verstanden. Ich will nicht den historischen Staatssozialismus (wieder)einführen, sondern meine Kritik am kapitalismus entspringt christlichen Motiven. Durch eine bewußte barfüßige Lebensweise möchte ich dazu beitragen, das auch mit den Schuhen verbundene Status- und Imagedenken aufzubrechen. Schon damit wäre viel gewonnen.

Würden alle Menschen nur noch dann Schuhe tragen, wenn es nötig ist (also z.B. bei bestimmten Arbeiten aus Sicherheitsgründen oder im Winter auf der Straße aus Komfortgründen), würde die Schuhindustrie sicher leiden, aber es würde keinen wirtschaftlichen Umbruch oder gar eine Änderung des Systems geben. Das gesparte Geld würde ganz einfach für andere Dinge ausgegeben werden. Und ein oder zwei Paar Schuhe oder Sandalen bräuchte nach wie vor jeder (auch ich), auch wenn diese bei seltener Benutzung natürlich länger halten.
Eine schuhfreie Welt halte ich, von klimatischen Gesichtspunkten ganz abgesehen, für undenkbar. Sie erfordert nämlich eines: Die Vernunft über wirtschaftliche Interessen und gesellschaftliche Gepflogenheiten zu stellen. Und dazu sind leider nur wenige Menscheb bereit. Das Wirtschaftssystem mag verbesserungswürdig sein. Aber wir alle sind das System!

Das ist so. Aber sollte es nicht möglich sein, das System auf gewaltlose weise zu verändern? Dabei geht es gar nicht um spektakuläre Aktionen. Eine bewußt barfüßige Lebenseinstellung (die mehr beinhaltet als das bloße Gehen mit nackten Füßen) würde mit fortschreitender Ausbreitung das System automatisch verändern - zu mehr sozialer Gerechtigkeit, Fieden, Gesundheit und Einklang mit der Natur, zu einer stärkeren und gewaltfreien Entfaltung der Persönlichkleit, Kreativität und Harmonie.

Barfüßige Grüße,
Markus U.
Barfüßige Grüße

Barfuß wider den Kapitalismus

RainerL @, Stammposter, Wednesday, 22.01.2003, 07:53 (vor 7982 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,

Du hast mein Anliegen richtig verstanden. Ich will nicht den historischen Staatssozialismus (wieder)einführen, sondern meine Kritik am kapitalismus entspringt christlichen Motiven. Durch eine bewußte barfüßige Lebensweise möchte ich dazu beitragen, das auch mit den Schuhen verbundene Status- und Imagedenken aufzubrechen. Schon damit wäre viel gewonnen.

So also hast Du das gemeint. Wenn Du das gleich so beschrieben hättest wie Fritz es hier ausgeführt hat hätten es einige besser verstanden, mich eingeschlossen und nicht so heftig reagiert. So wie dein Posting bei mir ankam hörte es sich wie das Halali gegen den Kapitalismus an der mit allen Mitteln zu bekämpfen ist und das ruft (bei aller Freundschaft) meinen Widerstand hervor da ich nicht generell gegen Kapitalismus (höchstens der Auswüchse davon) bin. Es wäre schön wenn Du deine politischen Ansichten nicht dogmatisch sondern mehr neutraler oder objektiver wie Fritz schildern könntest dann könnte man sich konstruktiver darüber mit dir unterhalten. Was ich nicht verstehe ist was Barfußgehen mir Spiritualität zu tun haben soll (ich hatte beschuht eine spirituellere/religiösere Phase in der Vergangenheit als momentan wo ich einen gewissen Spaß am Barfußlaufen entdecke) bzw. was du mit "barfüßiger Lebenseinstellung" genau meinst.

Barfüßiger Wintergru0
Rainer L.

Barfuß wider den Kapitalismus

Markus U., Stammposter, Wednesday, 22.01.2003, 12:50 (vor 7982 Tagen) @ RainerL

Hi Rainer,

So also hast Du das gemeint. Wenn Du das gleich so beschrieben hättest wie Fritz es hier ausgeführt hat hätten es einige besser verstanden, mich eingeschlossen und nicht so heftig reagiert. So wie dein Posting bei mir ankam hörte es sich wie das Halali gegen den Kapitalismus an der mit allen Mitteln zu bekämpfen ist und das ruft (bei aller Freundschaft) meinen Widerstand hervor da ich nicht generell gegen Kapitalismus (höchstens der Auswüchse davon) bin.

Ich habe mich gewundert, daß mein Beitrag so viele Mißverständnisse hervorgerufen hat. Franz (S), Fritz und UliE hatten mich doch richtig verstanden. In meinem "Ausgangsposting", das sich seinerseits auf einen sehr lesenswerten älteren Beitrag von Emese bezog, war mit keinem Worte von Klassenkampf und bewaffnetem Aufstand der besitzlosen Massen die Rede, sondern von gewaltlosem Kampf gegen das System durch stille Nichtbeteiligung an gewissen Auswüchsen, von spiritueller Weiterentwicklung, von der Besinnung auf das Verhältnis zum Boden (= der Erde) durch unmittelbaren Körperkontakt sowie von Gesundheit, Frieden, Barmherzigkeit und Würde. Das sind doch keine Vokabeln des historischen Marxismus- Leninismus (der im übrigen mit Barfußgehen nichts zu tun hat). Bevor man sich aufregt, sollte man einen Beitrag sehr genau lesen.

Es wäre schön wenn Du deine politischen Ansichten nicht dogmatisch sondern mehr neutraler oder objektiver wie Fritz schildern könntest dann könnte man sich konstruktiver darüber mit dir unterhalten.

Nun ja, Diplomatie war noch nie so richtig mein Ding. Ich möchte wissen, woran ich bei jemandem bin, und lasse deshalb auch keinen Zweifel an meinem eigenen Standpunkte. Geradlinigkeit war schon immer eine von mir geschätzte Eigenschaft.

Was ich nicht verstehe ist was Barfußgehen mir Spiritualität zu tun haben soll (ich hatte beschuht eine spirituellere/religiösere Phase in der Vergangenheit als momentan wo ich einen gewissen Spaß am Barfußlaufen entdecke) bzw. was du mit "barfüßiger Lebenseinstellung" genau meinst.

Mit "bafüßiger Lebenseinstellung" meine ich (kurzgefaßt) einen Lebensstil, in dem Barfüßigkeit (fast) immer und überall und (geschlossene) Schuhe die Ausnahme sind. Diese Einstellung schließt Respekt vor dem Erdboden, der Schöpfung und den Mitmenschen ein. Die spirituelle Weiterentwicklung ergibt sich daraus, daß man sich barfuß als Teil der Schöpfung empfindet und dadurch einen leichteren Zugang zu einer Haltung des Betens und Meditierens finden kann. Barfußgehen verleiht außerdem innere Stärke und Zufriedenheit. Seit ich den überwiegenden Teil meiner Zeit barfuß bzw. sokkenlos in leichten Sandalen verbringe, bin ich viel ausgeglichener als zuvor.

Über alles dieses könnte ich noch viel mehr schreiben, aber das würde den Rahmen des Beitrages sprengen. Vielleicht treffen wir uns ja mal (evtl. zusammen mit Franz), und dann kann ich Dir mehr darüber sagen.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Barfuß wider den Kapitalismus

RainerL @, Stammposter, Wednesday, 22.01.2003, 13:37 (vor 7982 Tagen) @ Markus U.

Hallo Markus,

Danke für die Antwort. Jetzt ist mir dein Standpunkt schon klarer geworden. Wie gesagt: wenn Du dies gleich so klar ausgedrückt hättest wären die Mißverständnisse nicht entstanden. Auf dein Angebot uns mal zu treffen komme ich gerne mal zurück allerdings ist es von hier aus nach München eine weite Reise und ich weiß noch nicht wann ich da mal hinfahre. Besonders interessiert mich das was du als "barfüßigen Lebensstil" bzw. als Entwicklung zum Spirituellen beschreibst. Vor allem interessiert mich ob der Effekt bei langjährigem Barfußlaufen allgemein auftritt. Du machst ja ein entsprechendes Studium in dieser Richtung und auch ein gewisser Johannes der hier um die Weihnachtszeit gepostet hat scheint sich ja auch in eine spirituelle Richtung entwickelt zu haben (die ich allerdings nicht ganz verstanden habe).

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Dir auch barfüßige sonnige Wintergrüße
Rainer L.

Barfuß wider den Kapitalismus

Franz (S) @, Stammposter, Tuesday, 21.01.2003, 14:32 (vor 7983 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus!

Dein Bericht hier muß ich mit aller Vehemenz unterstützen. Mich freut es, daß Fritz den Sinn, welchen Du mit diesem Bericht beschrieben hast, richtig verstanden hat. Ich habe es nämlich genauso verstanden.

Schade, daß es die anderen Forumsteilnehmer so negativ aufgenommen haben. Es sollte hier ja auch keine große politische Diskussion damit gestartet werden. Ich sehe diese Punkte und die Hintergründe genauso wie Du und wenn das mir nun auch noch Schelte einbringen soll - was soll's...

Mir geht es einfach nicht in den Kopf, warum man wirklich konstruktive Beiträge so hart attackieren muß. Wie vor Weihnachten letzten Jahres, als ich die Sache mit dem SAT 1 - Bericht ins Rollen brachte, dachte ich auch niemals daran, daß dies ein thread mit einem solchen Ausmaß würde. Nur konstruktive Beiträge mancher Teilnehmer hier hatte ich vermißt, denn es gab leider nur recht heftige Verbalattacken. Kann man Unklarheiten nicht vernünftig hinterfragen? Dann würden mit ziemlicher Sicherheit keinen solchen threads zustande kommen.
Es erschleicht mich immer häufiger der Gedanke, daß man hier wirklich nur so etwas schreiben darf wie "ich war heute morgen barfuß den Müll herausbringen..." oder derartiges. Wenn es dann kritischere Beiträge gibt, dann wird gnadenlos auf den Verfasser dieses Berichtes hineingeknüppelt. Warum denn nur? Man möchte mit seinem Beitrag schließlich nur eine konstruktive Diskussion einläuten und keine "Hassbeiträge" provozieren. Es ist wirklich ein Jammer.

Nun möchte ich noch etwas an alle zum Ausdruck bringen, insbesondere an die Admins:

Daß Markus und ich - zeitweise auch Rainer - solche langen Threads gestrickt hatten, ist sicherlich in allen Belangen stimmig.
Warum muß man denn und ausschließlich nur auf barfußbezogenen Themen zurückgreifen? Wenn ein Thread auch andere allgemeinen Themen beinhaltet, sollte das doch erst recht zum Diskussieren - nicht zum Streiten (!!) anregen - meine Meinung! Muß dann derart hart attackiert werden? Sicherlich nicht. Unsere Threads beinhalteten schließlich auch "barfüßiges" und das in der Regel mehr als anderes.

Außerdem möchte ich klar betonen, daß durch das Forum und auch durch unsere Threads eine wunderbare harmonische Männerfreundschaft gewachsen ist und das dürfte doch auch für das Forum sprechen.
Nach Euren Einwänden zu urteilen würden unsere Threads eher abschreckend wirken, vor allem Neulinge. Hier muß ich ganz klar widersprechen: nicht unsere langen Threads sind ein Grund, das Forum zu meiden, sondern die für mich unverständlichen und teilweise aggressiven Antworten darauf - leider oft aus Euren Reihen. Warum?
Ich möchte Eure Arbeit als Admins nicht schmälern oder gar angreifen -um Gottes Willen nein, ich möchte heute nur mit meinem Beitrag hier zum Ausdruck bringen, daß man sich doch wirklich sachlich und vor allem höflich zueinander verhalten sollte. Mehr möchte ich zu diesem
Thema heute nichts mehr sagen.

So, nun könnt Ihr - wenn Ihr glaubt, das machen zu müssen - mich gnadenlos niederknüppeln!

Barfußgruß
Franz

Hi Forum und alle, die es lesen!

Warum geht nicht die ganze Welt barfuß, sondern bewaffnet sich nachgerade mit Schuhen?
Hat nicht gerade dies Forum, wie einige andere auf der Welt, durch dero Telnehmer bereits bewiesen, daß es nicht ungesund ist, auch bei zweifelhaftem Wetter der Schuhlosigkeit anzuhängen?
Ich möchte oft die ganze Welt vom Anti-Kapitalismus, repräsentiert durch Schuhlosigkeit überzeugen.
Ich selbst bin beim Barfußgehen nicht mehr furchtsam, dies ist Teil persönlicher Entwicklung, die ich oft fäschlich von allen voraussetze.
Ja, ich will, daß die Welt barfuß einhergeht.
Sie würe denn notwendig friedlicher, denn bloßen Fußes konnten nicht einmal die alte Griechen Kriege führen!
So bin ich gegen Krieg, wie gegen (soldaten)Stiefel, Schuhe. Offenkundig ein Bloßfüßig-Ayatollah eben
Teilt mir bitte Eure Meinung mit,
wenn ihr dazu eine haben wollt
Danke
Emese

Beim Stöbern bin ich unlängst auf die oben zitierten Zeilen von Emese ( für die ich ob ihrer Gedanken sehr viel Wertschätzung empfinde) gestoßen.
Durch konsequentes Barfußgehen nicht nur weniger, sondern vieler immer und überall, verbunden mit einer gesundheitsbewußten Lebensweise ließe sich der Kapitalismus in der Tat wirkungsvoll bekämpfen. Ganze Industriezweige, wie die Schuhindustrie, die Bademode, die tabakverarbeitende Industrie und die Rüstungsindustrie mit samt ihren Marktinteressen verschwänden oder wären drastisch verringert. Auch die "Kostenexplosion" im Gesundheitswesen würde wieder heruntergefahren, da der allgemeine Gesundheitszustand sich in jeder Hinsicht verbesserte, was denen zugute käme, die an wirklich schweren Krankheiten oder Gebrechen litten. Die verfügbaren Mittel würden für diese freigesetzt; wirklich notwendige Behandlungen würden wieder erschwinglich. Denn es wäre so, daß Fußpilz, etliche Fußdeformitäten und dadurch verursachte Schäden an der Wirbelsäule langfristig verschwänden. Zudem würden Infektionen seltener, da Barfußlaufen die Abwehrkräfte stärkt.
Eine Barfüßige Welt wäre npotwendig auch eine friedliche, da Schuhe ein Symbol für Ausbeutung, ungerechte Machtstrukturen und Gewalt sind.
Wer barfuß geht, bekommt Kontakt zum Boden, wird des bodens und seiner selbst inne und wächst mit gutem Willen in eine spirituelle Dimension hinein, die dem Dauerschuhträger verschlossen ist. Auf diese Weise erfährt ein mensch, der nicht lediglich mal eben mit nackten Füßen zum Müllkasten geht, sondern einer barfüßigen Lebenseinstellung frönt, eine geistig- spirituelle Weiterentwicklung. Nicht ohne Grund sind auch die buddhistischen Mönche, die es auf dem Gebiete der Meditation und spiritueller Entwicklung zu teilweise beachtlicher Größe brachten, bis heute stets barfuß gewesen. Auch durch die richtige spirituelle Haltung, die durch eine barfüßige Lebensweise erreicht werden kann, ließe sich der Kapitalismus gewaltlos, aber äußerst wirekungsvoll bekämpfen.
Diese Gedanken sind zwar in dieser form noch recht einfach und plakativ, verdienen es aber, bis zu äußerster Präzision weitergeführt zu werden. Eine Welt, in der alle Menschen barfuß gehen, wäre zwar nicht das paradies, aber in tausenderlei Hinsicht tausendmal besser als die gegenwärtige, voll Friede, Barmherzigkeit und Würde, lebenswert und liebenswert!
Barfüßige Grüße an alle,
Markus U.

Barfuß wider den Kapitalismus

RainerL @, Stammposter, Tuesday, 21.01.2003, 15:24 (vor 7983 Tagen) @ Franz (S)

Hallo Franz,

Dein Bericht hier muß ich mit aller Vehemenz unterstützen. Mich freut es, daß Fritz den Sinn, welchen Du mit diesem Bericht beschrieben hast, richtig verstanden hat. Ich habe es nämlich genauso verstanden.
Schade, daß es die anderen Forumsteilnehmer so negativ aufgenommen haben. Es sollte hier ja auch keine große politische Diskussion damit gestartet werden. Ich sehe diese Punkte und die Hintergründe genauso wie Du und wenn das mir nun auch noch Schelte einbringen soll - was soll's...

Wenn das mehr in der Richtung wie Fritz es sieht gemeint war (der das ganze ja etwas abgeschwächt hat) kann man über das Statement nachdenken. Aus der Feder von Markus hörte sich das ganze nach einem Angriff eines Altkommunisten gegen den Kapitalismus an (entschuldige bitte Markus wenn ich hier etwas dick auftrage aber den Eindruck vermittelt das Ganze auch wenn es von dir nicht so gemeint war) und das hat mit dem Barfußlaufen an sich nicht viel zu tun. Das was Markus über die Gesundheitsaspekte gesagt hat kann ich nur voll unterstützen und das mir der Verbindung zwischen Barfuß und Spiritualität war mit nicht ganz klar. Ich persönlich hatte schon spirituellere/religiösere Phasen in meiner beschuhten Zeit und kann das nicht nachvollziehen was Markus da meint. Aber vielleicht stellt er einiges davon noch mal klar. Ich tendiere mehr in Kais Richtung: Barfußlaufen macht Spaß und ist gesund hat aber wenig mit Politik und Religiosität zu tun, so meine Meinung.

Zu dem angesprochenen Thread: Ich habe den Thread schweren Herzens abgebrochen da er doch ins mehr private und politische abgeglitten ist und solch privater Austausch per e-mail oder im persönlichen Kontakt stattfinden sollte als in einem Forum übers Barfußlaufen. Allerdings habe ich mir immer Mühe gegeben Barfußthemen im Thread anzusprechen und dachte das ist für andere auch interessant. Aber es war auch mit ein Grund für den Abbruch des Thread als ich durch die Kritik feststellen mußte das fast nur für uns drei der Austausch interessant war und dann muß man auch wenn es schwerfällt so einen Austausch abbrechen um nicht unnötig das Forum damit zu belasten. Das Forum ist ja nicht irgendein Forum das man mit persönlichen Dingen zupostet die keinen interessieren sondern DAS bedeutendste Forum über das Barfußlaufen im deutschsprachigen Raum. Und so habe ich halt meine Interessen (des Austauschs mit Dir und Markus per Forum) dem Foruminteresse untergeordnet. Trotzdem fehlt mir der Austausch mit Dir und Markus hier im Forum, vielleicht meldest Du Dich ja mal per e-mail. Allerdings geht es mir in Bezug auf e-mail fast wie Markus. Da schaue ich nur alle paar Tage mal rein.

Barfüßiger regnerischer Wintergruß
Rainer L.

Barfuß wider den Kapitalismus

Kai (WN) @, Stammposter, Tuesday, 21.01.2003, 15:45 (vor 7983 Tagen) @ Franz (S)

Grüß Dich Franz,

Dein Bericht hier muß ich mit aller Vehemenz unterstützen. Mich
freut es, daß Fritz den Sinn, welchen Du mit diesem Bericht
beschrieben hast, richtig verstanden hat. Ich habe es nämlich
genauso verstanden.

Sinn einer Diskussion ist, dass man seine Meinung schreibt. Und mit den von MarkusU aufgeworfenen Thesen kann ich mich überhaupt nicht identifizieren. Ich halte sie sogar für ausgesprochen falsch und schädlich. Und das schrieb ich - um von mir zu sprechen. Da mir bisher niemand widersprochen hat, gehe ich mal von einer gewissen Zustimmung im Forum aus.

Schade, daß es die anderen Forumsteilnehmer so negativ aufgenommen
haben. Es sollte hier ja auch keine große politische Diskussion
damit gestartet werden. Ich sehe diese Punkte und die Hintergründe
genauso wie Du und wenn das mir nun auch noch Schelte einbringen
soll - was soll's...

Sei doch nicht immer gleich so empfindlich, wenn jemand Widerspruch äußert. Schön, dass Du die Punkte von Markus eben so siehst. Dann widerlege doch z.B. einfach die in meinem Beitrag genannten Gegenargumente oder führe sie ad absurdum. Wer solche großen Entwürfe im Kopf hat, sollte sie auch verteidigen können. Sonst sind sie nichts wert.

Mir geht es einfach nicht in den Kopf, warum man wirklich
konstruktive Beiträge so hart attackieren muß.

Je absoluter eine Meinung genannt wird, desto stärkeren Widerspruch ruft sie im allgemeinen hervor. Jede Kraft erzeugt eine ähnlich starke Gegenkraft - kein Naturgesetz, aber eine Erfahrung. Wenn ein Beitrag, wie der von Markus, so absolute Aussagen enthält, dann muss eine ebensolche Antwort möglich sein.

Es erschleicht mich immer häufiger der Gedanke, daß man hier
wirklich nur so etwas schreiben darf wie "ich war heute morgen
barfuß den Müll herausbringen..." oder derartiges. Wenn es dann
kritischere Beiträge gibt, dann wird gnadenlos auf den Verfasser
dieses Berichtes hineingeknüppelt.

Was meinst Du mit kritischeren Beiträgen, was mit hineingeknüppelt. Solche Vorwürfe solltest Du ganz konkret machen. Geht es um den Beitrag von Markus? So absolut fühle ich mich als Forumsteilnehmer angepinkelt.

Warum muß man denn und ausschließlich nur auf barfußbezogenen
Themen zurückgreifen?

Thema: Hobby? Barfuß!

Wenn ein Thread auch andere allgemeinen
Themen beinhaltet, sollte das doch erst recht zum Diskussieren -
nicht zum Streiten (!!) anregen - meine Meinung! Muß dann derart
hart attackiert werden? Sicherlich nicht. Unsere Threads
beinhalteten schließlich auch "barfüßiges" und das in der Regel
mehr als anderes.

Im konkreten Fall war es eben nicht mehr so, dass es um "barfüßiges" ging. Und genau das haben einige hier kritisiert - und das erst nach einer ganzen Weile! Und dieses Forum dient eben nicht zum allgmeinen Austausch und zur Pflege von Freundschaften - so ehrenwert diese Motive aus sind -, sondern zum Austausch übers Barfußlaufen in allen Facetten.

Außerdem möchte ich klar betonen, daß durch das Forum und auch
durch unsere Threads eine wunderbare harmonische
Männerfreundschaft gewachsen ist und das dürfte doch auch für das
Forum sprechen.

Das spricht erst einmal für euch! Aber glaubst Du wirklich, dass diese Freundschaft für die Leser dieses Forums von Interesse oder gar Bedeutung ist? Die Beiträge klingen schon wie von einem frisch verliebten Paar und die intensiven Schilderungen eurer Seelenverwandschaft passen mehr in ein Selbsthilfe- oder Psycho-Forum als hierher. Aber das ist mein persönlicher Geschmack.

Ich möchte Eure Arbeit als Admins nicht schmälern oder gar
angreifen -um Gottes Willen nein, ich möchte heute nur mit meinem
Beitrag hier zum Ausdruck bringen, daß man sich doch wirklich
sachlich und vor allem höflich zueinander verhalten sollte.

Sachlichkeit und Höflichkeit heißt aber auch
- ein Forum sinngemäß verwenden
- auf Kritik konstruktiv eingehen und sie nicht als Willkür von Admins abperlen lassen
- keine Pauschalvorwürfe zu äußern (Niederknüppeln, keine kritischen Beiträge möglich)
- sich die Mühe machen, ggf. ein anderes Forum für seine politischen Interessen oder privaten Austauschbedürfnisse zu suchen.

So, nun könnt Ihr - wenn Ihr glaubt, das machen zu müssen - mich
gnadenlos niederknüppeln!

Du gehst mir gerade ziemlich auf den Keks (ich muss es jetzt einfach so schreiben) mit Deinem Verfolgungswahn. Merkst Du eigentlich nicht, dass Du Widersprüche und Kritik durch Deine immer wiederkehrenden Vorwürfe ans Forum (Stichwort "Niemand antwortet mir")und an die Admins ("Niederknüppeln") hervorrufst?

Grüße
Kai *der-sich-demnächst-als-Admin-verabschieden-wird-weil-ihn-diese-Debatte-langsam-abstößt*

@Kai (WN)

RainerL @, Stammposter, Tuesday, 21.01.2003, 16:09 (vor 7983 Tagen) @ Kai (WN)

Grüße
Kai *der-sich-demnächst-als-Admin-verabschieden-wird-weil-ihn-diese-Debatte-langsam-abstößt*

Hallo Kai,

Ich hoffe Du bleibst uns trotz deinem derzeitigen Frust als Forenverwalter noch eine Weile erhalten. Wirf nicht so schnell die Finte ins Korn. Da ich noch nicht so lange im Forum poste kann ich mir nur eine vorläufige Beurteilung erlauben. Aber ich habe das Gefühl einen guten Forenmaster in Dir zu haben. Du siehst die Dinge ganz im Sinne des Forums neutral und so wie sie sind. Ich habe Franz bezüglich dieses Themas auch schon gepostet daß ich eine ähnliche Position wie die deinige vetrete: Barfußlaufen macht Spaß und ist gesund aber hat wenig mit Politik oder Religion zu tun. Darum an dieser Stelle mal ein herzliches Dankeschön an Dich und die anderen Forenverwalter für die viele Arbeit die Ihr hier als Forenverwalter leistet !(ich kann mir auch vorstellen wie Lorenz hier schrieb daß es oft keinen Spaß macht wenn z.B. Pornokram hier gepostet wird den wir dank eurer schnellen Reaktion gar nicht zu sehen bekommen löschen müßt. Nebenbei wie macht Ihr das eigentlich organisatorisch: wechselt Ihr euch tageweise ab mit der Überwachung des Forums ?)
Also: Laß Dich nicht unterkriegen und unterstütze das Forum bitte weiter als Forenverwalter.

Barfüßiger Wintergruß
Rainer L.

Klarstellung - definitiv der letzte Beitrag in diesem thread!!!

Franz (S), Stammposter, Wednesday, 22.01.2003, 15:24 (vor 7982 Tagen) @ Kai (WN)

Hallo Kai und alle anderen Forumsteilnehmer!

Zunächst möchte ich auf eine Aussage von Dir zurückkommen, in welcher Markus U. und ich als "verliebtes Paar" dargestellt wurden.
Dazu möchte ich mal ganz klar die Bedeutung des Begriffes "Freundschaft" definieren:

Freundschaften können durchaus gleichgeschlechtlich sein, das stimmt.
Im Fall von Markus U. und mir trifft eine derartige Freundschaft nicht zu, sondern eine sehr gute Freundschaft zwischen Männern.
Daß wir uns so gut verstehen, ist sicherlich auch der "Seelenverwandtschaft" zuzuschreiben. Ich würde eher behaupten, daß solche Freundschaften auch anderen hier im Forum etwas angehen - damit sie es uns nachmachen. Ich verstehe diesen Einwand wirklich nicht. Schließlich spricht das auch für das Forum, wenn hier solche guten Freundschaften entstehen. Solche Ereignisse dürften wohl gerade für Neulinge dieses Forums als sehr positiv zu bewerten sein. Sie entdecken, daß man in einem Diskussionsforum auch Freundschaften hervorbringen bzw. schließen kann und das dürfte wohl im Sinne des Forums sein. Wenn nicht, dann kapiere ich wirklich den Sinn speziell dieses Forums nicht.

Abstoßend wirken nur solche Diskussionen, die anstatt Sinnvolles nur Ärger produzieren. So sollte man das sehen. Ich will mit niemanden Streit - nein, ich lege sogar viel Wert auf Harmonie. Das in einem Forum wie dieses nicht immer möglich sein kann, ist mir klar. Es wird immer Streitgespräche geben. Aber die höflichen Umgangsformen sollten doch bewahrt werden, nicht?

Ich definiere "Freund" höher als "Kumpel". Soll ich deswegen Markus U. als meinen "Kumpel" bezeichnen, nur damit wir nicht in eine Schublade gesteckt werden? Das kann wohl nicht sein!

Ich distanziere mich davor - auch im Namen von Markus U., durch solche Bemerkungen in diese sogenannte Schublade gesteckt zu werden.
Noch nie etwas über eine gute Männerfreundschaft gehört?

Mehr schreibe ich nicht zu diesem Thema, da mir das auch auf den "Keks" geht und letztendlich zu nichts führt!

Gruß
Franz

Ich antworte trotzdem

Kai (WN), Stammposter, Wednesday, 22.01.2003, 16:58 (vor 7982 Tagen) @ Franz (S)

Hallo Franz,

Zunächst möchte ich auf eine Aussage von Dir zurückkommen, in
welcher Markus U. und ich als "verliebtes Paar" dargestellt wurden.

Ich wollte Euch nicht verletzten. Ich schrieb nur, dass eure Beiträge in mir diese Assoziation weckten. Es lag nicht in meiner Absicht, irgendwelche Unterstellungen zu machen, oder dich und Markus in eine "Schublade" zu stecken. Wenn es so ankam, entschuldige ich mich hiermit gerne bei euch beiden.

Stehen lassen möchte ich aber den Hinweis, dass sehr private Gefühlsäußerungen in einem öffentlichen Forum sehr vielschichtig aufgenommen werden können. Dies zeigen auch einige E-Mail von ForumsteilnehmerInnen, welche mittlerweile in meiner Mailbox liegen.

Daß wir uns so gut verstehen, ist sicherlich auch
der "Seelenverwandtschaft" zuzuschreiben. Ich würde eher
behaupten, daß solche Freundschaften auch anderen hier im Forum
etwas angehen - damit sie es uns nachmachen.

Wenn jemand dieses Bedürfnis hat - gerne. Ich persönlich pflege meine Freundschaften nicht vor Publikum zu pflegen, sondern im privaten E-Mail-Verkehr oder am Telefon. Eure Äußerungen (auch in früheren Beiträgen) waren teilweise schon recht intimer Natur. Ich denke, dass dies in diesem Forum nicht unbedingt passend ist.

Ich verstehe diesen
Einwand wirklich nicht. Schließlich spricht das auch für das
Forum, wenn hier solche guten Freundschaften entstehen. Solche
Ereignisse dürften wohl gerade für Neulinge dieses Forums als sehr
positiv zu bewerten sein. Sie entdecken, daß man in einem
Diskussionsforum auch Freundschaften hervorbringen bzw. schließen
kann und das dürfte wohl im Sinne des Forums sein.

Da stimme ich Dir gerne und von Herzen zu. Deswegen wird auch immer wieder der Wert des Forums als Plattform für Barfußtreffen betont, finden die Berichte ihren Weg ins Best Of, etc.

Und hier wird der Beitrag auch wieder "on topic":
Community, also ein Gemeinschaftsbewusstsein, drückt sich aber nicht nur im Austausch von privaten Details und Schilderungen des Gefühlshaushalts aus. Zeichen von Community sind z.B.
- das regelmäßige Schreiben von Beiträgen auf verschiedene Postings (nicht nur zwischen zwei oder drei Teilnehmenden)
- Organisation eines Barfußtreffens
- Beiträge zu den Internetseiten www.barfusspark.info, zu den Wanderrouten oder in Form einer Barfußbiografie in www.barfuss.org
- Schutz des Forums vor Störungen
- Unterstützung bei der Beantwortung von Presseanfragen
- die Unterstützung von Barfußanfängern bei ihren Versuchen, egal wie viel sie sich schon "trauen", ohne den Ganzjahresbarfüßer raushängen zu lassen oder als einziges Ideal darzustellen
- etc.

Das gemeinsame Arbeiten (oder zumindest keine Störung desselben) am Forum zeigt als Resultat eine gewisse Gemeinschaft. So bin ich z.B. mit vielen ForumsteilnehmerInnen im regen E-Mail-Austausch. Wenn das alles im Forum stünde - das lesen würde für Neue keinen Spaß mehr machen.

Grüße
Kai

Ich antworte trotzdem

Markus U., Stammposter, Friday, 24.01.2003, 12:05 (vor 7980 Tagen) @ Kai (WN)

Hi Kai!

Zunächst möchte ich auf eine Aussage von Dir zurückkommen, in
welcher Markus U. und ich als "verliebtes Paar" dargestellt wurden.

Ich wollte Euch nicht verletzten. Ich schrieb nur, dass eure Beiträge in mir diese Assoziation weckten. Es lag nicht in meiner Absicht, irgendwelche Unterstellungen zu machen, oder dich und Markus in eine "Schublade" zu stecken. Wenn es so ankam, entschuldige ich mich hiermit gerne bei euch beiden.

Da ich bekanntlich nicht nachtragend bin, nehme ich die Entschuldigung an. Gleichwohl kann ich nicht umhin, eine Anmerkung dazu zu machen:
Assoziationen haben immer etwas mit der Denkweise und Phantasie dessen (in diesem Falle also des Lesers), der sie herstellt, zu tun. Das ist einer der Gründe dafür, daß mancher Beitrag anders aufgefaßt wird, als er gemeint ist.
Außerdem wollten Franz und ich unsere freude ujnd dankbarkeit für unsere Freundschaft in dem Forum, dem wir diese verdanken (auch als Vorbild für andere) zum Ausdruck bringen.

Stehen lassen möchte ich aber den Hinweis, dass sehr private Gefühlsäußerungen in einem öffentlichen Forum sehr vielschichtig aufgenommen werden können.

Das ist eine sehr allgemeine und schablonenhafte Formulierung, in die man statt der "privaten Gefühlsäußerungen" ebensogut alles andere einsetzen kann. So ziemlich alles, was im Forum steht, kann "sehr vielschichtig aufgenommen werden" (was immer das heißen soll). Es wird immer so sein, daß etwas von den einen mit regem Interesse aufgenommen wird, während es andere langweilt. Was von den einen geliegt wird, wird von anderen verabscheut. Du kritisierst mich dafür, daß ich meine Ansichten sehr deutlich herausstelle, verfährst aber, ausgerüstet mit der Autorität eines Admins, nicht anders. Beiträge, die Dir nicht gefallen (und das scheint mir in letzter Zeit vorzugsweise bei Franzens und meinen Beiträgen der Fall zu sein), als "zweckentfremdend" oder "nicht dem Zweck des Forums entsprechend" dar. aber es ist nun mal so, daß uns zu "barfuß" eben viel mehr und (aus meiner Sicht) Interessanteres einfällt, als sich ellenlang über rasierte Fußrükken und ähnliche abseitige Themen auszubreiten. Oder soll ich künftig nur noch Beiträge der folgenden Lesart produzieren:
"Ich bin gestern mehr als 600 km barfuß mit dem Auto gefahren, weil das ein sehr schönes Gefühl ist. Ich trug auf der Fahrt einen Anzug mit Krawatte, um zu demonstrieren, daß man auch barfuß elegant gekleidet sein kann. Am Vormittag hatte ich eine Gerichtsverhandlung. da war ich aber nicht barfuß, weil ich mich das noch nicht traue."

Daß wir uns so gut verstehen, ist sicherlich auch
der "Seelenverwandtschaft" zuzuschreiben. Ich würde eher
behaupten, daß solche Freundschaften auch anderen hier im Forum
etwas angehen - damit sie es uns nachmachen.

Wenn jemand dieses Bedürfnis hat - gerne. Ich persönlich pflege meine Freundschaften nicht vor Publikum zu pflegen, sondern im privaten E-Mail-Verkehr oder am Telefon. Eure Äußerungen (auch in früheren Beiträgen) waren teilweise schon recht intimer Natur. Ich denke, dass dies in diesem Forum nicht unbedingt passend ist.

Das ist in erster Linie eine Frage der eigenen Offenheit bzw. der Bereitschaft, etwas von sich preiszugeben. Insofern gibt es keinen Zwang; es sollte aber auch niemand dafür verurteilt werden. Wahrscheinlich ist das ein Ausfluß des trotz aller verbal bekundeten "Aufgeschlossenheit" in unserer Kultur immer noch tief verwurzelten Zwanges, "sich bedeckt zu halten". das gilt offenbar nicht nur für den Körper (einschließlich der Füße, Stichwort "Schuhzwang"), sondern auch für die gefühlsmäßigen Empfindungen. Denke dran: Draußen in der realen Welt (und vor allem außerhalb der eigenen vier Wände) wird Barfußlaufen zumal im Winter von etlichen Zeitgenossen aus eben diesem Grunde sehr kritisch aufgefaßt. da zeigt sich na,mlich was, das nach "allgemeiner Anschauung" bedeckt gehört.

Ich verstehe diesen
Einwand wirklich nicht. Schließlich spricht das auch für das
Forum, wenn hier solche guten Freundschaften entstehen. Solche
Ereignisse dürften wohl gerade für Neulinge dieses Forums als sehr
positiv zu bewerten sein. Sie entdecken, daß man in einem
Diskussionsforum auch Freundschaften hervorbringen bzw. schließen
kann und das dürfte wohl im Sinne des Forums sein.

Da stimme ich Dir gerne und von Herzen zu. Deswegen wird auch immer wieder der Wert des Forums als Plattform für Barfußtreffen betont, finden die Berichte ihren Weg ins Best Of, etc.
Und hier wird der Beitrag auch wieder "on topic":
Community, also ein Gemeinschaftsbewusstsein, drückt sich aber nicht nur im Austausch von privaten Details und Schilderungen des Gefühlshaushalts aus.

Wenn Du "nicht nur" schreibst, drückt das aber aus, daß auch das dazugehört. Für mich war das Forum von Anfang an auch ein Mittel, reale Sozialkontakte zu Menschen, die mit mir die Vorliebe für das Barfußlaufen teilen (vorher kannte ich in meiner Umgebung keine), herzustellen. Da bei mir ebenso wie bei Franz Sympathie durch Ähnlichkeit hervorgerufen wird, war die Feststellung dieser Ähnlichkeit die Grundlage für unsere Freundschaft. Die konnte aber nur in diesem Forum und durch dieses forum festgestellt werden, weil wir uns zuvor noch nie begegnet waren. Außerdem ist es für mich eine ganz neue Erfahrung, daß eine derartige Freundschaft gewissermaßen virtuell begründet wurde. Oder anders ausgedrückt: Ohne dieses Forum wäre ich Franz vermutlich nie begegnet; bestenfalls wären wir irgendwo achtlos aneinander vorbeigelaufen. Zudem liegt es in unser beider Charakter, daß wir sehr starke Gefühlsempfindungen haben und diese auch ausdrükken. Daß manche Menschen damit Schwierigkeiten haben und deshalb Befremden bekunden und mancher vielleicht auch neidisch ist und unsere wundervolle Männerfreundschaft deswegen in den Dreck zieht, ist wohl kaum vermeidbar. Im übrigen tauschen Franz und ich uns mittlerweile auchper mail aus. Leider ist das von meiner Seite aus nur möglich, wenn ich mich in Ratingen aufhalte.

Zeichen von Community sind z.B.

- das regelmäßige Schreiben von Beiträgen auf verschiedene Postings (nicht nur zwischen zwei oder drei Teilnehmenden)

Häufig ist es aber so, daß das allgemeine Interesse bezüglich eines bestimmten Beitrages nach kurzer Zeit nachläßt, bei zwei oder drei Teilnehmern aber länger bestehenbleibt, so daß jene dann auch weiterhin etwas dazu schreiben und auf diese Weise einen längeren thread produzieren. Ich habe übrigens auch solche langen threads zwischen zwei Teilnehmern sehr gerne gelesen, wenn ich nicht beteiligt wear, und mich dann über deren offenkundiges Einvernehmen gefreut. Wenn solche Teilnehmer dann beschlossen, den weiteren Austausch per e- mail zu pflegen, habe ich das sogar insgeheim bedauert, weil ich dann nicht mehr mitlesen konnte.

- Organisation eines Barfußtreffens

Ich werde zusammen mit Eva das Sommertreffen in Gießen vorbereiten. Im übrigen habe ich bekanntlich an sehr vielen Barfußtreffen teilgenommen und etliche Berichte darüber geschrieben (z. T. auch im "Best of" nachzulesen).

- Beiträge zu den Internetseiten www.barfusspark.info, zu den Wanderrouten oder in Form einer Barfußbiografie in www.barfuss.org
- Schutz des Forums vor Störungen
- Unterstützung bei der Beantwortung von Presseanfragen
- die Unterstützung von Barfußanfängern bei ihren Versuchen, egal wie viel sie sich schon "trauen", ohne den Ganzjahresbarfüßer raushängen zu lassen oder als einziges Ideal darzustellen

Das habe ich schon des öfteren getan. Natürlich ist es mein Ideal, daß alle ganzjährig barfuß laufen sollten. Dann wären wir Ganzjahresbarfüßer endlich keine Rarität mehr, sondern ein alltäglicher Anblick. Übrigens habe ich außerhalb dieses Forums im Dezember oder Januar noch nie jemanden draußen barfuß gehen sehen.

Das gemeinsame Arbeiten (oder zumindest keine Störung desselben) am Forum zeigt als Resultat eine gewisse Gemeinschaft. So bin ich z.B. mit vielen ForumsteilnehmerInnen im regen E-Mail-Austausch. Wenn das alles im Forum stünde - das lesen würde für Neue keinen Spaß mehr machen.

Dieser rege Austausch ist mir eben von München aus nicht möglich, weil ich hier meine Beiträge an einem PC in der Uni schreibe, in dem ein "Filter" die Versendung und den Empfang privater e- mails verhindert. Deshalb - und nur deshalb - hatte ich auch unlängst einen kleinen thread ("Wo sollen wir uns treffen?") begonnen (und anschließend um dessen Löschung gebeten), dessen Inhalt ansonsten per mail abgewikkelt Und was das Lesen betrifft, so lese ich von jeher ausnahmslos alle Beiträge (außer solchen, die gelöscht worden sind, bevor ich dazu komme, sie zu lesen). Aber jeder entscheidet selbst, wieviele und welche Beiträge er liest. Und mir gefallen im übrigen auch bei weitem nicht alle Beiträge.

Grüße,
Markus U.

Barfuß wider den Kapitalismus

Markus U., Stammposter, Tuesday, 21.01.2003, 21:59 (vor 7983 Tagen) @ Franz (S)

Hi Franz!

Dein Bericht hier muß ich mit aller Vehemenz unterstützen. Mich freut es, daß Fritz den Sinn, welchen Du mit diesem Bericht beschrieben hast, richtig verstanden hat. Ich habe es nämlich genauso verstanden.

So war es auch gemeint. Fritz und Du, Ihr beide habt mich richtig verstanden!

Schade, daß es die anderen Forumsteilnehmer so negativ aufgenommen haben. Es sollte hier ja auch keine große politische Diskussion damit gestartet werden. Ich sehe diese Punkte und die Hintergründe genauso wie Du und wenn das mir nun auch noch Schelte einbringen soll - was soll's...

Ich hatte nicht vor, eine politische Diskussion zu starten, sondern wollte nur (ansatzweise) aufzeigen, daß Barfußghehen für mich (auch) eine spirituelle, politische und gesellschaftskritische Dimension hat. Im übrigen bin (leider) auch nicht ich der eigentliche Urheber der Diskussion, sondern Emese gebühren die Lorbeeren, als erste in diese Richtung gedacht zu haben. Da ich ihr die Lorbeeren auch nicht klauen wollte, habe ich mich ausdrücklich auf ein (älteres) Posting von ihr bezogen, von dem ich große Teile stehengelassen hatte. Ich meinte nur, daß die seinerzeit von Emese niedergelegten gedanken es verdienten, weiter ausgearbeitet zu werden, zumal ich mich bei einer anderen Gelegenheit ähnlich geäußert hatte. Seinerzeit hatten die Postings (weder das von Emese noch das meinige) freilich kein derartiges Aufsehen erregt, sondern sogar eine gewisse Zustimmung gefunden. Ich kann mich freilich des Verdachtes nicht erwehren, daß gewisse Leute mich absichtlich mißverstehen oder um des Anstoßnehmens willen Anstoß nehmen. Damit kann ich aber leben, weil ich seit jeher kein Leisetreter bin und mich auch keinem (unausgesprochenen) Denkverbote unterwerfe (unter Hitler oder Stalin wäre ich wegen "Verbreitung subversiver Gedanken" oder so vermutlich zumindest in ein Lager verbracht worden). Ich bin Dir wirklich dankbar, daß Du Dich so mutig für mich einsetzt.

Mir geht es einfach nicht in den Kopf, warum man wirklich konstruktive Beiträge so hart attackieren muß. Wie vor Weihnachten letzten Jahres, als ich die Sache mit dem SAT 1 - Bericht ins Rollen brachte, dachte ich auch niemals daran, daß dies ein thread mit einem solchen Ausmaß würde. Nur konstruktive Beiträge mancher Teilnehmer hier hatte ich vermißt, denn es gab leider nur recht heftige Verbalattacken. Kann man Unklarheiten nicht vernünftig hinterfragen? Dann würden mit ziemlicher Sicherheit keinen solchen threads zustande kommen.
Es erschleicht mich immer häufiger der Gedanke, daß man hier wirklich nur so etwas schreiben darf wie "ich war heute morgen barfuß den Müll herausbringen..." oder derartiges. Wenn es dann kritischere Beiträge gibt, dann wird gnadenlos auf den Verfasser dieses Berichtes hineingeknüppelt. Warum denn nur? Man möchte mit seinem Beitrag schließlich nur eine konstruktive Diskussion einläuten und keine "Hassbeiträge" provozieren. Es ist wirklich ein Jammer.

Das fällt mir auch auf, daß in letzter Zeit kritische Beiträge mit intellektuellem Gehalt eine andere als die beabsichtigte Resonanz hervorrufen. Das war nicht immer so. Früher wurde darüber konstruktiv, lebhaft und teilweise recht fruchtbar disputiert. daß jemand barfuß den Müll runtergebracht hat, interessiert mich höchstens insoweit, als es sich um einen Barfußneuling handelt, für den sich so etwas noch als zu überwindende Hürde gestaltet. Aber man entwikkelt sich doch weiter und wendet serin Augenmerk dann zwangsläufig anderen Themen zu. Soll ich etwa berichten, daß ich am liebsten barfuß Auto fahre oder daß es für mich selbstverständlich ist, barfuß einzukaufen oder in ein Restaurant zu gehen? Das wißt Ihr doch bereits alles.

Nun möchte ich noch etwas an alle zum Ausdruck bringen, insbesondere an die Admins:
Daß Markus und ich - zeitweise auch Rainer - solche langen Threads gestrickt hatten, ist sicherlich in allen Belangen stimmig.
Warum muß man denn und ausschließlich nur auf barfußbezogenen Themen zurückgreifen? Wenn ein Thread auch andere allgemeinen Themen beinhaltet, sollte das doch erst recht zum Diskussieren - nicht zum Streiten (!!) anregen - meine Meinung! Muß dann derart hart attackiert werden? Sicherlich nicht. Unsere Threads beinhalteten schließlich auch "barfüßiges" und das in der Regel mehr als anderes.
Außerdem möchte ich klar betonen, daß durch das Forum und auch durch unsere Threads eine wunderbare harmonische Männerfreundschaft gewachsen ist und das dürfte doch auch für das Forum sprechen.
Nach Euren Einwänden zu urteilen würden unsere Threads eher abschreckend wirken, vor allem Neulinge. Hier muß ich ganz klar widersprechen: nicht unsere langen Threads sind ein Grund, das Forum zu meiden, sondern die für mich unverständlichen und teilweise aggressiven Antworten darauf - leider oft aus Euren Reihen. Warum?
Ich möchte Eure Arbeit als Admins nicht schmälern oder gar angreifen -um Gottes Willen nein, ich möchte heute nur mit meinem Beitrag hier zum Ausdruck bringen, daß man sich doch wirklich sachlich und vor allem höflich zueinander verhalten sollte. Mehr möchte ich zu diesem
Thema heute nichts mehr sagen.
So, nun könnt Ihr - wenn Ihr glaubt, das machen zu müssen - mich gnadenlos niederknüppeln!

Barfußgruß
Franz

Ich möchte Dir an dieser Stelle nochmals herzlich danken und meinen Respekt für diesen ausgezeichneten Beitrag zum Ausdruck bringen.

Barfüßige Grüße,
Markus U.

Barfuß wider den Kapitalismus

Kai (WN), Stammposter, Tuesday, 21.01.2003, 22:44 (vor 7983 Tagen) @ Markus U.

Guten Abend Markus,

Dein Bericht hier muß ich mit aller Vehemenz unterstützen. Mich
freut es, daß Fritz den Sinn, welchen Du mit diesem Bericht
beschrieben hast, richtig verstanden hat. Ich habe es nämlich
genauso verstanden.

So war es auch gemeint. Fritz und Du, Ihr beide habt mich richtig
verstanden!

schade, dass ich Dich missverstanden habe. Aber auch schade, dass Du dass Missverständnis dann nicht klarstellst und einfach schreibst, was wirklich Deine Intention ist.

Ich hatte nicht vor, eine politische Diskussion zu starten, sondern
wollte nur (ansatzweise) aufzeigen, daß Barfußghehen für mich
(auch) eine spirituelle, politische und gesellschaftskritische
Dimension hat. Im übrigen bin (leider) auch nicht ich der
eigentliche Urheber der Diskussion, sondern Emese gebühren die
Lorbeeren, als erste in diese Richtung gedacht zu haben.

Ich bezog mich nur auf Dein Posting und nicht auf das von Emese. Ich kann abstrakt Deine Position gedanklich nachvollziehen, halte sie aber als gesellschaftspolitischen Entwurf für nicht haltbar. Barfußlaufen wird m.E. in Deiner Dimensionsbeschreibung völlig überbewertet. Darüber diskutiere ich gerne mit Dir, wenn Du meine Argumente oder Einschätzungen mit etwas untermauerten Argumenten widerlegst.

Ich kann mich freilich des Verdachtes nicht erwehren, daß gewisse
Leute mich absichtlich mißverstehen oder um des Anstoßnehmens
willen Anstoß nehmen.

Meinst Du mich damit? Falls ja, dann sprich es bitte aus. Ich persönlich habe mit Deinen Beiträgen regelmäßig Schwierigkeiten, weil Du zu einem Dogmatismus neigst, vor dem ich mich fürchte. Warum? Wenn so ein Dogmatismus durch einen unglückseeligen Zufall mit Macht gepaart wird, haben Andersdenkende meist nichts mehr zu lachen. Und daher nehme ich mir regelmäßig Zeit, um auf Deine Postings zu antworten.

Damit kann ich aber leben, weil ich seit
jeher kein Leisetreter bin und mich auch keinem (unausgesprochenen)
Denkverbote unterwerfe

Kritik an einem Gedanken bedeutet kein Denkverbot. Sorry, dass wir Deine Thesen nicht begeistert aufgriffen. Aber so einfach ist es mit der Weltrettung nun nicht, als dass Barfußlaufen einfach für Friede, Freude und Eierkuchen sorgen würde.

(unter Hitler oder Stalin wäre ich
wegen "Verbreitung subversiver Gedanken" oder so vermutlich
zumindest in ein Lager verbracht worden). Ich bin Dir wirklich
dankbar, daß Du Dich so mutig für mich einsetzt.

Was ist daran mutig, sich in einem offenen Forum unterstützend für einen Beitrag einzusetzen? Für und wider werden hier doch laufend diskutiert, ohne dass dies jemand als Mutprobe darstellen würde.

Ich hoffe übrigens sehr, dass Du nicht das meinst, was weniger wohlwollende Menschen aus Deinem Hinweis auf Hitler oder Stalin herauslesen könnten. Ansonsten müssten sich einige Leute hier im Forum sehr betroffen fühlen und Du solltest Dir überlegen, ob dies die richtige Plattform für Dich ist. Aber wie gesagt, ich hoffe, Du meintest es nicht so.

Barfüßige Grüße
Kai

Barfuß wider den Kapitalismus

Markus U., Stammposter, Tuesday, 21.01.2003, 23:57 (vor 7983 Tagen) @ Kai (WN)

Hi Kai!

Guten Abend Markus,

Dein Bericht hier muß ich mit aller Vehemenz unterstützen. Mich
freut es, daß Fritz den Sinn, welchen Du mit diesem Bericht
beschrieben hast, richtig verstanden hat. Ich habe es nämlich
genauso verstanden.

So war es auch gemeint. Fritz und Du, Ihr beide habt mich richtig
verstanden!

schade, dass ich Dich missverstanden habe. Aber auch schade, dass Du dass Missverständnis dann nicht klarstellst und einfach schreibst, was wirklich Deine Intention ist.

Ich mußte heute den ganzen Tag arbeiten und wußte nicht, was für einen Verlauf die Diskussion nehmen würde. Aber wie Du siehst, melde ich mich ja, weil ich nicht mißverstanden werden möchte, und bemühe mich um eine Klarstellung.

Ich hatte nicht vor, eine politische Diskussion zu starten, sondern
wollte nur (ansatzweise) aufzeigen, daß Barfußghehen für mich
(auch) eine spirituelle, politische und gesellschaftskritische
Dimension hat. Im übrigen bin (leider) auch nicht ich der
eigentliche Urheber der Diskussion, sondern Emese gebühren die
Lorbeeren, als erste in diese Richtung gedacht zu haben.

Ich bezog mich nur auf Dein Posting und nicht auf das von Emese. Ich kann abstrakt Deine Position gedanklich nachvollziehen, halte sie aber als gesellschaftspolitischen Entwurf für nicht haltbar. Barfußlaufen wird m.E. in Deiner Dimensionsbeschreibung völlig überbewertet. Darüber diskutiere ich gerne mit Dir, wenn Du meine Argumente oder Einschätzungen mit etwas untermauerten Argumenten widerlegst.

Ich hatte bereits geschrieben, daß meine diesbezüglichen Gedanken noch nicht vollständig ausgereift sind. Vielleicht kann man einmal einen längeren Aufsatz darüber schreiben, aber dazu fehlt mir momentan die Zeit.

Ich kann mich freilich des Verdachtes nicht erwehren, daß gewisse
Leute mich absichtlich mißverstehen oder um des Anstoßnehmens
willen Anstoß nehmen.

Meinst Du mich damit? Falls ja, dann sprich es bitte aus. Ich persönlich habe mit Deinen Beiträgen regelmäßig Schwierigkeiten, weil Du zu einem Dogmatismus neigst, vor dem ich mich fürchte. Warum? Wenn so ein Dogmatismus durch einen unglückseeligen Zufall mit Macht gepaart wird, haben Andersdenkende meist nichts mehr zu lachen. Und daher nehme ich mir regelmäßig Zeit, um auf Deine Postings zu antworten.

Du hast durchaus recht damit, daß ich zu einem gewissen Dogmatismus neige. Der grund dafür ist letztlich meine tiefe Sehnsucht nach Eindeutigkeit und das Bedürfnis nach Geradlinigkeit. Ich weiß, daß Du mir meistens widersprichst, und das nehme ich Dir auch nicht übel. Aber ich habe manchmal Schwierigkeiten damit, daß Du auf manche Beiträge, in denen ich mich sehr eingehend mit Deinen Einwänden und Deiner Position (für die ich mich stets um Verständnis bemühe, was nicht bedeutet, daß ich sie teile), nicht antwortest. Dann fühle ich mich nicht ernstgenommen, weil ich nicht weiß, woran ich bin. Leider ist diese Situation in der letzten Zeit ein paarmal eingetreten. Ich habe Dir schon sehr oft geschrieben, daß ich keinen Streit mit Dir oder jemand anders haben will, sondern daß es mir an einem friedlichen Diskurs auch über "heiße" Themen (Erotik ausgenommen, weil sie im Forum ausdrücklich unerwünscht ist und mich auch nicht sonderlich interessiert) gelegen ist. Aber ich weiß es zu schätzen, daß Du die oft die Zeit nimmst, auf meine Postings zu antworten, und ich setze mich mit Deinen Antworten auch zumeist intensiv auseinander oder versuche das wenigstens.

Damit kann ich aber leben, weil ich seit
jeher kein Leisetreter bin und mich auch keinem (unausgesprochenen)
Denkverbote unterwerfe

Kritik an einem Gedanken bedeutet kein Denkverbot. Sorry, dass wir Deine Thesen nicht begeistert aufgriffen. Aber so einfach ist es mit der Weltrettung nun nicht, als dass Barfußlaufen einfach für Friede, Freude und Eierkuchen sorgen würde.

(unter Hitler oder Stalin wäre ich
wegen "Verbreitung subversiver Gedanken" oder so vermutlich
zumindest in ein Lager verbracht worden). Ich bin Dir wirklich
dankbar, daß Du Dich so mutig für mich einsetzt.

Was ist daran mutig, sich in einem offenen Forum unterstützend für einen Beitrag einzusetzen? Für und wider werden hier doch laufend diskutiert, ohne dass dies jemand als Mutprobe darstellen würde.
Ich hoffe übrigens sehr, dass Du nicht das meinst, was weniger wohlwollende Menschen aus Deinem Hinweis auf Hitler oder Stalin herauslesen könnten. Ansonsten müssten sich einige Leute hier im Forum sehr betroffen fühlen und Du solltest Dir überlegen, ob dies die richtige Plattform für Dich ist. Aber wie gesagt, ich hoffe, Du meintest es nicht so.

Ich wollte niemanden verletzen oder angreifen, aber ich kann auch nicht so rasch vergessen, daß ich vor kurzem gewissermaßen am Pranger stand, obwohl ich mir keiner Schuld bewußt war. Daß ich deswegen noch etwas argwöhnisch bin, kann man mir nicht verdenken. Und den Satz, ich müßte mir überlegen, ob dies die richtige Plattform für mich sei, finde ich schon verletzend, nachdem ich mehr als zwei Jahre aktiv mitgemacht habe. Ich fühle mich dadurch schon sehr in die Nähe von Leuten wie Burkhard, psycho- georg und anderen derartigen Leuten gerückt. Ich hoffe nun meinerseits, daß Du es nicht so meintest.

Barfüßige Grüße
Kai

Barfüßige Grüße,
Markus U.

Geradlinigkeit oder Dogmatik - welche Wirkung wollen wir erzeugen?

Kai (WN), Stammposter, Wednesday, 22.01.2003, 22:40 (vor 7982 Tagen) @ Markus U.

Hi Markus,

Du hast durchaus recht damit, daß ich zu einem gewissen Dogmatismus
neige. Der grund dafür ist letztlich meine tiefe Sehnsucht nach
Eindeutigkeit und das Bedürfnis nach Geradlinigkeit.

ich kürze hier mal den Threat ab. Ich begrüße Geradlinigkeit sehr, wenn sie bedeutet, dass jemand
- zu seinen Überzeugungen steht
- sich bewusst ist, wenn er Konventionen übertritt
- sein Fähnlein nicht nach dem Winde hängt.

Geradlinigkeit wird zum Dogmatismus, wenn
- die eigene Meinung verabsolutiert wird (alle sollten/müssten...)
- eigene Entwicklungsstufen (vom Gelegenheits- zum Alltagsbarfüßer) nicht mehr gesehen werden und die eigene Entwicklungsstufe nahtlos auf andere Menschen projeziert wird (alle sollten so sein wie ich)
- das eigene Verhalten zu einem Weltbild umgedeutet wird, welches, wenn nur alle danach leben würden, eine bessere Welt bedeutete.

Und bei Deinen Postings lese ich immer häufiger den dogmatischen als den geradlinigen Markus heraus.
Das könnte mir nun persönlich ja gleichgültig sein. Ich selber fühle mich davon nicht beeinflusst. Und nun kommt natürlich das ABER:
Dieses Forum wird von sehr vielen Menschen gelesen, gibt vielen Menschen den Impuls, auch einmal barfuß zu laufen. Wenn Barfüßer nun eher unter dem dogmatischen als dem geradlinigen Aspekt in diesem Forum erscheinen, dann
- fühlen sich potentielle oder nur ganz gelegentliche Barfüßer eventuell nicht für beachtenswert
- schreiben "Anfänger" nicht mehr, weil sie die "Kritik" der "Profis" fürchten
- entwickelt das Forum einen Druck, dass nur Ganzjahresbarfüßer als Barfüßer Anerkennung finden.

Und diese möglichen Folgen sind es, die mich immer wieder zu Antworten auf Deine Postings veranlassen. Mein Ziel ist es, die sehr absolut wirkenden Aussagen zu relativieren. Hemmschwellen für neu hinzukommende Leser/innen abzubauen, das Forum in seiner Mischung als Alt/Neu, Sommer/Ganzjahresbarfüßer, Jung/Alt zu erhalten. Ich möchte hier nicht in einem "Profi-Biotop" schreiben, vielleicht noch mit einer speziellen politischen oder spirituellen Ausrichtung. Alle Ansätze, welche das Forum auf einen kleinen interessierten Personenkreis eingrenzen würden, finden meinen Widerspruch.

Und den Satz, ich müßte mir überlegen, ob dies die richtige
Plattform für mich sei, finde ich schon verletzend, nachdem ich
mehr als zwei Jahre aktiv mitgemacht habe. (...)Ich hoffe nun
meinerseits, daß Du es nicht so meintest.

Im Kontext Deines Hinweises auf Stalin/Hitler meinte ich den Satz durchaus so. Nachdem Du diesen Vergleich aber nicht aufs Forum gemünzt hast, entfällt die Grundlage für diesen Satz.

Grüße
Kai

Geradlinigkeit oder Dogmatik

Rupert (Wien) @, Stammposter, Thursday, 23.01.2003, 10:54 (vor 7981 Tagen) @ Kai (WN)

Servus Kai,

Vielen Dank für die analytisch klaren Worte, ich denke sie treffen genau das Problem, das hier vor einiger Zeit im Forum aufgetaucht ist: da es doch ein offener Platz für alle sein will, die es in irgendeiner Form mit dem Barfusslaufen ernst nehmen, so denke ich, haben hier Dogmatismus aber auch die (geradezu demonstrative) Erörterung von allzu Privatem nichts verloren; das sollte wirklich im persönlichen Gespräch oder in direktem schriftlichen Kontakt geschehen: an einen email-tauglichen PC müßte man überall im deutschsprachigen Raum kommen, wenn man will und es einem wichtig genug ist ein paar Euros dafür auszugeben.

Solche wie die kritisierten Diskussionen erzeugen - vorallem bei Hobby-barfuss-Neulingen - so denke ich - im besten Falle Kopfschütteln, bestärken vielleicht auch noch das mögliche Vorurteil, dass Barfussläufer eigenbrödlerische Spinner sind und halten vielleicht auch noch "ältere" Forumsposter vom Schreiben ab.

mit barfüssigen Grüßen

Rupert

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