Antwort an Lorenz und Samuel (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo Lorenz und Samuel,
Die Bedenken, dass doch mal ein Nagel rumliegen könnten, kann ich verstehen, Metallspäne eigentlich nicht.
Wegen den Clogs muss ich meinem Chef wohl auch Recht geben, damit auf die Leiter zu steigen, ist schon riskant, besonders, wenn man nicht besonders sportlich ist. Im Lager ziehen wir freilich Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen an, es wäre wirklich recht schmerzhaft, wenn man einem ein "Eisenbrocken" auf die Zehen fällt.
Wenn ein Kunde barfuss in den Laden kommt, würde mein Chef wahrscheinlich erst dann bruddeln, wenn er den Laden wieder verlassen hat, ihn aber dennoch zuvorkommend bedienen. Vielleicht würde es ihm gar nicht auffallen, wenn der Kunde z.B Schliesszylinder kaufen würde.
Dann ist er immer voll in seinem Element zu erklären, dass man dabei auf die richtige Länge auf beiden Seiten des Befestigungsgewindes achten muss, damit der Zylinder nicht übersteht. Wenn es um Türschlösser, Schliessanlagen usw. geht, ist er eben der absolute Fachmann.
Mein Spezialgebiet sind dagegen Werkzeuge aller Art, deshalb ruft mich mein Chef auch immer in den Laden, wenn sich ein Kunde für Drehmomentschlüssel und die passenden Einsätze dazu interessiert.
Wegen geeigneten Schuhen für Laden und Büro habe ich inzwischen im Internet recherchiert, und bin dabei auf die Bär Bequemschuhe gekommen.
Da hat es auch ein Modell aus Elchleder dabei, das hinten geschlossen ist (also nach Meinung meines Chefs ein ordentlicher Schuh ist), und wie ich nach der Abbildung den Eindruck habe, so leicht an und auszuziehen ist wie Clogs.
Ich habe gleich einen Katalog angefordert, und diesem auch meinem Chef gezeigt, er war sehr beeindruckt, als er gelesen hat, dass diese Schuhe nach alter Handwerkstradition hergestellt werden.
Mein Chef ist eben doch ein urwüchsiges Original, und wenn er nicht gerade seinen "Brummbärentag" hat, doch recht sympathisch.
Die Preise sind zwar teuer, aber die Qualitätswerkzeuge, die wir verkaufen, sind eben auch teurer, als der Schrott, der manchmal an den Wühltischen der Kaufhäuser angeboten wird.
Er meinte, er könnte sich eigentlich auch ein Paar bequeme Schuhe bestellen, bevor wir im März zur Eisenwarenmesse nach Köln fahren.
Da habe ich ihm gleich vorgeschlagen, dass wir doch mit seinem Auto nach Bietigheim fahren könnten, weil es eben doch besser ist, wenn man die Schuhe anprobieren kann.
Er sagt schliesslich auch immer zu den Kunden, "den Schraubendreher müssen sie erst mal in die Hand nehmen", wenn ein Kunde einen einfachen Schraubendreher kaufen will, und er ein Wera Produkt mit ergononischem Zweikomponenten -Griff empfiehlt.
Meistens gelingt es ihm dann die hochwertigen Werkzeuge zu verkaufen.
Zuerst hat er zwar gebrummt: "das wäre zu viel Zeitaufwand", aber als ich ihm noch erzählt habe, dort gäbe es auch einen Fabrikverkauf für Olymp Hemden, und ausserdem .könnten wir noch zur Rommelmühle fahren, wo es eine Hausbrauerei
gibt, ging er schnell auf meinen Vorschlag ein.
Ich werde es bei wärmeren Wetter mal riskieren, die Elchlederschuhe ohne Socken anzuziehen, und dann unter dem Schreibtisch auch noch die Schuhe auszuziehen.
Im Büro besteht ja keine Gefahr, dass mir ein Hammer auf die Zehen fällt, wenn ich einen Ordner aus dem Regal hole.
Vielleicht ist es dann strategisch geschickt, wenn ich im Laden einen Arbeitsmantel anziehe, es muss ja nicht unbedingt ein Exemplar, das bis zum Boden reicht sein.
Mein Chef ist dann bestimmt voll zufrieden, dass er mich von den Vorteilen des so nützlichen Kleidungsstücks überzeugen konnte, dass er es gar nicht merkt, wenn ich keine Socken anhabe.
Andernfalls muss ich mir eben sein Gebruddel anhören.
Auf jeden Fall werden wir noch in diesem Monat auf "Einkaufstour" gehen, ich habe ohnehin noch 2 Urlaubstage aus 2001 übrig, die ich bis Ende März nehmen sollte.
Und auf diese Art bekomme ich mal wieder die Gelegenheit mit dem Auto meines Chefs (Mercedes E 270 CDI) zu fahren.
So weit für heute
Ich werde bei Gelegenheit von unserer Schuhkaufstour
und vom Messebesuch in Köln berichten
Paul
aus dem Eisenwarenladen