Bin 34 Jahre u. wohne in Hamurg-Altona. Der Stadtteil ist bund u. lebendig d.h. Ausländer, Punkter, Alternative, Yuppies u. "Normalos" leben friedlich zusammen. Ich habe eine 2 Zimmer Altbauwohnung in der ich mich natürlich ausschließlich barfuß bewege. Es gibt ein ungeschriebenes Gesetz, wer meine Wohnung betritt muß sich Schuhe u. Strümpfe ausziehen. Bis auf einige wenige Ausnahmen haben die Freunde auch keine Einwände u. finden meine Überzeugung toll. Wer mich als Barfüßlerin akzeptiert hat auch keine Probleme damit, sich in meiner Wohnung ohne Schuhe u. Strümpfe zu bewegen. Außerdem finde ich es unhygenisch, Straßenschuhe im Wohnbereich zu benutzen. Meine Füße sind mittlerweile gut gegen Kälte u. Nässe abgehärtet. Seit 7 Jahren trage ich keine Schuhe mehr und habe seitdem keine Erkältung/Grippe bekommen. Das Gefühl, keine Schuhe mehr anziehen zu müssen ist einfach befreiend. Als überzeugter FKK-Fan genieße ich in den wenigen Wochen im Sommer an der Elbe das herrliche Körpergefühl ohne Klamotten in der Sonne zu liegen. Auch bewege ich mich in meiner Wohnung im Sommer meisten unbekleidet.
In der ersten Zeit als Barfüßlerin mußte ich mich doch überwinden, konsequent die Schuhe wegzulassen. Jetzt bemerke ich die Blicke der Leute gar nicht mehr. Ich kann nur Jeder/Dedem raten, ständig barfuß zu laufen, ihr könnt euch nachher nicht mehr vorstellen, Schuhe anzuziehen. Alleine der Gedanke wieder Schuhe tragen zu müssen, löst mei mir großes Unbehagen aus.
Die unmittelbaren Nachbarn haben sich schnell an den Anlick meiner nachten Füße gewöhnt und bewundern meinen Mut.
Da ich im Büro mein Geld verdiene, achte ich auf die Ästethik meiner Füße. Ich benutze meistens roten Nagellack sowie schöne Zehenringe. Mein Vorgesetzter sowie die Kollegen tolerieren meine Entscheidung. Zuerst wurden Witze gemacht, aber mittlerweile haben Sie sich an den Anblick meiner Füße gewöhnt u. es gibt keine Probleme.
Wenn ich in Hamburg auf die Pist gehe, bekomme ich von den meisten Männern u. ach Mädels Komplimente, wie schön meine Füße aussehen u. bewundern meine Entscheidung, barfuß auszugehen. Das Feeling ohne Schuhe u. Strümpfe tanzen zu können macht unwahrscheinlichen Spaß.
Auch wenn die kalte Jahreszeit einsetzt, genieße ich es, barfuß einkaufen zu gehen. Einige Leute guchen mich mitleidig an, nach dem Motto, kann sie sich keine Schuhe leisten, die Arme? Wenn der kalte Schnee meine Fußsohlen benetzt oder Regentropfen meine Füße treffen ist das für mich ein ganz natürliches Erlebnis, was ich entensiv wahrnehme u. mich mit der Natur gefühlsmäßig sehr verbindet. Bei eintsprechender warmer Oberbekleidung habe ich kein unangenehmes Kältegefühl, meine Füße stellen sich hervorragend auf die jeweilige Witterung ein.
Für absolute Notfälle besitze ich ein paar Halbschuhe, die ich für "hochkarätige" Familienfeiern o.ä. reserviert habe. Sonst immer nur barfuß!!
Außerdem habe ich vor einigen Monaten bei N 3 "das" einen interessanten Beitrag gesehen. Dort hat sich eine Hamburger Lehrerein vorgestellt, die in einer öffentlichen Schule unterrichtet und ständig barfuß läuft. Seit ihrer Kindheit trägt sie keine Schuhe mehr, sie wird von ihren Kollegen u. Vorgesetzen bzw. Schülern voll akzeptiert.
Über eure Erfahrungen in Norddeutschland bzw. im gesamten Bundesgebiet würde ich mich sehr freuen.

Hallo Nicole,
Da ich auch gern barfuß laufe und dabei bin meine Grenzen auf dem Gebiet zu erweitern möchte ich Dich fragen, wie unabhängig von Schuhen kann man werden. Zum Beispiel bei Schnee und Minusgraden. Wie lange hältst Du es draußen aus? Hast Du auch Erfahrungen außerhalb der Stadt gemacht?
Gruß
Reinhard