Januarpresse (1) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Friday, 25.01.2002, 21:18 (vor 8278 Tagen)

Hallo zusammen,
was lange währt ...

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Reise in der Sardinenbüchse
Wer nicht pauschalgebucht in einem Landrover durch die Insel Madagaskar reisen will, ist auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Eine der beeindruckendsten Touren führt durch spektakuläre Landschaften von der Hauptstadt Antananarivo bis zum Hafen Tulear. [...]
Die Reise in den Süden begann mit sieben Reissäcken auf dem Dach und zwölf Personen in einem dieser Kleinbusse, die als landestypisches Fortbewegungsmittel gelten. Gastfreundlich hatte man uns den Platz in der Fahrerkabine zugewiesen, in der es neben einem geschmeidigen Fahrer sogar noch recht geräumig gewesen wäre, hätte der wackere Mann nicht schon an der ersten Kreuzung seine stattliche Ehefrau mit in die Fahrerkabine gebeten. [...]
Vier bis fünf Stunden dauerte die Fahrt nach Antsirabe, einem relativ wohlhabenden Hochlandort in etwa 1500 Metern Höhe, den norwegische Missionare mit der Erlaubnis der einheimischen Könige im frühen 19. Jahrhundert [...] gründeten. Tee-, Reis- und Weinanbau, Steinschleiferei und Baumwollverarbeitung bescheren den Einheimischen bis auf den heutigen Tag einen bescheidenen Wohlstand, wenn auch von den bunten Hotelfassaden und dem Bahnhofsportal der Putz unübersehbar von den Wänden bröckelte.
Die Attraktion Antsirabes sind jedoch weder seine Lage noch sein melancholisches Straßenbild, sondern seine Rikschafahrer. "Pousse-Pousse" nennt man in Madagaskar jene menschengezogenen hölzernen Einsitzer auf Rädern, die eine Laune der Kulturgeschichte von Ostasien nach Madagaskar verpflanzte. [...]
Gottlob ist die Stadt topfeben und gut asphaltiert, so dass der Transport für unsere Rikschamänner ohne sonderliches Schweißtreiben vonstatten ging. Dick verpackt mit Mützen, Schals, Pullovern oder Jackets, aber merkwürdigerweise barfuß, zogen die Rikschaführer ihre Gefährte flott und gutgelaunt über die "Avenue de l'Independence", zeigten hierhin und dorthin, kommentierten dieses und jenes, ohne dass wir auch nur das Geringste begriffen hätten, und lachten in kurzen Abständen laut auf, als freuten sie sich schon jetzt darauf, von den Gästen aus dem Westen gleich den doppelten Fahrpreis abkassieren zu können. [...]
[Frankfurter Rundschau, 05.01.2002]
Die Rikschafahrer wissen offensichtlich das merkwürdige Barfußlaufen als zuverlässige und gleichzeitig preisgünstige Lösung zu schätzen ...
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Junger Steirer meistert Leben ohne Hände
Er hat eine Freundin, er hat eine Mechanikerlehre abgeschlossen und er hat ein Handy. Aber: Er hat keine Hände und keine Arme. Mit überwältigender Mehrheit wurde Josef Pfleger von den Steiermark-Heute-Zusehern zum Steirer des Jahres gewählt.
Er macht alles mit den Füßen
Der 21-jährige Weizer ist ohne Hände auf die Welt gekommen. Trotzdem hat er in der Autowerkstatt seiner Eltern die Mechanikerlehre abgeschlossen. Ganz so schnell wie seine Kollegen ist er zwar nicht, dafür aber besonders technisch begabt. Es gibt kaum einen Handgriff, den er nicht mit den Füßen machen könnte.
"Schon als ganz kleines Kind hat er mit den Füßen seine Spielzeugautos repariert", erinnert sich sein Vater. "Das Einzige war das mit dem Schuhbandel zumachen - das ist nicht gegangen. Aber sonst wird's allgemein immer besser", versichert der junge Mann.
Große Ziele
Josef Pflegers nächstes Ziel ist die Maschinenbau-HTL: Er will Experte für Spezialautos werden, mit denen auch Menschen mit Behinderung fahren können.
Einer, der nie aufgibt
Für ihn selbst ist das Autofahren dank einer Lenkscheibe auf dem Boden kein Problem. Auch sonst ist der 21-Jährige nicht auf fremde Hilfe angewiesen: Wie ein Artist meistert er alle Hürden.
"I genieß das Leben, so wie es kommt. I hab mi net aufgeben und das war vielleicht des Glück. I kenn viele andere, die sich wegen Kleinigkeiten aufgegeben haben."
In Weiz kennen fast alle den Seppi, wie man ihn hier nennt. Schiefe Blicke sind selten und dass er mit den Füßen isst, daran hat man sich gewöhnt. Er hat sogar besonders viele Freunde: "Man kann mit ihm unheimlich viel unternehmen. Er strahlt eine enorme Lebensfreude aus", sagt David Fink, Seppis bester Freund.
Alles ist möglich
Nur Mädchen gegenüber hat sich Josef Pfleger lange Zeit schwer getan und sich geschämt. Aber seit einiger Zeit hat er auch eine Freundin. "Wir sind jetzt schon fast zwei Jahre zusammen und es funktioniert", freut er sich.
Und wenn alles gut geht, wird den elterlichen Betrieb daheim einmal übernehmen. Das Motto, wie immer: "Wenn man will, ist alles möglich, ein Lebenskünstler gibt nie auf."
Keine Verlierer
Josef Pfleger erhält für die Wahl zum Steirer des Jahres 3.000 Euro. [...]
["Steiermark heute" im Internet, 07. 01. 2001]
Der für seinen Lebensmut bewundernswerte junge Mann zeigt gewiss ungewollt, aber ausgesprochen eindrucksvoll, dass Füße zum lebenslangen Wegsperren viel zu schade sind !
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Singen, trommeln und tanzen
AG der Gesamtschule Bexbach verbindet Französischunterricht mit westafrikanischer Kultur
Singen,Trommeln und Tanzen - fröhliche Feste feiern. Das alles ist kaum ungewöhnlich. Es sei denn, es wird gesungen, getrommelt und getanzt im Französischunterricht?
Was das bedeutet? Das bedeutet "Dundumba" statt Vokabelheft oder etwa "Balafon" statt Mikrofon. Nun, ganz so ist es zwar nicht, dennoch gibt es an der Gesamtschule Bexbach eine originelle Verbindung zwischen dem klassischen französischen Fremdsprachen-Unterricht und der westafrikanischer Kultur, zu der das Singen und Trommeln sowie das Tanzen viel mehr noch als zu unserer Kultur gehört.
Eine etwas außergewöhnliche Arbeitsgemeinschaft (AG) der etwas anderen Art bietet die Gesamtschule seit einigen Wochen an: "Tanzen und Trommeln". Hinter diesem Titel verbergen sich westafrikanische Rhythmen und Lieder [...] Französischlehrerin Bauer war während ihres Studiums in Frankreich auf die westafrikanische Musik gestoßen und davon so fasziniert, dass sie sich in mehreren Workshops und in der Saarbrücker Musikschule "Ibou" zur Vermittlung dieses Kulturgutes aus- und weiterbilden ließ.
"Da in vielen westafrikanischen Ländern französisch gesprochen wird, war die Verbindung zu meinem Unterrichtsfach schnell hergestellt", berichtete Bauer [...]
Instrumente wie "Djembe" (Trommel), "Dundumba" (Basstrommel) oder "Balafon" (eine Art Blasinstrument), die in Westafrika ausschließlich aus Naturmaterialien wie Holz, Kork, Kürbissen oder Fell hergestellt werden, hat sie selbst gekauft und stellt diese nun den Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule zur Verfügung. Etwa ein Dutzend Gesamtschüler nutzen derzeit regelmäßig die Chance, dieses afrikanische Kulturgut kennenzulernen. [...]
In afrikanischen Gewändern, ebenfalls von der Gesamtschul-Lehrerin den jungen Tanz- und Trommellehrlingen zur Verfügung gestellt, wird einmal wöchentlich barfuss in der Turnhalle getanzt, gesungen - und vor allem eben getrommelt. Quasi "nebenbei" wird dabei auf der einen Seite Landeskunde betrieben, indem Bauer ihre Schülerinnen und Schüler über Sitten, Gebräuche und Kultur der Afrikaner unterrichtet. Auf der anderen Seite erarbeiten die Schülerinnen und Schüler anhand von französischen Texten Wissenswertes über den schwarzen Kontinent. [...]
Sogar im saarländischen Bildungsministerium ist man auf diese außergewöhnliche AG bereits aufmerksam geworden und plant einen gewerblichen Video-Clip mit der Bexbacher Schülertruppe zu drehen [...]
[Saarbrücker Zeitung, 07. 01. 2002]
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Der wenig rasante Hettich ist ganz frech
Der23-Jährige wird bei Olympia wohl dabei sein [...]
Rasanz, die Georg Hettich fremd ist. Im Sommer läuft er am liebsten barfuß [...] An der Fachhochschule Schwenningen büffelt der 23-Jährige Medizintechnik. Langsamer als seine Kommilitonen, weil er nur im Sommersemester studieren kann. Bewusst schnell ist er nur am Schanzentisch und auf der Skatingpiste. [...] Neunter in Schonach: Weinbuch wird wohl kaum auf Hettich verzichten können, wenn es um die Nominierung der fünf oder sechs Olympiastarter geht. [...]
[Badische Zeitung, 07. 01. 2002]
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Der Unternehmer-Macher
Nach der Uni kommt die eigene Firma, sagt Professor Günter Faltin. Er veranstaltet seit Jahren Entrepreneurship-Seminare an der FU. Dabei geht es nicht nur ums Geld, sondern auch um die gesellschaftliche Einstellung
Ein brasilianischer Banker wurde nach China versetzt und sah dort, dass die Leute Hühner-Krallen essen. Zu Hause, das wusste er, werden die Krallen einfach weggeworfen. Man müsste sie also von Brasilien nach China schaffen. Es wurde ein gutes Geschäft.
Wenn Günter Faltin diese Geschichte erzählt, sind seine neuen Studenten jedes Mal misstrauisch: "Da ist doch ein Haken", mutmaßen sie, "sonst wären doch schon andere darauf gekommen." Sind sie aber nicht, entgegnet der Wirtschaftsprofessor. Seiner Meinung nach muss man kein Genie sein, um eine neue unternehmerische Idee hervorzubringen. Oft reiche es, Vorhandenes zu entdecken und neu zu kombinieren.
Das will er in seinen Entrepreneurship-Seminaren vermitteln, die er an der Freien Universität (FU) fachübergreifend anbietet. Der englische Begriff Entrepreneur wird im Wörterbuch mit Unternehmer übersetzt. [...] Es geht um Ideen, widerspricht Faltin, dem die genannten "Werkzeuge" zu kurz greifen. "Ein Entrepreneur denkt sich etwas aus, wagt etwas Neues und setzt es in der Welt." [...]
"Das Studium ist ein optimaler Zeitpunkt zur Unternehmensgründung", ist Holger Johnson überzeugt. Der 25-jährige BWL-Student muss es wissen: 2000 gründete er die Firma eBuero AG, die heute in Berlin 15 Mitarbeiter beschäftigt. Selbstständige und kleine Firmen können ihr Sekretariat über eBuero abwickeln lassen (www.ebuero.de ). Professor Faltin hat die Gründung als "Business-Angel" begleitet. Der FU-Student empfängt seine Besucher in einem zum Sandstrand umgerüsteten Loft - im Anzug, aber barfuß. Seriös, aber "radikal unkonventionell" sieht sich der junge Gründer gern. "Ich schaue nicht zuerst, wie man das macht, sondern wie ich das mache - so komme ich zu besseren Lösungen."
Dass die nicht immer im Einklang mit den Lehrbüchern stehen, stört ihn nicht. So verzichtet er zum Beispiel auf Werbung: "Das brauchen nur langweilige Produkte." [...]
[Die Welt, 07. 01. 2002]
Holger Johnson hat jedenfalls kein Barfuß - im - Job - Problem.
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Nackte Füße
Hübsch und lieblich wollte Gret Palucca nie tanzen. Die »P« wäre heute hundert Jahre alt geworden
Kein Tüll, keine Schuhe, keine Spitze. 17jährige Mädchen barfuß im engen Dress. Erinnerungen, wie Palucca drei Parts vorgibt [...] Sechs Mädchen tanzen dazu ihre eigenen Gefühle aus. Nirgends Gleichmaß. Jedes Körper-Instrument spielt anders.
Das ist ja gerade der Unterschied, kein gleichförmiger Drill auf Spitze im klassischen Formenkanon. Im Neuen Künstlerischen Tanz, dem Palucca zur Weltgeltung verhilft und den sie bis an ihr Lebensende 1993 an ihrer Schule in Dresden unterrichtet, lernen die »Barfüßigen« das eigene Sichausdrücken, üben individuelle Kreativität. »Ihr müßt auch mit dem Kopf tanzen und manchmal mit den Beinen denken«, hat Palucca gemahnt. Sie vermittelt das, was sie selbst in ihrer Jugend gesucht hat, wie man das Innere künstlerisch auslebt.
1902 in München geboren. Studium dort. Ihr Balletmeister: »Du bist total unbegabt, hör auf!« Sie, todunglücklich, fühlt sich eingeschnürt vom »Korsett« des festgelegten klassischen »Bewegungsapparates«. Und: »Ich will nicht hübsch und lieblich tanzen.« Mary Wigman bringt sie in Dresden zum Ausdruckstanz. [...]
Keine Frau des Tanzes erreicht in Deutschland je ihre Berühmtheit und Beliebtheit. Keine andere hat wie sie die Tänzerin und zugleich Pädagogin in sich vereint. Die Palucca Schule wird weltbekannt. [...]
« Wenn ein Mädchen geschminkt zum Unterricht kommt, sagt Palucca nur ein Wort: »Waschen«. Von Anfang an erzieht sie ihre Schüler zu Schlichtheit, zu direkter Ausstrahlung, zu Künstlertum. Die Eleven nennen sie »die P« - Verehrung für »die wunderbarste Lehrerin«. [...] Paluccas Einfachheit macht ihre Größe aus. Was ist wichtig?
Mit Tanz, der das Leben bejaht, hat sie, die beim Bombardement Dresdens alles verloren hatte, was sie besaß, die Apathie bekämpft, die viele Deutsche nach dem Krieg erfaßt hatte. Sie bleibt Dresden treu und unterrichtet Tanz in der Trümmerstadt, die auch nach Kultur hungert. Später wird sie Ehrenbürgerin von Elbflorenz.
Ihre Improvisationsgabe ist unerschöpflich. Fast aus nichts kann sie szenisch zaubern. Verteilt im Übungsraum buntes Kreppapier für ein Marktleben. Schnell kostümieren sich damit die Barfüßigen. Die P läßt immer Neues anbieten, fordert: »Kopiert nicht, findet Eigenes.« Sie verfolgt jede Bewegung, tanzt in jedem Schüler mit. Wie der Markt anfängt zu leben, wie das hemmungslos ausruft und anlockt, zankt oder jubelt!
Bei so viel abverlangter Kreativität ist es kein Wunder, daß ihre Absolventen an allen Theatern sehr gefragt sind. Viele werden berühmt [...]
[Junge Welt, 07. 01. 2002 ]
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Recycle-Reh ist Markenzeichen der Frau mit dem weißen Stock
Comic-Autorin Ulrike Geilfus zeichnet trotz schwerer Sehbehinderung ihre Karikaturen
GIESSEN. "Das Positive an dieser Augenerkrankung ist, dass ich mich zu Sachen aufraffe, die ich sonst nie im Leben machen würde", sagt Ulrike Geilfus (44). [...]
Doch die in ihrem Umfeld als "Frau mit dem weißen Stock" Bekannte hat zu keinem Zeitpunkt aufgegeben. Mit unglaublich starker Motivation, Entschlossenheit und einer großen Portion Gottvertrauen ist sie mittlerweile die einzige fast blinde Illustratorin von Kindergeschichten, die außerdem "ein gestörtes Farbsehen" hat und Comics zeichnet. [...]
Der Austausch mit anderen total Erblindeten zeigt ihr, "was trotz Blindheit alles möglich ist, und dass das Leben nicht nur aus Sehen besteht". Ulrike Geilfus geht noch weiter: "Mit abnehmender Sehfähigkeit lerne ich meine anderen Sinne besser wahrzunehmen. Wissen Sie, wie wunderbar verschiedene Pflanzen duften? Feuchte Wege riechen? Wie ein Tannennadelboden unter nackten Füßen schwingt?"
Was Ulrike Geilfus das Leben oft schwierig macht, "ist die betroffene Sprachlosigkeit der Vollsehenden, die es ihnen oft nicht einmal ermöglicht, eine Weg präzise zu beschreiben".
[Giessener Anzeiger, 10. 01. 2002]
Die Erfahrung des Tannennadelbodens unter nackten Füßen können zum Glück auch Sehende machen - nur zu !
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Karate plus Aerobic = Kara-t-robics Die Gleichung macht Spaß am Sport
Hombruch. Techno-Musik drönt durch die Lautsprecher. 25 Jungen und Mädchen, Männer und Frauen bewegen sich rhythmisch zu den Beats. Alle sind barfuß. Aerobic ohne Schuhe?
Dann boxen sie Luftlöcher. Doch kein Aerobic?
Der Goju-Ryu-Karate-Club bietet seit Mittwoch Kara-t-robics an und das Interesse ist groß. "Und 1, 2, 3, kick, drehen und jetzt mit links", spornt Übungsleiter Till Wüstkamp die Teilnehmer in der Turnhalle am Froschloch an. Kara-t-robics verbindet Elemente aus Karate und Aerobic. Angelika Hoffmann hat schon ähnliche Kurse mit Kampfsport-Elementen besucht. "Trendsportarten sprechen mich an." So neu ist Kara-t-robics allerdings nicht. Wüstkamp: "Der Sport kommt aus England und es gibt es ihn schon einige Jahre. Aber ich kenne hier in der Umgebung keinen, der sie anbietet."
Die Musik läuft, das Aufwärmprogramm kann beginnen. Mehr als ein Drittel der Teilnehmer trägt weiße Hosen. Sie gehören dem Karate-Club an und wollen die Kombination mit Aerobics testen. "Das ist aber keine Voraussetzung, alle Schrittkombinationen sind leicht nachvollziehbar", bekräftigt Till Wüstkamp. Nach einem Lehrgang an der höllandischen Grenze ist der Kurs auch für ihn eine neue Erfahrung. [...]
Nach mehreren Wiederholungen bewegen sich Arme und Beine in die gewünschte Richtung. Schon neigt sich die Stunde dem Ende entgegen. Dehnen zu den letzten Klängen der Musik - und Schluss. Angelika will weitermachen. "Sobald man die Schrittfolgen drin hat, kann man lospowern", beschreibt sie ihre Erfahrungen.
Auch dem 10-jährigen Steffen hat es gefallen. Seine Mutter nahm zunächst nur auf der Bank am Geschehen teil. Dennoch ist sich Ute Jüngling sicher, die "Familiensportart" gefunden zu haben: "Das nächste Mal werde ich auch mitmachen."
[Westfälische Rundschau, 10. 01. 2002]
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INNSBRUCK. Wer Skeleton sagt, denkt an St. Moritz [...] Und bunte Vögel sind auch die Epigonen, die das olympische Glück gezwungen haben, denn Skeleton ist, erstmals seit 1928, wieder bei den Spielen in Salt Lake dabei. Mit einem Weltmeister aus Tirol, der die spezielle Rasse, die bäuchlings durch den Schlauch rast, personifiziert: Martin Rettl, 28, ein Mann, der auf Schlitten liegt, aber sonst den Luftraum im Auge hat - als Air-Controller, Flughafen Innsbruck. [...]
Da es in Park City gleich steil bergab ginge, würde der Start nicht so ins Gewicht fallen wie anderswo. Das eröffne neue Perspektiven - samt Anzügen aus dem Windkanal und neuem Schuhwerk, das er mit adidas Deutschland und Axel Burkhart entwickelt hat: Oberfläche aus Kunststoff, extrem leicht, extrem dünn, fast so, als ginge er barfuß, was er sarkastisch kommentiert: "Vielleicht gleich bloßfüßig mit langen Nägeln als Bremse . . ."
Spaß beiseite [...]
[Die Presse, 10. 01. 2002]
Einen Versuch wäre es ja mal wert ...
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Barfüßige Spuren im Schnee
Maria Turner brachte Schülerinnen Gesundheitstipp nahe
Landau (hem). Wie man gesund durch den Winter kommt, lernen gerade 16 Hauswirtschafts-Schülerinnen. Doch nicht auf stures Pauken setzt Lehrerin Maria Turner. Die Studierenden erleben die Tipps hautnah.
Im wahrsten Sinne unter die Haut ging den Schülerinnen der Hauswirtschaftsschule der gestrige Unterricht. Barfuß und mit Handtüchern bewaffnet versammelten sie sich am Hinterausgang zu einer ganz besonderen Stunde. Zusammen mit ihrer Lehrerin im Fach "Ernährung und Gesundheit", Maria Turner, liefen sie barfuß durch den Schnee.
"Schon Pfarrer Kneipp wusste um die gute Wirkung von Wasser- und Schneeanwendungen für die Abwehrkräfte", erklärt Maria Turner die Aktion. Und gerade heute, da der Organismus durch Heizung und andere Annehmlichkeiten weniger abgehärtet sei als früher, müsse man sich wieder mehr dieser Techniken bewusst werden.
Deshalb setzt Maria Turner seit Jahren beim Unterrichtsthema "Dem Schnupfen ein Schnippchen schlagen" auf eine Kombination aus Theorie und Praxis. "Natürlich lernen die Studierenden alles über gesunde Ernährung - immer durch praktische Übungen." Das heißt, den Vitamin-C-Gehalt verschiedener Obst- und Gemüsesorten liest man nicht in einer Tabelle nach, sondern man findet ihn durch eigenes Messen selbst heraus.
Ebenso hält es Maria Turner seit Jahren mit der Bewegung. "Ich könnte einfach alle Übungen und Tipps erklären und es dabei belassen. Doch alles, was man am eigenen Leib erfährt, merkt man sich viel besser."
So ließen die 16 Schülerinnen gestern Schuhe und Socken im Klasszimmer zurück und folgten ihrer Lehrerin hinaus auf den verschneiten Rasen. Eine Runde lief man barfuß durch den Garten - und dann schnell wieder ins Haus um die Füße trocken zu reiben. Schließlich wollte keiner durch zu viel Schnee eine Erkältung riskieren.
[Passauer Neue Presse, 12. 01. 2002]
Diese Art Unterricht sollte es häufiger geben !
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Politiker spielten "Moulin Rouge"
Rot, rot, rot war ihre liebste Farbe. Die Abendgarderobe auf dem SPÖ-Ball war irgendwie vorgegeben. Melitta Trunk kam sogar barfuß.
Barfuß oder Lackschuh? Beim SPÖ-Ball am Samstagabend in der Klagenfurter Messearena entschied sich die Bundesratsabgeordnete Melitta Trunk für barfuß.
"Ich fühl mich barfüßig so wohl, zumal der Absatz meiner Schuhe ein bisschen hoch ist", erklärte die Politikerin, die in einem altrosa Hosenanzug gekommen war. [...]
[Kleine Zeitung, 13. 01. 2002 ]
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Vogelspinnen und Feuerläufe
Ein Montivationsschub der besonderen Art fand kürzlich in den neuen Räumlichkeiten des Forum Brixen statt. Unter der Leitung des bekannten Erfolgstrainers Peter F. Kinauer erhielten rund 150 Seminarteilnehmer/innen eine anschauliche Lektion von Mental- und Erfolgstraining.
Das Motto der Veranstaltung lautete "So werden Sie zum Sieger, lernen Sie wie das scheinbar Unmögliche zum Möglichen wird".
Gleich zu Beginn machte Peter F. Kinauer den Teilnehmer/innen klar, dass Erfolg nicht allein mit dem Glauben daran kommt. Der Glaube sei zwar eine wesentliche Voraussetzung, doch schlussendlich müsse jeder auch etwas dafür tun. So lernten die Seminarteilnehmer, auch auch ihre mentale Kraft zu nutzen, eigene Grenzen zu erkennen und zu überwinden. [...] Sich in einer großen Gruppe so zu bewegen, bildete für viele die erste echte Herausforderung.
Auch andere Übungen waren für die meisten ein neues Erlebnis. Galt es doch ein zentimeterdickes Holzbrett mit bloßen Händen durchzuschlagen, barfuß über Glasscherben zu laufen, mit bloßen Händen eine Schlange zu berühren oder eine Vogelspinne über die Hand laufen zu lassen. Mit jeder Übung stieg die Spannung, aber der absolute Höhepunkt war für alle der "Feuerlauf", bloßfüßig über einen Teppich aus glühenden Kohlen zu laufen.
[...] "Betrachten sie den Power-Tag wie einen Einkaufsbummel, der eine Reihe von Angeboten bietet." [...]
[Dolomiten, 16. 01. 2002]
In Vorfreude auf den nächsten barfüßigen Einkaufsbummel (ohne Scherben oder Kohlen)
füßt Georg

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