Franco als Medienereignis (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Saturday, 19.01.2002, 12:37 (vor 8285 Tagen)

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Die Neue Ruhr Zeitung berichtet :

Barfuß durch die Stadt - auch im Winter

Der 30-jährige Künstler Franco Spatz verzichtet seit acht Jahren konsequent auf jegliches Schuhwerk.

Barfuß läuft es sich leichter durchs Leben, findet Franco Spatz. Lästiges Schuhe putzen hat er jedenfalls nicht mehr nötig.

Mit jedem Schritt vor die Haustür wird ihm Aufmerksamkeit zuteil. "Kling, kling, kling", tönen Glöckchen an den Knöcheln. Erschrocken starren Passanten erst auf seine Füße, dann ihm kopfschüttelnd ins Gesicht. Und manche fragen den 2,14 Meter großen Hünen: "Sag mal, ist das nicht ein wenig kalt?" Seit acht Jahren läuft Franco Spatz barfuß durch die Stadt - im Frühling, Sommer, Herbst und auch im Winter.

"Ich kann mir niemals mehr vorstellen, Schuhe zu kaufen", erklärt der 30-Jährige. Ohnehin sei die Auswahl bei Schuhgröße 46 stets begrenzt gewesen. "Schuhe sind ungesund", meint er und spricht von Blasen, Verformungen und Schweißfüßen. Als ein scharfkantiger Stein einen drei Zentimeter langen Riss ins Fleisch schnitt, beschwor ihn sein Arzt, doch wenigstens bis zur Heilung Schuhe zu tragen. Ein Pflaster reichte: "Ich bin ja gegen Tetanus geimpft."

Spatz geht barfuß joggen, barfuß tanzen, barfuß shoppen - eine Lebenseinstellung. Seine in Neonfarben lackierten Fußnägel leuchten in der U-Bahn, Gras verfängt sich in Zehenringen. Im Winter muss er stetig in Bewegung bleiben, sonst drohen Erfrierungen. Auf Busse wartet er deshalb nicht an Haltestellen. Stattdessen stapft er lieber durch den Schnee wie ein Hobbit. "Das macht Spaß".

Beim Blitzeis vor ein paar Tagen rutschte Spatz böse aus. Doch die Idee, sich mit einer Hornhautraspel Profil zuzulegen, konnte er nicht verwirklichen: Die Sohle ist recht abgelaufen, aber dafür so zäh, dass er damit Zigaretten austreten kann. Einmal in der Woche steckt er die strapazierten Füße in ein Massagegerät. "Viele bewundern mich, weil ich so schöne Füße habe."

An Selbstbewusstsein mangelt es Spatz nicht. "Auffallen tue ich sowieso", sagt er angesichts seiner Körpergröße, als Künstler brauche er auch nicht mit geputzten Schuhen im Büro zu sitzen. Da wurde aus einer fixen Idee ein Spleen. Mit 22 Jahren zog er das erste Mal im Sommer, ein Jahr später auch im Winter die Schuhe aus. Seine Mutter wollte sich damals nicht mit ihm blicken lassen, aber das hat sich inzwischen gegeben. "Ich bin jetzt in Essen bekannt als der Barfußläufer", meint der 30-jährige Fußfetischist, der auch mal gerne Röcke spazieren führt oder im Sommer als Bodypaint-Kunstwerk über die Kettwiger Straße läuft. "Ich genieße es, wie ich drauf bin."
Seine eigene Webseite im Internet bietet jetzt Gleichgesinnten ein Forum. Täglich beantwortet Spatz rund 50 E-mails: www.barfusszone.de (tls)

Im Hobby? Barfuß! - Best of gibt es auch eine Seite mit Texten von und an ihn :
Franco ist "leidenschaftlicher Barfußgänger"

Ein Serfuß an Franco und alle anderen Barfußfreunde
Georg

PS : Januar - Pressespiegel, Teil 1, folgt demnächst


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