Dezemberpresse (1) (Hobby? Barfuß! 2)

Georg @, Saturday, 22.12.2001, 21:22 (vor 8312 Tagen)

Hallo zusammen,
Jahreszeit - bedingt sind es im Wesentlichen kleine Geschichten zum Thema barfuß, die die PAPERBALL - Abfrage derzeit erbringt :
Gret Palucca und der vermeintliche Enkel
Meine Geschichten: Klaus Geitel
Man schrieb den 2. Dezember. Das Mädchen, das an einem Schülerabend erstmals die Bühne betritt, ist erst fünfzehn. Sie heißt Margarethe Paluka. Sie tanzt einen Lanner-Walzer. 19 Jahre später wird sie wieder einen Lanner-Walzer interpretieren: Gret Palucca, wie sie sich seit 1921 nennt, tritt am Vorabend der Olympischen Spiele 1936 im Stadion auf. Palucca wird als «Deutschlands größte Tänzerin» apostrophiert. Sechs Jahre später nennt man ihren aus dem eigenen Leib entwickelten Stil schlankweg «Rumhopserei». Ich habe Palucca stets tanzen, niemals hopsen gesehen. Erstmals an jenem denkwürdigen Abend im Olympiastadion. Ich war zwölf.
Kürzlich kam ein Anruf, ich solle mich für eine Dokumentation über Palucca vor der Fernsehkamera als Zeitzeuge zu Wort melden. Leni Riefenstahl sei erkrankt. Ich sprang natürlich ein. Den jungen sympathischen Mann, der mir mit seinen Fragen auf den Leib rückte, duzte ich gleich, wie ich es mit all meinen vermeintlichen Enkelsöhnen nun einmal tue. Er gab mir später seine Visitenkarte, auf der er sich als Prof. Dr. Ralf Stabel bekannt machte. Ich war platt. Noch platter war ich, als ich wenige Tage später sein ganz frisches Buch «Tanz, Palucca - Die Verkörperung einer Leidenschaft» erhielt. Es ist fraglos die beste Tanz-Biografie, die jemals in deutscher Sprache erschienen ist.
Palucca log sich sozusagen eine Inszenierung des eigenen Lebens zurecht. Sie ergatterte die Anerkennung als «Opfer des Faschismus» durch ein angebliches Auftrittsverbot der Nazis. Dabei war sie schier unaufhörlich noch während des Krieges aufgetreten. Nur vom März bis August 1945 hatte sie stillgestanden.
Sie hatte beim Bombenangriff auf Dresden buchstäblich alles verloren. So hieß es. 1980 tauchte jedoch überraschenderweise ihr komplettes Archiv wieder auf. Palucca hatte offenkundig selbst den bittersten Zeiten barfüßig auf der Nase herumgetanzt. Ich traf sie nur noch einmal, klein und verhutzelt, im Januar 1968 am Sarge Dore Hoyers, ihrer grandiosen Schülerin, die sich in der Auswegslosigkeit ihres Alters umgebracht hatte. Palucca hingegen hatte immer wieder ein Schlupfloch gefunden. «Tanz, Palucca» hieß ihre Devise. Nun ist sie in Stabels Biographie unverlierbar hineingetanzt.
[Berliner Morgenpost, 02. 12. 2001]

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Messen und Feste in Sunderns Halle
Besuch bei Pater John auf Papua-Neuguinea [...]
Als Julia Schulte noch ein Kind war, lud sie der Steyler-Missionar Pater John bei einem der Besuche in der Christkönig-Gemeinde nach Papua-Neuguinea ein. Jetzt hat die 26-jährige Polizistin sich einen Traum erfüllt und Pater John besucht.
Vier Wochen lang war sie auf der Insel im Pazifik, begleitet von ihrer Schulfreundin Alexa Sauer. "Es war der Besuch in einem Paradies", schwärmt die Sundernerin nach ihrer Rückkehr. Zusammen mit Pater John, der seit über 20 Jahren auf Papua lebt, machten sie eine Rundreise. "Wir mussten uns immer wieder kneifen, ob die Farben wirklich so schön waren", gesteht Julia Schulte. Zunächst haben wir gedacht, das ist jetzt eine Hütte am Strand, extra gebaut für die Touristen. Doch es war überall gleich."
Pater John, der gebürtige Ire, wird seit über 20 Jahren von der Christkönig-Gemeinde unterstützt. [...] "Anders als bei anderen Vorhaben, geben wir das Geld an den Missionar, auch wenn die Stelle wechselt", berichtet Julias Vater Franz-Josef Schulte, den eine enge Freundschaft mit Pater John verbindet. [...]
"Der am häufigsten gehörte Satz war: "Her parents supported me over 20 years", berichtet Julia Schulte. Denn Pater John führte die ersten Besucher aus Sundern auf der Pazifik-Insel natürlich zu den Plätzen, an denen er gewirkt hat und an denen mit Geld aus Sundern etwas entstanden ist. [...]
Vorbei an großen Plantagen, wo Vanille, Kokusnüsse, Kaffee und Kakaobohnen geerntet werden, ging es nach Mandang, der angeblich schönsten Stadt im Pazifikraum. "Wir dachten, wir laufen mitten durch die Bounty-Reklame", erinnert sich Julia Schulte an die schönste Schwimmstunde ihres Lebens. [...]
Überrascht waren die Frauen von den Sportarten auf Papua. Es gebe überall Rugbyplätze, die zumeist auch der Dorfmittelpunkt seien. Und für die Frauen gebe es Fußball: "Da alle barfuß gehen, spielen die Frauen mit nur einem Schuh am Schussbein. Echt witzig für uns Europäer."
Interessante Technik, oder ?
[Westfalenpost, 02. 12. 2001]
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Laufen: Ein tiefer Einblick in die russische Seele
Laufen. Die Chance, russische Volksmusik und klassische Melodien - gespielt von hochklassigen Instrumentalisten - zu erleben, nutzten kürzlich in der "Kleinkunstbühne Salzachhalle" zahlreiche Besucher. Auch manche der russischen Sprache mächtigen Zuhörer hatten mehrere Stunden lang ihre helle Freude an den Melodien, die das Balalaika Classique-Ensemble aus St. Petersburg - die Zeiten von "Leningrad" sind ja längst vorbei - zu Gehör brachte. [...]
Alexander Kutschin führte durch das Programm, in dessen erstem Teil vorallem Volksweisen, nach der Pause bekannte klassische Melodien erklangen.
Sehr dankbar waren die Besucher des Konzerts Alexander, dass er vor jedem erklingendem Stück dessen Inhalt erläuterte [...] , musikalisch erzählt wurden die Geschichten vom "Roten Sarafan", von der Wolga und ihrer großen Bedeutung für das Land. Und gesungen wurde auch, was man empfindet, wenn man barfuß durch den Schnee geht. [...]
Die Besucher des Konzerts bedankten sich mit begeistertem Beifall bei den drei Künstlern, denen es überzeugend gelungen war, die Schönheit russischer Musik mit ihren Instrumenten in aussergewöhnlicher Interpretation dargeboten zu haben.
[Chiemgau-Online, 03. 12. 2001]
Mich würde der Text des Liedes über das Barfußgehen im Schnee interessieren, aber leider erfahren wir nicht einmal den Titel ...
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Rot knäult sich der Geschichts-Faden
Nürnberg beginnt seinen "Ring des Nibelungen" mit der "Walküre" [...]
Hauptthema des viertägigen Bühnenfestspiels bleibt die Gefährdung des Weltfriedens und die Machtlosigkeit von Politik, die sich in ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten verstrickt hat. Und Richard Wagner lieferte auch gleich das Motiv für die fragile Gestalt des Friedens: Er ist immer dann bedroht, wenn sich einer allein im Besitz von Wahrheit, Recht und Ethik wähnt ? seien es Macht-Kartelle, Nationen (hier "Geschlechter" genannt) oder Ideologien. Selbstgerechtigkeit führt unweigerlich zu Lieblosigkeit. So Wagners Botschaft, die sich auch Stephen Lawless zu eigen machte.
Für den Regisseur hat sich die Welt seit dem 11. September wirklich verändert [...]
So ist es nicht die szenische Lösung, die die "Walküre" zum heftig applaudierten Ereignis macht. Der erste Teil der Nürnberger "Ring"-Botschaft ist eindeutig eine musikalische [...] Nadine Secunde die Brünnhilde. Wie ihre Schwestern hüpft sie barfüßig und schwarzbeflügelt durch Walhall. [...]
Insgesamt wurde es also doch noch die ganz große Wagner-Tat. Allerdings dank der musikalischen, nicht der szenischen Deutung.
[Nürnberger Nachrichten, 04. 12. 2001]

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Ein Hauch von Südsee weht durch die Halle
Konzert im alten Backnanger Güterbahnhof mit Trommelmusik, exotischen Tänzen und Didgeridoo-Musik [...]
Nach dem gemächlichen Begrüßungstanz aus Tahiti wird der Rhythmus fordernder, der Hüftschwung der Tänzerinnen wird ausladender, einer der Trommler, mit einem kunstvoll aufgemalten Gesichts tattoo, feuert das Publikum an und das ist auch nötig, denn trotz aufgestellter Öfen ist es bitter kalt.
Während die Zuschauer, tief vermummt, heißen Punsch und Kaffee schlürfen, tanzen die Damen, leicht bekleidet und barfüßig, einen Hula aus Hawaii. Die Mitglieder der Tanzgruppe Tari Asia kommen alle aus dem Großraum Stuttgart, und trotz der frostigen Temperaturen lassen sie es sich nicht nehmen, in authentischen, polynesischen Kostümen aufzutreten. Die Illusion wäre perfekt, wenn es nur nicht so kalt wäre. [...]
Voller Anmut zeigt Monalisa Gosh Tänze aus ihrer indischen Heimat. Die unterschiedlichen Darbietungen erweisen sich als ein Sammelsurium interessanter ethnischer Momentaufnahmen. Exotische Gedankenblitze fremder Kulturen man möchte sich einfach weg träumen, weit weg. Australien, Tahiti, Indien. Wohin ist eigentlich egal Hauptsache es ist nicht so kalt.
[Backnanger Kreiszeitung, 05. 12. 2001]

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In der chronologischen reihenfolge der Erscheinungsdaten folgt jetzt ein interessanter Beitrag. Vielleicht könnten wir es im Jahr 2002 ja mit einem barfüßigen Bergwandertag in verschiedenen regionen - mit Presse und Fotos (!?) probieren ?
Aktionsprogramm zum Schutz sensibler Gebirgs- Ökosysteme
Barfuß auf den Spuren des Bayernkönigs [...]
Garmisch-Partenkirchen ? In Deutschlands höchstem Veranstaltungsraum, in der Kunsthalle auf der Zugspitze, wird am 24.Januar 2002 das "Internationale Jahr der Berge" eingeläutet. Offiziell wird es am 15. Februar in der Münchner Residenz von Bundesministerin Renate Künast eröffnet. Auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene sollen im kommenden Jahr besondere Anstrengungen unternommen werden, um sensible Gebirgs-Ökosysteme zu schützen und die nachhaltige Entwicklung der Berggebiete zu fördern ? so hat es die UNO auf Vorschlag des Berglandes Kirgistan 1998 beschlossen. [...]
Wenige Tage später wird in Oberstdorf die Via Alpina eröffnet. Bei diesem Projekt handelt es sich um eine Hochgebirgs-Wanderroute mit 300 Tagesetappen von Slowenien bis Frankreich. Auf fünf Teilstrecken, die auch farblich markiert sind, soll das Kultur- und Naturerbe der Alpen auf besondere Weise dokumentiert werden: Der erste Fernwanderweg, der alle acht Alpenländer verbindet, berührt nicht weniger als 40 Natur- und Nationalparks. 60 Grenzübergangsstellen können zu Fuß überschritten werden. Auf deutscher Seite folgt die Route großenteils dem Maximiliansweg, der nach einer "Fußreise" von König Max II. im Jahr 1858 vom Alpenverein so benannt wurde
Mit der internationalen Via Alpina soll das Wandern als nachhaltige Form von Tourismus unterstützt und der kulturelle und technische Austausch zwischen den Gastregionen und den Touristen gefördert werden. Dazu wird es auch regionale und lokale Modelle geben. So kann man mit Bergführern die Allgäuer Alpen durchqueren, mit Fackeln die Partnachklamm genauer erkunden, barfuß auf des Bayernkönigs Spuren am Wendelstein wandern [...]
Bayerns halbstaatliche Tourismus-Zentrale hat dem Thema des Jahres noch einen Untertitel gegeben: "Lust auf Natur". In diesem Sinne will auch der Bund Naturschutz (BN) in Bayern größere Beiträge leisten [...] Der BN ruft zu besonderen Aktionstagen wie der "BayernTourNatur" (16.Juni) und dem "Feuer in den Alpen" (10.August) auf. [...]
Naturgemäß wird das Jahr der Berge nicht nur in den Alpen stattfinden, sondern auch in den Mittelgebirgen. [...]
Informationen im Internet unter www.bayern.by, www.Via-alpina.com, www.berge2002.de (vom 1. Januar 2002 an), www. cipra.org (Alpenkonvention) oder www. deutschealpenstrasse.de
[Süddeutsche Zeitung, 05. 12. 2001]

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Wellness und Gebet erlebt
KREIS TUTTLINGEN - 20 Jugendliche und junge Erwachsene machten sich am Wochenende ins Große Walsertal nach Österreich auf und verbrachten in der Nähe von Übersaxen abwechslungsreiche Tage in einer faszinierenden Bergwelt. [...]
Die Katholische Junge Gemeinde (KJG) des Dekanatsverbandes Tuttlingen-Spaichingen wollte mit einem Mix aus Kreativität, Wellness und Besinnung eine optimale Einstimmung auf den Advent bieten. [...]
Wellness pur gab es am nächsten Morgen. Ein kräftiger Zimtkaffee mit Kakao weckte die Teilnehmer, die bald schon mit Wattepads auf den Augen und Pflegequark auf den Lippen ihrem Gesicht Gutes taten. Nach Massagen und gesunden Speisen wagten sich einige sogar barfuß zu Tretübungen nach Pater Kneipp im meterhohen Schnee vor der Hütte. [...]
[Schwäbische Zeitung, 06. 12. 2001 ]
Diese Art von Wellness galt früher auch als Mutprobe, wie dieser Beitrag ergänzt :
"Z´Liacht": Erzählen und Sockenstricken
HORGEN - "Z"Liacht ganga" kann man derzeit freitags in Horgen: Einer alten Tradition folgend, trifft man sich bei Christstollen und Teepunsch zum Erzählen und Socken-stricken. [...]
Zwar geschieht das ganze nicht wie früher in einer Bauernstube, sondern im Pfarrhaus, und die Petroleumlampen ersetzt heute elektrisches Licht, aber Geschichten gibt's trotzdem zu erzählen. Von früher nämlich [...] Und vom "Kneippa": eine Mutprobe der Kinder, die barfuß durch den Schnee bis zur Kirche rannten. [...]
[Schwäbische Zeitung, 11. 12. 2001]

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79 mobile Schleusen
Milliarden teures Deichsystem soll Venedig retten [...]
Barfuß über den überfluteten Markusplatz - im Winter gehört Hochwasser in Venedig zum Alltag. [...]
In spätestens acht Jahren soll das Projekt mit dem Namen "Mose" in der Lage sein, das immer häufiger auftretende Hochwasser in der Lagune zu verhindern. Die italienische Regierung habe den Bau des Deichsystems für mindestens 5000 Milliarden Lire (2,6 Milliarden Euro) nach 20- jähriger Planungszeit gebilligt, berichteten italienische Zeitungen am Freitag.
"Mose" soll aus 79 mobilen Schleusen bestehen, die fünf Meter dick, 20 Meter breit und bis zu 30 Meter hoch sind. Sie sollen in den drei Zugängen zur Lagune in Malamocco, Chioggia und Lido postiert werden. [...] Damit soll verhindert werden, dass Venedig von der "acqua alta", dem Hochwasser, heimgesucht wird. [...]
Umweltschützer haben den Sinn des Projekts allerdings in Frage gestellt. "Mose wird neue Umweltprobleme verursachen und es besteht die Gefahr, dass die Lagune in einen riesigen Teich verwandelt wird" [...]
[Kölnische Rundschau, 07. 12. 2001]

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Hier qualmen nur Fußsohlen, nicht Glimmstängel
Erste Gießener Nichtraucher-Disco findet jeden Mittwoch ab 20 Uhr im "Bootshaus" der Gießener Rudergesellschaft statt [...]
"I Will Survive" schmettert Gloria Gaynor ihre Überlebenshymne aus den Boxen. Der Titel könnte Programm sein für "Pata Pata", Gießens erste rauchfreie Disco, die jeden Mittwoch bei schummrigem Licht im Bootshaus der Gießener Rudergesellschaft über die Tanzfläche geht.
Auch ein Lied später, "Upside Down" von Diana Ross läuft gerade, legen die 20 tanzenden Gäste im "Salon Mocion" keine Pause ein. Barfuß bis hochhackig bewegen sie sich rhythmisch zu dem Klassiker der 70er Jahre mit Blick auf die Lahn und machen dabei John Travolta Konkurrenz. [...]
Elf Jahre ist es her, dass Tomas Hirschfeld, wie der Butzbacher Plattenaufleger tatsächlich heißt, die erste Nichtraucher-Disco veranstaltet hat. "Früher war das anders, aber mit der Zeit kann ich Rauch immer weniger bis gar nicht mehr vertragen", berichtet er [...] Die Musik ist nicht ohren- und die Luft nicht nasenbetäubend. Man kann sich sogar unterhalten. "Selbst wenn hier 100 Leute drin sind, ist die Luft immer noch sehr angenehm" [...]
[Giessener Anzeiger, 07. 12. 2001]

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"Tauet, Himmel, den Gerechten"
"Tauet, Himmel, den Gerechten" so lautet eines der bekanntesten Adventslieder. Tauet oder rorate, wie es im Lateinischen heißt, ist ein Wort, das wir oft in der Adventsliturgie hören. Eine seltsame Naturerscheinung, der Tau. Jeder hat ihn schon gesehen und vielleicht auch gefühlt, den Morgentau nach warmer Sommernacht, die kleinen Tauperlen, die die Natur entstehen lässt.
Tau tut gut
Tau tut gut. Tau unter bloßen Füßen, das ist kühle, erfrischende Lebendigkeit; die Erde atmet neu! Es gab einmal eine Zeit, da haben Menschen auf den Immanuel, den Gott-mit-uns, gewartet wie auf den Tau vom Himmel. Auf den einen, der Gerechtigkeit und Frieden belebt, der wieder zu neuem Leben verhilft.
Zeuge dafür ist der Prophet Jesaja; er gebrauchte schon vor über 2000 Jahren dieses Bild vom Tau. [...]
[Main Rheiner, 08. 12. 2001]

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Federleicht tanzt seine Stimme
Bobby McFerrins Improvisationen in der Glocke [...]
Fürs Solokonzert mit dem Vokalisten Bobby McFerrin ist die Bühne im großen Saal der Glocke bemerkenswert voll gestellt: Steinway-Flügel, Fender-Rhodes E-Piano, ein Akkordeon liegt auf einem Stuhl, links steht ein mit einem Tuch verhängtes Keyboard, das ? wie sich im Verlauf des Abend zeigt ? gar nicht benutzt wird. Wir ahnen, hier ist ein Ensemble der Möglichkeiten aufgebaut worden, das wenn nicht allen, so doch vielen Varianten Platz bietet [...]
Barfuß, im weiten T-Shirt und verwaschenen Jeans betritt McFerrin die Bühne. Das signalisiert gleichsam, hier kommt nicht der Barock- und Klassik-Interpret, hier kommt nicht der Dirigent, hier kommt der Jazzsänger, um sich spontan treiben zu lassen von dem, was aus seinem Inneren (seiner Seele, seinem Herzen) zu ihm spricht. [...]
[Weser Kurier, 10. 12. 2001]

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Die Kinderzirkus-Teams "Holter-Die-Polter" und "Willy" gastierten im Logenhaus
Manege frei für die Mini-Artisten [...]
FÜRTH ? Sie tragen Glitzer-Gel im Gesicht und silberne Lurexkostüme am Körper. Doch die Jungen und Mädchen, die beim Kinderzirkus im Logenhaus mitmachen, glänzen noch viel mehr durch ihre Darbietungen. Während der rund eineinhalbstündigen Show bestechen sie vor allem durch Komik, Artistik, Jonglage, Einrad- und Fakirnummern.
Wer von den acht- bis vierzehnjährigen Jungen und Mädchen absolute Perfektion erwartet, ist fehl am Platz. Es sind Kinder, die hier mit Begeisterung auftreten und wochenlang dafür geübt haben. [...]
Inzwischen schmeißen die Clowns mit Konfetti und säubern ihr Publikum mit Staubwedeln. Nicole und Christine treten auf, zertrümmern mit dem Hammer eine Mineralwasserflasche und legen die Splitter in einen großen Scherbenhaufen. Das Mädel wird doch nicht . . .!" Doch. Die kleine Fakirdame tritt barfüßig in die Glassplitter, legt sich schließlich mit bauchfreiem T-Shirt hinein und lässt es sogar geschehen, dass die Freundin oben drauf steigt.
Und alles ohne Schnittwunden. Das Publikum atmet auf. "Tatsächlich waren die Eltern sehr skeptisch, als wir das eingeübt haben", erzählt Artisten-Trainer Marc Vogel [...] und lächelt, "aber während der drei Jahre, seit denen es die Truppe nun gibt, ist noch nie etwas passiert."
[Fürther Nachrichten, 10. 12. 2001]

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Tausende zieht es wieder zum Christkindlmarkt auf das weiträumige Gelände von Schloss Oelber
Hässlicher Hans als Kontrast beim lieblichen Markt
Oelber a.w.W. (fi). Der hässliche Hans ist eine Sache für sich. Unvorstellbar, wie hässlich er daherkommt. Eher wankend denn gehend. Die Leier, ein altes Holzdrehinstrument, gibt unter seinen Händen teils grausige Töne von sich. Und der Schmutz des hässlichen Hans an Händen, Füßen und Gesicht macht ihn eher zu einer unwillkommenen Begegnung, zeigt aber eine historische Gestalt auf.
Während sich Besucher des Christkindlmarktes auf Schloss Oelber am Wochenende in Wintermäntel einhüllten, wankte der hässliche Hans barfuß, und nur mit dünnen Sackleinen bis zu den Knien bekleidet, über die weiträumige Schlossanlage. Marcus heißt er mit bürgerlichem Namen und seine Heimat ist sonst keines der Schlossgewölbe, sondern das gutbürgerliche Gödringen bei Sarstedt. Obwohl Marcus am Wochenende schon abschreckend genug wirkte, ,,ich kann auch noch aufdrehen", versicherte er. Allerdings gab er unter den missratenen Klängen der Leier auch zu, die rot gefrorenen und völlig verdreckten Füße an einem der vielen Holzfeuer auch mal aufzuwärmen. [...]
[Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 13. 12. 2001]
Ein Auftritt als barfüßiger Hans Muff, wie man die Figur bei uns im Rheinland nennt, könnte vielleicht den einen oder anderen Forumleser interessieren ? Übrigens gab es in den Paperball - Abfragen auch barfüßige Nikoläuse - bei der DLRG - Weihgnachtsfeier im Hallenbad.
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Belesene Füße
sendet Georg


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