Mein Weihnachtswunsch: eine freiere Gesellschaft (Hobby? Barfuß! 2)
Hallo miteinander,
Die Politik lässt uns heute zwar sehr viel Freiheit, doch unser Leben wird recht rigide durch die Arbeitswelt geregelt. Gerade die unnötig hitzige Diskussion um das Veröffentlichen von Barfußfotos hat die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, wie sehr unser Leben durch Vorgaben aus der Berufswelt dominiert wird. Obwohl es als Mobbing gilt, wenn private Angelegenheiten in Disziplinardiskussionen hineingezogen werden, muss man sich doch darauf einstellen.
Das soziale Klima ist heute tatsächlich so weit abgesackt, dass mancher um seinen Job fürchten muss, wenn sein unkonventioneller Lebensstil offenbar wird. Zwar würde sich jeder Personalchef lächerlich machen, wenn er außerdienstliches Barfußlaufen als Kündigungsgrund angäbe. Aber bei kritischen Personalgesprächen würde das möglicherweise verwendet, um einen in die Enge zu treiben. Ich habe es auch einmal erlebt, dass man mich für den Aufhebungsvertrag reif machen wollte. Damals bin ich noch nicht offen barfuss gelaufen, deshalb war das kein Thema. Aber dass ich ab und zu auf den Hof gegangen und ein paar Rumpfbeugen gemacht habe, das war das Tüpfelchen auf dem i des umfangreichen Sündenregisters, das mir ganz unversehens aufgetischt wurde!
Man fliegt sicher nicht wegen Rumpfbeugen oder Barfußgehens hinaus, solange die Chefs und Kollegen die Leistung schätzen und einen behalten wollen (diese Situation habe ich mir gottlob wieder erarbeiten können). Man ist aber nie sicher, dass es so bleibt, also ist es verständlich, dass wir heute mehr denn je die unangepassten Komponenten unseres Lebensstils hinter dem Berg halten. Wenn aber jeder nur einen kleinen, ungefährlichen Schritt über diese Grenze tut, wird das Leben in unserer Gesellschaft schlagartig freier! Jedenfalls ist das mein wichtigster Wunsch an das Christkind
Damit sich das Christkind damit leichter tut, sollten wir nicht aufhören, Barfußgehen als schöne und allgemein akzeptable Freizeitbeschäftigung zu propagieren! Das Werben für Barfußpfade halte ich für den erfolgverprechendsten Weg, um das Image des Barfußlaufens zu heben und freue mich deshalb über jeden, die diese Kampagne unterstützt. Auch einen Personalmenschen oder Chef, der sich über barfüßige Aktivität mokiert, sollte man auf Hunderttausende von Besuchern der Barfußpfade hinweisen. Damit schlägt der Versuch, uns in die Freakrolle zu drängen, kläglich fehl!
Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachstfest und ein gesundes, erfolgreiches und barfüßiges Neues Jahr!
Macht's weiter gut und unbeschuht, Lorenz