Barfuss am Weihnachtsmarkt

Heute war ich bei etwa -2 Grad barfüssig auf den leicht verschneiten Weinachtsmarkt beim Schloss Schönbrunn. Es war ein traumhaftes Erlebnis. Die leicht geröteten Zehen, das Kribbeln wenn der Körper warmes Blut nachpumpt, einfach schön sich und seinen Körper zu spüren. Mittlerweile kann ich schon über eine Stunde ohne (Aufwärm-)Pause problemlos barfüssig im Schnee stapfen und sogar eine Weile beim Punschstand halbwegs ruhig stehen bleiben. Vor wenigen Wochen hat sich meine Frau (die beschuht unterwegs ist) beschwert das ich durch mein ewiges herumlaufen beim Punschtrinken so unromantisch bin. So nun hab ich mich doch schon ganz gut an die derzeitigen Temeraturen gewöhnt und werde auch am Weihnachtsmarkt wieder romantisch.

Das einzig unangenehme ist das man ständig angequatscht wird. Mir ist schon klar, das ich damit gegenüber allen anderen (Schuhträgern) aus der Reihe falle, aber ich bin halt so. Mich stört es ja nicht das die anderen Schuhe anhaben. Seit meiner Kindheit schwimme ich nicht einfach mit dem Strom sondern gehe meinen eigenen Weg, aber so viele Diskussionen sind auf die Dauer schon mühsam. Und immer wieder die selbe Geschichten: Sie werden sich verkühlen - Sie bekommen eine Blasen und Nierenentzündung - Ist das nicht unangenehm? - Vielen ist mit den Schuhen schon kalt, ich kann dann nur antworten das das mit der mangelnden Durchblutung durch zu enges Schuhwerk zusammenhängt und ich mir das mit den Schuhen nicht mehr antun will.

Ich hab mir schon überlegt einen Folder mit den häufigsten Fragen und Antworten zu machen , und den vielen Unwissenden einfach in die Hand zu Drücken. Die meisten bewundern mich ja nach einiger "Aufklärung", für meinen Mut und die ordentliche Portion Selbstbewußtsein, auch das ich nicht krank werde. Das ist ja letzlich Balsam für die Sehle, aber trotzdem kann man bei den derzeitigen Wetterbedingungen fast nicht mehr ungestört barfuss durch Wien marschieren.

Jetzt werden sicherlich einige meinen, wenn mir die vielen Disskusionen lästig sind könnte ich ja auch Schuhe anziehen. Genau das möchte ich aber vermeíden. Es ich (für trainierte Füsse) einfach schön und auch angenehm im Schnee zu stapfen. Vor allem wenn am Abend Fußpflege angesagt ist und ich mich bei meinen Füssen bedanke für die Leistung des Tages. Das ist für mich ein Ritual und daraf möchte ich nicht verzichten.

Barfüssige Grüße aus Wien
Markus

Familie Pruckner

Hallo Markus,

Das einzig unangenehme ist das man ständig angequatscht wird.

Ich nehme es positiv, dass die Leute immer wieder ein Thema ansprechen, zu dem ich gerne etwas sage. Es kommt meist zu netten und ganz persönlichen Gesprächen, die mir sehr gut gefallen. Die Leute merken schon nach drei Sätzen, dass ich völlig normal und recht umgänglich bin. Ich mache möglichst schnell den Schwenk auf sommerliches Barfußlaufen in den Natur, das (fast) für Jedermann nachvollziehbar ist. Und dann kann ich noch sagen, dass ich die Barfußsaison von Jahr zu Jahr immer länger ausdehne und mir das sehr gut bekommt: "keine Bandscheibenschmerzen, keine Erkältungen und viele nette Gespäche mit aufgeschlossenen Menschen wie mit Ihnen!"

Ein paar passende Folder zum Weitergeben habe ich (im Winword-Format) -- soll ich sie dir zumailen?

Ciao, Lorenz

Deutscher Barfußpfadführer

Grundsätzlich finde ich es schon o.k. mit den Leuten in ein nettes Gespräch zu kommen. Du hast völlig recht, die meisten merken gleich das ich eigentlich völlig normal bin. Und nach einen kurzen netten Gespräch verstehen die meisten auch, das es mir gut tut barfuß zu gehen. Vielleicht waren es gestern nur zu viele die alle mit mir quatschen wollten, und ich wollte einfach nur mit meiner Familie in ruhiger Weihnachtsstimmung Punsch trinken.

Ein paar passende Folder zum Weitergeben habe ich (im Winword-Format) -- soll ich sie dir zumailen?

Für den Folder wäre ich dir sehr dankbar. Meine mailadresse steht ohnehin oben angeführt.

Familie Pruckner

Hallo Markus,

Und immer wieder die selbe Geschichten: Sie werden sich verkühlen - Sie bekommen eine Blasen und Nierenentzündung - Ist das nicht unangenehm?

bei aller Zustimmung zu Lorenz' freundlicher Gesprächsstrategie denke ich, dass man gelegentlich auch einmal die Frage stellen sollte, ob der Gesprächspartner einen eigentlich für geistig unterbemittelt hält - denn welcher halbwegs vernünftige Mensch ginge denn barfuß, wenn es ihm unangenehm wäre, er sich regelmäßig verkühlen würde und ständig mit Entzündungen zu kämpfen hätte ?
Da bei uns einfache Schuhe kaum mehr kosten als ein Mittagessen im Lokal, kann es ja in einem Armutsproblem auch nicht begründet sein ...

Wie dämlich diese Fragen sind - und wie wenig schmeichelhaft für den, der sie stellt - kann ruhig auch einmal deutlich werden, findet jedenfalls
Georg

Hallo Markus,

Und immer wieder die selbe Geschichten: Sie werden sich verkühlen - Sie bekommen eine Blasen und Nierenentzündung - Ist das nicht unangenehm?

bei aller Zustimmung zu Lorenz' freundlicher Gesprächsstrategie denke ich, dass man gelegentlich auch einmal die Frage stellen sollte, ob der Gesprächspartner einen eigentlich für geistig unterbemittelt hält - denn welcher halbwegs vernünftige Mensch ginge denn barfuß, wenn es ihm unangenehm wäre, er sich regelmäßig verkühlen würde und ständig mit Entzündungen zu kämpfen hätte ?
Da bei uns einfache Schuhe kaum mehr kosten als ein Mittagessen im Lokal, kann es ja in einem Armutsproblem auch nicht begründet sein ...

Wie dämlich diese Fragen sind - und wie wenig schmeichelhaft für den, der sie stellt - kann ruhig auch einmal deutlich werden, findet jedenfalls
Georg

Hallo Georg,

dumme Fragen gibt es nicht, sondern nur dumme Antworten! Denk mal drüber nach.

Füßige Grüße

Boogie

Hallo Georg,

bei aller Zustimmung zu Lorenz' freundlicher Gesprächsstrategie denke ich, dass man gelegentlich auch einmal die Frage stellen sollte, ob der Gesprächspartner einen eigentlich für geistig unterbemittelt hält - denn welcher halbwegs vernünftige Mensch ginge denn barfuß, wenn es ihm unangenehm wäre, er sich regelmäßig verkühlen würde und ständig mit Entzündungen zu kämpfen hätte ?

Wer uns für unterbemittelt hält, spricht uns erst gar nicht an. Die etwas aufgeschlosseneren Leute sehen, dass wir gegen das Dogma leben, das ihnen von frühester Kindheit an eingeimpft wurde. Sie gehen zunächst natürlich nicht davon aus, dass wir (mindestens halbwegs) vernünftig sind, aber mit Freundlichkeit ist das ganz leicht zu vermitteln!

Herzliche Füße, Lorenz

In der Tat sollte man den Fragestellern mit Verständnis begegnen. Ich erinnere an ein Posting von mir aus meiner Forumsanfangszeit (Ende 1998?), in dem ich meine Reaktion angesichts eines Barfüßers, der außerhalb meines eigenen barfüßigen Wirkungskreises barfuß lief, beschreibe. Heute bin ich dank 3 Jahren regelmäßigen Forumsbesuchs wesentlich aufgeklärter...

Serfuß,
Jörg

Hallo Markus,

Und immer wieder die selbe Geschichten: Sie werden sich verkühlen - Sie bekommen eine Blasen und Nierenentzündung - Ist das nicht unangenehm?

bei aller Zustimmung zu Lorenz' freundlicher Gesprächsstrategie denke ich, dass man gelegentlich auch einmal die Frage stellen sollte, ob der Gesprächspartner einen eigentlich für geistig unterbemittelt hält - denn welcher halbwegs vernünftige Mensch ginge denn barfuß, wenn es ihm unangenehm wäre, er sich regelmäßig verkühlen würde und ständig mit Entzündungen zu kämpfen hätte ?
Da bei uns einfache Schuhe kaum mehr kosten als ein Mittagessen im Lokal, kann es ja in einem Armutsproblem auch nicht begründet sein ...
Wie dämlich diese Fragen sind - und wie wenig schmeichelhaft für den, der sie stellt - kann ruhig auch einmal deutlich werden, findet jedenfalls
Georg

Da möchte ich für die Fragesteller anführen, daß es sich bei Barfüßern im Winter auch um Menschen handeln könnte, die barfüßig einer geschlossenen Anstalt entlaufen sind.

Da möchte ich für die Fragesteller anführen, daß es sich bei Barfüßern im Winter auch um Menschen handeln könnte, die barfüßig einer geschlossenen Anstalt entlaufen sind.

Ich kann ich dich beruhigen, das sehen wir in Wien viel lockerer.
Ich habe eine gute Bekannte die krankheitsbedingt seit 2 Monaten im wiener AKH auf der Psychatrie liegt. Ich war Sie bereits mehrmals, natürlich barfüssig, besuchen. Ich muss zugeben beim ersten Mal hatte ich schon bedenken ob ich wieder rauskomme, aber es gab weder beim Betreten noch beim Verlassen der "geschlossenen Anstalt" irgendwelche Probleme. Im Gegenteil nach kurzer Diskussion sehen die Mediziner das Barfussgehen auch im Winter als durchwegs positiv.
Lieben Gruß
MArkus

Hallo Markus,

Und immer wieder die selbe Geschichten: Sie werden sich verkühlen - Sie bekommen eine Blasen und Nierenentzündung - Ist das nicht unangenehm?

bei aller Zustimmung zu Lorenz' freundlicher Gesprächsstrategie denke ich, dass man gelegentlich auch einmal die Frage stellen sollte, ob der Gesprächspartner einen eigentlich für geistig unterbemittelt hält - denn welcher halbwegs vernünftige Mensch ginge denn barfuß, wenn es ihm unangenehm wäre, er sich regelmäßig verkühlen würde und ständig mit Entzündungen zu kämpfen hätte ?
Da bei uns einfache Schuhe kaum mehr kosten als ein Mittagessen im Lokal, kann es ja in einem Armutsproblem auch nicht begründet sein ...
Wie dämlich diese Fragen sind - und wie wenig schmeichelhaft für den, der sie stellt - kann ruhig auch einmal deutlich werden, findet jedenfalls
Georg

Hallo Georg,

dass sehe ich durchaus nicht so. Wer als Kind permanent zu hören bekommt: "Du wirst krank" wenn keine Mütze aufgesetzt, kein Schal umgebunden, keine Handschuhe angezogen und sich keine Schuhe an den
Füßen befinden, stellt eben solche Fragen. Ich habe als Kind immer andere Kinder und Leute bewundert, die bei kalten TEmperaturen barfuss oder im T-Shirt oder in kurzen Hosen etc. rumgelaufen sind vor allen Dingen deshalb weil ich selber permanent erkältet und krank
war und selbst mit zwei paar Socken und dicken Winterstiefeln nach kürzester Zeit im Freien eiskalte Füße hatte und damit in der Regel anschließend eine Erkältung verbunden war.

Lothar

Heute war ich bei etwa -2 Grad barfüssig auf den leicht verschneiten Weinachtsmarkt beim Schloss Schönbrunn. Es war ein traumhaftes Erlebnis. Die leicht geröteten Zehen, das Kribbeln wenn der Körper warmes Blut nachpumpt, einfach schön sich und seinen Körper zu spüren. Mittlerweile kann ich schon über eine Stunde ohne (Aufwärm-)Pause problemlos barfüssig im Schnee stapfen und sogar eine Weile beim Punschstand halbwegs ruhig stehen bleiben. Vor wenigen Wochen hat sich meine Frau (die beschuht unterwegs ist) beschwert das ich durch mein ewiges herumlaufen beim Punschtrinken so unromantisch bin. So nun hab ich mich doch schon ganz gut an die derzeitigen Temeraturen gewöhnt und werde auch am Weihnachtsmarkt wieder romantisch.
Das einzig unangenehme ist das man ständig angequatscht wird. Mir ist schon klar, das ich damit gegenüber allen anderen (Schuhträgern) aus der Reihe falle, aber ich bin halt so. Mich stört es ja nicht das die anderen Schuhe anhaben. Seit meiner Kindheit schwimme ich nicht einfach mit dem Strom sondern gehe meinen eigenen Weg, aber so viele Diskussionen sind auf die Dauer schon mühsam. Und immer wieder die selbe Geschichten: Sie werden sich verkühlen - Sie bekommen eine Blasen und Nierenentzündung - Ist das nicht unangenehm? - Vielen ist mit den Schuhen schon kalt, ich kann dann nur antworten das das mit der mangelnden Durchblutung durch zu enges Schuhwerk zusammenhängt und ich mir das mit den Schuhen nicht mehr antun will.

Ich hab mir schon überlegt einen Folder mit den häufigsten Fragen und Antworten zu machen , und den vielen Unwissenden einfach in die Hand zu Drücken. Die meisten bewundern mich ja nach einiger "Aufklärung", für meinen Mut und die ordentliche Portion Selbstbewußtsein, auch das ich nicht krank werde. Das ist ja letzlich Balsam für die Sehle, aber trotzdem kann man bei den derzeitigen Wetterbedingungen fast nicht mehr ungestört barfuss durch Wien marschieren.
Jetzt werden sicherlich einige meinen, wenn mir die vielen Disskusionen lästig sind könnte ich ja auch Schuhe anziehen. Genau das möchte ich aber vermeíden. Es ich (für trainierte Füsse) einfach schön und auch angenehm im Schnee zu stapfen. Vor allem wenn am Abend Fußpflege angesagt ist und ich mich bei meinen Füssen bedanke für die Leistung des Tages. Das ist für mich ein Ritual und daraf möchte ich nicht verzichten.
Barfüssige Grüße aus Wien
Markus

Hallo Markus!

Barfußlaufen auf einem verschneiten Weihnachtsmarkt mit einem Glas Punsch in der Hand stelle ich mir wirklich romantisch vor.
Das mit dem Folder zum Weitergeben finde ich eine gute Idee.
Lorenz, könntest Du mir bitte auch ein Exemplar mailen.

Lieben Dank,
Claudia

Heute war ich bei etwa -2 Grad barfüssig auf den leicht verschneiten Weinachtsmarkt beim Schloss Schönbrunn. Es war ein traumhaftes Erlebnis. Die leicht geröteten Zehen, das Kribbeln wenn der Körper warmes Blut nachpumpt, einfach schön sich und seinen Körper zu spüren. Mittlerweile kann ich schon über eine Stunde ohne (Aufwärm-)Pause problemlos barfüssig im Schnee stapfen und sogar eine Weile beim Punschstand halbwegs ruhig stehen bleiben.
Das einzig unangenehme ist das man ständig angequatscht wird. Mir ist schon klar, das ich damit gegenüber allen anderen (Schuhträgern) aus der Reihe falle, aber ich bin halt so. Mich stört es ja nicht das die anderen Schuhe anhaben. Seit meiner Kindheit schwimme ich nicht einfach mit dem Strom sondern gehe meinen eigenen Weg, aber so viele Diskussionen sind auf die Dauer schon mühsam. Und immer wieder die selbe Geschichten: Sie werden sich verkühlen - Sie bekommen eine Blasen und Nierenentzündung - Ist das nicht unangenehm? - Vielen ist mit den Schuhen schon kalt, ich kann dann nur antworten das das mit der mangelnden Durchblutung durch zu enges Schuhwerk zusammenhängt und ich mir das mit den Schuhen nicht mehr antun will.
Barfüssige Grüße aus Wien
Markus

Hi Markus,
ich war heute mit meiner Freundin barfuß auf dem Weihnachtsmarkt in Krefeld, bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Meine Freundin trug dikke Winterstiefel und sogar Handschuhe; ich trug eine leichte Jeansjakke und war barfuß. Es war eigentlich ganz unspektakulär. In der Fußgängerzone hörte ich jemanden halblaut sagen "...ein Barfußläufer..", und einige Leute schauten irritiert oder entsetzt, ich wurde aber nicht angequatscht. Bei uns im Rheinland wird ohnehin manches recht lokker gesehen. Als wir mit unseren Besorgungen fertig und fast zu Hause angelangt waren, hörte ich eine Mutter mit ihrer Tochter schimpfen: "Warum hast du dir bloß nicht die dikkere Jakke angezogen?! Ich sagte dir doch..." Da riß es mich; ich überholte die beiden schnellen Schrittes und lachend, und der Sermon der Mutter verstummte augenblicklich. Zu Hause ließ ich mir meine überaus warmen Füße dann genüßlich von meiner Freundin massieren...
Morgen ist ein Treffen mit Eva auf dem Essener Weihnachtsmarkt angesagt.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Hi zusammen,

Morgen ist ein Treffen mit Eva auf dem Essener Weihnachtsmarkt angesagt.

Wie angekündigt, habe ich mich mit Eva und ein paar anderen Leuten getroffen, und wir sind zusammen über den Essener Weihnachtsmarkt gegangen. Insgesamt waren wir zu sechst; barfuß waren jedoch nur Eva und ich, während die anderen vier die üblichen Winterklamotten einschließlich dikker Schuhe und Strümpfe trugen. Die Temperaturen waren eindeutig im Minusbereich; ich empfand den Boden jedoch beim Gehen als recht angenehm. Auf dem Essener Weihnachtsmarkt wurden wir einige Male angesprochen; die Kommentare hielten sich aber in Grenzen, und viele Menschen werden in dem dichten Gedränge nicht einmal bemerkt haben, daß Eva und ich barfuß waren. Es gab zwar auch die übliche Frage, ob das nicht zu kalt sei, aber ansonsten habe ich nur freundliche Reaktionen wahrgenommen. Zwei junge Mädchen meinten, als sie meine nackten Füße entdeckt hatten: "Bist Du echt barfuß hier?" "Freilich bin ich barfuß hier. Das seht ihr doch", erwiderte ich. "Unglaublich, sowas gibts doch gar nicht", meinten die beiden daraufhin und zogen weiter. Das erstaunte mich nun meinerseits, denn das hatte ich bisher noch nicht erlebt, daß jemand meine Barfüßigkeit mitten unter seinen eigenen Augen verleugnete. Aber was solls. In einem Zelt von Adveniat konnten wir sehen, wie Kerzen aus Bienenwachs gezogen werden. Hier sprach mich eine Frau an: "Warum gehen Sie barfuß?" "Weil ich mich so am wohlsten fühle." "Dann gehen Sie also im Sommer und im Winter, auch bei Regen oder Schnee barfuß?" "So ist es", antwortete ich. "Cool", meinte sie daraufhin, "find ich echt gut!"
Gegen Ende unseres Weihnachtsmarktbummels trafen wir außerdem zufällig Franco sowie Thorsten aus Aachen. Franco, der sich inzwischen einigermaßen erholt hat, war wie üblich barfuß, während Thorsten Turnschuhe und Sokken trug. "Warum bist du nicht barfuß?", fragten Eva und ich. "Nee, bei dem Wetter bin ich nicht so verrückt", entgegnete er. Aha, dachte ich nun bei mir. Aber was solls, schließlich leben wir in einem freien Lande, und niemand wird gegen seinen Willen zum Barfußlaufen gezwungen!

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

Wenn man das so liest könnte man glauben das es sich um ein Weihnachtsmärchen handelt. Eine faszinierende Geschicht und ich bin nicht der Meinung das die Geschichte ein Fake ist wohl aber habe ich Zweifel ob Du Dich tatsächlich so "wohl" gefühlt hast. Ich selbst habe es gestern ausprobiert bei schneebedecktem Boden und +1° Celsius. Nach exakt 3 Min. fingen meine Zehen an gefühllos zu werden und nach weiteren 2 Min. war ich wieder im Auto, mit den Füßen unter der Heizung. Hätte ich es noch mal 5 Min. ausgehalten (und das hätte ich garantiert nicht) dann wäre das wohl übel ausgegangen, da ich nicht weiß wann die ersten Gewebeschäden eintreten.

Wie ist das möglich das Leute wie Ihr bei noch tieferen Temperaturen sich auch noch wohlfühlen. Wie lange wart Ihr überhaupt barfuss unterwegs? Wie oft, in welcher Weise und wie lange muß man trainieren um das zu bewerkstelligen? Oder kann es sein das Ihr Fischblut habt? Ich bezweifel, das es mir jemals gelingen wird bei Temperaturen um den Gefrierpunkt länger als 5 Min. barfuss auf Schnee oder Boden zu laufen, egal wie oft oder lange ich das trainiere. Die Erkenntnis ist äußerst deprimierend. Aber alle Achtung vor Euren Unternehmungen.

In der Tat, ich kann Dir versichern, daß Markus kein Fake ist :-)
Er war auch in Karlsruhe barfuß auf dem Weihnachtsmarkt dabei und wir hatten da auch um die 0 Grad. Auch bei mir ging das einigermaßen problemlos, auch wenn es mir manchmal (zumindest kurzzeitig) zu kühl war.
Gestern habe ich es zuhause versucht und wollte mit der Familie spazieren gehen. Nach den ersten 10 Barfuß-Metern bei plus 6 Grad habe ich es aufgegeben. Es war mir viel zu kalt !!!!

Der Boden war noch gefroren, aber in den oberen Schichten schon angetaut und damit klatschnaß. Daher denke ich dass das Eiswasser so um die 0 Grad hatte. Das ist eindeutig unangenehmer zu laufen als bei minus 2 bis 3 Grad und dann trocken!

Ich bin dann wieder mal mit meinen Holzschlappen losgezogen.

Schöne Füße

Dirk

Hi CMS!

Wenn man das so liest könnte man glauben das es sich um ein Weihnachtsmärchen handelt. Eine faszinierende Geschicht und ich bin nicht der Meinung das die Geschichte ein Fake ist wohl aber habe ich Zweifel ob Du Dich tatsächlich so "wohl" gefühlt hast.

Es handelt sich bei meinen Postings niemals um ein Fake, sondern stets um Begebenheiten, die sich so abgespielt haben, wie ich sie schildere. Dies können etliche Stammposter dieses Forums, welche mich persönlich kennen, bestätigen. Im übrigen liefe ich nicht barfuß, wenn ich mich dabei nicht wohl fühlte, da ich weder ein Fakir noch ein Masochist bin.

Ich selbst habe es gestern ausprobiert bei schneebedecktem Boden und +1° Celsius. Nach exakt 3 Min. fingen meine Zehen an gefühllos zu werden und nach weiteren 2 Min. war ich wieder im Auto, mit den Füßen unter der Heizung. Hätte ich es noch mal 5 Min. ausgehalten (und das hätte ich garantiert nicht) dann wäre das wohl übel ausgegangen, da ich nicht weiß wann die ersten Gewebeschäden eintreten.

Da hast Du vermutlich richtig gehandelt. Wenn es wehtut, ist es wohl besser, aufzuhören.

Wie ist das möglich das Leute wie Ihr bei noch tieferen Temperaturen sich auch noch wohlfühlen. Wie lange wart Ihr überhaupt barfuss unterwegs?

Auf dem Weihnachtsmarkt in Essen waren wir etwas länger als eine Stunde, also nicht sehr lange, unterwegs.

Wie oft, in welcher Weise und wie lange muß man trainieren um das zu bewerkstelligen?

Ich weiß nicht, wieviel Barfußerfahrung Du hast. Für jemanden, der mit dem Barfußlaufen erst anfängt, ist es am besten, nicht mitten im Winter zu beginnen, sondern die ersten warmen Frühlingstage im März oder April dafür zu nutzen. Während des Frühlings und Sommers sollte man dann barfuß gehen, sooft es irgend geht, und dabei intensiv das Laufen auf verschiedenartigen Untergründen trainieren. Wer auf "einfachen" Untergründen wie Sand, Wiese, Asphalt und Steinplatten sicher gehen kann, der sollte sich danach allmählich auch auf etwas schwierigeres Terrain wie Flußkiesel und Schotter vorwagen. Wichtig ist es, im Herbst nicht aufzuhören und weiterhin barfuß zu gehen, wenn die Temperaturen sinken. Der Winter kommt wie ein Barfüßer auf leisen Sohlen herbei, und ehe Du Dich versiehst, ist er schon da und Du bist immer noch barfuß und freust Dich Deines Lebens auf freiem Fuße, während andere Menschen mißmutig in dikken Winterstiefeln herumstapfen.

Oder kann es sein das Ihr Fischblut habt? Ich bezweifel, das es mir jemals gelingen wird bei Temperaturen um den Gefrierpunkt länger als 5 Min. barfuss auf Schnee oder Boden zu laufen, egal wie oft oder lange ich das trainiere. Die Erkenntnis ist äußerst deprimierend. Aber alle Achtung vor Euren Unternehmungen.

Beim Barfußlaufen im Winter solltest Du neben ausgiebigem Training einige weitere Regeln beachten: Wichtig ist, daß Du Dich ansonsten warm genug anziehst, um nicht an anderen Körperstellen zu frieren. Ich achte immer darauf, daß ich obenrum ausreichend eingehüllt bin, und ziehe immer ein T-Shirt, ein Hemd, einen oder zwei Pullover und eine Jeansjakke an, und wenn es sehr kalt ist, zusätzlich noch eine Lederjakke. Das kommt daher, daß ich zum einen achtgeben muß, daß ich obenrum nicht friere, andererseits aber finde, daß Schal und Wintermantel zu barfuß bescheuert aussieht.
Sodann ist es wichtig, stets in Bewegung zu bleiben. Längeres barfüßiges Stehen an einer Stelle halte ich bei Temperaturen im Minusbereich auch nicht aus. Als wir Franco und Thorsten trafen und uns mit ihnen etwa fünf Minuten lang unterhielten, wurde mir das zum Ende hin unangenehm, weil ich dann doch an den Füßen zu frieren begann. (Etwas anderes ist es, wenn ich im Stehen einen Glühwein oder sonst etwas Warmes trinken kann.) Als wir dann aber wieder in Bewegung und einige hundert Meter weit gegangen waren, fühlte ich mich bestens. Wenn Du im Winter einen ganzen Tag barfuß in der Stadt unterwegs sein willst, ist es hilfreich, zwischendurch immer mal warme Plätze wie beispielsweise ein Cafe, ein Kaufhaus, eine Passage usw. aufzusuchen, wo Du Dich dann aufwärmen kannst. Ich hoffe, Dir mit meinen Tips geholfen zu haben.

Barfüßige Wintergrüße,
Markus U.

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